"We Can't Dance" war für mich das zweite Album von Genesis, das ich aktiv miterleben konnte. Bei "Invisible Touch" war ich gerade einmal 10 Jahre jung, hatte es aber schon zwischen meinen Kassetten (im Original, ich hatte damals noch keinen Plattenspieler oder CD-Player). Gekauft hatte ich es mir, weil mir im Radio "Land of Confusion" sehr gut gefiel. Heute habe ich zu IT ein eher gespaltenes Verhältnis, weil es so sehr nach 80er klingt, aber damals war das ja bei fast allen Bands so, die in den CHarts landen wollten (siehe auch Queen, die genau wie Genesis aber Anfang der 90er mit "Innuendo" zu alter Stärke zurückgefunden hatten). Zurückgearbeitet hatte ich mich seinerzeit bis zum Album "Genesis", ich hatte mir dann auch noch "Selling England..." angeschafft, dafür war ich aber dann doch mit 10 Jahren noch zu jung
Als ich auf (damals noch) SWF3 zum ersten Mal "No Son of Mine" hörte, gefiel mir der Song gleich auf Anhieb sehr gut, das Album habe ich mir natürlich sofort am VÖ-Tag gekauft. Einmal komplett gehört, danach blieb ich immer bis "Dreaming While You Sleep" dabei, habe dann "Living Forever" und bin letztendlich dann bei "Fading Lights" gelandet.
Grundsätzlich ist es ein sehr gutes Album, bei dem eine kürzere Spieldauer durch Auslassen einiger Songs sicherlich zugunsten der Gesamtqualität gewesen wäre. Meine Favoriten sind in absteigender Reihenfolge vom Platz 1 bis Platz 4:
1.) Fading Lights
2.) Dreaming While You Sleep
3.) No Son of Mine
4.) Driving The Last Spike
Ansonsten ist "Living Forever" für mich noch ein Song, der dem Album besonders gut getan hat.
No-Go's sind:
- "I Can't Dance" -> Hier muss aber klar gesagt werden, dass es eine Spaßnummer war und das Musikvideo dazu authentisch für die Genesis der 80er und 90er war und das Musikfernsehen damals wichtiger war, als die Radiostationen. Der Popularität war dieser Titel sicher förderlich.
- "Never a Time"
- "Tell Me Why"
Ansonsten passt das alles schon zu den Genesis von 1991.
Herausragend ist die Produktion des Albums, die an Perfektion für mich bis heute nicht zu überbieten ist. Das gilt nicht unbedingt für die Klangqualität (die dennoch auf hohem Niveau ist), sondern insbesondere für den wuchtigen, druckvollen Sound und die Abmischung. Da hat jemand richtig gute Arbeit geleistet. So gute Arbeit, dass das Album bis heute noch nicht altbacken klingt.
Ein Album, das für mich in der Zeit sehr wichtig war - es lief praktisch täglich.