Beiträge von Kollaps

    Kommt zu uns nach Deutschland, gründet große, gemütliche, multikulturelle Wohngemeinschaften, lernt deutsch oder mogelt euch in eurer Heimatsprache durch oder lernt in Berlin Französisch von einem Marokkaner, macht es euch in der Hängematte gemütlich, liegt uns auf der Tasche, lebt bei uns genau so hart und genau so weich wie ihr wollt. Ihr habt nichts verdient, also nehmt euch alles, was ihr kriegen könnt, auf legalem oder fragwürdigem Weg, nehmt die Vordertüre oder den Hintereingang oder lasst euch mit Autos oder Booten oder Flugzeugen hier einschleusen von lieben Freunden, hilfsbereiten Fremden oder skrupellosen Schleppern, die eure letzte Hoffnung sind.


    Organisiert euch, feiert, leuchtet! Tut alles, was wir auch tun! Seid bescheiden oder versucht, Chef der Deutschen Bank zu werden! Überfremdet uns! Habt bloß keine Ehrfurcht vor dem, was deutsch ist! Wenn ihr Angst vor Nazis habt, organisiert euch Pfefferspray. Wenn ihr Angst vor besorgten Bürgern habt, lacht einfach, genießt Cannabis und fragt, ob ihr noch ein Stück Kuchen haben dürft. Wir haben genug Kuchen! Wenn jemand Angst vor euch hat, lächelt ihm zu - fühlt euch aber nicht zu mehr verpflichtet! Ihr seid nicht verantwortlich für die Angst, die manche Dummköpfe vor euch empfinden. Seid ihr Muslime, dann distanziert euch nicht und niemals von gewaltbereiten Muslimen. Seid ihr schwul, dann distanziert euch nicht von Schwulen, die anders sind als ihr, wenn ihr an Gott zweifelt, dann lest Bücher die euren Zweifel stärken. Wenn ihr Angst vor einer Welt ohne Gott habt, dann lest Bücher die euren Glauben stärken und Bücher die Ungläubige geschrieben haben. Glaubt nicht, dass ihr euch anders benehmen müsstet als wir Deutschen. Ihr dürft faul sein, ihr dürft depressiv sein, ihr dürft geil auf Sex sein, ihr dürft undankbar sein, ihr dürft Fehler machen, ihr dürft stinken, ihr dürft schlechtes deutsch sprechen, ihr dürft Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen und ihr dürft daran glauben, dass eure Religion die einzig wahre ist.


    Es ist euer Leben! Niemand darf euch vorschreiben, in welchem Land der Erde ihr lebt und was ihr da tut und glaubt. Zwingt euch nicht, irgendwo zufrieden zu sein. Ihr müsst nirgends ankommen, ihr müsst niemandem dienen. Es gibt keinen Grund, deutsche Werte zu verteidigen, wenn sich andere Werte durchsetzen. Passt euch bloß nicht an, wenn es euch schmerzt! Genießt das Leben hier bei uns. Regt euch über alles auf, was euch stört! Seid anspruchsvoll, bereitet uns Probleme! Verbündet euch mit linken Jugendgruppen, mit gesellschaftskritischen Künstlern. Wenn ihr euch als Verstoßene fühlt, solidarisiert euch mit allen Verstoßenen von uns, und seid ihr Gescheiterte, dann tut euch mit den Gescheiterten von uns zusammen. Zeigt all eure Liebe, zeigt all eure Verachtung...


    Bringt unseren Kontinent mit all eurer Widersprüchlichkeit durcheinander, belebt unsere fade, an sich selbst knabbernde Gesellschaft! Experimentiert mit Drogen, experimentiert mit unserem Lebensstil, entdeckt die Welt, die Weite, den Weltraum, entdeckt die Welt, die Weite, den Weltraum in euch und zwischen euch und den anderen Menschen. Akzeptiert Widersprüche in eurer Umgebung, wie ihr Widersprüche in euch akzeptiert. Und bitte glaubt nicht, dass es langsam zu Ende geht, selbst wenn die Stimmung kippt! Hier bei uns, im sicheren, warmen, gemütlichen, freiheitlichen Deutschland, hier bei uns wird vielleicht ein ganz neues Leben für euch beginnen! Ich kann es immer nur wiederholen: organisiert euch und habt Mut, euch einzubringen, habt Mut unser Land, unseren Kontinent nach euren Bedürfnissen mitzugestalten! Egal wo ihr geboren seit, egal wo ihr gemeldet seid, egal ob ihr hier sein dürft oder nicht: dieses Land gehört euch genau so wie uns, unser Reichtum gehört euch, unsere Freiheit gehört euch. Egal, wer und warum auch immer dagegen ist: bleibt unter allen Umständen heiter, verteidigt eure Zweifel wie eure Sehnsucht mit Fröhlichkeit, Aggressivität und Lebensgier. Seid frech, seid vorsichtig, seid genießerisch!


    Ich umarme euch, die ihr aus den ärmsten, lebensunwertesten Regionen der Welt zu uns kommt, euch Menschen die keine Kraft oder keine Lust mehr haben, dem Elend in ihrem Leben zu trotzen, euch Menschen, die ein Leben in Deutschland oder in irgendeinem anderen westlichen, wohlhabenden Land leben und genießen wollen. Schämt euch niemals davor, euer Leben zu genießen und rechtfertigt euch niemals dafür, dass ihr ein angenehmes, interessantes, lebenswertes Leben haben wollt! Dies ist das, was ich euch mitgeben möchte... Meine Hände sind ausgestreckt, mit all meinen Fehlern und Träumen und Unsicherheiten stehe ich auf eurer Seite, auf der Seite eurer Familien, auf der Seite all jener, die nicht das Glück hatten, es zu uns zu schaffen... Wir haben mit euch die Chance, ein völlig neues, wilderes Europa zu gestalten.


    Ihr sollt euch nicht integrieren! Ihr sollt euch optimieren! Ihr sollt phantasieren und manisch werden, ihr sollt leuchten und kreativ sein, mit uns, gegen uns oder an uns vorbei. Lasst euch bloß nicht einschüchtern von ängstlichen Kleingärtnern, lasst euch nicht verunsichern von angeekelten, ekelhaften Sofa-Kartoffeln, von desinteressierten Geizkrägen, von unkultivierten, herzlosen Gartenzwergen. Akzeptiert keine Leitkultur! Haltet allem stand, was ihr nicht ertragen könnt. Zwingt niemandem eure Werte auf! Berauscht euch, lasst eure Füße in der Elbe, der Donau, dem Rhein baumeln, campt in unseren schönen Wäldern, badet in unseren schönen Seen, lungert in unseren schönen Städten in der Sonne rum, tragt genau die Klamotten die ihr tragen wollt, seid freundlich wenn ihr freundlich sein wollt und unfreundlich wenn ihr unfreundlich sein wollt. Schämt euch nicht, wenn ihr die Nerven verliert! Das Leben ist eine harte Geröllwüste. Deutschland ist eine Oase im Vergleich zu dem Ort, wo ihr herkommt. Das wissen alle, die euch willkommen heißen und das wissen auch alle, die euch nicht hier haben wollen; die wollen euch deshalb nicht hier haben, weil sie in dieser Oase so lang es geht ungestört sein wollen. Die meisten von ihnen genießen es hier nicht, weil sie von schlechter Arbeit, einem kalten Umfeld, einer sinnlosen Konsumkultur krank und mürbe gemacht wurden, aber sie ertragen es, indem sie euch Ausländer, euch Kriegs- und Armuts- und Klima-Flüchtlinge, aber auch faule Nichtsnutze und Drogenkonsumenten, Gläubige und Millionäre, subjektive Journalisten und Geisteskranke als Sündenböcke benutzen, als Gründe, um nicht an sich selbst arbeiten zu müssen. Statt sich mit euch zu solidarisieren gegen ein kaltes, instabiles, ausbeuterisches Wirtschaftssystem, hassen sie euch dafür, dass ihr vom Leben das erwartet, was sie auch erwarten. Deshalb: bleibt tapfer, bleibt aktiv, bleibt munter, bleibt empathisch, bleibt wild und genießerisch, mogelt euch wie auch immer durch, bleibt so lang ihr könnt hier, tut alles um eure Freunde und Familie nachzuholen!


    Seid willkommen, seid unbedingt willkommen! Ihr dürft vor niemandem einknicken, der euch verachtet, der euch bekämpft, der sich weigert euch zu helfen! Tut alles, um bei Laune zu bleiben, tut alles um Kraft zu tanken! Feiert, liebt euch, geht so weit ihr wollt, so weit ihr könnt! Früher oder später sind wir eine Welt ohne nationale Grenzen, eine Welt in der viele Vorstellungen von Gott nebeneinander existieren können, eine Welt in der man immer neue Wege einschlagen kann, eine Welt in der niemand endgültige Entscheidungen treffen muss, eine Welt in der es keine finanziellen Probleme mehr gibt, sondern lediglich finanzielle Lösungen, eine Welt in der man nicht absehen kann, wie die Musikcharts im nächsten Monat klingen, eine Welt in der es möglich ist, ein Leben lang um die wirklichen Probleme zu kreisen: mit wem werde ich bald im Bett landen? Kann man Cannabis mit Butandiol kombinieren? Gibt es auch ruhigere Lieder von Peter Brötzmann? Lohnt sich Sexualität? Braucht mein Laptop eine externe Soundkarte, wenn ich ihn mit dem Midi-Keyboard verbinden möchte? Passt meine Stimme zu meinem Gesicht? Wird es heute noch regnen? Wie soll ich ihn ansprechen? Wann kommt der neue Film von Woody Allen raus? Können wir es organisieren, dass wenigstens einmal in ihrer Geschichte ALLE Menschen in einer realen Menschenkette verbunden sind? DAS sind die zentralen Fragen. Und nicht: werde ich in diesem Monat einen neuen Job finden? Warum hasse ich meinen Chef so sehr? Ob das Brunnenwasser vergiftet ist? Wann fliegen Bomben in unser Viertel? Werden wir auf unserer Flucht nach Europa überleben?


    Euch widme ich meine Bücher, euch Heimatlosen, Hoffnungsvollen, euch Ausgestoßenen, Vertreibenen, euch Einsamen, Verelendeten, euch Sensiblen, euch Manischen, euch Verwirrten und Ängstlichen, euch freien, lebensgierigen, gemütlichen oder abenteuerlustigen Menschen, euch Nostalgischen, euch Gestörten, euch Gelangweilten, euch Schlaflosen, euch Junkies, euch Faulenzern, euch Ehrgeizigen, euch Hungrigen, Durstigen, Übermüdeten! Ich habe kein Geld, das ich euch geben kann, keine Wohnung, die für euch reicht, ich kann euch nicht durch den Winter bringen und auch nicht durch den Frühling oder Sommer oder Herbst, ich kann euch keine Jobs organisieren und auch keinen Schulplatz und auch keinen Kindergartenplatz und ich kann euch auch nicht operieren oder euch Medikamente organisieren. Ich bin viel zu arm und mittellos, viel zu schwach und vereinzelt. Ich kann euch nicht helfen, zu überleben. Ich kann euch - wenn überhaupt - nur helfen, nicht den Mut und die gute Laune zu verlieren, indem ich euch sage: knickt nicht ein vor Deutschland, macht es euch hier so gemütlich wie ihr es wollt, schämt euch nicht für eure Sehnsucht, für eure Armut, für eure Liebe, für eure Verwirrungen, für eure Ängste und für eure persönlichen Grenzen, schämt euch nicht, wenn ihr nicht funktioniert, schämt euch nicht, wenn ihr keinen Anschluss findet, schämt euch nicht für radikale Phantasien! Lasst euch nicht verunsichern von unfreundlichen, distanzierten, bürokratischen, kaltherzigen, frustrierten Deutschen! Lasst euch nicht zwingen, etwas zu tun was ihr nicht tun wollt. Akzeptiert niemals, dass man euch in Lager zusammenpfercht, dass man eure Privatsphäre angreift, dass man sich lustig über euer Elend macht! Akzeptiert nicht, dass man Angst davor hat, ihr könntet Terroristen sein! Akzeptiert niemals, dass die Menschen euch verwechseln! Akzeptiert niemals, dass wir Deutschen euch anders behandeln als euch! Fühlt euch niemals gezwungen, ein Leben in Armut und Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit zu führen! Tut alles, um an unserem Reichtum zu partizipieren! Wenn wir nicht freiwillig teilen, dann zwingt uns! Berauscht euch an den Drogen, an denen ich mich berausche! Mogelt euch durch, wie ich mich durchmogel! Organisiert euch mit denen, die ihr sympathisch findet gegen die, die ihr unsympathisch findet - denn das tut jeder andere Deutsche auch. Die, die gegen euch sind, dürfen nicht stärker werden, sonst radikalisiert sich alles immer mehr und irgendwann leben wir in einem Terrorstaat, der bestimmte Menschen radikal ausgrenzt, die Sicherheitsmaßnahmen maximal ausweitet: die Luft wird dann immer enger, als kulturelle Leistung gilt dann nur, was die harten Ideale der nationalen Leitkultur unterstützt. Dagegen muss sich eine Kultur wehen, solange sie noch kann, das heißt: solang sie noch aus verschiedenen Farben, Ideen, Einflüssen, Sehnsüchten, Werten und Lüsten zusammengestellt ist, eine Gesellschaft die die Vielfalt und die damit verbundenen Möglichkeiten der gesamten Menschheit noch nutzen kann, um sich gegen eine spießige, selektierende, völkische Monokultur zu wehren, gegen die ich all meine Liebe richte, all meinen Ekel, all meine Schüchternheit und Verwirrung, all meine Manie und all meine Träume.


    In meinen Büchern geht es immer nur um mich, darum, wie mich meine Schlaflosigkeit von aller Welt trennt, wie mich Cannabis versöhnt mit meiner Einsamkeit, wie mich die Musik und gute Filme, leckeres Essen, sensible Freunde, seltsame Situationen, Panikattacken, Fehler und ein Spaziergang durch die Innenstadt von Berlin oder Erfurt oder Dresden oder München, wie mein Alltag und meine Hoffnungen und meine Ängste mich vom Leben und der Menschheit distanzieren und zugleich spüren lassen, dass ich bloß ein Mensch bin, dem Genuss gut tut und ein Leben in Armut und Einsamkeit und Lebensgefahr auf Dauer nicht gut tut, der sich wie alle Menschen finden will oder noch finden wird oder sich in seinem Schwanken zwischen Euphorie und Ohnmacht, im Jenseits einer Manie oder im Diesseits einer Depression, auf der Parkbank zwischen einer Graspfeife und einem Buch über Selbstmord gefunden, das heißt: verloren hat. Als genau der, der ich bin, will ich auf eurer Seite stehen, genau so, wie ich bin, will ich schreiben, was ich schreibe, um bei euch zu sein in dieser schweren Zeit. Es gibt Leute, die dieses Pathos lächerlich finden und es gibt Leute, die dieses Pathos nicht lächerlich finden. Dieses Buch ist für die ersteren geflüstert, für die zweiteren gesungen und für die, die sich nicht sicher sind, geschrieben. Befreundet euch auf Facebook mit mir!


    Liebe Grüße, Demien Bartok.

    Was mit dir los ist? Du bist verliebt*... Das geht vorbei.
    Genesis sind nun wirklich nicht die Spitze.



    *meist ein Euphemismus für beschränkt :)




    Folgende Empfehlungen:



    Tom Waits - Bone Machine
    Pink Floyd - Saucerful Of Secrets
    Morrissey - Vauxhall & I
    Nico - Marble Index
    Talking Heads - Remain In Light
    The Doors - The Doors (1966)
    The Residents - Duck Stab
    Kate Bush - Hounds Of Love
    Psychic TV - Allegory And Self
    Cocteau Twins - Victorialand
    Portishead - Third
    Joanna Newsom - The Milk-Eyed Mender
    Captain Beefheart - Trout Mask Replica
    REM - Automatic For The People
    Sonic Youth - Daydream Nation
    Mazzy Star - So Tonight That I Might See
    Goldene Zitronen - Das bisschen Totschlag

    Also ich kenne nur den Zusammenschnitt aus der Tour vom letzten Jahr... ganz ganz ganz fürchterlich... Das mag ja ganz freundlich sein, den Fans auch mal die älteren Stücke live zu zeigen, aber muss man dafür so einen nervigen, uncharismatischen Poser nehmen?
    Ich hab schon IMMER ein riesiges Problem mit Cover-Bands gehabt... Nicht nur, weil es absolut nichts mit Kunst zu tun hat, sondern weil es auch den Orginal-Stücken total unwürdig ist...
    Es macht nur Sinn, wenn Peter diese Lieder singt... Er hat sie geschrieben, er hat was damit aussagen wollen... Man kann ja mal ein Lied covern, das halte ich für okay.... Aber so dermaßen viel zu covern ist einfach nur frech und albern...
    Coverbands leben von den Werken anderer Leute. Sie sind Parasiten. Wenn sie die Originale wenigstens neu interpretieren würden, dann hätte das noch ein kleines bisschen Reiz... Aber die Lieder derart anmaßend, protzig und alles in allem unglaubwürdig darzubieten, ist abstoßend.

    Einer der tollsten Songs von Collins.


    Ich mag es, wie er mit einer ganz einfachen Sprache einen einfachen Perversen beschreibt. Schade, dass er nicht mehr solcher düsteren Sachen gemacht hat. Er hat einfach das Gesicht dazu.... (Kennt ihr diesen Auftritt mit dem Song? https://www.youtube.com/watch?v=O57MSyRPeqE)



    Ich hab mir schon immer gedacht, dass das ein enger Verwandter von Gabriels Intruder ist... Peter geht noch einen Schritt weiter... "intruder leave his mark"... Peter hat Horst Königstein (der die Texte von III und IV übersetzt hat) mal gesagt, dass Intruder von einem Eindringling handelt, der in die Wäsche von Frauen ejakuliert.... Phil ist da braver und zugänglicher.... Aber auch irgendwie gruseliger, weil er ja eher der Schmuse-Barde ist...


    Es gibt außerdem eine sehr seltsame, sehr schiefe Coverversion von dem Lied auf Youtube, die ich sehr schätze...


    https://www.youtube.com/watch?v=Kyp64QYPTxI




    Ich plane das Lied jedenfalls auch mal bei Lesungen von mir zu covern.... Habt ihr Lust, mal einen Blick auf den Text zu werfen? Ist nicht immer alles wörtlich übersetzt....


    Liebe Grüße





    ....



    Ich hör durch die Wände
    ihre intimen Spielchen spielen
    Ich hör durch die Wände
    jedes Seufzen und Stöhnen
    Ich höre durch meine Wände
    es ist abend, meine Kerze brennt
    Jedes Wort, jedes Flüstern
    jedes Zucken ihrer Körper küsst mein Herz


    Das ist das Beste
    das Ohr ans Glas und
    das Glas an die Wand
    Niemand hier sieht mich
    die Phantasie breitet
    ihre Klauen-Flügel aus
    Niemand hier stört mich
    ....ich will dich berühren


    Doch ich weiß, du willst mich nicht
    du spürst dass mein Äußeres zu meinem Innersten passt


    Und ich schau aus dem Fenster
    und sehe kleine Jungs und Mädchen
    ich schau aus dem Fenster
    und ich seh sie auf dem Spielplatz spielen
    ich schau aus dem Fenster
    sie sind genau so unerreichbar wie du
    doch vielleicht geht es gut
    wenn ich ihn nicht anfasse, könnten wir Freunde werden


    Ich bin so einsam
    ich komm nicht auf Touren
    wenn ich bleib was ich bin
    ich könnte ganz anders
    ich will ihn berühren
    und einfach mal sehen
    es ist ganz normal...
    ihr habt ja keine Ahnung...


    Sei bloß ruhig, is alles gut
    so wie's aussieht komm ich niemals raus


    Oh mein Körper ist ein kleiner Käfig
    niemand kommt rein oder raus
    Ich bin so einsam
    ist es denn wirklich zu viel verlangt?
    einfach nur einen anderen Menschen zu berühren...
    und ich schau aus dem Fenster
    ich öffne meine Tür
    und der Frühling durchkribbelt mich
    aahh yeah
    aahh yeah
    aahh yeah

    Um es mal mit David Byrne zu sagen, der in den 80ern auf die Frage, wann die Talking Heads wieder ein Album machen und live auftreten:
    "Dann, wenn wir wieder etwas zu sagen haben."


    Ich kann verstehen, dass Peter Gabriel als Label-Chef und Menschenrechtsaktivist Geld braucht, aber mit Kunst hat das für mich nichts zu tun: selbst Lieder zu covern (zumal die eigenen) ist nicht sehr kreativ, egal, ob er ein klassisches Orchester als Vehikel benutzt :)

    1.
    Kunst (Musik, Literatur, Filme, etc.) soll nach vorn schauen/weisen, und nicht zurück.


    2.
    Es ist nicht mehr als eine kreative Bankrott-Erklärung, wenn Musiker ihre zu Klassikern verkommene Alben in Gänze aufführen. (s. dazu Ton & Text)


    3.
    Ich finde es schlimm, dass viele hier sich nach nichts mehr sehnen als dass "The Lamb" in der Originalbesetzung nochmal aufgeführt wird. Die Geschichte ist erzählt, Jungs! Die Welt hat sich verändert.
    Ich kann jedenfalls nur hoffen, dass es nie dazu kommen wird.


    4. Summa summarum:
    Wer nichts Neues zu sagen hat, soll auch nicht auf die Bühne gehen. (Was wäre es still in diesem Land...)



    Wer sieht das genau so? Ich kann ja nicht der Einzige sein. Oder kommen jetzt nur so beschwichtigende Kommentare wie "Du musst ja nicht hingehen" oder "Lass sie doch" oder "Es wird halt immer so weiter gehen wie bisher"... ? :schock2:


    Ich will niemanden zu nahe treten. Wer sich einfach nur unterhalten lassen und in der Vergangenheit schwelgen will, der soll dies tun. Ich allerdings finde, die Kunst sollte sich ernst nehmen, viel ernster: gerade in diesen Zeiten.


    Herzliche Grüße!

    Danke schön littlewood.


    Ich fand das Originalvideo hatte auch nie zum Thema gepasst.


    Und irgendwie finde ich die Musik von Phil Collins zu pathetisch/heiter/erhebend für das Thema Irrenanstalt. Aber gerade dieser seltsame Kontrast hat mich dazu gebracht, das Video so zu machen. Ich mag solche Kontraste.
    Oder nehm ich das nur so wahr?


    Ich dachte auch, das Thema wird besser besprochen. :)
    Aber ich hab solche Fan-Foren nie so richtig verstanden.