Mal was anderes: Der Artikel über Yes in der Eclipsed anlässlich des 50 -jährigen Jubiläums von Relayer hat mich zwar nicht vom Hocker gerissen, aber doch aufgrund der Wertschätzung des Albums gefreut. Insgesamt finde ich ihn ganz annehmbar und lesenswert. Einige Infos wusste ich noch nicht. Lustig war, wie Steve Howe im Interview sagte, dass der Redakteur von der Eclipsed jetzt mal vorsichtig sein sollte, mit dem, was er äußert, weil er (Steve) sonst wieder wie vor paar Jahren einfach aufsteht, das Interview abbricht und geht. Die Gegenüberstellung von "Gates of Delirium" und "The Ancient" von Tales fand ich auch ganz interessant, wobei ich "The Ancient" allerdings überhaupt nicht geringwertiger sehe als Gates. Mir gefällt The Ancient, dem ein Vorläufer- oder gar Demo-Status attestiert wurde, sogar noch einen Ticken besser. Ich mag diese Offenheit, Weitläufigkeit und Freiheit, die ja auch dem ganzen Doppelalbum "anlastet", sehr. Topografic Oceans ist ja deshalb auch mein Lieblingsalbum von YES. Das braucht wirklich alles viel Raum und Zeit, zu atmen, sich zu entwickeln, zu entfalten, was da so alles drin enthalten ist, in dieser kosmischen, ozeanischen Ursuppe, kürzer wäre einfach nicht gegangen, finde ich. Ich schätze an "The Ancient" sehr die Mellotron-Sounds, und die differenzierten Einlagen und Beiträge von White, Squire, Howe und Anderson. White klingt da phasenweise ähnlich abstrakt und jazzrockig pointiert wie Bruford auf manch einem Solowerk. The Ancient und Ritual markieren für meinen Geschmack die Höhepunkte des Doppeldeckers. Aber es ging ja eigentlich um Relayer. Ich habe jetzt das ganze Relayer-Album nochmals gehört, nach langer Zeit nochmal ausgegraben. Es gefällt mir gegenwärtig sogar besser als CTTE. Wirklich ein sensationelles, atemberaubend geniales Meisterwerk! Eines der ganz großen Prog-Alben, die nie so als erstes genannt werden, sondern ein Hintergrund-Dasein führen. Ich werde es in der nächsten Zeit sicher wieder öfter hören. Macht große Freude!