Beiträge von littlewood

    Es würde mir zunächst helfen, etwas zum allgemeinen Stil der Band zu erfahren, ggf ein paar ANspieltipps ältere Alben



    Dem Manne kann geholfen werden:

    In den letzten Jahren habe ich die Band aus den Augen verloren, aber zumindest in den Achtzigern und Neunzigern veröffentlichte der Ex-Waterboy Wallinger in wechselnder Besetzung zuverlässig schöne Pop-Scheiben, denen man zunehmend seine Vorliebe für die Beatles und die Hippie-Zeit anhörte. Es gibt gern Harmoniegesang, verspielte Arrangements und gelegentlichen Hang zur Ohrwurm-Hookline.

    So wie ich das Konzept verstehe, halte ich die Box eher für was für Fans. Dem Einsteiger würde ich „Bang“ (1993) und „Egyptology“ (1997) empfehlen, vielleicht ihre reifsten Alben. Erstere enthält mit „Give It All Away“ einen echten Killer-Track, bei dem sie auch mal überdurchschnittlich aufdrehen. Auf „Egyptology“ findet sich eine veritable Anzahl traumhafter Balladen, Anspieltips: „She’s The One“, „Love Is Best“, „Rolling Off A Log“.
    Für weiterhin unverzichtbar halte ich „Ship Of Fools“ und „All Come True“ vom 83er Debut „Private Revolution“, zu dem ich dann auch greifen würde, wenn die anderen gefallen.

    Die Wege von Wallinger und Gabriel haben sich übrigens m.E. bereits bei Amnesty’s „Secret Policeman’s Third Ball“ 1987 gekreuzt.

    Danke an Abbacab für den Tip. Klingt gut für mich.

    Was ich bisher gesehen habe:

    Spielwütige souveräne Russen, respektable Italiener und wie stets ästhetische und sehr unterhaltsame Spanier.
    Allen genannten ist der Titel zuzutrauen.
    Italien ist seit Materazzis unsäglichem Auftritt gegen Zidane im WM-Endspiel 2006 bei mir auf ewig in Ungnade gefallen, aber dessen ungeachtet haben die ansehnlich kombiniert, und an Buffon muß man erst mal vorbeikommen.
    Wenn allerdings Spanien sich noch abgewöhnen könnte, den Ball ins Tor tragen zu wollen, werden die kaum aufzuhalten sein. (Außer sie stellen vielleicht unterwegs fest, daß sie jetzt eigentlich genug Titel gesammelt haben, um sich nochmal zu verausgaben).

    Bei Deutschland weißte nie, aber erfahrungsgemäß steigern die sich noch. Der Einzug ins ¼-Finale scheint mir nach Lage der Dinge eher ungefährdet.
    Das ewig tragische Holland vereint geradezu verschwenderisch viel Talent, war mir aber früher sympathischer. Schätze, sie scheitern diesmal an Robbens Egomanie und daran, daß der Holzfäller van Bommel irgendwann mit Rot vom Platz fliegt, (was ich ihm – genau wie dem portugiesischen Rüpel Pepe – von Herzen gönnen würde).
    Durch Dänemarks Sieg wird das wahrscheinlich noch eine ganz muntere Gruppe.

    Ansonsten waren die Spatzen, die gestern beim Italiener die Deko-Pizza zerlegt haben, interessanter anzuschauen als der zerfahrene Kick zwischen England und Frankreich.
    Aber wenn man Spanien beim Zaubern gesehen hat oder das Tempo, mit dem die Russen ihren Gegner überrannt haben, kommt einem der größte Teil des restlichen Feldes ohnehin etwas bemüht vor.

    Diese beiden würde ich gerne im Finale sehen, aber nicht unwahrscheinlich, daß sich ihre Wege schon vorher kreuzen.

    Bei dem Spiel in Charkiw morgen sollte man nicht vergessen, daß dies der Ort ist, an dem der lange Arm der Diktatur nach wie vor für die Inhaftierung von Julia Timoschenko sorgt, auch wenn sie selbst eine zwiespältige Figur sein mag. Mal sehen, was nach dem Geschrei im Vorfeld vom deutschen und internationalen Protest noch übrig ist.

    Zwischendurch mal vielen Dank an alle Insulaner für die Teilnahme – gerade angesichts der „Unmöglichkeit“ des Unterfangens, wie mehrfach betont wurde.
    Für mich selbst war es nicht weniger schwierig, eine Auswahl zu destillieren, aber ich sehe in der Not zur Beschränkung auch einen gewissen Reiz.

    Habe das jedenfalls bis hierher mit Interesse verfolgt. Dem ersten Eindruck nach ist von vertraut bis bizarr alles dabei, kam aber noch nicht zum Vertiefen.
    Nicht so überraschend, daß die Hausband mit Abstand am häufigsten genannt wurde, dann allerdings auch Peter Gabriel etwa genauso oft wie Pink Floyd. Auch Yes scheint relativ hoch im Kurs zu liegen.
    Es ist kein Wettbewerb, aber natürlich guckt man da auch hin.

    Bei der Durchsicht ist mir noch mal aufgefallen, wen ich alles zurücklassen mußte:
    Käthe Busch, Van Morrison, Dylan, Cohen, Cash...ja, seufz...

    Ein paar erste ungeordnete Anmerkungen:

    @ pealmu: Ich kenne zwar Pe Werner nicht, gehe aber davon aus, daß es für die Wahl sämtlicher Songs „persönliche Gründe“ gibt – so war es ja gedacht.

    @ karlsoost: Schön, daß mal jemand Shawn Phillips kennt. Bin vor Jahren über ein Radio-Interview in ein recht bewegendes intimes Konzert von ihm geraten.

    @ schlagerfuzzi: „Starless“ von King Crimson ist in der Tat ewigkeitstauglich und sollte eigentlich Nr.21 werden.

    @ Chin: Culture Club neben Porcupine Tree – nicht unkühn! Man kann jedenfalls nicht sagen, Du seist musikalisch zu festgelegt.
    „Pigeons“ ist`ne sehr charmante kleine Nummer, und mit Vogelkacke hat man auf so`ner Insel wahrscheinlich immer zu tun...

    Natürlich freut man sich über Gemeinsames, aber bereichernd ist i.d.R. das Unbekannte, insofern bin ich gespannt auf so einige mir nicht geläufige Nummern, in die ich beizeiten`reinzuhören hoffe, sofern ich sie auftreiben kann, um dann auch ggf. Rückmeldungen geben zu können.

    Ansonsten: Grübeln, ringen, verwerfen, aber bitte unbedingt weitermachen.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner ihn hat, muß man fragen: Warum?"

    Giovanni Trapattoni

    (Für diese Frage bot sich ihm in den letzten Tagen unerwünscht reichlich Gelegenheit, leider offenbar ohne befriedigende Antworten).

    Liebe Leute,

    angeregt durch die große Poll- und Ranking-Affinität, die sich durch das Forum zieht, möchte ich Euch ein Archiv der unverzichtbaren Songs vorschlagen. Das sind die Lieder, die niemals fehlen dürften, wenn ansonsten alles andere aufgegeben werden müßte.

    Vielleicht habt Ihr so ein Gedankenspiel schon mal gemacht:
    Das Schicksal zwingt Euch, in Windeseile ein paar nötige Sachen zu packen, bevor das bisher bekannte Leben auf unbestimmte Zeit endet. Es bleiben gerade noch ein paar Minuten, um den mp3-Player mit 20 Songs zu bestücken.
    Das persönliche Notfall-Kit quasi mit den musikalischen all-time favourites.

    Dabei geht es nicht unbedingt darum, den vermeintlich „besten“ Song einer Band zu ermitteln, sondern vielleicht mehr um die individuelle Bindung an ein Stück, die es unentbehrlich erscheinen lässt. Oder um die Energie, die ein Lied zu liefern in der Lage ist.

    Das kann von Genesis und Verwandten oder jedem anderen Musiker kommen, genreübergreifend aus allen denkbaren Abteilungen, Pop/Rock, Klassik, Jazz – whatever.
    Es müssen nicht 20 Stücke sein, wer nur drei braucht, auch gut. Ich hatte allerdings Mühe, mich zu beschränken und bin deshalb überwiegend in der populären Musik geblieben. Auch habe ich pro Interpret nur ein Lied ausgewählt, aber auch das kann natürlich jeder halten wie er will.
    Für mehr als 20 schien es mir dann allerdings zu unübersichtlich zu werden.

    So würde nach heutigem Stand mein ideales Insel-Archiv aussehen (sofern man angesichts der Begrenzung verfügbarer Titel von ideal sprechen kann):

    Tori Amos - Winter [live solo piano, any version]
    Jeff Buckley - Hallelujah
    Crosby, Stills, Nash & Young – Carry On
    Doors - When The Music's Over [live, any version][FONT=&quot]
    [/FONT]Peter Gabriel - Signal To Noise
    Genesis - Blood On The Rooftops
    Evelyn Glennie – The Way
    Lionel Hampton – A Taste Of Honey [1964 version]
    Emmylou Harris – Where Will I Be
    Led Zeppelin - Since I've Been Loving You [live]
    Pat Metheny Group - Are You Going With Me?

    Joni Mitchell - Woodstock [live 'Shadows And Light']
    Ennio Morricone – Man With A Harmonica
    New Model Army – Green And Grey
    Sinéad O'Connor – (You Made Me) The Thief Of Your Heart
    Pearl Jam - Black [live, any version]
    Pearl Jam - Black [live, any version]
    Pearl Jam - Black [live, any version]
    Astor Piazzolla – Oblivion
    David Sylvian – Brilliant Trees
    Van Der Graaf Generator - Childlike Faith In Childhood's End
    Waterboys – Don't Bang The Drum [Acoustic Version]

    Bin gespannt auf die Vorschläge. Wenn Ihr Eure Auswahl kommentieren möchtet, nur zu.
    Wünsche viel Spaß und hoffe, mit Euch ein paar Entdeckungen machen zu können (und keinen ähnlichen bereits existierenden thread übersehen zu haben – würde mich fast wundern, wenn noch niemand auf die Idee gekommen wäre...).

    "Wir bitten die Unterbrechung zu entschuldigen."


    Mit diesen Worten nahm die BBC im Juni 1947 ihr Programm wieder auf - an exakt der selben Stelle eines Films, an der sie es sieben Jahre zuvor kriegsbedingt abgebrochen hatte.

    Vor meiner Zeugung habe ich nicht gelebt und nach meinem Sterben lebe ich ebenfalls nicht (mehr). Also sollten diese Zustände doch vergleichbar oder sogar identisch sein? - Wie sich das anfühlt, habe ich nur humoristisch beschrieben, daher der Smiley. Es wird sich natürlich gar nicht anfühlen, da nach dem Sterben nichts mehr da ist, was fühlen kann. Zum Glück ist auch nichts mehr übrig, was den eigenen Tod bedauern könnte. :)


    Eine gesicherte Erkenntnis ist es, dass mit dem Absterben des Cortex Cerebri auch das Ende des Bewusstseins, der Erinnerungen und der gesamten Persönlichkeit des Individuums gekommen ist. Für andere Vorstellungen wie die einer unsterblichen Seele oder eines Lebens nach dem Tode gibt es keinerlei Belege oder Beweise, wie auch nicht für Geister, Karma oder Wiedergeburt.


    Keine Sorge, mein Humor-Erkennungsdetektor funktioniert eigentlich ganz gut, ob mit oder ohne Smiley.


    Die klassischen Wissenschaften leuchten m.E. keineswegs erfolgreich in jeden Winkel des Daseins - das gilt auch für das Leben vor dem Tod (smile).


    Den Begrifflichkeiten Seele oder Karma wird mit Beweisführung wenig beizukommen sein. Wenn Du eine Leiche aufschnippelst, wirst Du begreiflicherweise keine Seele vorfinden, erwartet aber auch keiner.


    Gleichwohl gibt es z.B. Fälle, in denen Menschen über tausende von Kilometern offenbar ein Signal von ihnen sehr nahe stehenden Menschen in Todesgefahr (oder Schlimmerem) empfangen. Einen lokalisierbaren Sender im menschlichen Organismus gibt es dafür nicht.


    Für "seelische" Verbindungen zwischen Lebenden und Abgelebten gibt es eine Menge Stories, von denen die meisten wahrscheinlich in der obskuren Ecke beheimatet sind. Mir sind aber auch ein paar sehr leise Schilderungen bekannt, fernab von Tischerücken und esoterischem Raunen.


    Das Karma kann pure Erfindung des Menschen sein, aber möglicherweise eine regulierende Funktion für das Verantwortungsgefühl innerhalb einer Gesellschaft haben (schlechte Taten fallen auf mich zurück).


    Einen Teil von uns als unsterblich zu betrachten, mag der Angst vor der Endlichkeit geschuldet sein. Andere wiederum finden nichts grauenhafter als die Vorstellung, das ganze hier könnte eine wie auch immer geartete Fortsetzung erfahren. Versteh ich beides.
    Ich finde es derzeit ganz gut, es nicht zu wissen. Könnte sich in Todesnähe ändern.


    Volle Zustimmung zum Statement bezüglich der segensreichen Palliativmedizin. Deren breitere gesellschaftliche Verankerung übrigens mutet für uns relativ neu an, tatsächlich greift sie aber - ebenso wie die Hospizbewegung - jahrhundertealte Traditionen auf.

    Erstaunlicherweise taucht nirgends "Hoping Love Will Last" von "Please Don't Touch" auf, (der Platte, die ich ob ihrer Vielseitigkeit von Hackett am meisten schätze).
    Ist Euch vielleicht zu schnulzig?


    Zugegeben, nicht gerade die typische Hackett-Nummer, aber für mich eine wunderschöne Ballade. Gerade durch die engagierte, (um nicht zu sagen: hingebungsvolle) Gesangsdarbietung von Randy Crawford etwas Besonderes in seinem Oevre und jederzeit unter meinen Top 15.

    Interessant, daß dieser thread so stiefmütterlich behandelt wird. Vielleicht denken alle noch nach. Mußte auch ein wenig grübeln, es war nicht so naheliegend, dann aber umso klarer.


    Ich suche etwas entspannendes, nicht zu lang, nicht zu komplex, wenn es heilen soll. Dafür muß ich sehr weit zurückgehen. Weiter vorne gibt's zwar einfach und kurz, aber nichts Stimulierendes. Im Mittelfeld, so bis "Trick" hat's zwar tolle Balladen, aber lauter melancholisches Zeug, und das macht's ja nicht besser.
    Hinterwärts wird's unruhig, spannungsreich und fordernd. Am Ende lande ich also ganz am Anfang, wo es auf einmal von "healing songs" nur so wimmelt.
    Ich würde mal behaupten, daß die einzig durchgehend entspannte Platte von Genesis ihre erste ist - und zwar sowohl im songwriting als auch in Instrumentierung und Produktion.


    Soweit ich das überblicke, genießt sie weder hier noch generell in Fankreisen besondere Wertschätzung. Im Hinblick auf das komplexere Schaffen der Band in den Siebzigern und frühen Achtzigern vielleicht nicht ganz unverständlich. Ich fand die Scheibe immer naiv-charmant und stimmungsfördernd. Chor und Streicher stellen zweifelsfrei einen gewissen Toleranz-Test dar, aber sie sind so dicke, daß sie mir gar nicht mehr auffallen.


    Würde mich für eine Suite entscheiden:
    "The Serpent / Am I Very Wrong? / In The Wilderness"


    "...man is wonderful...paradise before my eyes...we hope your life will never end...all I hear is music..." - was will man mehr?


    Dergestalt auf dem Diwan dahingestreckt den munteren Weisen einer sympathischen Gruppe junger Idealisten quasi am Vorabend ihrer großen Karriere lauschen - schon wird alles gut.


    Ach ja, die Situation wäre aber vermutlich folgende: Frau, Freunde - alle weit fort, (sonst bräuchte man die Musik nicht so dringend). Platte also selber 'raussuchen, und bis man sich entschieden hat, welche der drei Dutzend Ausgaben man auflegen soll, ist die Nacht auch schon 'rum.