Beiträge von Fripp

    Natürlich sind diese Diskussionen über gute und schlechte Musik höchst subjektiv, aber ich möchte trotzdem zu der Musik von Herrn Collins meinen Senf abgeben.


    Phil hat nach meinem Geschmack den Popstar ein bißchen zu viel auf Kosten des Musikers Collins gespielt.


    Ende der 70er, Anfang der 80er galt Phil noch als innovativer Rockschlagzeuger und guter Sänger, mit Talent als Produzent und Songschreiber.


    Nur ein paar Jahre später war er für große Teile der Öffentlichkeit nur noch ein nervtötender Popstar, der zu allem Überfluß noch alte Helden wie Eric Clapten glattbügelte.


    Ich habe großen Respekt wie Phil seine Karriere durchgezogen hat. Aber warum macht ein Musiker von seinem Format bei Casting Shows mit, statt mit sagen wir mal einem Joe Zawinul zu spielen? Zumal Phil selber immer etwas genervt ist von seinem Image als Maintreammusiker. Irgendwie komisch.....

    Four Sides Live ist ein reguläres Album, die Ausgabe von Three Sides Live für den britischen Markt. Statt den Studioouttakes auf Seite 4 gibt es verschiedene Liveaufnahmen, ich glaube weil die Band Sachen wie Paperlate dort schon als EP rausgebracht haben.

    Prophet, deine Argumente bezüglich der Live Gigs kann ich noch nachvollziehen. Ein großes Risiko bei einem neuen Album der Herren Banks/Collins/Gabriel/Hackett/Rutherford sehe ich nicht.


    Welchen Mythos kann die Band denn zerstören? Genesis haben bei weitem nicht den Legendenstatus wie Pink Floyd oder Led Zeppelin. Im Gegenteil, Genesis haben sogar ein richtig mieses Image, wie sogar Tony Banks offen zugibt. Eine Situation die richtig nach ein paar guten ALben schreit, die diesen Zustand korrigieren!


    Ich glaube man lehnt sich nicht zuweit aus dem Fenster, wenn man davon ausgeht, das eine neue Platte der "Fab Five" weitaus interessanter wäre als die letzten Alben von Genesis, weniger Schmalz, mehr Gitarren, weniger Weichspüler, zeitgemäßere Drumloops, bessere Texte, etc.


    Das Album dürfte auch locker die 2 Millionen verkauften Einheiten von CAS hinter sich lassen.


    Außerdem würde die Teamarbeit die Jungs für einige Zeit aus Ihren, wie ich finde, festgefahrenen Solokarrieren rausholen.


    Die "Hobbymusiker" Banks und Rutherford hätten wieder eine sinnvolle Beschäftigung, Hackett ein größeres Publikum, Gabriel müßte sich mal mit ein paar Musikern auf Augenhöhe herumstreiten, täte ihm auch ganz gut.
    Und unser netter Entertainmentonkel Phil hätte doch tatsächlich wieder mal was mit Rockmusik zu tun.


    Aber meine Ausführungen sind heiße Luft, mit der Reunion wird es sowieso nichts.
    Bleibt die Hoffnung auf ein paar gute Soloalben.

    Mag ja sein das es ohne Gabriel gehen würde. Aber nur eine Reunion mit Gabriel würde wirklich Wirbel in den Medien verursachen. Und wenn sie sich wirklich zu einer Reunion durchringen würden, dann habe ich die Befürchtung das Steve Hackett nicht mit ins Boot geholt wird. Was jammerschade wäre!

    Eine weitere Empfehlung wäre "The Soft Bulletin". Schöne Platte. Erinnert mich ein bißchen an frühe YES, wegen Wayne Coynes hoher Stimme. Auf jeden Fall eine klasse Indie-Band mit einem sympatischen Sprung in der Schüssel.

    Spontan würde mir als persönlicher "Haß-Song" Invisible Touch einfallen. Ich hatte noch einen Song wie "Mama" im Ohr, und dachte damals nur "Was für ein unglaublicher Schrott", den man zudem auch nicht mehr aus dem Schädel kriegt.


    Außerdem "Illegal alien", ich mochte das Lied zuerst ganz gerne, jetzt finde ich es ziemlich geschmacklos, vor allem die Liver Version. 20.000,00 Texaner, die "Its no fun being an illegal alien" gröhlen.... Grußelig.


    Es gibt noch einiges anderes, so ab IT, das ich nicht so toll finde. Aber verglichen mit dem was manch andere Progrocker in ihrem Überlebenkampf fabriziert haben, ist selbst das noch recht passabel.

    Ich habe Collins/Genesis so ca 1982/83 mit 12 Jahren entdeckt. Mit dem ALter differenziert man ja noch nicht so, und mir gefiel beides ganz gut. Die "Knaller" aus den Siebzigern habe ich damals noch nicht so ganz begriffen, aber das diese Musik irgendwas faszinierendes an sich hat, habe ich damals schon gespürt. Viele der Alben die ich mir in den Achzigern von den Genesis-Leuten gekauft habe, verstauben im Plattenregal. Die Musik die die Jungs seit spätestens Mitte der Achziger machten, interessiert mich einfach nicht mehr sonderlich, mein Musikgeschmack hat sich eben grundlegend geändert. Indi-Rock, Singer-Songwriter und Modern Jazz haben nicht so viel mit "Invisible Touch", "Gtr", oder "The Living Years" zu tun. Die alten Genesis-Alben höre ich allerdings immer noch ganz gerne. Collins` Musik in den Achzigern ist gut produzierte Pop-Musik, nicht mehr und nicht weniger. Bei aller berechtigten Kritik an seinem Material nach "But Seriously", Phil bemühte sich zumindest um eine etwas breitere musikalische Bandbreite (Big Band, Filmmusik etc.) Phils Projekte machten mich zwar immer neugierig, aber die Resultate gefielen mir dann doch nicht immer.

    Ich hab die auch mal live gesehen, war klasse! Besonders die Texte finde ich absolut originell. Bei einem Song hab mir sogar gedacht, so könnte Johny Cash würdevoll auf deutsch klingen.