Beiträge von SwissGabriel

    Ohne irgendeinem Fan der Musik von Rammstein zu Nahe treten zu wollen, aber ich frage mich was in drei Hermas Namen an den Texten von Rammstein denn so ausgeklügelt sein soll? In Summe höre ich da immer nur die gleichen und auf Dauer ermüdenden Provokatiönchen. Ohne sie politisch in eine Ecke mit den Onkelz stellen zu wollen, aber musikalisch ist das schon eine recht ähnliche Langweiligkeit.

    Ganz so einfach ist es dann auch nicht, obwohl ich Deine Darstellung nachvollziehen kann. Es gibt tatsächlich eine gute und sehr kurze Band Biografie in der Reihe „Reclam 100 Seiten“, die die Band durchaus differenziert darstellt, auch in ihrer Widersprüchlichkeit.


    Ich bin tatsächlich am Sonntag in Bern dabei. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich die Tickets nach den aktuellen Kontroversen gekauft hätte, aber ich werde mir Rammstein einmal live anschauen.

    dem beitrag stimme ich vollumfänglich zu bis auf diese passage, die ich im ersten teil komplett anders sehe und im zweiten auf eine gefahr hinweisen möchte:


    1. für mich ist "i/o" bisher (und auch nach dem ersten live-erlebnis in berlin) vielleicht sogar das stärkste PG-album. die bisherigen songs funktionieren für mich auch in der veröffentlichten reihenfolge. werde aber nach dem nächsten neumond mir dann mal eine playlist bauen mit den tatsächlich favorisierten mixen. mal sehen, wie es dann ist. für mich sind die songs auf der höhe der zeit und zugleichj angelehnt an das oeuvre von PG. (...)

    Tatsächlich kann ich mir kaum vorstellen, dass I/O noch so wächst in meiner eigenen Wertschätzung. Aber natürlich ist das ein komplett subjektiver Eindruck. Ein Bekannter, der hier übrigens auch früher im Forum gepostet hat, hat kürzlich geschrieben, dass I/O teilweise klingt, wie wenn man einer künstlichen Intelligenz befehlen würde, typische Peter Gabriel Songs zu schreiben. Das fand ich hart, aber irgendwie auch treffend. Tatsächlich klingt jeder Song so, wie man irgendwie erwartet, dass Peter Gabriel klingt. Aber noch einmal – ich finde kein Stück wirklich schlecht und ich finde es weiterhin großartig, dass ich alle Songs wenigstens einmal live hören konnte. Gabriel verdient den vollen Respekt dafür.


    Ich hätte eventuell die Reihenfolge in der Setlist geändert (das habe ich ja schon weiter oben heute Morgen geschrieben), aber letztlich kann ich die Songauswahl nachvollziehen, auch wenn ich ganz persönlich ein paar Songs gerade vom dritten und vierten Album gerne noch einmal gehört hätte. Andererseits war ich 2007 dabei und bin damals glücklich und mit Tränen in den Augen nach Hause gegangen.


    P. S .: meine ganz persönliche Reihenfolge der Top 5 Alben lautet übrigens 4-3-Up-Us-So ... da wird es I/O nicht reinschaffen ;)

    Ich möchte noch ein paar allgemeine Worte zur Setlist von Gabriel schreiben - hätte natürlich auch in den Kölnthread gepasst … und zur Erwartungshaltung des Publikums im Allgemeinen.

    Ja, zum Zeitpunkt des Vorverkaufstarts war nicht klar, dass „I/O“ nicht in physischer Form vorliegt und Gabriel seine Songs dem Vollmondzyklus anpasst. Dennoch kann man sich heute problemlos im Internet ausführlich informieren, was einen erwartet. Ich habe schon Konzerte erlebt (zugegeben in kleinerem Rahmen und mit sehr komplex-disharmonischen Klängen), da war das Publikum nach der Pause zu zwei Drittel verschwunden und ward nicht mehr gesehen. Und auch da war vorher ganz klar gewesen, was zu erwarten war. PINK FLOYD haben in den 70ern regelmässig ihre Songs live gespielt, bevor die Alben rauskamen, „Dark Side of the Moon“ seit Januar 1972 (Veröffentlichung März 1973), Teile von „Wish you were here“ und sogar „Animals“ bereits 1974. Was Peter Gabriel da macht, habe ich so oder ähnlich erst drei Mal in über 40 Jahren erlebt - bei Marillion 1984, die Ausschnitte von „Misplacedd Childhood“ bereits 1984 gebracht haben, bei Porcupine Tree, die schon 2006 „Fear of a blank Planet“ komplett aufführten und bei den experimentellen Post-Punkern Swans, die 2013 beinahe ausschließlich Material ihres noch unveröffentlichten Albums „To be kind“ gespielt haben. Aber Gabriel bedient halt ein größeres Publikum; da sind auch Gelegenheitshörer und Eventfans dabei. Ich finde es konsequent und mutig, seinem Publikum auch mal eine intellektuelle Leistung abzufordern und nicht eine Greatest Hits Show zu liefern. Das machen genug andere Künstler.


    Ja, es mag sein, dass „I/O“, sollte es einmal komplett erscheinen, tatsächlich sein schwächstes Werk ist (bisher stufe ich es so ein, trotz einiger wunderbarer Stücke und „schwach“ heisst bei Peter Gabriel immer noch durchgehend anhörbar). Man kann auch über die Anordnung der Songs diskutieren; z.B. hätte er auch nach den beiden akustischen Stücken „I/O“ komplett spielen können und nach der Pause das ältere, bekannte Material. Und ich hätte auch weder „Sledgehammer“ noch „Big Time“ gebraucht, aber ich finde die grundsätzliche Entscheidung, so viel unbekanntes Material zu spielen nicht nur mutig, sondern richtig klasse. An die anderen oben genannten Auftritte erinnere ich mich immer noch sehr gut, während ich viele andere Konzerte weitgehend vergessen habe.

    Als die Konzerte vor einigen Monaten angekündigt wurden, hatte ich erst kurz gezögert, weil mein Kalender schon damals im Juni sehr voll war. Aber irgendwie konnte ich mir dann doch nicht vorstellen, diese Tour zu verpassen. Dazu bedeutet mir Peter Gabriel seit 40 Jahren einfach zu viel. Ich habe es nicht bereut. In den Tagen zuvor war ich schon ein wenig melancholisch und aufgeregt – ich war 19 Jahre alt, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, 1987 im Ruhrstadion. Ganz so bewegt wie damals oder auch 2007 in Mainz hat er mich nicht mehr, aber seine Auftritte sind eben doch etwas besonderes und er hat seine Ausstrahlung nicht verloren.


    Ein paar allgemeine Eindrücke: ich saß unten im Parkett, aber im hinteren Block auf der rechten Seite (104). Der Sound war nicht optimal, am Anfang auch etwas verhallt und ich hatte Schwierigkeiten, die Ansprachen gut zu verstehen. aber es hat sich gebessert im Laufe des Abends. Die Stimmung fand ich völlig in Ordnung. Ich meine, Gabriel mutet den Zuschauern ja auch einiges zu – so viele neue Songs, die man bisher nur via Streaming hören kann; andere sind komplett unbekannt, wenn man sich nicht schon Bootlegs von den bisherigen Auftritten angehört hat. Und trotzdem war der Applaus auch bei den neuen Stücken sehr intensiv. Dass die Tracks von "So" mehr Zuspruch finden oder "Solsbury Hill", ist ja auch nicht unerwartet. Die Lichtshow fand ich richtig gut, auffällig, aber nicht kitschig und sehr effektiv in der Unterstützung der Musik. Meine Partnerin war zum aller ersten Mal bei Gabriel live dabei und war auch völlig begeistert von seinem Auftritt.


    Wie schon oben geschrieben, hat mir das Verhalten der Ordner am Schluss so ein klein wenig die Stimmung vermiest. Der Typ neben mir meinte zwar, ich solle mich nicht ärgern. Das sei eindeutig der Wunsch von Peter Gabriel, aber daran zweifle ich doch sehr, wenn ich höre, dass es in anderen Städten auch anders gelaufen ist. Und: warum sollte er in Köln wünschen, dass jeder auf seinem Platz festklebt, werden zwei Tage später in Frankfurt Stehplätze verkauft werden? Halte ich für ein Gerücht.

    Haben die Jungs das bis zum bitteren Ende durchgehalten oder wenigstens vor den Encores das Feld geräumt? (Scheiss bestuhlte Konzerte)

    Bis zum Ende. Das war nicht so toll.


    Mal etwas ganz anderes: ich hatte ein Bruce Springsteen T-Shirt an gestern und nach der Show bin ich von zwei Fans angesprochen worden. Die haben behauptet, dass der Bosd persönlich in der Halle war und den ersten Teil der Show am Mischpult verfolgt hat. Kann das irgendjemand bestätigen? Immerhin spielt Springsteen heute nicht weit entfernt in Landgraf seine nächste Show. Ich weiß nicht, ob es nur ein Gerücht ist. Aber andererseits wirkten die Fans jetzt nicht so, als wollten sie mich hochnehmen?!


    Gabriel und Springsteen kennen sich ja nun wirklich sehr lange durch die Amnesty Tour.

    Larkin Poe haben ein neues Album veröffentlicht, das zweite in diesem Jahr schon (was soll man auch machen während der Pandemie) ... lauter Coverversionen, darunter auch eine von Phil Collins. Ich finde sie ziemlich gelungen - musikalisch sind die Schwestern sonst eher im Blues & Südstaatenrock unterwegs.


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    Sooo, schlecht find ich diesen Song doch gar nicht! Als YES + RUSH-Hörer bin ich vielleicht aber "abgehärtet". :) (Ohne vorheriges Reinhören, werd ich mir die neue Scheibe aber auch nicht kaufen!)

    Wobei die ja beide nicht im Falsett singen, sondern einfach hohe Stimmen haben. Aber ein Song wie "Emotional Rescue" von den Stones oder Sigur Rós sind doch gut.

    Ich sag ja, ein dehnbare(r) Begriff, Genre-Bezeichnung...

    Das kann man auf jeden Fall sagen. Man sieht es ja eigentlich schon an der allerersten Liste , die Radiohead und Talk Talk enthält (ich finde schon, dass man die dazu zählen kann) , aber auch Elbow, die für mich wiederum keine progressive Band sind.


    Deep Purple würde ich aber auch nicht unbedingt als Prog bezeichnen, eher z.B. Iron Maiden oder Tool, wenn man härtere Bands nennen möchte.