Beiträge von Lichterloh

    Oha, inzwischen wär ich aber bei glatten 14 Punkten für The Musical Box. Hat ein wenig gedauert, gehört aber inzwischen zu meinen absoluten Lieblingen in Sachen Genesis. Wenn man sich in der Genesis-Diskographie von hinten antichronologisch durcharbeitet, dann braucht es zu Beginn erst mal ein bisschen Gewöhnung, wenn man es endlich bis Nursery Crime geschafft hat ;)

    Vielleicht steigt der Song in deiner Gunst auch noch mit der Zeit.

    Wie sehr ich mich auch auf das Konzert freue, aber an sich finde ich diese Platzverteilungen total bescheuert. Die Leute, die sitzen wollen, gehen auf die Ränge und die anderen stehen im Innenraum und fertig. Bei Roger Waters wurden ja sogar Leute, die aufstehen und mittanzen wollten vom Personal zurechtgewiesen, sie sollen sich gefälligst hinsetzen. Tolle Konzertatmosphäre 8o

    Nun gut, den Punkt habe ich verstanden. Ich finde es einfach etwas schade, wenn ein Konzert wie ein DVD-Abend wegkonsumiert wird. Die meisten Besucher waren nämlich mitnichten nur Senioren, die nicht mehr sehen oder stehen können sondern viele im U-50 Alter und jünger, die zumindest noch fit genug waren, sich nach jedem Lied ein neues Bier zu holen. Außerdem habe ich ja auch nicht gesagt, man müsse dauerhaft stehen (auch wenn es immer welche gibt, die das ohne Rücksicht auf die Leute hinter sich machen) - im Allgemeinen kann man die langen Sachen von Pink Floyd sehr schön im Sitzen genießen. Ich habe mich eben nur etwas über die träge Stimmung allgemein geärgert, und, dass ich bei "Another Brick in the wall" runtergezogen wurde, weil die keinesfalls alte Besucher-Fraktion hinter mir, keinen Bock hatte, einmal (!) aufzustehen. Aber wieso auch, die waren ja bestimmt schon oft bei Waters auf den Konzerten und kennen im Gegenteil zu mir das alles schon ;)

    Vielleicht wird es nachvollziehbarer, wenn du selbst mal in das "gesetztere" Alter kommst (das nicht umsonst so genannt wird)! - bis dahin genügt es, wenn du zur Kenntnis nimmst, dass es Menschen gibt, die bevorzugt zu Sitzplatzkonzerten gehen, weil sie nicht stehen wollen oder -altersbedingt- nicht können. ;)

    Wir sprechen uns dann nochmal ;) Aber klar, das ist doch kein Problem (auch wenn viele beim Konzert so alt nun auch nicht waren, dass Stehen sich aus Altersgründen ausgeschlossen hätte). Aber selbst wenn: Muss man sich dann ganz nach vorne in den Innenraum setzen, sodass die Stimmung dann auf den Oberrängen besser ist als direkt vor der Bühne? :)

    Ich war auch da am Samstag in Berlin, mein erstes Konzert bei einem der Floyds, und hatte großen Spaß mit der Show, die Waters da abgeliefert hat. Bei dem Konzert gibt es meiner Ansicht nach wirklich nichts zu bemängeln. Großartige Musiker, mit denen er da unterwegs ist, eine rundum gelungene Setlist (mit großem Moon und Animal-Anteil, aber auch was von seinem letzten Solo-Album) und natürlich eine wahnsinns Show. Ich saß seitlich im Innenraum und konnte das ganze Spektakel gut überblicken.

    Was mich aber dann doch etwas störte: Klar, es handelt sich um ein Sitz-Konzert, aber dass ich bei "Another Brick in the wall" gefühlt als Einziger im Innenraum stand und dann von hinten eifrig darum gebeten wurde, ich solle mich doch hinsetzen, da man sonst nichts sehe, hat mich dann doch sehr gewundert. Und auf meine Bemerkung hin, man sei hier doch auf einem Konzert und könne ja auch mal aufstehen, wurde ich so bestürzt angesehen, dass mir klar war, dass hier niemand hinter mir ebenfalls aufstehen würde und ich mich also wieder hinsetzte, um niemanden die Sicht zu nehmen. Es hat dann bis zum letzten Song gedauert, bis plötzlich alle standen und man seinen Stuhl mal verlassen durfte. Ich gehöre mit meinen 22 Jahren zugegebenermaßen zu einer Minderheit der jüngeren Konzertbesucher, aber dennoch kann ich das Verhalten nicht ganz nachvollziehen. Da rockt ein über 70jähriger die Bühne, motiviert das Publikum immer wieder zum Mitmachen und die breite Masse im Innenraum vor der Bühne sitzt dann da wie im Kinosaal oder in einer Schlagershow zum Mitklatschen. Klar, bei Pink Floyd gibt es viele lange Sachen, bei denen man gerne sitzen bleibt, aber bei "the wall"? Nee, diese Sitzplätze sind nichts für mich, auch wenn ich bei anderen Konzerten ebenfalls ohne Stehplätze schon bessere Stimmung erlebt habe. Das sollte mir den Abend aber nicht vermiesen ;)

    Und ja, ich finde es gut, dass Waters nach wie vor so politisch ist. Es sollten sich viel mehr Musiker offen politisch positionieren, in der heutigen Zeit kann man gar nicht politisch genug sein. Aber es war mir schon klar, dass die Zeitungen im Nachhinein von "einem Eklat" schreiben würden, wenn Waters am Ende des Konzertes wieder mit seiner Israel-Kritik kommt. Das ist nunmal sein politisches Thema und etwas, für das er sich seit Jahren engagiert. Klar, die BDS sollte man sicherlich kritisch sehen und vieles hier ist auch in meinen Augen höchstproblematisch. Aber eine Mitgliedschaft bei dieser Vereinigung heißt nicht, dass man Antisemit ist. Und einen Staat und seine Politik zu kritisieren, fällt nunmal unter die freie Meinungsäußerung und darf kein Tabu sein, auch wenn man sich wünschen würde, dass die Kritik differenzierter stattfinden würde (und Waters hat es nicht so sehr mit Subtilität, das merkt man auch seiner Musik immer wieder an). Was aber die Medien in ihren Berichten in den letzten Monaten daraus gemacht haben (wohlgemerkt in der Regel ohne darüber zu berichten, worum es Waters eigentlich dabei geht), sehe ich als absolut diskreditierend und falsch an, wobei das Verhalten des WDR hier als öffentlich-rechtliches Medium weit heraussticht. Wenn sich Waters nämlich in Folge dessen dazu verpflichtet fühlen muss, sich auf die Bühne zu stellen und nochmals zu wiederholen, dass er sich gegen einen Staat und seine (in seinen Augen) menschenrechtsverletzenden Handlungen richtet und nicht gegen Juden ("Ich bin kein Antisemit"), dann läuft hier definitiv irgendetwas falsch.

    Super interessant. Wie war die Stimmung denn allgemin sonst so? Wurde das Konzert nur abgesessen oder war richtig Stimmung? Und wie war denn die Altersverteilung so?

    Marius bei "Ricky's Pop Sofa" ("Die Wochenshow", SAT 1, 1999)


    https://www.youtube.com/watch?v=ERPdr2X60gE


    Ein bisschen spät, aber danke für den Link, mann waren das bescheuerte Sketche ;)
    Finde es bei den paar Beiträgen hier schade, dass oft nur die Person bewertet wird, nicht aber die Musik. Ich oute mich nämlich jetzt mal als Fan von Westernhagen, zusammen mit dem wiederum ganz anderen Grönemeyer macht der meiner Ansicht nach noch die beste deutsche Musik. Bin zwar über die älteren Platten an seine Musik gekommen (Halleluja, Mit Pfefferminz etc), habe jetzt aber auch großen Gefallen an seinen späteren Sachen gefunden. "In den Wahnsinn" und "Alphatier" zum Beispiel sind wirklich gut gemachte Rock-Musik, flache Texte oder gar Schlager kann ich da nicht entdecken. Und das jetzt schon nicht mehr so neue Unplugged-Album hat wie ich finde noch mal gezeigt, was für eine Bandbreite sein Werk zu bieten hat, das ist weit mehr als nur "Willenlos" oder "Sexy". Habe vor kurzem per Livestream einen Auftritt von ihm verfolgt, da war er auch echt locker und cool drauf, begleitet von einer großartigen Band. Dass er in Interviews oftmals sehr eitel auftritt weiß ich natürlich, spielt für mich aber beim Hören der Musik keine Rolle.
    Dass ich ja auch Grönemeyer gerne höre (darf man das als Westernhagen-Fan überhaupt?), hab ich ja schon geschrieben. Der tritt tatsächlich immer sehr sympathisch auf, hat meiner Ansicht nach aber nach "Chaos", "Bleibt alles anders" (absoluter Favorit!) und "Mensch" nicht mehr so viel bemerkenswertes abgeliefert. Die alten Sachen finde ich aus heutiger Sicht eher witzig, wobei da auch manche Knaller mit starken Texten dabei sind.

    Ich finde beide Medleys, das "Old-Medley" wie auch das "Cage-Medley", großartig. Im Kontext des jeweiligen Live-Albums kommt so ein Medley immer gut. Wenn ich aber gezielt bestimmte Songs hören möchte, wähle ich dann was das lange Old-Medley angeht doch lieber die Original-Versionen aus, weil mir insbesondere bei Firth of Fifth das Intro doch sehr fehlt (warum hat man den Songs eigentlich 2007 nicht in ganzer Länge gespielt?). Bei der Vielzahl an Songs, die man in dieses Medley hat miteinfließen lassen, bremst der Songs hier außerdem sehr, den hätte man einfach im Anschluss komplett bringen sollen. Mein absoluter Favorit bleibt das Cage-Medley von 2007, gefällt mir vom Sound her und vor allem wegen Dukes Travels noch besser als ältere Varianten. Insgesamt finde ich, dass Cinema Show auch ohne den ersten Teil immer ganz gut funktioniert. In that Quiet Earth gefällt mir in diesem Songverbund auch immer sehr gut, der hinzugenommene Apokalypsen und Endpart von Suppers Ready in einer Version von der IT-Tour (?) passt hier aber meiner Ansicht nach nicht gut. Das war dann wohl gut gemeint, aber letztlich ein wenig überambitioniert. Suppers Ready kann man wie ich finde einfach schlecht auseinanderpflücken.