Beiträge von MartinC

    Zitat von Jack Sparrow

    auf pc/mac nicht abspielbar


    Der Hintergrund dieses Aufklebers ist tatsächlich noch um einiges übler, ich kenne ihn via c't von zwei CDs, Celine Dion und die "Best Of" von Roger Waters.
    Bei diesen CDs wurde erstmals eine besonders schwere Beschädigung der Datenintegrität vorgenommen und diese zuvor nur unzureichend mit gängigen Computerlaufwerken getestet.
    Das erwies sich fatal auf einer Serie von iMacs, bei denen das damals verbaute Laufwerk vollständig krepierte, und zwar so, daß danach kein Systemstart mehr möglich war. Die meisten Betroffenen mußten den Computer zur Werkstatt bringen, um das Laufwerk auszubauen, und in einigen Fällen war es dauerhaft beschädigt und mußte ersetzt werden - und die gesamten Kosten des Ausbaus und ggf. Tausches gingen zu Lasten der Kunden (!!). :-|


    Ja warum denn das? Ganz einfach, weil die "kopiergeschützten" CDs gar keine Audio CDs sind!!!
    Jeder Player (und jedes Computerlaufwerk) hat irgendwo in den mitgelieferten Blättchen einen kleinen Hinweis, daß sie ausschließlich mit intakten und standardkonformen Medien benutzt werden dürfen, sprich mit CDs, die dem CD-DA Standard (das ist die Audio-Version einer CD) entsprechen.
    Da die "kopiergeschützten" CDs dieses nicht erfüllen, sind sie (technisch und rechtlich) einfach nur Metallscheiben mit undefinierten Eigenschaften, und wer sie in *irgend* ein Gerät schiebt, tut dies auf eigene Gefahr, genausogut könnte er Bierdeckel oder Salamischeiben reinstecken - jeder daraus resultierende Schaden geht zu Lasten des Verbrauchers.


    Wenn die Industrie mir einen Toaster verkauft, der kaputt ist, dann kann ich ihn reklamieren und notfalls mein Geld zurückverlangen. Wenn die Industrie fahrlässig gehandelt hat und mir dadurch ein Schaden entstanden ist, kann ich sie haftbar machen. Wenn die Industrie *vorsätzlich* schadhafte Toaster verkauft, dann kann ich sie anzeigen, und sie wird bestraft.


    Für die Musikindustrie gelten diese elementare Regeln nicht mehr, die Politik hat ihnen mit der letzten Urheberrechtsnovelle Rechte eingeräumt, wie man sie sonst nur aus fünftklassigen Bananenrepubliken kennt:


    Sie darf vorsätzlich defekte CDs verkaufen, und der Kunde hat nicht einmal ein *verbrieftes* Rückgaberecht. Und dem Kunden ist es strafrechtlich *verboten*, diesen Schaden zu reparieren.


    Ich wiederhole mich gerne nochmal: Kauft diesen Dreck nicht, sondern weicht aus, wann immer es eine Möglichkeit gibt. Über 95% aller internationalen CDs, die in Deutschland "kopiergeschützt" sind, erhält man ohne Zerschuß aus UK über amazon.co.uk
    Ich habe mal nachgesehen, und inzwischen bietet auch amazon.de in zahlreichen Fällen den UK Import an! Der Preis liegt etwas oberhalb einer eigenen Bestellung in UK, aber immerhin - es ist offensichtlich ein Geschäft für amazon (sonst würden sie es nicht anbieten), und d.h. es gibt eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von Kunden, die den deutschen Labels *kein* Geld mehr geben, wenn sie dafür nur kaputte und potentiell schädliche Ware bekommen. Es funktioniert also.

    Auch wenn ich dem Club jeden Cent gönne, möchte ich an dieser Stelle den Tip geben, daß man die CD auch bei amazon.co.uk kaufen kann, und zwar (so wie es aussieht) einmal mehr ohne Kopierschutz. 8-)
    Könnt Ihr Euch eigentlich auch in UK sponsorn lassen?


    Ich habe die Sache mal zum Anlaß genommen, im Off-Topic Forum zu dem Thema zu schimpfen, was ich schon länger vorhatte: "Kopierschutz"? Nein Danke!!!

    Aus aktuellem Anlaß (die neue Rolling Stones CD, die in Deutschland wieder "kopiergeschützt" sein wird) möchte ich gerne einen Tip loswerden, der mir schon länger als potentiell interessantes Thema erscheint.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß viele Leute doch eher eingeschränktes Wissen über den (sogenannten) "Kopierschutz" von Audio CDs haben, deshalb gebe ich erstmal einen Überblick.


    Kurz gesagt, es *gibt* überhaupt keinen Kopierschutz für Audio-CDs, das was die Industrie eingeführt hat, ist vielmehr ein Abspielschutz, der darin besteht, künstlich defekte CDs zu erzeugen. Aus diesem Grund hat das Technologie Magazin c't (das ich übrigens an der Stelle über den grünen Klee empfehlen kann) den Begriff "Un-CD" geprägt.
    Dieser Unterschied ist sehr wichtig, denn bei der DVD (und ihren Audio Ablegern) gibt es tatsächlich einen Kopierschutz, der Teil der Norm ist - d.h. jeder DVD Player ist systemgemäß in der Lage, den Kopierschutz zu verarbeiten, weshalb er für den Verbraucher (soweit) unbedenklich ist.


    Bei der Audio-CD wurde aber ein solcher Kopierschutz bei der Entstehung nicht berücksichtigt, und somit kann und wird es auch nie einen geben (außer man sammelt weltweit alle Geräte ein und teilt neue aus).


    Was sich "Kopierschutz" nennt, ist also in Wahrheit Folgendes: Sie zerstören die genormte Struktur der Daten auf der CD, in der Hoffnung, daß die resultierende Disk "gerade noch" auf Audio Playern läuft, aber "gerade nicht mehr" auf Computerlaufwerken - wie gesagt, es ist ein Abspielschutz, der das korrekte Abspielen auf bestimmten Laufwerken verhindern soll.


    Im Großen und Ganzen gibt es für diese Zerstörung drei Ansätze, die unterschiedlich fatal sind:


    1) Die CD enthält eine Computer-Partition, die auf normal konfigurierten PCs die Audio Daten überdeckt.


    Diese Methode ist relativ harmlos, da die Normverletzung gering ist. Audio CDs mit Datenpartition sind grundsätzlich Teil der Norm, z.B. alle "Enhanced" CDs, und die zusätzlichen Verletzungen der Norm, um die Audio-Daten zu verdecken, sind eher gering.


    Allerdings ist diese Methode (gerade weil sie harmlos ist und kinderleicht zu umgehen) vom Aussterben betroffen.


    2) Die CD enthält künstlich zerschossene Boot-Blocks bzw. Partition-Maps.


    Diese Methode ist weitaus besser und gefährlicher - durch die kaputten Bootblocks werden die CDs von Computerlaufwerken nicht mehr als lesbare CDs erkannt und deshalb vollständig verweigert.
    Die Methode baut darauf, daß reine Audio Player sich gar nicht so sehr im Detail für die Disk-Struktur interessieren, sondern nur wissen wollen, wie viele Titel drauf sind und wo sie anfangen - eine Überprüfung der Disk-Integrität wird in der Regel nicht vorgenommen.


    Allerdings gibt es keine Garantie, daß jeder Player dies auch klaglos tut, bzw. daß zukünftige Player es weiterhin schlucken. In diesem Zusammenhang muß man sich auch klar machen, daß zunehmend Computerlaufwerke in Audio-Player verbaut werden (einfach weil sie billiger sind) und DVD Player fast ausschließlich Computerlaufwerke enthalten - also genau die Laufwerke, die die CD ausspucken sollen.


    3) Die Audiodaten selbst werden blockweise zerschossen.


    Das ist die mit Abstand fatalste Methode, denn man bekommt eine durch und durch defekte CD. Diese Methode setzt ausschließlich auf die automatische Fehlerkorrektur von Audio-Playern.


    Wenn ein Block nicht lesbar ist, dann verweigert jedes Computerlaufwerk das Auslesen, d.h. die CD ist insgesamt über ihre ganze Fläche unlesbar.
    Ein konventioneller Audio-Player versucht dann, jedes noch irgendwie plausible Bit zu lesen, und ergänzt die fehlenden Stelle mit einem "best guess" Algorithmus. Das muß man sich vorstellen wie ein Gemälde, aus dem jemand ganze Fetzen herausgerissen hat, und dann kommt ein Restaurateur und malt sie "irgendwie" wieder zu.


    Diese Methode ist indiskutabel, weil man in jedem Fall verminderte Klangqualität bekommt. Das schlimmste an dieser Methode ist es aber, daß vor allem hochwertige Audio-Player die größten Probleme bekommen. Billige Player lesen schlampig und korrigieren alles (d.h. hier "funktioniert" die Methode), aber gerade audiophile Player versuchen möglichst präzise zu lesen und dann die gelesenen Daten möglichst nicht zu verfälschen. Das Resultat ist dann digitales Knattern, Knistern, Rauschen und komplette Drop-Outs. Technisch gesehen, sind diese CDs in einem Zustand, als hätten sie millimeterbreite Löcher und keilförmige Kratzer, nur daß man diese optisch nicht sehen kann.


    Lange Rede kurzer Sinn - wer eine "kopiergeschützte" CD kauft, sollte wissen, daß es *keine* Garantie gibt, daß sie auf allen Playern im Haus (inklusive Auto-Radios und DVD-Playern) läuft, daß die Chance mit jedem in der Zukunft gekauften Player geringer wird, daß alle CDs noch laufen, und daß es (rechtlich) noch nicht einmal ein garantiertes Rückgaberecht gibt, wenn die neu gekaufte CD auf einem Player nicht läuft.
    In der Praxis bei den geizigen Medien-Supermärkten genügt es, darauf zu bestehen und ggf. den Abteilungsleiter zu holen und/oder LAUT zu werden, aber z.B. amazon.de tauscht nicht um, wenn eine als "kopiergeschützt" markierte CD im eigenen Player nicht läuft (sie tauschen nur versiegelte Ware um).


    Das waren die schlechten Nachrichten, jetzt kommt die Gute: Man kann etwas dagegen tun!!!


    Die überwältigende Mehrzahl aller in Deutschland "kopiergeschützten" CDs erscheint in England *ohne* Kopierschutz - die Engländer haben sich diesen Dreck einfach nicht bieten lassen und schon im Ansatz den Kauf der defekten CDs so massiv boykottiert, daß die Industrie den Schwanz eingezogen hat.


    Bei amazon.co.uk wird der "Kopierschutz" genauso vermerkt wie bei amazon.de, also einfach dort mal nachsehen - die Mike & The Mechanics CD (bzw. CD/DVD) gab es z.B. schon mal problemlos ohne Zerschuß.


    Der Nachteil ist der Preis - durch den hohen Pfundkurs liegt der Preis etwas teurer als hierzulande, außerdem gibt es für das Porto keine Befreiungsgrenze. Dafür bekommt man aber vier massive Vorteile:


    1) Man bekommt eine 100% intakte CD, die auf jedem jemals gebauten und noch zu bauenden Audio-Player sicher läuft.


    2) Man bekommt ein sauberes CD-Cover, weil weder auf der Rückseite noch auf der Front ein riesiger Kasten und/oder "Kopierschutz" Logo eingedruckt ist.


    3) Man kann sich ohne jede rechtliche Bedenken eine Sicherheitskopie zum Abnudeln im Auto, am Strand oder eine eigene Compilation brennen.


    4) Man richtet bei dem Teil der Industrie, der diesen "Kopierschutz" betreibt, auf legale Weise finanziellen Schaden an - die einzige Sprache, die diese Leute verstehen. Denn daß die englischen Labels plötzlich viel mehr Stückzahlen exportieren, bleibt ihnen nicht verborgen.


    Aber eine Warnung hab ich noch: Gerade wegen dem hohen Pfundkurs gibt es britische Händler und Shops, die (für sie) billige Ware vom Kontinent holen, so daß man bei nicht gekennzeichneter Ware womöglich wieder den deutschen Schrott bekommt. hmv.co.uk nimmt zum Beispiel keine Klassifizierung vor.


    Aber amazon.co.uk hat sich verpflichtet, jede "kopiergeschützte" CD klar auf ihrer Seite zu markieren (schaut z.B. mal bei "Testify" nach, das ist eine der ganz wenigen CDs, die es in Europa nur "kopiergeschützt" gibt). Bekommt man eine "kopiergeschützte" CD, die bei amazon.co.uk nicht markiert war, dann bekommt man sein Geld zurück, das bestätigte amazon.co.uk auf Anfrage.

    Wenn man sich die obige Liste so durchliest, bekommt "No Woman No Cry" ja plötzlich eine völlig neue Bedeutung... :-?


    Da holzen wir mal gleich dagegen und beginnen mit einem Klassiker:


    Suzi Quatro, "48 Crash"
    Crash, Crash, AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAGH!
    und natürlich "Can the Can", der beste bewortete Schrei aller Zeiten
    Scratch out her EEEEYYYYYYYEEEEEEEEEEEEEEEEEEEESSSSSSSSSSSSSS!


    Paula Pierce (THE PANDORAS), "You Don't Satisfy"
    WOOOOOOOOOOOOOAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH! (Intro)


    Kate Bjelland (BABES IN TOYLAND), "Handsome and Gretel"
    YEEEAAAHHH AAAAAAAHHH HAA-HAA-HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!


    Außerhalb der Konkurrenz, da vollständig betextet, aber in dieser Aufstellung unmöglich fehlen dürfend:
    Lydia Lunch (damals TEENAGE JESUS), "Orphans"
    LITTLEORPHANSRUNNINGTHRUTHEBLOOOOOOODYSNOOOOOOOOW!


    Der "Lifetime Screaming Award" geht an Lisa Carver (SUCKDOG). 8-)

    So, nun ist das epochale Ereignis also durchgerauscht, und irgendwie will sich bei mir noch nicht einmal ein richtiger Kater einstellen.


    Es ist schon seltsam, da versuchen die Veranstalter mit der Brechstange aus einem fröhlichen Sommer-Open-Air eine politische Demo zu machen, und trotzdem kommt einem der 20 Jahre alte Schatten von "Live Aid" (das ja damals ums Verrecken keine politische Demo sein sollte) heute noch 20 Mal politischer vor, als all diese Bemühungen.


    Chris Cutler von Recommended Records hat das damals ins seinem Artikel (nachgedruckt in "File Under Popular") ziemlich auf den Punkt gebracht - dieses seltsame Gefühl, das man nach dem Finale in Wembley hatte. Man realisierte, daß man für 12 Stunden in der Geschichte praktisch den ganzen Globus am Volksempfänger hatte. Man realisierte, welche Bevölkerungs-, Kultur- und politische Schichten man one moment in time auf einem Sender hatte. Man realisierte, wie unbezahlbar und unwiederbringlich diese Plattform war. Man realisierte, WAS MAN DAMIT EIGENTLICH HÄTTE MACHEN KÖNNEN...


    "Live8" war im Vergleich dazu seltsam zerfasert. Viel zuviele Köche rühren viel zuviel Brei an, und durch die chaotischen Übertragungen geht jegliches Zeitgefühl und jegliches Spüren der Unmittelbarkeit verloren. Die Orte und Tageszeiten springen wie gezappte Sender, eben noch London in der Nacht, Sekunden später Rom in der strahlenden Sonne - der große MTV "Live-Tag" mit Konserven-Schnippel aus aller Welt. Bei "Live Aid" hatte man einen halben Tag lang das Gefühl, Zeuge von etwas Einzigartigem zu sein, das HIER und JETZT und in genau DIESEM Augenblick passierte.


    Bei "Live8" hatte man den Eindruck, alle Sender dieser Welt haben kollektiv ihre gesammelten Live-Mitschnitte von irgendwann in die Rekorder gestopft, "Random Play" eingeschaltet und sich zum Baggersee verabschiedet.


    Irgendwann habe ich dann den Videorekorder auf Berlin und den Festplattenrekorder auf UK/Phoenix durchlaufen lassen (man weiß ja nie, ob nicht doch noch was Nettes dazwischenkommt) und mir die erste Etappe Tour de France Live im Ersten angesehen - das war ordentlich spannend und man hatte richtig das Gefühl, etwas zu erleben, das hier und jetzt und in genau diesem Augenblick passierte...


    Ich zitiere Oasis selten und ungern, aber in ihrem kurzen großen Sommer spielte sich folgender Dialog auf offener Bühne ab:


    Liam: "This is history! This is history!"
    Noel: "Naaah! This is Knebworth."


    Das bringt es irgendwie auf den Punkt.

    Gegen Mitternacht kam noch ein Schnippel, diesmal deutlich Shaking the Tree-iger. :-?


    Was ich noch lustig fand - ausgerechnet während des kompletten Floyd Auftritts stand über der Bühne "NO MORE EXCUSES". :lol:

    So, Onkel Peter war jetzt doch dabei, ca. 1-2 Minuten im "Eden" Zusammenschnitt. Ganz nett. Wer also um ca. 20:30 den Rekorder auf Phoenix laufen hatte, nicht vorschnell löschen... ;)

    Das ist wohl temporär - die Politspots sind weiterhin in Englisch, also bleibt Phoenix auf der internationalen Schiene.
    Wenn ich es richtig sehe, gibt es einen internationalen Hauptstrang (z.Zt. Hyde Park mit Einspielungen) der auf Phoenix läuft, und davon abgekoppelt kocht jeder Sender sein eigenes Süppchen.

    For those who are concerned - Obacht! Phoenix hat sich soeben von den anderen Übertragungen getrennt:
    - auf Phoenix läuft wohl UK/Hyde Park
    - auf S3 und WDR3 läuft Berlin


    Falls jemand eine bestimmte Band aufnehmen will, muß man wohl alle Sender im Auge behalten.

    Ich pflichte Grimm im Ergebnis uneingeschränkt bei, wenn auch aus anderen Gründen. Der "Mythos Barrett" hatte nichts mit der Pink Floyd Karriere zu tun, weil er erst aus den 80er Jahren stammt.
    Ich konnte Mitte der 70er (als ich anfing, Musik zu hören) Floyd nicht ausstehen, bis ich zufällig über die "Piper" stolperte, und seitdem bin ich Syd Barrett Fan.
    Der Punkt ist allerdings, daß damals Barrett kein Schwein (egal ob in die Luft oder auf dem Boden ;-)) kannte. Die "Piper" und "Saucerful" LPs waren out-of-print und nur in Form des "A Nice Pair" Doppelalbums verfügbar, die beiden Solo-Platten von Barrett gab es in Deutschland *überhaupt* nicht mehr (man bekam sie mit viel Glück als schlecht gepresstes Doppelalbum aus Frankreich, dieses gelbliche Teil mit der schönen Fotogalerie auf der Innenseite).
    Und ich hatte damals meine liebe Not, diese Informationen zu bekommen - 99% der Floyd Fans mochten zwar "A Nice Pair" nicht, wußten aber nicht präzise warum (der Name "Barrett" im Kleingedruckten wurde entweder überlesen oder nicht in Zusammenhang mit ihrem Stilwechsel gebracht).


    Ich (für meinen Teil) betrachtete "Piper" immer als erstes Solo-Album von Barrett mit Pink Floyd als Backing Group, und auf den beiden regulären Solo-Platten spielen ja auch jeweils zwei Floyd Leute mit, in erkennbar anderem Stil als zur gleichen Zeit mit Floyd.
    Dazu paßt auch, daß ich Anfang der 80er ziemlich aus den Wolken gefallen bin, als ich erstmals erfuhr, daß Barrett auf "Saucer" bei mehreren Titeln Gitarre spielte - bis dahin hatte ich ihn nur bei "Jugband Blues" auf der Rechnung (für die nicht-Archäologen - das war eine verworfene 7" B-Seite der Post-"Piper" aber noch-Barrett Ära). Pink Floyd hatten also noch Gitarrenspuren von Barrett verwurstet, aber schon 1968 einen völlig anderen Stil.


    Ende der 70er war Barrett jedenfalls komplett vergessen und begraben und hatte weder in der Kritik noch bei 99% der Fanbase irgend eine Rolle gespielt. Das änderte sich erst Anfang der 80er, als er posthum vom Independent-Underground wiederentdeckt, aber auch hier auf der Höhe der "Saucer" LP eine chinesische Mauer errichtet wurde, mit deren hinteren Seite man nichts am Hut hatte. Erst da wurden übrigens die beiden Barrett/Floyd LPs und die beiden Solo-Platten wieder nachgepreßt.
    Und einige Zeit später erschien auch die Floyd CD-Box, auf der die "Piper" als einziges fehlte. Woraus man nur folgern kann, daß sowohl die "Barrett"- als auch die "Pink Floyd"-Fraktion das Ganze als "zwei verschiedene Bands" betrachteten.


    PS: Grimm, die einzige Post-Barrett Floyd Platte, die ich *wirklich* mag, ist "Animals"... wir sollten uns wirklich mal treffen - nächstes Jahr in Welkers? :rollen: