Steve Hackett LIVE - 21.11.2011: KÖLN

So, hier die noch recht frischen Eindrücke vom gestrigen Hackett-Konzert in Köln:

Setlist war - wenn ich das richtig sehe - wohl die gleiche wie in Stuttgart. Die Band war in einer guten Verfassung. "Neuzugang" Phil Mulford ließ mich meine anfängliche Enttäuschung über das Verpassen von Nick Beggs schnell vergessen, er ist ein wirklich toller Bassist. Gary, Rob und Roger waren wie gewohnt souverän und auch Hackett war gut aufgelegt. Amanda Lehmann - als Sängerin ist sie eine schöne Bereicherung, wohingegen sie als Gitarristin m.E. noch etwas blass bleibt, da könnte sie ruhig noch ein paar stärkere Akzente setzen. Der Sound war druckvoll, aber durchaus angenehm, nicht zu laut und auch schön differenziert. Im Vergleich zu meinem letzten Hackett-Konzert (2003) hat sich der Anteil an Genesis-Songs leicht erhöht (liegt jetzt bei ca. einem Drittel), was wohl auch dem Wunsch der Publikumsmehrheit entspricht. Den einen oder anderen Solosong hätte ich mir noch gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben. LOCH LOMOND funktioniert als Opener grandios, allerdings fehlte hier das sehr stimmungsvolle Intro. Statt dessen gab es zum Auftakt den Anfang von TURN THIS ISLAND EARTH vom Band. Insgesamt war die Songauswahl aber sehr gelungen. Der Gesang - besonders der mehrstimmige - war äußerst sauber und beeindruckend, wobei ich mir nicht sicher bin, wie viel da wirklich live gesungen wurde. Nach meinem Höreindruck wurden da zumindest ein paar Leadstimmen gedoppelt und auch Harmonien ergänzt. Man kann natürlich immer darüber streiten, wie viel Musik vom Band bei einem Live-Konzert noch erträglich ist. Grundsätzlich wäre es toll, wenn alles zu 100% live wäre, aber der von Hackett hier geschlossene Kompromiss dient auf jedem Fall dem Ziel, die Album-Arrangements live in einer ansprechenden Weise zu reproduzieren. Dies ist ihm auch gelungen. Allenfalls die gesampelte Akustikgitarre von Roger King könnte vielleicht - mit ein bisschen Übung? - von Amanda Lehmann übernommen werden. Letztlich ist dies aber Meckern auf hohem Niveau, es war ein schönes Konzert. Lediglich das "Akustikset" konnte mich gestern nicht so richtig überzeugen. Besonders HORIZONS, aber auch das Intro zu BOTR hat Hackett für mich deutlich zu schnell und rhythmisch wenig präzise gespielt. Das wirkte - bei aller interpretatorischen Freiheit - auf mich fast wie eine lästige Pflichtübung, die er schnell hinter sich bringen wollte. Was gibt es sonst noch zu vermelden? Garys Fähigkeit, Gesang und Drumming synchron abzuwickeln, ist bemerkenswert. Auch ist es durchaus unterhaltsam, wenn Phil Mulford seine Bass Pedals wahlweise mit Füßen, Händen und der Bassgitarre bearbeitet. Und natürlich darf auch der "Running Gag" nicht fehlen, dass sich an irgendeiner Stelle im Konzert jemand durch Zuruf SUPPER`S READY wünscht, was Steve jedes Mal sichtlich erheitert...

Zitat von mutzelkönig

So, hier die noch recht frischen Eindrücke vom gestrigen Hackett-Konzert in Köln:

Setlist war - wenn ich das richtig sehe - wohl die gleiche wie in Stuttgart. Die Band war in einer guten Verfassung. "Neuzugang" Phil Mulford ließ mich meine anfängliche Enttäuschung über das Verpassen von Nick Beggs schnell vergessen, er ist ein wirklich toller Bassist. Gary, Rob und Roger waren wie gewohnt souverän und auch Hackett war gut aufgelegt. Amanda Lehmann - als Sängerin ist sie eine schöne Bereicherung, wohingegen sie als Gitarristin m.E. noch etwas blass bleibt, da könnte sie ruhig noch ein paar stärkere Akzente setzen. Der Sound war druckvoll, aber durchaus angenehm, nicht zu laut und auch schön differenziert. Im Vergleich zu meinem letzten Hackett-Konzert (2003) hat sich der Anteil an Genesis-Songs leicht erhöht (liegt jetzt bei ca. einem Drittel), was wohl auch dem Wunsch der Publikumsmehrheit entspricht. Den einen oder anderen Solosong hätte ich mir noch gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben. LOCH LOMOND funktioniert als Opener grandios, allerdings fehlte hier das sehr stimmungsvolle Intro. Statt dessen gab es zum Auftakt den Anfang von TURN THIS ISLAND EARTH vom Band. Insgesamt war die Songauswahl aber sehr gelungen. Der Gesang - besonders der mehrstimmige - war äußerst sauber und beeindruckend, wobei ich mir nicht sicher bin, wie viel da wirklich live gesungen wurde. Nach meinem Höreindruck wurden da zumindest ein paar Leadstimmen gedoppelt und auch Harmonien ergänzt. Man kann natürlich immer darüber streiten, wie viel Musik vom Band bei einem Live-Konzert noch erträglich ist. Grundsätzlich wäre es toll, wenn alles zu 100% live wäre, aber der von Hackett hier geschlossene Kompromiss dient auf jedem Fall dem Ziel, die Album-Arrangements live in einer ansprechenden Weise zu reproduzieren. Dies ist ihm auch gelungen. Allenfalls die gesampelte Akustikgitarre von Roger King könnte vielleicht - mit ein bisschen Übung? - von Amanda Lehmann übernommen werden. Letztlich ist dies aber Meckern auf hohem Niveau, es war ein schönes Konzert. Lediglich das "Akustikset" konnte mich gestern nicht so richtig überzeugen. Besonders HORIZONS, aber auch das Intro zu BOTR hat Hackett für mich deutlich zu schnell und rhythmisch wenig präzise gespielt. Das wirkte - bei aller interpretatorischen Freiheit - auf mich fast wie eine lästige Pflichtübung, die er schnell hinter sich bringen wollte. Was gibt es sonst noch zu vermelden? Garys Fähigkeit, Gesang und Drumming synchron abzuwickeln, ist bemerkenswert. Auch ist es durchaus unterhaltsam, wenn Phil Mulford seine Bass Pedals wahlweise mit Füßen, Händen und der Bassgitarre bearbeitet. Und natürlich darf auch der "Running Gag" nicht fehlen, dass sich an irgendeiner Stelle im Konzert jemand durch Zuruf SUPPER`S READY wünscht, was Steve jedes Mal sichtlich erheitert...

...den hier bereits geposteten Konzert-Berichten ist ja kaum noch etwas hinzuzufügen...

Die Setlist war mit dem Stuttgarter Auftritt identisch. Beginn war etwas verspätet, gegen 20:09 h, Schluss war glaub´ ich gegen 21:29 h ? (Weiss ich aber nicht mehr so genau).

Das Zusammenspiel aller Beteiligten schien wie "aus-einem-Guss", d.h. sehr versiert- aufeinander eingespielt, nahezu "perfekt"!
Dabei wirkten auch dei beiden "Neuen" (Amanda un Phil) bereits harmonisch integriert:
Das Gesamtbild "sass" einfach, so als sei das schon immer so gewesen (in dieser Besetzung)...

Als herausragend habe ich besonders die "alten" Stücke von Steve erlebt, wie:
The Golden Age Of Steam- hatte alleine schon durch die Ansage "Gänsehaut-Faktor" (was den Song inhaltlich sowieso ausmacht).
Every Day- kam extrem druckvoll und deshalb sehr mitreissend.
Serpentine Song- eh´einer meiner "Lieblinge"! Sehr schön, "atmosphärisch-träumerisch" in Szene gesetzt. (Ich liebe Rob´s Flötenspiel dabei!).
Shadow Of The Hierophant- aus meiner Sicht der absolute "ÜBER-HAMMER" des Abends!
Zog sich gefühlt- "endlos" in die Länge und hätte auch ewig so weiter gehen können...!
Hatte bei Phil an den Bass-Peldals wieder John damals vor Augen: Sah ja nach "harter-Arbeit" aus...
Spectral Mornings- der schöne Schlusspunkt wurde mit diesem "Klassiker", als zweite Zugabe gesetzt. Auch heir wiederum: PERFEKT!

Zu den Genesis-Songs:
Carpet Crawlers- kann man sicherlich zwiespältig betrachten: "Nein, nicht Steve jetzt auch noch! Das scheint ja neuerdings eine "Mode" zu sein..."
Oder, wie sich letztendlich herausstellte: Jetzt kam erst so richtig zum Vorschein wie sehr dieser Song von Steve´s farbig-atmosphärischen Gitarren-Akzenten lebt.
Beachtlich! :eek: Hat mich unmittelbar an die "Archive-Box"-Aufnahmen assoziiert...
Firth Of Fifth- dabei gefällt mir, dass "neuerdings" (d.h. auch beim letzten Mal-`2009 bereits) das Piano-Vorspiel von Roger, mit aufgeführt wird.
Ist eh´- zusammen mit Steve´s Solo- mein Lieblingsteil des Stücks.
Fly On A Windshield- kam, wie immer, absolut spitzenmässig rüber!
Hach, wie in "alten-Zeiten"!
Los Endos- dem bleibt eigendlich nichts mehr hinzuzufügen. Ausser: Es ist eben "Steve´s- ganz eigenes- Los Endos".
Watcher Of The Skies- kam als "Überraschungs-Zugabe" (für mich zumindest- ungewöhnlich) und sehr gelungen.

Die besonderen Leistungen von Gary (Drummen und Singen, gleichzeitig!) wurden hier ja auch schon mehrfach hervorgehoben. Sehr beeindruckend! :eek:
Und bei Phils "melodisch-gefühlvollem" Bass-Spiel, kamen mir komischerweise Assoziationen zu Mike (ja, DEM Mike)...
Amanda fand ich allerdings auch etwas zu "zurückgenommen", dadurch blieb sie im Gesamt-Auftritt etwas "blass". Na, ja, aber vielleicht sind das auch noch Anfangsschwierigkeiten. Lampenfieber...., wer weiss was?

Komischerweise blieben mir die Stücke von Steve´s neuen Album nicht so "haften".
Lag wohl v.a. daran, dass ich das "Half-Playback" diesmal als etwas zu dominant erlebt habe. Besonders in der Anfangs-Phase. Darüber mag man ja denken wie man will und es ist wahrscheinl. insbesonders heutzutage inzwischen vollkommen unmöglich ohne dieses auszukommen, weil wohl sonst die Kraft und Vielschichtigkeit anders gar nicht rüber käme...?!
Na, ja das ist zugegebenermassen: Meckern auf hohem Niveau, aber mich hat´s jedenfalls diesmal mehr gestört, als ´2009 (in der Zeche-BO.)....

Alles in Allem: Wieder einmal ein sehr gelungener Konzert-Abend mit einem gut aufgelegtem Steve und Band !
"I´m a lucky man! I´ve got married this year!..." Das war ihm deutlich anzumerken, die positive Veränderung (im Vergleich zu vor zwei Jahren).
Und Steve´s Entgegnung auf die Publikums-Anfrage, nach "Supper´s Ready", am Schluss:"...No, not this one. Otherwise we´re here til tomorrow morning...!" Hat ja inzwischen schon fast was "Loriot-mässiges".

P.S.:
Auf Steve´s Seite sind auch Konzert-Schnibsel, letzter Woche aus UK verlinkt.
Gibt die Atmosphäre von gestern in Köln, auch in etwa wieder (s.a. "11/11/11 in Gloucester").

Zitat von RiverOfChange65

... Schluss war glaub´ ich gegen 21:29 h ? (Weiss ich aber nicht mehr so genau).

... die Minute weiß ich nicht mehr so ganz genau, aber es war auf jeden Fall deutlich nach 22:00 h - sagen wir mal etwa 22:30 h

Von daher fast 2-einhalb Stunden. Mein 18-jähriger Sohn war schwer beeindruckt ob der Kondition von Steve und seinen gleichaltrigen Mitstreitern.


Ansonsten überwiegend Ü50 Publikum, wie ich. Hier und da vereinzelt auch U30-er, die auch deutlich sichtbar angetan waren.

Schade, dass ich kommenden Freitag in Verviers verhindert bin ...


Einzig mäßige Phase war auch für mich der Akkustikpart - ansonsten wie schon gesagt Spitze.


Hat jemand eine Ahnung, wieviel Publikum in der "Life" war?

Mich hat im Vorfeld gewundert, dass in und um Köln nicht der geringste Hinweis auf das Konzert zu sehen oder zu hören war. Lediglich auf dem Monatsplakat der "Lifemusic Hall" ein kleiner Hinweis.

Überhaupt verstehe ich nicht, wieso Steve Hackett so ausgesprochen selten im Radio zu hören ist, z.B. bei WDR2-Spezial oder bei 1Life.

Sorry, 21:29h war natürlich ein "Druckfehler" von mir, es sollte selbstverständlich 22:29h heissen... :o

Zur "Promotion": War schon "bass-erstaunt" darüber, am Vor-Abend im WDR 2 alle möglichen Konzert-Ankündigungen am Folgetag (auch aus Köln) aufgetischt zu bekommen, nur von Steve war keine Rede. Andererseits auch wiederum nicht verwunderlich, wenn in solchen Musikprogrammen nur vom sog. "Mainstream" die Rede ist, dafür werden die ja scheinbar bezahlt...

Habe eine hübsche Aufnahme des Konzertes gemacht und hoffe sie vor Weihnachten "dimefertig" zu haben. Warum müssen ausgerechnet immer die Idioten ohne Unterbrechung während des Konzertes quatschen (besonders ärgerlich bei den akustischen Sachen)?

Oh, wer kann helfen? Steve hat unmittelbar vor HORIZONS noch ein Stück (oder war es ein Intro zu Horizons?) gespielt, das ich nicht kannte. Weiß jemand zufällig den Titel? Besten Dank für die Hilfe (bin dabei die Tracks zu splitten...)!

Er hat vor Horizons und Blood on the Rooftops glaub nur Intros gespielt, also irgendwas gespielt was zu den Songs gut als Überleitung passen würde, jedenfalls kam mir das bei Blood on the Rooftops so vor. Ich hoffe und gehe davon aus, das es bei Horizons genauso ist

Zitat von Metamarc

Oh, wer kann helfen? Steve hat unmittelbar vor HORIZONS noch ein Stück (oder war es ein Intro zu Horizons?) gespielt, das ich nicht kannte. Weiß jemand zufällig den Titel? Besten Dank für die Hilfe (bin dabei die Tracks zu splitten...)!

Also für mein Gehör hat Steve Eingangs "Walking Away From Rainbows" angespielt...