Beiträge von Virgil

    The Lamb gewinnt hier. Ich mag aber eigentlich alle bis auf das Erste, da waren sie allerdings ja auch noch Schuljungen und mussten sich von einem extravaganten Pop-Fetischisten belehren lassen. ;)

    Dicht gefolgt wird das Lamm aber von Nursery Cryme, Trespass und auch Foxtrot. Das oft favorisierte Selling höre ich auch ganz gerne, allerdings gehören da aus meiner Sicht nur Dancing With The Moonlit Knight, The Cinema Show und vielleicht noch Firth Of Fifth zur Weltklasse. Da bin ich mal ganz der Meinung von Tony Banks.

    Ja, ich weiß, was Du meinst bei dem Titeltrack von The Lamb. Hier empfinde ich seinen Gesang eher als gewollt "nölig", passend zur Protopunk-Bewegung und den Text über die krawallige Welt des Raels. Quasi seine Art von "Anarchy In The U.K."! :D

    Ja, Stagnation kann man immer hören, keine Frage. Hier zwitschert er wie ein Vögelchen, dem man die vollwertigsten Dinge in den Meisenring gemixt hat.

    Allgemein gesprochen geht es mir bei Peter so, dass ich seine hohen und sanften Passagen zu Genesis-Zeiten bevorzuge, ihn aber lieber in seinen frühen 30ern "losschreien" höre, allen voran auf III und IV. Da wird dann auch nicht mehr gemeckert wie ´ne Ziege auf Koks. ;)

    Ganz schwer. Ich stimme schweren Herzens für Padgham. Und das, obwohl die drei von ihm produzierten Studio-Alben mir zwar gut gefallen, aber nun wirklich nicht meine Lieblingswerke der Band sind. Und Invisible Touch klingt ja eigentlich echt fies nach 80ern und plastikmäßig. Aber das lag glaub ich dann doch auch an den Wünschen der Band selbst. Er hat in einem neueren Interview zum Beispiel mal gesagt, dass er das Album heute unbedingt in Gänze mit "natürlichen" Drums aufnehmen würde.

    Aber Abacab etwa ist unheimlich cool und direkt produziert. Irgendwie haben alle drei Alben ihren ganz eigenen Sound, vor allem auch die 83er-Platte. Die Hentschel-Phase gefällt mir hervorragend, allerdings muss ich da wieder sagen, dass mir da die 2007er-Remixe doch deutlich mehr zusagen. Alles ohne "Schleier" und auch der Gesang kristallklar. Liegt aber vielleicht auch an der moderneren Technik? Nick Davis hat meines Erachtens auf den beiden von ihm eigenständig produzierten Werken eher einen sterilen Sound (We Can´t Dance) hinterlassen. Und auf Calling All Stations kann ich es immer noch nicht fassen, wie unglaublich gefühllos hier quasi jedes Stück einfach innerhalb von wenigen Sekunden ausgeblendet wurde. Der einzige Trost in meinen Augen ist, dass ich mir das Album ansonsten trotzdem kaum anhören würde. ;)

    Herma: Das ist interessant. Ich hab das Album vor vielen Jahren mal einem musikinteressierten Freund gegeben, der es ähnlich wie Du beschrieben hatte. Für mich schwer nachzuvollziehen, aber hochinteressant. Gibt es bestimmte Lieder, an denen Du das besonders so empfindest? Bei mir ist es auch so, dass ich Peters Gesang zu Genesis-Zeiten manchmal etwas anstrengend empfinde, allerdings ist das eher zu Zeiten von Foxtrot und Selling. Zum Beispiel selbst beim ansonsten hervorragenden Dancing With The Moonlit Knight, etwa bei den Zeilen "Follow on! Till the Grail sun sets in the mould, follow on! Till the gold is cold. Dancing out with the moonlit knight, knights of the Green Shield stamp and shout." Und im Grunde auch alle laut geschrieenen Zeilen bei "Get `Em Out By Friday".

    Peters neu eingesungene Passagen 1998 fand ich übrigens irgendwie nicht so dolle. Passte nicht so richtig ins Gesamtwerk, fand ich. Muss ich mir allerdings auch nochmal anhören, hab ich glaub ich im Ganzen seit 20 Jahren nicht mehr angehört und bevorzugte immer das Original. :)

    Dein "Looking For Someone" auf Eins kann ich übrigens wieder sehr gut verstehen. :thumbup:

    Habe für Dodo/ Lurker gestimmt. Ganz großes Kino. Aggressiv und dann auch wieder gefühlvoll ("and a heart of stone"). Überhaupt hat seine Stimme auf allen Genesis-Alben in den 80ern toll geklungen. Ausdrücklich auch auf Songs, die mir eigentlich nicht viel geben, wie zum Beispiel No Reply at all. Schon auf We Can't Dance wurde es leider etwas quäkend (war da aber noch nicht so auffallend wie danach auf den Soloplatten ab 1993) aus meiner Sicht, und das meine ich wirklich nicht böse. Im Gegenteil ist es ihm hoch anzurechnen, wie sehr er sich in all den Jahren auf Tour ins Zeug gelegt hat. Hat er ja leider auch körperlich zu spüren bekommen. Also, Hut ab vor seinen Leistungen in der Band in all den Jahren. 👍

    Ich mag einfach alles auf der The Lamb besonders gern. Irgendwie klingt er hier anders als zuvor, aber auch danach. Anyway oder The Lamia zum Beispiel sind extrem ausdrucksvoll. In the rapids ist wunderbarer Blues.

    Auf Trespass singt er unglaublich soulig und ihm gelingt es, echt traurig und gefühlvoll zu klingen. Komischerweise überzeugt er mich im großen und ganzen auf Selling England am wenigsten.

    Ich habe mich letztlich für Anyway entschieden.