Beiträge von looking glass

    Mal ernsthaft: Interessiert sich irgendwer für das Thema? Oder anders gefragt, würde das Interesse an dem Buch auch bestehen, wenn der Autor nicht Phil Collins sondern Erwin Müller hieße?


    Langsam, langsam! Nix gegen Erwin Müller! Die Erwin Müller Group ist schließlich ein europäischer Riese im Hotel- und Gastrobereich. Damit hat der gute Erwin etwa genau so viel mit Alamo zu tun wie Old Phil, ist aber erwähnenswert.


    Oder doch nicht?


    lg LG

    Danke, aber in the presence of... zieht sich für mich wie ein kaugummi. da sind andere stücke auf der Magni, die ich weit besser finde. nein, don't go gehört nicht dazu *brech!*

    Zitat

    Von pealmu
    Roger King. Vermutlich will er so die Schwäche der Sänger übertünchen.

    Jein. Da steckt sicher ein teil des Systems hinter, obwohl Steves Stimme sich in den Jahrzehnten deutlich gebessert hat. Am angenehmsten klingt sie für mich sogar mit relativ wenig Effekten, wie auf Guitar Noir. Auch Chris singt nicht soooo schlecht, obwohl er in Harmonie mit anderen deutlich besser klingt als allein. Selbst wenn King seine Hallteppiche ausrollt, um da Unstimmigkeiten auszugleichen, das erklärt nicht, warum auch andere Instrumente (Drumss, Keys, z. T.Gitarren) mit ähnlichen Effekten zugemüllt werden, bis man gar nichts mehr versteht.


    lg LG

    Zitat

    March Hare
    tatsächlich ist "Prog" einfach eine Genre-Bezeichnung (geworden)

    Ja, wobei diese Bezeichung die von allen beinahe dümmste ist, seit Prog eben nicht mehr progressiv ist. Begriffe wie Punk, funk o. Ä. entlehnen ihren Namen aus einem ganz anderen Kontext, während Progressive nun mal ein deskriptiver Begriff ist. Entsprechend ist das Bedürfnis nach "Prog, so wie vor 40 Jahren" per definitionem absurd.


    Natürlich hast du auch recht. mir ist das schon klar, ich habe das nur nebenbei angebracht, während es mir eigentlich darum ging, dass das Herumhacken auf der Frage "Prog oder nicht" nur dem Wunsch nach Kategorisierung und Schubladenverwaltung nachkommt, aber der Musik an sich überhaupt nicht Rechnung trägt.


    Leider ist das eine etwas dümmliche Tendenz, die man unter den Prog-Fans beobachten kann. Da wird Musik an der Länge der Keyboardsoli, der Anzahl der Rhythmuswechsel oder der Menge der Hälse einer Bassgitarre gemessen, statt einfach zuzuhören und zu sagen "gefällt mir". Und Squackett (um den Bogen zu schlagen) hat einige sehr gefällige Stellen. A Life Within A Day ist typischer Progckett, ergänzt durch einen Squire, der aus dem Handgelenk heraus andere Bassisten auf ihren Platz verweist, Tall Ships wäre so nie und nimmer bei einem Hackett-Solo-Album erschienen. Leider gibt es ein paar Längen in der Mitte aber zum Ende nimmt der Laden wieder Fahrt auf. Zum Klang habe ich genug gesagt. Dennoch gefällt es. Aber nach zehn Tagen ist es komischerweise schon wieder aus der Rotation verschwunden.

    Zitat

    aber natürlich hätte aus dem Album so eine Art Transatlantik-Album werden können

    Was nicht so schlecht gewesen wäre. Zumindest Bridge Across Forever hat einige tolle Passagen.

    Zitat

    oder eine Kreuzung aus GTR und 90125

    Gott bewahre!


    lg LG

    naja, das ist Deine Meinung, hat aber wohl kaum Allgemeingültigkeit und muss dann somit auch nicht in einer Rezension so bewertet werden.


    Da wäre ich nicht so sicher. Wenn wir schon von einem Album oder einer zugehörigen Rezension reden, in der esverstärkt um die Frage geht, ob das nun Prog ist, muss es ja einen Konsens darüber geben, was Prog ist. Wenn man mich fragt, hat "progressive" etwas mit fortschreiten und Fortschritt zu tun. Damit verbunden ist die Befreiung und Entfernung von Konventionen, sei es in Länge, Rhythmus, Melodie oder Harmonie, Instrumentierung. Der Höhepunkt war eine ziemliche Freiheit derselben im Rahmen von Alben wie "Selling England...", "The Lamb...", "Relayer", "Brain Salad Surgery"... danach kehrten alle zu einfacheren, dahergebrachten Formen zurück. Man könnte gar bei King Crimson darüber sprechen, ob die späteren Alben etwas Neues zustandebringen oder ob sie nur das Durchdeklinieren der gleichen Sache sind. Also, was ist denn Prog?


    Zitat

    Aber es freut mich, dass die Rezension offenbar zu einem Diskurs anregt...


    Ist aber nicht unbedingt der Ort dafür, fürchte ich.


    Zurück zu Squackett - manche Sachen erinnern an 80er Jahre Hackett, andere an ganz nues Yes. Manche Sachen sind etwas ganz Neues, wie bspw. Tall Ships. Das Titelstück oszilliert zwischen Belanglosigkeit und Wahnsinn. Aliens hat einen so affigen Text...


    ...und dann Roger Kings Klangmatschmaschine, aber das hatten wir schon.


    lg LG

    Ich schließe mich mal den einen oder anderen Postings hier an. Das Album ist nett und ich mag es lieber als so andere (Ex-)Genesis-SoloOutputs. Was aber schon gesagt wurde ist der aufgeblasene, verhallte Klang unter anderem von Steves Stimme aber auch seiner Gitarre, den Drums (ganz besonders...) und anderen Teilen, wodurch alles in einem blasigen Einheitsbrei zu versumpfen droht. Wo Chris Bass noch knackig klingt, wird eine gute Rhythmusgruppe durch Hackettische Stampfstampf-Drums kaputtgemacht. Die stören schon auf seinen Soloalben und sind hier noch schlimmer. Sich bei Hackett zu beschweren trifft nur beinahe den richtigen, denn es ist wohl Roger King, der hier an den Mischhebeln saß und aus einem potenziell großartigen Album einen Klangbrei gemacht hat, in dem man alles aber nichts so richtig hört. Die ganze Hallsuppe wird noch ordendlich mit Keyboard-Padding zugeschmiert bis gar nix mehr geht. Der eigentlich gerade Squire so wichtige Satz- oder Chorgesang versackt in einemerstickt in einem klanglichen Blob. Musikalisch schön, klangtechnisch Murks.

    Da ist es fast schon nicht mehr verwunderlich, wenn die Fanclub-offizielle Rezension sich so verstörend sparsam ausmacht und kaum auf die Musik oder auf Chris Bassarbeit eingeht, sondern es vor allem um die Frage geht "Wer singt denn da?" Antwort: Beide, aber es ist durch die Hackett/King Verbreiiungsautomatik gelaufen, dass man das gar nicht so genau sagen kann. Tatsächlich höre ich deutlich mehr Squire heraus als der Rezensent, angefangen bei Tall Ships, bei dem aus dem Gesuppe mal der eine mal der andere herausscheint.

    Ansonsten scheint der Rezension nur eines wichtig: Prog oder nicht? Da am Progressive Rock seit Mitte der 70er Jahre nix progressives mehr dran ist, finde ich diese Frage mehr als müßig und wirklich nicht das vorderste Problem einer solchen Publikation. Einer der größten Bassisten des Genres und einer der einflussreichsten Gitarristen schlechthin tun sich zusammen. Komisch, dass einer Rezension das Wort Gitarre nur drei, das Wort Bass gar nicht vorkommt. Sehr komisch. Die Silbe "prog" erscheint dafür übrigens 13fach! Prog oder nicht - who cares?

    It is only rock 'n roll, but...

    Fängt super an, das Stück, ein knackiger Squire-Riff, eine heulende E-Gitarre und dazu ein ungewöhnlich funky Rhythmus. Ja, das Schlagzeug nervt, aber wer das Hackett-Einheitsbrei nennt, so wie den Gesang, vergisst vielleicht den wahren Schlawiner dahinter: Mastermind Roger King. Da wird schnell alles mit Hall und anderen SPielchen zugekleistert und man weiß kaum noch wo oben und unten ist. Das ist witzig, wenn man mit einem Mal merkt, dass das nicht mehr Hackett in den Lead vocals ist, sondern Squire oder doch hin und her und was? Na gut, so witzig auch nicht. Dennoch ist es einer der besten Tracks auf dem Album. Großartige Musik, die genau zeigt, wie sich Hackett und Squire fusionieren lassen, von Roger King leider so verschwurbelt, dass man höchstens eine 2 geben kann.

    11 Punkte