Beiträge von Slubberdegullion

    Collections, also: "Sammlungen" nennt Anthony seinen Song von 1969. Warum, habe ich mich gefragt. Wer oder was ist hier versammelt? Offensichtlich sind es 4 Strophen, und die Sammlung könnten die Präpositionen der Sprüche an deren jeweiligen Anfängen sein, also:


    1. "Die ganze Welt ist eine Bühne"


    "Die ganze Welt ist eine Bühne" - dieser (nun ja, etwas abgedroschene Spruch) stammt (auch) von einem wohl berühmten Freund vom LyrIch (Anthony?) der sich umsonst um das Aufzeigen von Auswegen bemüht. Man ist nur an seinem Namen interessiert. Sollten wir hier Peter Gabriel porträtiert finden? Wohl "nope" - der Song stammt von 1969, Peter war da noch ein ."Niemand".


    2. "Liebe ist für Narren"


    "Liebe ist (etwas) für Narren", sagt der alte Blinde; aber wenn er von den Freuden der Liebe erzählt scheint es, als könne er sehen.


    3. "Das Leben gehört den Starken"


    "Das Leben gehört den Starken", sagte ein Wandermönch dem Lyrich. Doch obgleich er die Schwachen ausser Acht ließ, verursachten deren Schreie ein schmerzendes Mißbehagen an seinen Ohren. Man beachte: Erzählt wird von einem Mönch, nicht von Friedrich Nietzsche! (Welcher nur "stark" in seinen mitleidlosen Aphorismen war, denn wenn jemand ein Pferd schlug, wurde er wahnsinnig darüber).

    Hat dieser Mönch vielleicht seine Bestimmung verwechselt, fragen wir verzweifelt.


    4. Keinn Zitat, denn das (vielleicht autobiographische) Narrativ erzählt eine Geschichte, die später ebenfalls zitiert werden könnte. Möglicherweise auf "Wise After The Event", denn hier steht das Lyrische Ich mit einem Gewehr im Feld (Anthony???!!!) und erschießt eine Schwalbe (Anthony???!!!), von der er sieht, dass sie zum Treffen mit ihrem Liebsten fliegt, welcher naht. Und gerade, als sie sich begegnen, sich (vielleicht mit ihren Schnäbeln, Flügeln?) berühren, erschiesst er sie. Das mutet an wie eine Allegorie des Liebesneides, hier sogar als Neid auf Vögel. Aber die Strafe folgt: Nun ist es das LyrIch, welches (im übertragenen Sinne) nicht mehr fliegen kann. Musste dies' aber nicht schon vorher als "gegeben" betrachtet werden? Denn wer so etwas tut - wie verzweifelt muss ein solcher wohl sein. Aber wir kennen den Impuls hinter der Intention; zum Glück sind wir dann doch 2000 Lichtjahre entfernt von der Tat - gänzlich frei von Neid ist wohl selten einer.


    Musikalisch ist dieses Klein- ... äh, Präziosum vom Feinsten der Hervorbringungen des Anthony Phillips ever. Das die Stimme bricht und zittert - wie gelegen kommt diese Imperfektion des Sänger dem ganzen lyrischen Gehalt dieses Stückes, wie wunderbar findet dies' einen Widerhall in unseren geneigten Seelen. Und dazu taugt wohl das Orchester, welches, - wie schon Richard Wagner wusste, - stets mehr (und besonders das Verborgene!) weiß, als der Text offenbart. Natürlich hätte auch Phil diese Stimmung hervorragend transzendiert, keine Frage. Ganz perfekt wäre das Stück nur mit der Coda "Sleepfall- The Geese Fly West", welche uns die Stimmungen aus dem Lied vorher aus-Sinnieren lässt, wenn wir sie nur lassen. Daher nur 14 Punkte.

    Also nochmal, @Vers Tappen: Das Original auf dem Lamb Lies Down On Broadway-Album mit Peter Gabriel beginnt mit "There is Lambswool ...". Es gibt übrigens nur ein Original, nämlich dieses. Ab 1976 (mit Phil Collins als Sänger) hat man dann mit " The Crawlers covered the floor" begonnen. Warum? Das hat Herma doch erklärt! 1999 (nein, das ist kein zweites Original, es gibt immer nur eines) ist man dann für die neue Studio-Version eben wieder zum originalen Intro für die Neuaufnahme retour. Nun alles klar? Warum? Weil man sich an das Original halten wollte. Wahrscheinlich auf Wunsch von Peter.

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    Ach, Slubbi, hab immer gewusst, dass wir seelenverwandt sind, trotz unserer (scheinbar?) gegensätzlichen Sehnsüchte (in Übereinstimmung der Ablehnung von Fisch als Speise)

    Annabulf: Stell' Dir vor, wir landen als einzige Überlebende einer gemeinsamen "Wir-besuchen-mal-Charles"- Reise auf einer einsamen Insel. Dort gibt es nichts zu essen; keine Kokosnuss, keine Mango, keine Vögel, keine Eingeborenen, keinen Thunfisch ... Wir würden uns gegenseitig belauern, wer klein beigibt, und als erste°r denn entscheidenden Schritt macht ... und, äh, nein, hier folgt kein Klischée, sondern dieses: heimlich eine Angel baut! Und falls wir fangen und braten, würden wir versuchen, den Fisch inseitig zu behalten ... Was für ein Drehbuch ... ;)

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    würde mich mal irgendwas wüstliches reizen.

    Da würde ich (aus eigener Anschauung:, nämlich durch das Anschauen eines erzählenden Freundes) Kloster und Berg Sinai empfehlen. Das ist noch nicht die volle Dosis, aber ein wüstes Anfühlen. Danach reitest Du dann auf einem Kamel von Kairo zur Cheops-Pyramide. Als RB Fan bist du dort völlig deserted.