Beiträge von Surrey_1980

    Ich mag "What would you do" und "Out of the blue" nicht.
    1. Objektiv essayistisch zur Musik: "What would you do" und "Out of the blue" sind Songs, die man, wenn man die technischen Möglichkeiten und das musikalische Wissen der Mechaniker hat, in jeweils ca. zwei Stunden eingetütet hat. Und damit meine ich von dem Moment, in dem man sich entschließt, ein neues Lied zu erschaffen, bis zum fertigen Master. Beide Lieder transportieren keinerlei melodische, harmonische oder rhythmische Innovation und die klangliche Umsetzung ist billigstes computer(de)generiertes Digitalkraut. M&tM sind damit auf einem Niveau wie bspw. die aktuellen Telamo-Produktionen. Es besteht kein signifikanter kompositions- und produktionstechnischer Unterschied zwischen "Out of the blue" von den Mechanikern und bspw. "Träume sind für alle da" von Fernando Express.

    2. Objektiv essayistisch zum Text: Hier mal ein paar Zeilen aus "Out of the blue" ins Deutsche übertragen: "[...] Du kannst suchen, um jemand Neues zu finden. Liebe kommt einfach aus dem Blau. Was auch immer wartet, es wartet auf dich. Liebe kommt einfach aus dem Blau. [...]". Ja, ich bin mit der Konnotation des Wortes "Blue" vertraut. Das machts aber nicht besser; schon gar nicht, wenn so ein Wort inflationär gebraucht wird und zwischen sinnfreien Sätzen steht. Zum Vergleich ein Zitat aus "Träume sind für alle da: "Ich hab geträumt, ich spiel heut mit den Sternen und flirte mit dem Mann im Mond, der mir erzählt von all den Planeten und wer da oben noch so wohnt." Vielleicht nicht unbedingt besser, aber sicherlich auch nicht schlechter, als der M&tM-Text.

    3. Subjektiv essayistisch zur Stimme: Ich habe selten so eine pseudosoulig angeraute Unklangstimme mit aggressivem Unterton gehört - für meine Ohren und Musikgnubbeln im Kopf unerträglich.

    4. Fazit: Wer auf Schlager à la Fernando Express mit krächzender Stimme steht, kann bedenkenlos zugreifen.

    Hallo ilam, danke für Deine Antwort.


    Du schreibst:
    "Der Collins-Mensch kann aber selbst mit der aktuellen Collins-Figur die Arenen füllen und ganz viel Geld verdienen - und viele Fans freuen sich sehr."


    A: Und eben genau das würde mich interessieren. Was genau freut die Leute daran?


    Du schreibst:
    "Die Zeiten haben sich geändert. Früher konnten Künstler viele Jahre gut von den LP/CD-Einnahmen leben und an Konzerten nur machen, worauf sie Lust hatten. Damals hätte man diese Collins-Figur vermutlich tatsächlich nur noch im kleinen Rahmen oder gar nicht mehr auf der Bühne gesehen."


    A: Der Mensch Collins ist, vielleicht liege ich da auch falsch, zigfacher Millionär. Er könnte seine Figur ohne Probleme neue innovative Konzepte realisieren lassen.


    Du schreibst:
    "[...] aber sollte man es Collins nicht selbst überlassen, wie er seine Karriere beendet?"


    A: Absolut! Deswegen schreibe ich in bertreffendem Absatz ja auch solche Sachen wie "für mich würde", m.M.n., und "ich fänd's schön".


    Ja, mit Roxette war das auch so eine Sache. Tut mir für den Menschen Marie Fredriksson und ihr Umfeld auch sehr leid. Aber für mich ist's genau das Selbe wie mit Phil. Die Roxette-Marie wird für mich immer dangerous und dressed for success bleiben und ihre Zeit mit den Gedanken an die verlorene Liebe verbringen, wobei sie auf den sleeping single wartet... Eine junge Powerfrau mit wahnsinns Ausstrahlung. Sie versteht es aber auch heute noch, ihre Figur (Marie ohne Roxette) schlüssig zu inszenieren. Einfach mal bei einem großen Video-Sreamer "Marie Fredriksson I Want To Go" eingeben. Great!


    LG

    Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie man diesen NDY-Live-Klimbim gut finden kann!


    Dazu erst einmal ein paar grundlegende Gedanken:


    Ich unterscheide bei allen öffentlich wirksamen Personen (also auch bei Künstlern) strikt zwischen der Figur und dem Menschen. So gibt es für mich eine öffentlich wirksame Collins-Figur und einen privaten Collins-Menschen. Die Figur ist dabei derjenige Collins, der Alben produziert, Mitglied verschiedener Bands ist, Bücher schreibt und auftritt. Der Mensch ist dabei der private Collins über den ich nichts wissen kann. Nur, was der Mensch durch seine Figur hindurch veröffentlicht, kann mir bekannt sein. Daher ist es mir auch nur möglich die Figur Collins zu verehren - nicht den Menschen. Selbstverständlich ist mir bewusst, dass Mensch und Figur in Verindung zueinander stehen und sich wechselseitig beeinflussen, schließlich "wohnen" beide in der selben Person. Die Verbindung zwischen mir und dem Menschen Collins besteht allerdings ausschließlich über seine Figur. So kaufe ich bspw. Alben der Collins-Figur und gebe damit auch dem Menschen dahinter Geld, damit dieser sein Auskommen hat. Oder ich kann auf ein Konzert der Collins-Figur gehen, um mich unterhalten zu lassen. Dabei gebe ich ebenfalls wieder Geld aus, diesmal für den Auftritt der Collins-Figur, was ebenfalls wieder der ganzen Person zugute kommt. Wenn während eines Konzertes dann gute Stimmung ist und die Interaktion zwischen Publikum und Figur Freude auslöst, kann diese Freude auch wieder über die Figur den Collins-Menschen erreichen. Diese Trennung zu erkennen und zu leben ist sowohl für die öffentlich wirksame Person, als auch für deren Unterstützer (Verehrer, Fans, Follower etc.) wichtig (für den "Star" bspw., um nicht "größenwahnsinnig" zu werden, für den "Fan" bspw., um akzeptieren zu können, wenn sich ein "Star" zur Ruhe setzt - viele andere Gründe sind hier denkbar).


    Die Collins-Figur und der Collins-Mensch:


    Die Collins-Figur der 70er, 80er, 90er:
    Ein hyperaktiver, dynamischer, stimmgewaltiger, gut trommelnder, tadellos produzierender, freundlicher, humorvoller, omnipräsenter Star.
    Die aktuelle Collins-Figur:
    Ein passiv wirkender, kaum bewegungsfähiger, stimmarmer, nicht mehr trommeln könnender, nicht mehr produzierender, trauriger, nur noch sich selbst verkrampft ironisierender, kaum noch präsenter "Opa".
    Der Collins-Mensch der 70er-80er-90er:
    Keine Ahnung.
    Der aktuelle Collins-Mensch:
    Keine Ahnung. Allerdings lässt die aktuelle Collins-Figur darauf schließen, dass der aktuelle Collins-Mensch in mehrfacher Hinsicht krank ist und darunter leidet. Das finde ich persönlich traurig, da ich es generell traurig finde, wenn Menschen leiden.


    Zum Anfangsgedanken ("Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie man diesen NDY-Live-Klimbim gut finden kann!"):


    Ich mag die Collins-Figur der 70er, 80er, 90er sehr. Ich fühle mich stark mit ihr verbunden, bin durch sie quasi zur Musik gekommen (als Hörer und Musizierender) - aber ich mag die aktuelle Collins-Figur nicht. (Ab hier sei mir erlaubt stark essayistisch zu werden.) Da die aktuelle Collins-Figur keine Alben mehr produziert, bleibt nur die Beurteilung über die Live-Konzerte. Und diese sind schlicht und einfach schlecht. Denn selbst, wenn die Band überragend spielt und der Sound fantastisch ist - es sollte doch ein Phil-Collins-Konzert sein und nicht bloß eine Demonstration perfekter Live-Umsetzung populärer Musik. Doch leider gibt es keine Passung zwischen der aktuellen Collins-Figur und dem übrigen Live-Setting. Ich meine, also, nun ja... Da sitzt dieser "Opa" auf nem Stuhl. Um ihn herum ballert der Bombast. Und dann hebt er an und "singt" folgende Zeilen (aus Sussudio): "I'd come running anywhere" und "Now I know that I'm too young - My life has just begun". Also bitte. No way! In diesem Live-Setting ist das allenfalls passable Karaoke, aber sicherlich keine mitreißende Interpretation. Und so verkommen die Shows m. E. zu einer reinen Party-Schlacht à la Ballermann, wo es schon mal ganz gut ist, wenn das Bier fließt, gelle?


    Lösungsvorschlag:


    Für mich würde die aktuelle Collins-Figur gut in den Rahmen kleiner, dezent instrmentierter Konzerte passen, in denen er mit, an seiner Musik und seinem Wirken interessierten Menschen, sein bisheriges Schaffen feiert - oder eben neue Stücke präsentiert, wenns die gäbe. Wenn das nicht möglich ist (von wegen zu viele Fans), dann sollte er m. M. n. sein musikalisches Wirken auf sein häusliches Umfeld beschränken und die Musik zu 100% an den Menschen Collins übertragen.


    Fazit:


    Collins war ein ganz Großer. Er ist in einem Atemzug mit den Beatles, Michael Jackson, Madonna etc. zu nennen, was Popularität und Einfluss betrifft. Ich fänd's schön, wenn er nun auch wüsste, wie man so eine tolle musikalische Karriere würdevoll ausklingen lässt, ohne Fokus auf Humptata und Pilsken, sondern mit einem klaren Blick auf die feinen Klänge, denen wir so gerne lauschen.


    LG

    Also Leute, jetzt mal ehrlich: Wer da auch immer die Single auskoppelt - is mir schnuppe. Fakt ist: Für mich klingt das absolut Sch....! Sorry, aber so ein Demostück ohne Groove, ohne Melodie ohne - ja, Musik möchte ich fast sagen... Un das ganze garniert mit 100% emotionlosem Gesang... Ne, für mich ist der Mechaniker jetzt endgültig gestorben. Ich werde mir das Album definitiv nicht komplett anhören - das würde mich wohl zu sehr aufregen. Ich würde so eine Produktion vielleicht noch verstehen, wenn der gute Mike nur 200 EUR aufm Konto hätte und mit nur einem Synth und einer Gitarre arbeiten müsste - im kleinen Keller einer Mietskaserne... Daher mein Vorschlag an Herrn Rutherford: Rufen Sie mich an, ich hefe Ihnen gerne beim nächsten Album - sowohl mental als auch mit Songideen... LG

    Super. Danke für die Reaktionen. Es ist und bleibt einfach insgesamt ein spannendes Feld! @ TM Productions noch mal ein besonderer Dank - sehr aufschlussreiche Ausführungen. Folgendes fand ich persönlich ganz besonders interessant. Du schreibst: "Doppelblindtests der AES haben ergeben, dass selbst Toningenieure und Tonmeister nicht in der Lage sind, Unterschiede zwischen hochauflösendem Audio und CD-Audio zu erkennen." Das ist etwas, was ich schon lange vermutet hatte und was die HighRes-Downloadportale aber auch eigentlich obsolet macht, oder? Ich meine, dass dann ja auch CD-qualitative Downloadportale reichen müssten...
    Danke nochmals!
    LG

    Also, jetzt mal nur auf die Cinch-Kabel bezogen. Du kannst diese ja schon bspw. für 2-3 EUR für 5 Meter kaufen. Diese Kabel sind i. d. R. sehr preisgünstig produziert und verfügen oft nur über mangelhafte Signalübertragungseigenschaften und sind zusätzlich nicht wirklich gegen elektrische Felder abgeschirmt. Außerdem korrodieren die Stecker schneller, was zu Problemen mit der Kontaktsicherheit führen kann. Auf der anderen Seite kannst du auch 5 Meter Cinch-Kabel für ein paar hundert EUR kaufen. Diese bieten einiges an Schnickschnack, der m. E. überzogen ist... Da kann man aber auch anderer Meinung sein. Worauf ich persönlich achte: Vergoldete Kontakte wegen der höheren Korrosionsbeständigkeit und der eventuell verlustfreieren Spannungsübertragung (letzteres wohl eher irrational). Außerdem mag ich es, wenn die Kabel über eine solide Abschirmung verfügen. Kabel, die diese Ansprüche erfüllen, gibt es schon für weit unter hundert EUR (5m). Aber jut, wie dem auch sei, entsprechende Kabel brauche ich natürlich auch, wenn ich nen High-Res-Player mit einem Verstärker verbinden will. Letztendlich bleibt aber doch die Frage, warum ich mir nen Plattenspieler für über 1000 EUR kaufen sollte, wenn es mittlerweile gute High-Res-Player für unter 500 EUR gibt? Ich meine, also jetzt mal ehrlich, wenn ich mir nen Player für 700 EUR kaufe, der hochauflösende Musik umsetzen kann und dazu einen Kopfhörer für 1000 EUR, dann habe ich einen absolut brillianten Klang auf den Ohren. Um ein ähnliches Klangerlebnis von einer Platte her zu erzeugen, muss ich mindestens das dreifache ausgeben.


    LG