Beiträge von Jürgen B.

    Eine Urheberrechtsverletzung ist kein Kavaliersdelikt. Der Schutz des geistigen Eigentums ist ein Menschenrecht. Die Missachtung der Verwertungsrechte zum Beispiel musikalischer Werke ist also eine Menschenrechtsverletzung. Da kommt man mit 400 € eigentlich noch gut weg;)

    Ich war mit einem Bekannten da, einem Metal-Musiker, der besonders beeindruckt von der Schlagzeugarbeit war. (Das soll wirklich Phil Collins sein, fragte er.)
    Es war wirklich eine great Show. Vielleicht: Die Rhythmusgitarre, der leise Gesang und die tiefen Töne von den Tasteninstrumenten kamen nicht ganz sauber rüber, aber ich rede mir den tollen Abend nicht kaputt. Und dass der "Tony" gerade sein Solo in der Cinema-Show vergeigte - kann man doch auch mit Humor aufnehmen: So wurde die Show noch autentischer ;). Für mich und meinen Metalbekannten jedenfalls war es ein tolles Konzert.

    Hi. Für mich ist dies ein besonderes Album, weil es das einzige ist, das ich mir aktuell, also zum Zeitpunkt des Erscheinens zugelegt habe. Damals hörte ich mich gerade in die fremde und geheimnisvolle Musikwelt von Lamb und Trick hinein; und das ist, was mich bis heute so sehr an Genesis berührt: Jedes Album hat seine eigene Musikwelt, die für mich über die Jahrzehnte sogar spannender geworden ist.
    Als das Album damals erschien, waren viele Bekannte aus der Progszene skeptisch; aber ich erinnere mich, dass sie in die Plattenläden gingen, reinhörten und es dann begeistert gekauft haben. Mein Eindruck war also, dass das Album zumindest in den Endsiebziger Jahren eine breite Anerkennung auch bei den Gabriel-Freunden gefunden hat.
    Erst mit dem Erfolg von Follow, d.h. mit der penetranten Beschallung aus dem Radio wuchs bei mir die Distanz zu ATTWT. Damals wurde es für mich wichtig, Musik zu hören, die nicht im Radio lief. Das war vielleicht ein gewisser Snobismus - aber der passte dann gut zu den frühen Alben bis Trespass.
    Meine Vorurteile und Abneigung gegenüber der mittleren Phase von Genesis lege ich erst jetzt ab: Ich höre gerade zum ersten Mal in Duke rein und entdecke eine neue Welt.

    Ja, irgendwie habe ich mich nicht mit meiner Liste anfreunden können, da z.B. Neue Musik total unterrepräsentiert war und ich stark in Richtung großer Werke, also vor allem Sinfonien, Konzerte und Opern, gegangen bin. Es gibt aber auch so viele entzückende Kleinformen. Und da habe ich dann keine Mischung gefunden, die ich schreibenswert fand. Zudem konnte ich mich schon bei den großen Werken kaum auf eine Auswahl einlassen.
    Mit einem Wort: Ich war einfach zu umständlich.



    Ich versuche es mal mit 10 Shorts ;). (Naja, nicht alles ist so ganz short...) Hoffe trotzdem, es ist eine interessante Mischung:

    1) J. S. Bach: Praeludium und Fuge Nr.2 in c (aus dem Wohltemperiertem Klavier Teil II) BWV 871
    2) L.v. Beethoven: Arietta aus der Sonate für Klavier op. 111
    3) W.A. Mozart: Duettino "Là ci darem la mano" ("Reich mir die Hand mein Leben") (aus "Don Giovanni)
    4) F. Schubert: "Frühlingstraum" aus dem Liederzyklus "Winterreise"
    5) F. Chopin: Walzer cis-Moll op. 64 Nr. 2
    6) R. Wagner: Siegfried-Idyll
    7) R. Strauß: Metamorphosen für 23 Streicher
    8) C. Debussy: Prélude à l'Apres-midi d'un faune
    9) Steve Reich: Six pianos
    10) Iannis Xenakis: Rebonds B


    Viele Grüße
    Jürgen

    Hi,
    "Kunst" ist wohl nur das, was Kunstinteressierte in Diskussionen als Kunst bezeichnen; vielleicht entsteht sie auch erst in der Rezeption. Aber was hätte ich davon, z.B. "The Lamb" als "Kunstwerk" aufzufassen? Könnte ich mir schmeicheln, große Kunst zu hören, während andere nur simple Popularmusik verstehen?
    Es ist ja schon komisch, wenn sich heute noch Leute finden, die sich an einem Album aus den Siebziger Jahren begeistern und wie Teenies mit klopfenden Herzen ins Cover-Konzert pilgern und sich dem Zauber einer gefakten Show aussetzen. Da könnte man schon sagen: Wir Rezipienten erklären die Musik zu großer Kunst. Wenn man die Threads in diesem Forum liest, ist auch gar nicht zu übersehen, wie ernsthaft und fundiert über diese Themen diskutiert wird. Aber mal ehrlich: wie viele Leute kennen wir, die über unser Hobby den Kopf schütteln und unserer Musik nichts abgewinnen können? Und die in gleicher Weise auf andere Richtungen wie Jazz, Metal, Techno etc. abfahren?
    Ich sehe es manchmal auch von der anderen Seite: Mein Musikgeschmack ist in den Siebziger Jahren stehen geblieben; aber muss ich deshalb gleich meine Lieblingsmusik zur "Kunst" erklären?

    Ich gebe die volle Punktzahl. Für mich ist SR ein Stück, das ein (vielleicht sogar der) Klassiker des 70er-Jahre-Prog ist und mit dem viele die frühen Genesis-Jahre verbinden. Ich kann mit dieser Art Rockmusik am meisten anfangen, weil sie Teil meiner Jugend ist. Ich finde gerade das Unfertige und Schräge an SR toll; auch dass am Anfang immer wieder das Tempo rausgenommen wird; der Vergleich mit dem Sex gefällt mir. Es spricht für SR, dass ich es nach all den Jahrzehnten immer noch gern höre (aus der Konserve und natürlich auch live von TMB). Dies ist natürlich eine subjektive Sache, ebenso wie die Tatsache, dass ich mit den späten Genesis-Songs wenig anfangen kann.