Beiträge von C~H

    Grundsätzlich sehr tolle Platte.


    Aber was ich mir schon oft gedacht habe: Dieses Album kombiniert sich ja geradezu prächtig mit den Selling-England-Mitschnitten aus "Archive Vol. 1" (CD 3). Hätten sie mit der Veröffentlichung von "Live" ein Jährchen gewartet, hätten wir wohl ein fettes Doppel-Livealbum vorliegen:


    Seite 1: Watcher, Get em out, Hogweed
    Seite 2: Musical box, Knife
    Seite 3: Moonlit knight, FoF
    Seite 4: Supper's Ready


    ... oder so. :mrgreen:


    Von mir gib's für "Live" jedenfalls 8 Punkte.

    Zitat

    In meinen Augen ist die Studioversion eine der schwächsten Schlagzeug Parts von Phil Collins.


    Inwiefern? Erwartest du, dass er den Song á la Bruford zerrödelt? Stichwort "songdienliches Drumming". ;)


    Das Lied ansich finde ich schön. Nicht mehr und nicht weniger. Rooftops ziehe ich mir aber ca. 10x so oft rein.

    Zitat

    was meinst Du damit, dass die Strophen hier Deiner Meinung nach "wenig Kontur" haben?


    Hm, wie soll ich das beschreiben. Gegenbeispiel: Say it's alright Joe hat schon ansatzweise diese Konturen. Die Strophe klingt hier schon irgendwie abwechslungsreicher. Der Wechsel z.B. von "Then never again will I bother you" zu "Oh, build myself a tower..." verbirgt eine unauffällige Steigerung. Nach der gemütlichen Fermate wird plötzlich ein zarter, aber straighter Takt eingeleitet, und Phils höher angesetzte Stimme erzeugt den Kontrast zum vorherigen Part. Mit solchen Feinheiten kommen Emotionen, welche eine Ballade ja schließlich mit sich bringt, besser rüber.


    Snowbound hingegen klingt während der Strophe so lahm und gleichförmig, dass man nirgendwo zum Aufhorchen angeregt wird. Sobald ich versuche, da mit voller Konzentration einzutauchen, werd ich eher müde als dass es mich berührt. Wenn etwas so extrem ruhig gespielt wird, dann sollten doch wenigstens Melodie und Arrangement irgendwelche schönen Ideen aufweisen.
    Die Undertow-Strophe klingt zwar nicht ganz so öde, aber irgendwie kommt das trotzdem nicht so richtig aus dem Quark, auch nicht bei "Better think awhile...", wo es (bis auf die Tomfills) auch eher lahm klingt. Erst bei "Stand up to the blow..." läuft es mir kalt den Buckel runter. Und bis dahin vergeht halt so viel Zeit.
    Die Spannungsbögen dieser Songs sind halt meines Erachtens zu scharfkantig. Das hätte man irgendwie fließender gestalten können. Aber wie gesagt, jeder empfindet das anders.


    Ein Paradebeispiel für den perfekten Spannungsbogen in einem Song dieser Machart wäre für mich "Blood on the Rooftops". Vergleich mal den Ablauf: da hat jeder Part viel zu erzählen, da passt irgendwie alles. Ich könnte mir die Nummer 5x hintereinander reinziehen, ohne mich zu langweilen. Snowbound und Undertow haben an den besagten Stellen einfach nicht diesen Tiefgang.

    Hm... ich weiß nicht. :-? Klingt als ob die Stelle besonders spannend und geheimnisvoll rüberkommen soll, aber irgendwie tut sie das leider nicht. Und alls was danach "reinhaut" (?!), ist doch nichts weiter als dieses dämliche Keyboardthema, welches mir schon beim Intro auf den Keks ging. Naja, Geschmacksache.


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    ist ähnlich wie bei "just a job to do und keep on running keep running - krasse Passage, die den Ausschlag gibt!


    Bei "Just a job to do" bekomme ich ebenfalls Ausschlag, da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. :mrgreen:

    Vielleicht ist es einfach der Gesamtsound, der dem Album viele Zuhörer raubt. Im Grunde ist da wirklich stellenweise gutes Songmaterial vorhanden, aber wer will sich denn bitte über 50 Minuten am Stück volle Breitseite dermaßen schwülstigen Plastikkeyboardmatsch reinziehen. Ich wüsste gerne, was mit Tony Banks zu dieser Zeit los war, hatte er doch 5 Jahre vorher noch die wundervollsten Sounds am Start. Dazu kommen total dünn gemixte Drums und Vocals, mit viel Halleffekt. Tight und fett klingt hier überhaupt nichts. Sehr komische Produktion.


    Down and out finde ich eigentlich recht cool, der 10/8 treibt nach vorne und der Song hat eine gewisse Spannung. Der Schlusspart ist mir etwas zu nervig, aber was soll's.


    Undertow: Sehr schöner Refrain, aber die Strophe kommt etwas unterzuckert rüber, finde ich. Insgesamt ok.


    Ballad of big plätschert so unmotiviert vorbei, das will bei mir nicht zünden.


    Snowbound geht gerade so. Ziemlich "süß", aber irgendwie hat die Atmosphäre was. Die Strophe hat hier mal wieder etwas wenig Kontur (wie bei Undertow). Gefällt mir jedenfalls besser als z.B. "Your own special way".


    Burning Rope halte ich für eines der besten Stücke auf dieser Platte, obgleich ich's wohl schon etwas zu oft gehört hab'. Trotzdem ein Highlight, gute Melodien, schlüssiges Arrangement etc. - das passt!


    Sorry, Motherlode ist nicht mein Ding. Lässt mich kalt, geht mir auf die Nerven. Offenbar stehen viele Leute auf diese Nummer, keine Ahnung warum, ich finde das von vorne bis hinten langweilig, auch nach mehrmaligen Hörversuchen.


    Mit Many too many hingegen komme ich schon eher klar. Zwar keine überwältigende Wahnsinnsnummer, aber auch kein Mist. Jedenfalls hier und da nette Melodien und zur Abwechslung mal ein klavierähnlicher Sound.


    Apropos Mist... Scenes from a night's dream, um Gottes Willen. Schoobiedoobie, träller. Wo ist die Skiptaste.


    Say it's alright Joe, yeah! Der Refrain ist doch mal richtig geil. Klasse Song, ebenfalls ein Highlight auf der Platte, meiner Meinung nach.


    Tja, und The lady lies ist hier tatsächlich mein Album-Favorit. Sehr eigenwillige Atmosphäre beim Refrain, das Ding reißt mich total mit! Gegen Ende des Keyboardsolos klasse Steigerung zum Höhepunkt mit genialen Tonartwechseln, bevor es dann mit "So glad you could make it..." weitergeht. Und endlich lässt Herr Rutherford mal was von sich hören. Für mich ist die lügende Lady der Gewinner!


    Zum Schluss noch der obligatorische Collins-Schenkelöffner... ganz schlimme Schlagersuppe.



    Also insgesamt durchwachsen, aber längst nicht die schlechteste Platte.

    Meines Erachtens ist das der typische Mellotron Chorsound, welcher auch bei "Dancing with the moonlit knight", "Aisle of plenty" oder auch auf Steve Hackett's erster Platte "Voyage of the Acolyte" zu hören ist.

    In meiner Plattensammlung sind bisweilen lustige Scheiben zu finden, u.a. von Reinhard Mey, ABBA, Ike & Tina Turner, Alexandra, Van Halen uvm, aber das alles ist mir auch nicht peinlicher als meine "But Seriously" LP, von daher egal. Mit 11 hörte ich Slayer, das war ne interessante Erfahrung. :mrgreen:

    Mal der Reihe nach... :mrgreen:


    1969: so ziemlich fast alles.


    1972: Ikhnaton and Itsacon and their Band of Merry Men


    1973: More fool me


    1974: Counting out time, it.


    1976: Your own special way


    1978: Ballad of big, Deep in the motherlode, Scenes from a night's dream, Follow you follow me


    1980: Misunderstanding, Turn it on again, Alone tonight


    1981: No reply at all, Keep it dark, Who dunnit?, Man on the corner, Like it or not, Another record sowie alle Studiotracks auf der Three Sides Live


    1983: alles außer Mama.


    1986: so ziemlich alles, außer vielleicht The last Domino.


    1991: I can't dance, Never a time, Tell me why, Living forever, Hold on my heart, Way of the world, Since I lost you


    1997: Auch wenn auf CAS vereinzelt ein paar wenige passable Stellen zu finden sind, hat diese Platte für mich dennoch kaum Genesis-Charakter. Daher erspar ich es mir hier spezielle Tracks aufzuzählen.

    Squonk, jetzt sei nicht beleidigt! :P


    Achja, nochwas Wichtiges:
    Was bei TWWW an Drumsound zu hören ist, ist lediglich per Mischpult aufgemotzter Effektmatsch. Natürlich klingt das scheisse, aber ein Sonor Signature und auch die Glockenbronze-Snare klingen in natura überhaupt nicht so! Das gilt auch für Phil's Kiste.


    Lasst euch nicht davon irritieren, was Ihr auf irgendwelchen überproduzierten CD's zu hören bekommt. Man kann Instrumente, insbesondere Schlagzeuge, deren Sound stark vom Raumklang beeinflusst wird, nur dann richtig einschätzen, wenn man sie selbst mal unmikrofoniert in direkter Nähe gehört/gespielt hat.


    Übrigens: den letzten einigermaßen natürlichen Drumsound gab's bei Genesis ungefähr vor 30 Jahren.