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Interview mit Mario Giammetti (DUSK)
Anlässlich der aktualisierten Ausgabe seines Buches Genesis 1975-2025: The Phil Collins Years haben wir mit dem italienischen Journalisten und Herausgeber des DUSK-Fanzines Mario Giammetti ein Interview geführt.
Mario Giammetti ist unter Genesis-Fans als Herausgeber des italienischen Fanzines DUSK bekannt und auch als Buchautor machte er sich einen Namen. Sein jüngstes Buch wurde nun im Rahmen einer Neuauflage überarbeitet und erweitert und heißt nun Genesis 1975-2025: The Phil Collins Years. Es ist im April erschienen und wir hatten kurz vorher Gelegenheit, mit Mario zu sprechen.
it: Ciao Mario! Schön, mit dir zu sprechen. Für uns ist es auch eine ziemlich lustige Situation, weil wir dich schon so lange kennen. Denn wir werden auch versuchen, Fragen aus der Perspektive von Leuten zu stellen, die dich überhaupt nicht kennen.
Mario: Ja, natürlich. Danke, dass ihr mir diese Gelegenheit gebt.
it: Wo kommst du her und wo lebst du?
Mario: Ich bin in Neapel geboren. Heute lebe ich etwas außerhalb, aber immer noch in der Nähe von Neapel.
it: Wann hast du angefangen, über Musik zu schreiben und warum?
Mario: Ich fing lustigerweise an, über Genesis zu schreiben. Etwa um 1988 herum dachte ich, dass es ein Buch über Genesis braucht, das sich mehr auf die Musik von Genesis konzentriert. Ich meine, zu der Zeit hatten wir in Italien natürlich die Biographie von Armando Gallo, die wunderbar war. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Musik von Genesis nicht ausreichend beleuchtet wurde. Ich spreche von der Musik, nicht von der Biografie, denn es gab ja die großartige Arbeit von Armando. Also fing ich an, etwas zu schreiben. Damals schickte ich meine Entwürfe an ein paar Verlage in Italien.
Ich glaube, damals gab es in Italien nur zwei Verlage, die Musikbücher herausgaben. Einer von ihnen rief zurück und sie sagten mir, man sei interessiert. Also begann ich mit der Arbeit an diesem Buch. Dieses Buch (Genesis Story) enthielt eine kurze Genesis-Biografie und dann ein Profil jedes Mitglieds, einschließlich früherer Mitglieder wie Anthony Phillips. Und danach gab es eine Art Lexikon der Genesis-Songs von A bis Z. Also alle Songs, die kurz kommentiert wurden, sowohl was die Musik als auch einige der Texte angeht.
Das war mein erster Ansatz. Im selben Jahr, das war 1988, begann ich, für eine italienische Musikzeitschrift namens Ciao 2001 zu schreiben. Auch Armando begann seine Arbeit dort etwa 15 Jahre vor mir. Ich fing an, über Musik im Allgemeinen zu schreiben, über verschiedene Arten von Musik, und seither habe ich nie aufgehört, Musikkritiken zu schreiben oder Interviews mit Künstlern zu führen. Ich habe für viele Zeitschriften in Italien geschrieben. Im Moment schreibe ich für den Classic Rock Italien. Es gab auch andere Zeitschriften, für die ich 15 oder 17 Jahre lang geschrieben habe.
it: Wann und warum hast du mit den DUSK-Magazinen angefangen?
Mario: Dies ist eine lange Geschichte. Ich hatte die Gelegenheit, viele meiner alten Helden zu interviewen. Aber die Sachen mit Genesis waren mir immer am liebsten. Und 1994 habe ich ein sehr kleines Buch mit dem Titel Genesis Discografia 1968-1993 herausgegeben. Helmut erinnert sich vielleicht daran, weil du, Christian, damals noch nicht zum Fanclub-Team gehörtest. Ich erinnere mich, dass der deutsche Fanclub etwa 200 Exemplare dieses sehr kleinen Buches gekauft hat, weil es damals eine Art Diskografie von Genesis und allen Mitgliedern war. Das beinhaltete natürlich auch die Bootlegs und die Videos. Aus heutiger Sicht war es sehr unvollständig und voller Fehler, aber es war ein gutes Nachschlagewerk. In der Zwischenzeit hatte ich bereits 1991 zum Spaß mit DUSK begonnen. Dass es noch andere Genesis-Magazine auf der Welt gab, wusste ich nicht.

Ich wusste nicht einmal, dass es das Genesis-Information Magazin gab. Ich entdeckte es später, und ich entdeckte mehr oder weniger zur gleichen Zeit, dass Helmut und die anderen Jungs den deutschen Fanclub gegründet hatten. Auch das Waiting Room Magazin kannte ich nicht. Ich erinnere mich, dass ich alle früheren Ausgaben gekauft habe. Mit DUSK habe ich versucht, mehr oder weniger das Gleiche zu tun, was ich mit meinem ersten Buch versucht hatte. Ich wollte dem Thema Genesis in meinem Land, wo Genesis ihre ersten großen Erfolge hatten, mehr Raum geben. Aber zu der Zeit, Anfang der 1990er Jahre, waren sie ziemlich in Vergessenheit geraten, um ehrlich zu sein. Tatsächlich wurde das einzige Konzert, das für die We Can’t Dance-Tour 1992 in Italien geplant war, schließlich abgesagt.
it: Du hast uns ein wenig darüber erzählt, wie du ein Genesis-Fan geworden bist, aber wann hast du die Entscheidung getroffen, den italienischen Fanclub DUSK zu gründen? Wann ist das passiert und wer war zu der Zeit vielleicht beteiligt?
Mario: Zunächst einmal würde ich DUSK nie als Fanclub bezeichnen, weil ich denke, dass ein Fanclub eine Menge Dinge tut, die ich eigentlich nie getan habe. Ich mache zum Beispiel keine Caps, T-Shirts und so weiter oder Conventions. Wir hatten einige Conventions, aber nicht wegen mir, um ehrlich zu sein. Ich muss anderen Leuten, die in der Organisation involviert sind, Anerkennung zollen, weil ich in diesen Dingen nicht gut bin.
Meine persönliche Idee war einfach, über Genesis zu schreiben. Ich wollte Informationen verbreiten und einen kritischen Ansatz haben. Wie ich schon sagte, habe ich 1988 angefangen, für ein Magazin namens Ciao 2001 zu schreiben, und die erste Ausgabe von DUSK kam drei Jahre später heraus, also habe ich es umgekehrt gemacht.
Normalerweise – ich weiß nicht, ob das in Deutschland der Fall ist, aber in Italien hat man damals angefangen, für ein Fanzine zu schreiben (was heute eine Website oder ein Blog sein könnte), und dann konnte es sich dazu entwickeln, für Printmedien zu schreiben, die in Zeitungsläden verkauft werden. Bei mir war es genau andersherum. Aber ich hatte viele glückliche Momente mit DUSK. Es begann vielleicht als Scherz, aber schließlich hat es bis jetzt schon 34 Jahre gedauert. Und ich mache es immer noch mit viel Freude. Und ich denke, wir haben versucht, uns seither zu verbessern. Wir versuchen nie, ich weiß nicht, große Höhen zu erreichen, sondern machen es Schritt für Schritt.
Wir begannen mit fotokopierten, sehr kleinen Fanzines, sehr handgemacht. Ich erinnere mich, dass die deutschen Fanzines viel, viel besser waren, was die Grafik und die Qualität des Papiers betraf. Mit der Zeit habe ich versucht, auch diesen Aspekt zu verbessern. Heute haben wir dieses Magazin, das gar nicht so schlecht ist. Es ist alles in Farbe und auch der Inhalt ist auf dem neuesten Stand. Ich habe auch viel Hilfe von all den Leuten, die zu DUSK beigetragen haben. Wir haben Experten für Songtexte, jemand ist ein Experte als Sammler, jemand ein Experte für Bootlegs, weil es zu der Zeit ein großes Interesse an Bootlegs gab und so weiter. Die Idee, ein Magazin mit 68 Seiten und drei oder vier Ausgaben pro Jahr zu machen, hat mir immer sehr gut gefallen. Ich habe eigentlich nie an mehr als das gedacht.
it: Natürlich haben wir auch mit einem Magazin angefangen, und nachdem das Geschichte war, sind wir auf eine Website umgestiegen. Die Zeiten hatten sich einfach geändert. Warum habt ihr euch trotz Internet entschieden, das Fanzine-Format beizubehalten? Hattet ihr dann Schwierigkeiten, genügend Interessenten zu finden, die ein Fanzine kaufen? Oder war das nie ein Thema?
Mario: Nein – ich meine, wenn es sich um ein Wirtschaftsunternehmen handeln würde, wäre es überhaupt nicht praktikabel. Es ist eine Menge Arbeit. Es gibt nicht so viele Leute, die bereit sind, für die Kosten zu bezahlen, denn die Zeiten sind jetzt natürlich ganz anders. Jeder ist daran gewöhnt, ins Internet zu gehen und alles zu finden, was man will. Es gibt hervorragende Websites auf der Welt. Eure ist natürlich immer die Nummer Eins gewesen. Wenn man also die neuesten Nachrichten haben will, wenn man tolle Interviews haben will, dann finden man das alles online auf eurer Website.
Und ich bin mir natürlich bewusst, dass man heutzutage nicht mehr mit dem Internet konkurrieren kann. Jede Information, die man bekommen kann, ist alt, wenn sie mit einem gedruckten Fanzine ins Haus kommt. Im Internet hingegen ist das, was man jetzt entdeckt, in fünf Minuten online. Aber ich denke, es gibt … wie in dem Lied von Mike + The Mechanics (A Time And Place), es gibt für alles eine Zeit und einen Ort, weißt du. Es kommt darauf an, was man bevorzugt. Ich weiß, wie wichtig das Internet ist. Heutzutage ist es sogar unmöglich, sich vorzustellen, wann es das mal nicht gegeben hat. Aber DUSK begann, als es das Internet noch nicht gab.
Ich erinnere mich also daran, dass ich damals, selbst wenn ich eine Rezension für eine andere Art von Künstler schrieb, zum Beispiel für einen ganz anderen Künstler, in meinen Büchern, in meinen alten Magazinen recherchieren musste. Hinter mir [auf der Videoleinwand] befindet sich eine sehr, sehr große Bibliothek mit vielen, vielen, vielen Zeitschriften, die ich über die Jahre gesammelt habe. Und wenn man dann etwas lesen will, kann man den ganzen Tag damit verbringen, den Artikel zu suchen und findet ihn wahrscheinlich nicht. Aber das ist etwas anderes. Im Internet gibt es verschiedene Arten von Websites.
Eure Website ist großartig, sie enthält viele Informationen, ist sehr gründlich und sehr seriös. Es gibt auch eine Menge Müll im Internet und natürlich auch eine Menge Müll in der Presse. Aber meine persönliche Priorität ist es, ein gedrucktes Produkt zu haben. Auch bei den Büchern: Ich kann das Buch im PDF-Format lesen, und manchmal muss ich das auch, aber ich will ein gedrucktes Buch. Ich will ein Buch und ich will eine Zeitschrift und ich will ein Album auf einer CD oder auf Vinyl, je nach Präferenz. Ich bin nicht an digitaler Musik interessiert. Für PDFs interessiere ich micht nicht. Ich lese sie, ich nutze das Internet, aber es ist nicht meine persönliche Priorität. Ich bin ein sehr altmodischer Typ.
it: Es ist vielleicht eine fiese Frage, aber hast du eine Vorstellung davon, wie lange du mit DUSK weitermachen willst?
Mario: Das ist jedes Jahr ein großes Fragezeichen. Ich hätte nie gedacht, dass es 34 Jahre dauern würde. Also, wer weiß? Ich erinnere mich, dass ich den 10. Jahrestag hatte, dann den 15. oder die Ausgabe #100. Jetzt ist es die Ausgabe #109! Es hängt hauptsächlich von drei Dingen ab.
Erstens von der Gesundheit, denn die meiste Arbeit wird von mir erledigt. Es gibt viele, viele Mitwirkende, wunderbare Mitwirkende, aber die Kern-Arbeit wird nur von mir gemacht. Ich habe niemanden, der diese Arbeit mit mir zusammen macht, also brauche ich meine Gesundheit.
Dann brauche ich genügend Leute, die bereit sind, für das Fanzine zu bezahlen. Ich meine, wenn ich die Kosten nicht decken kann, macht es keinen Sinn mehr. Und vor allem hängt es von Genesis ab. Oder sagen wir, von der Aktivität der Genesis-Mitglieder, denn ich mochte nie die Idee, nur ein retrospektives Magazin zu sein. Natürlich liebe ich die alte Musik, aber ich möchte kein Magazin haben, in dem es nichts Neues gibt.
In dieser neuen Ausgabe gibt es zum Beispiel das Trading Boundaries Steve Hackett Album, das Djabe Freya Album, den Rocking Horse Music Club, die Neuauflage von Sail The World und so weiter. Einige Sachen sind alt, vielleicht remastered oder erweitert, aber es gibt immer noch neue Infos zu Veröffentlichungen. Wenn sie wirklich aufhören, etwas mehr oder weniger Neues zu produzieren, verliere ich sicher mein Interesse.
it: Das ist verständlich. Wenn es nichts mehr gibt, worüber man schreiben könnte, warum sollte man es dann tun? Bevor wir über deine Bücher sprechen, was ja im Grunde der Hauptgrund für unser heutiges Gespräch ist – ich denke, dass einige Leute an ein paar grundlegenden Fragen interessiert sein könnten. Die erste ist: Was war deine erste Genesis-Show, die du je gesehen hast, und wo war sie?
Mario: Das erste Konzert? Ja. Das war 1982, die Three Sides Live Tour in Rom. Denn die vorherige Italien-Tournee war die Lamb-Tour. Damals war ich noch sehr, sehr jung. Und um ehrlich zu sein, 1975 kannte ich Genesis noch nicht. Als sie also für diese 1982er Tour nach Italien zurückkamen, ging ich nach Rom und besuchte die erste der beiden Rom-Shows am 7. September 1982.
it: Und was ist mit Peter, Phil und Steve? Solo?
Mario: Peter Gabriel hatte ich zwei Jahre zuvor gesehen, Steve ein Jahr zuvor. Mein erstes Live-Konzert mit Genesis-Bezug war also Peter Gabriel in Florenz, 1980. Und das ist bis heute das schönste Konzert, das ich je gesehen habe. Denn damals war Peter Gabriel das komplette Gegenteil von dem, was er heute ist. Die Bühne war sehr, sehr minimalistisch. Sie waren alle sehr einfach gekleidet. Natürlich hatte Peter schon ein paar Tricks auf Lager, denn ich erinnere mich, dass er aus dem hinteren Teil des Publikums auftauchte, bevor er anfing, einen der Songs zu singen. Aber das Konzert war pure Energie. Er hatte zu der Zeit eine vierköpfige Band.
In Italien war Tony Levin nicht dabei. Da war John Giblin am Bass, und Jerry Marotta, Larry Fast und John Ellis an der Gitarre. Und ein Jahr später besuchte ich das Steve Hackett Konzert in Castel Sant’Angelo in Rom, was eine wunderbare Kulisse war, mit dieser Burg in der klassischen Rom-Pracht. Ich habe sogar ein paar Liner Notes für die Hackett-Box geschrieben Archive 70’s, 80’s, 90’s. Es gibt eine kleine Seite, die ich damals im Jahr 2001 geschrieben habe, und das war ein weiteres wunderbares Konzert. Es war die erste Tournee, bei der Steve selbst sang, und in seiner Band waren Nick Magnus, John Hackett, Chas Cronk und Ian Mosley.
Also September, September, September – drei aufeinanderfolgende September in den Jahren 1980, 1981 und 1982. Und schließlich mit Genesis der letzte. Was Collins Solo betrifft, so war der erste Auftritt seltsamerweise die Big Band Show 1996. Ziemlich spät, aus rein persönlichen Gründen. Ich hatte nicht die Möglichkeit, 1990 nach Rom und 1994 nach Rom oder Mailand zu fahren. Das erste Mal sah ich Phil also 1996 mit seiner Big Band in Perugia, Umbria. Dann habe ich ihn mit seiner Rockband gesehen, und es waren immer großartige Shows, großartiges Musizieren von ihm und seinen fantastischen Bands.
it: Interessant. Ich nahm an, dass du ihn schon früher gesehen hast, aber so ist das Leben. Und was ist dein Lieblings-Genesis-Album und was dein Lieblings-Genesis-Song?
Mario: Lieblings-Alben… Das ist sehr, sehr schwer zu sagen, denn ich meine, der Block von Trespass bis Wind & Wuthering ist pure Magie. Es ist schwer zu sagen, aber wenn ich nur eines auswählen müsste, wäre es Selling England By The Pound. Es ist vielleicht das beste progressive Genesis-Album. Außerdem liebe ich das Album Trespass sehr, besonders in letzter Zeit. Und der Song, das ist wieder eine schwierige Frage, vielleicht sollte ich The Musical Box sagen. Aber ich mag so viele Songs.
Und ich mag nicht nur die Songs aus der Gabriel-Ära. Ich mag auch viele, viele Songs aus der Collins-Ära und sogar aus der Ray-Wilson-Ära. Ich finde zum Beispiel No Son Of Mine und Calling All Stations sind zwei wunderbare Songs. Sie unterscheiden sich von den Suiten wie Supper’s Ready oder The Cinema Show, aber sie sind meiner Meinung nach nicht weniger gut.
it: Und hast du ein Lieblings-Soloalbum?
Mario: Ja, The Geese and the Ghost von Anthony Phillips. Sollte ich nur ein Genesis-Mitglied für die gesamte Karriere wählen, wäre es Steve Hackett. Aber wenn ich nur ein Album wählen sollte, dann wäre es The Geese And The Ghost.
it: Okay, dann lass uns über deine Bücher sprechen. Wir sind in Deutschland und dieses Interview wird auch auf Englisch veröffentlicht. Und als Buchautor bist du den Genesis-Fans in Italien ziemlich bekannt, weil du etwa 15 Bücher in italienischer Sprache veröffentlicht hast, aber nicht so viele in englischer Sprache. Hast du jemals versucht, deine früheren Bücher, wie die einzelnen Bücher über die Bandmitglieder und so weiter, auch ins Englische zu übersetzen? Und warum hast du erst jetzt begonnen, auch englische Bücher zu veröffentlichen?

Mario: Ja, nun, das war einer meiner Träume. Es gibt eine Serie namens Genesis Files, die aus sieben Bänden besteht. Es gibt ein Buch für jedes der Genesis-Mitglieder. Und mein Traum wäre es gewesen, diese Bücher auf Englisch herauszubringen, denn ein auf Englisch geschriebenes Buch kann auf der ganzen Welt gelesen werden.
Ich habe versucht, diese Bücher einigen Verlagen im Vereinigten Königreich vorzuschlagen, aber es gab nicht genug Interesse an Genesis. Oder vielleicht nur nicht an dieser Art von Projekt, weil es ein sehr, sehr ehrgeiziges Projekt war. Eigentlich sind Genesis eine großartige Band und haben eine Menge Fans. Trotzdem sind sie nicht so groß wie andere Bands wie die Beatles, die Rolling Stones, Queen, Pink Floyd, U2 und so weiter.
Allein die Vorstellung, sieben Bücher zu veröffentlichen, war also wahrscheinlich sehr abschreckend. Ich stand in Kontakt mit Gregory Spawton, dem Gründer von Big Big Trains und derzeitigen Bassisten (obwohl er früher Gitarrist war) und Hauptsongschreiber. Und 2018 haben wir uns in London getroffen, zusammen mit (dem Journalisten) Nick Shilton. Sie erzählten mir, dass sie die Idee hatten, einen Verlag zu gründen. Greg kannte mich durch meine Arbeit in Italien.
Und was ich ihnen damals vorschlug, war, The Phil Collins Years zu machen. Ich wollte mit den Phil Collins-Jahren beginnen, weil ich die Peter Gabriel-Jahre auf Italienisch gemacht hatte, das Gli Anni Prog hieß, und ich wollte die Phil Collins-Jahre auch auf Italienisch machen. Aber dann änderte der italienische Verleger Giunti auf sehr seltsame Weise seine Meinung. Ich sage sehr seltsam, denn für ein Genesis-Buch war das Buch über die Gabriel-Jahre auf Italienisch ein großer Erfolg.
Aber der Verleger mochte Genesis einfach nicht. Er ist der wichtigste italienische Musikjournalist und er hat Genesis nie gemocht. Aber während er die Peter Gabriel-Jahre ein wenig tolerieren kann, mochte er die Collins-Jahre wirklich nicht. Er war versucht, es zu tun, weil das erste Buch erfolgreich war, aber schließlich sagte er, der Verlag sei nicht mehr interessiert.
Das Einzige, was ich hätte bekommen können, war ein Buch ohne Bilder oder mit einem nicht so guten grafischen Layout. Das habe ich abgelehnt, weil ich gesagt habe, ich will ein Buch, das die gleiche Qualität hat wie das erste. Wenn ich das nicht haben kann, kein Problem, dann werde ich es nicht machen. Also habe ich Gregory und Nick den zweiten Teil vorgeschlagen. Sie sagten, wir können das machen, aber wir wollen mit den Peter Gabriel-Jahren beginnen, weil das mehr Sinn macht. Damit hatten sie natürlich recht. Das Problem war, dass sie die Rechte von dem italienischen Verlag kaufen mussten, und das war nicht einfach.
Der italienische Verlag veröffentlichte eine Menge Sachen (zu verschiedenen Themen) und Musik ist nur ein kleiner Teil davon. Sie machen alle Arten von Büchern und so war es für Gregory und Nick ziemlich kompliziert. Schließlich gelang es ihnen, die Rechte zu erwerben, und sie begannen mit der Übersetzung. Sie schlugen eine Dame namens Octavia Brown vor, die in England geboren ist, aber in Italien lebt. Octavia spricht ein perfektes Italienisch und hat eine wunderbare Arbeit geleistet, weil sie es geschafft hat, alles mit einer großen Präzision zu übersetzen. Sie hat auch sehr viel im Internet recherchiert und mit mir diskutiert. Wir hatten die Gelegenheit, einige Dinge an dem Buch zu verbessern.
Das erste Buch wurde also im Vereinigten Königreich veröffentlicht, leider zur gleichen Zeit, als die Pandemie in Europa im Mai 2020 ausbrach. Also wurden alle Pläne für eine große Werbeaktion gestrichen. Aber trotzdem lief das Buch sehr, sehr gut. Es wurde leicht aktualisiert und einige Male nachgedruckt. Und ein Jahr später, mehr oder weniger, haben wir den zweiten Teil gemacht, der 2021 erschien. Er wurde vor der letzten Genesis-Tournee veröffentlicht.
it: Lustigerweise, ich weiß nicht, ob du dich erinnerst, hatten wir eine Rezension deines ersten Buches auf unserer Website. Und zwar die italienische Version, denn ich kenne jemanden, der gut Italienisch spricht. Er hat eine Rezension über dein italienisches Buch geschrieben.
Mario: Ja, ich erinnere mich.
it: Und was ich aus deinen Büchern gelernt habe, ist, dass du dich zu einem großen Teil auf Interviews verlassen hast, die du selbst mit der Band geführt hast. Kannst du vielleicht einige besondere Momente aus diesen Interviews hervorheben, die für Leser interessant sein könnten?
Mario: Ja. Eigentlich basieren beide Bücher komplett auf Interviews von mir. Und von Mike Kaufman, das ist der britische Journalist, der die Genesis-Videos von 2007-2008 gemacht hat. Ein Teil dieser Interviews wurde auf verschiedenen CD/DVD-Sets der damaligen Zeit verwendet, wie du dich erinnerst. Sie sind auch auf YouTube zu finden, glaube ich. Aber er war so freundlich, mir die vollständige Abschrift der Interviews zu geben. Es gab also eine Menge Dinge, die auf diesen Veröffentlichungen nicht verwendet wurden. Und das war besonders gut, um Zitate von Peter Gabriel und Phil Collins zu bekommen, die natürlich die weniger erreichbaren Leute sind, weil sie natürlich berühmter sind.
Der besondere Moment: Für das erste Buch hatte ich die Idee, mir die Alben gemeinsam mit den Genesis-Mitgliedern anzuhören, wenn sie verfügbar waren. Für das erste Buch, die Gabriel-Jahre, gelang es mir, für alle Alben diese verträumten Momente zu haben. Ich hörte mir From Genesis to Revelation und Trespass zusammen mit Anthony Phillips an. Und es ist witzig zu sagen, dass Anthony Phillips mir dabei sagte, dass er das Album seit 40 Jahren nicht mehr gehört hatte.
Und ich habe mir Nursery Cryme, Foxtrot und Selling England mit Steve Hackett angehört. The Lamb Lies Down On Broadway habe ich mir in den Farm Studios mit Tony Banks angehört. Das waren sehr, sehr, sehr besondere Momente. Stell dir vor, du sitzt neben einem von ihnen und hörst dir an, was sie vor so vielen Jahren gemacht haben, und es war lustig, ihre Gesichter zu beobachten. Vor allem, wenn sie etwas hörten, was sie seit so vielen Jahren nicht mehr gehört hatten, die Überraschung in ihren Gesichtern zu entdecken, das Lächeln, oder vielleicht manchmal sogar ein bisschen Unmut, wer weiß.
Einige ganz besondere Momente für mich waren, als einige von ihnen sagten, oh, okay, dieser Teil ist von Tony, oder dieser Teil ist von Phil. Ich erinnere mich zum Beispiel, dass Steve Hackett mir sagte, dass es einen Teil von Cinema Show gibt, der von Phil Collins geschrieben wurde. Es ist schwer zu sagen, welcher Teil es ist, aber man kann es erkennen, weil er tatsächlich etwas davon in einem Song auf Moroccan Roll mit Brand X verwendet hat. Man hätte nie darüber nachgedacht, weil man daran gewöhnt war, dass Phil Collins in den Jahren von Selling England By The Pound alles andere als ein Komponist war. Trotzdem hat er diesen Teil gemacht.
Oder Steve hat mir erzählt, wie Tony Banks einen Teil von Time Table gemacht hat, das Solo auf Time Table, weil dieser Sound durch das Spielen mit dem Plektrum entstand. Sie öffneten den Flügel, und Tony spielte die Klaviersaiten im Inneren des Flügels mit dem Plektrum. Das ist der Grund, warum der Klavierklang so seltsam ist. Es gab also hier und da Momente, die sehr, sehr aufschlussreich waren. Als ich mir das Album mit ihnen anhörte, versuchte ich, die genauen Stelle auf der CD zu finden und im Buch zu vermerken, damit man die Gelegenheit nutzen konnte, sich diesen speziellen Teil anzuhören, um zu verstehen, was sie da gerade sagten.
Alles in allem war es eine sehr kathartische Erfahrung, vor allem das erste Buch. Beim zweiten war es nicht möglich, dasselbe zu tun. Ich habe mir nur ein Album mit einem von ihnen angehört, und das war Wind & Wuthering mit Steve Hackett in Neapel. Bei anderen Mitgliedern wäre es unmöglich gewesen, denn Michael Rutherford ist nicht der Musiker mit dem besten Gedächtnis der Welt.

Und Phil Collins war natürlich nicht verfügbar. Also musste ich es auf eine andere Art und Weise machen, aber ich habe ein paar Interviews zu diesem Zweck gemacht. Ich war 2016 im Büro von Tony Smith für ein langes Interview mit Tony Banks, und das wurde für das Phil Collins-Buch verwendet. Es gab einige Songs, zu denen ich überhaupt keinen Kommentar hatte, weil sie für die DVD-Interviews nicht kommentiert worden waren. Also habe ich mich darauf konzentriert, etwas Bestimmtes zu diesem Song zu finden, um den Lesern etwas Neues zu bieten. Ich denke, die Bücher wurden in gewisser Weise von Genesis selbst geschrieben.
Ich habe einfach versucht, die Dinge in eine Reihenfolge zu bringen. Der einzige Teil, der komplett von mir gemacht wird, ist die Kritik des jeweiligen Albums, die immer in einer bestimmten historischen Periode angesiedelt ist, bezogen auf die Werte, auf die Musik, die es in jenen Jahren gab.
it: Das Buch über die Collins-Jahre kam im Jahr 21 heraus, ich glaube, gerade rechtzeitig für den britischen Teil der The Last Domino-Tour. Warum hast du beschlossen, es zu aktualisieren und sogar neu zu veröffentlichen? Weil es jetzt „1975-2025“ heißt. Bei der ersten Ausgabe hast du gesagt, dass sie in aller Stille aktualisiert wurde, als du Neuauflagen gemacht hast, aber diese hier ist eine wirklich große Neuauflage mit einem komplett neuen Titel.
Mario: Nun, ich glaube, einer der Gründe war, dass die erste Ausgabe von The Phil Collins years, die 2021 erschien, innerhalb von vielleicht einem Jahr ausverkauft war. Damals hat der Verlag mehrere Ideen in Betracht gezogen. Wir sprachen sogar über die Möglichkeit, ein neues komplettes Buch mit beiden Teilen zu machen. Aber das wurde wahrscheinlich zu teuer. Und auch der Preis wäre wahrscheinlich zu hoch gewesen.
Und vielleicht wären einige Leser verärgert, und hätte gesagt, ich habe das erste gekauft, ich habe das zweite gekauft – jetzt soll ich noch mal das Gleiche kaufen, nur weil es in einer anderen Größe ist, und so weiter.
Aber wie auch immer, das Collins-Buch musste neu gedruckt werden, weil es viele Anfragen dazu gab. Anstatt nur einen Nachdruck mit minimalen Änderungen zu machen, hatten wir die Idee, es zu aktualisieren. Und jetzt ist wohl die Zeit reif, denn leider wird es, wie wir wissen, keine Genesis-Shows oder -Platten mehr geben. Also musste die letzte Tournee abgedeckt werden und auch das, was in der Zwischenzeit passiert ist. Es gab andere Sachen, es gab Boxsets, ein weiteres wird bald erscheinen. Es gab den Tod von Richard Macphail und die zunehmenden gesundheitlichen Probleme von Phil Collins.
In gewisser Weise haben wir also die Gelegenheit genutzt, am Ende ein paar neue Kapitel hinzuzufügen. Gleichzeitig habe ich mir alles sehr genau angeschaut. Es gab mehrere Druckfehler, die wir korrigiert haben – das passiert immer wieder. Wir haben Dinge integriert, die in der ersten Auflage noch fehlten. Wir haben hier und da einige Zitate von Hugh Padgham in den bisherigen Kapiteln hinzugefügt, wie Abacab, Invisible Touch und das Genesis-Album.
Ich habe zusammen mit George German und Peter Schütz vom Deutschen Genesis Fanclub it die Liste der Konzerte komplett überarbeitet. Wir haben versucht, sie so genau wie möglich zu machen, auch wenn wir wissen, dass es wahrscheinlich nicht möglich ist, eine komplett endgültige Liste zu haben, weil sie sich ständig ändert. Ich habe erst kürzlich den großartigen Artikel über die Brasilien-Tournee gesehen, den Peter Schütz für eure Website geschrieben hat. Es gibt immer so viel zu entdecken, aber wir haben die vorherige Liste verbessert. Wir haben sie ziemlich verändert und sie ist jetzt viel genauer als vorher. Und es gibt auch neue Fotos für die neuen Kapitel.
it: Du hast gesagt, dass du Bücher, PDFs und Zeitschriften den Websites bevorzugst. Wenn wir etwas auf die Website stellen und ich etwas falsch schreibe oder es einen Fehler gibt, dann würde Helmut mich anrufen und sagen, weißt du, da ist ein Fehler, bitte korrigiere das. Aber natürlich kann man das nicht tun, wenn man ein Buch schreibt. Ich meine, wenn man eine Liste von Konzerten hat, und dann gibt es im Laufe des nächsten Jahres oder so neue Erkenntnisse, was im Moment ständig passiert. Peter geht auch zurück in die Trespass-Phase und recherchiert im Moment sehr viel. Ist das frustrierend für dich? Oder sagst du, das ist halt der Nachteil des Printmediums?
Mario: Ja, ja, ja. Das kann frustrierend sein. Wirklich frustrierend ist es, wenn man einen Druckfehler entdeckt und man gerade das Okay für die Drucklegung gegeben hat. Und das passiert jedes Mal. Das passiert auch bei DUSK. Ich denke also, man kann diese Bücher und Zeitschriften lesen und wird immer etwas finden, was man hätte besser machen können, aber was für mich wichtig ist, ist, das Beste zu geben, das größte Engagement, um die Dinge auf die beste Art und Weise zu tun, die man kann. Dann ist Perfektion nicht von dieser Welt, fürchte ich. Das muss man also akzeptieren.
it: Okay, wir haben viel über deine italienischen Bücher gesprochen und darüber, warum sie nicht ins Englische übersetzt wurden, also lautet die naheliegende Frage: Wird das Collins-Buch auch auf Italienisch erscheinen, oder ist das nur ein englisches Buch?
Mario: Im Moment ist es nur ein englisches Buch, aber wer weiß, vielleicht gibt es in Zukunft auch eine italienische Version. Ich hoffe es.
it: Wir haben sogar jemanden in unserem Fanclub, der uns schon ein paar Mal gefragt hat, ob er deine Bücher ins Deutsche übersetzen kann. Er hat das Richard Macphail Buch auf deutsch übersetzt. Aber wenn du Interesse an so etwas hast, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir dir Leute vermitteln können, die dazu bereit sind. Ich denke, Martin hat bei dem Richard-Macphail-Buch großartige Arbeit geleistet.
Mario: Es wäre wunderbar, denn Deutschland ist ein so großer Markt für Genesis. Und es gibt so viele Fans, von denen ich hoffe, dass sie etwas von meiner Arbeit mögen würden, also wäre es natürlich ein Traum. Wenn es um andere Verlage geht, weiß ich nicht, wie die rechtliche Situation im Moment mit dem ersten Buch ist. Das zweite ist nur ein Kingmaker-Produkt, also kein Problem.
it: Liest du auch andere Bücher über Genesis, die nicht von dir geschrieben wurden? Und wenn ja, welche Bücher würdest du empfehlen?
Mario: Nun gut. Ja, natürlich gibt es Bücher, interessante Bücher – wie die Biographie von Armando Gallo. Das ist ein Ausgangspunkt. Und es gibt so viel über Genesis zu sagen, und jede Herangehensweise kann anders sein und etwas neues offenbaren, kann andere Arbeiten, andere Werke ergänzen. Ich würde eigentlich kein einziges Genesis-Buch empfehlen. Ich habe meine Vorlieben, wie jeder andere auch. Aber ich glaube nicht, dass es richtig ist, das eine oder andere Buch zu empfehlen, weil jeder diese Arbeit macht, wenn es eine sehr große Liebe für Genesis gibt. Es gibt ja die offiziellen Biographien. Es ist offensichtlich, dass Mikes, Phils und Steves Bücher in jedermanns Bibliothek sein sollten, ebenso wie Richards, weil sie eine Perspektive von innen bieten.
it: Hast du irgendwelche Projekte für die Zukunft geplant, also Buchprojekte? Willst du mehr schreiben? Vielleicht ein Update zum Ray-Wilson-Buch oder so?

Mario: Das Problem der Genesis-Files-Reihe, zu der auch das Buch über Ray Wilson gehört, besteht darin, dass der Verleger vor ein paar Jahren leider unerwartet verstorben ist. Sie machen immer noch Bücher, aber in einem anderen Bereich. Ich weiß also nicht, ob ich noch einmal mit einem Buch über Genesis anfangen soll. Wie ich schon sagte, gibt es noch viel zu erforschen, weiter zu erforschen. Aber ich denke, ich habe jetzt das meiste meiner Arbeit getan, was das Schreiben von Büchern angeht. Aber vielleicht könnte ich mehr englischsprachige Bücher schreiben.
it: Okay, vielleicht möchten du noch etwas hinzufügen, das die Leute interessieren könnte?
Mario: Also gut, nicht im Einzelnen, ich danke euch sehr für das Interesse. Und ich gratuliere euch zu der fantastischen Arbeit, die ihr leistet. Ich hoffe, dass das Management von Genesis euch unterstützt.
Nun, ich möchte dieses Interview damit beenden, Genesis zu danken, weil sie die schönste Musik gemacht haben. Und sie sind auch ganz allgemein wunderbare Menschen. Ich hatte, wie ihr, die Gelegenheit, sie alle ein wenig kennen zu lernen. Und ich meine, jeder hat seine eigenen Verhaltenseigenschaften.
Aber sie sind nette Menschen. Und sie verdienen definitiv all diese Liebe, die ich aus Italien, ihr aus Deutschland und Millionen anderer Fans weltweit ihnen geben. Sie haben die schönste Musik gemacht, und sie haben die vielfältigsten, unterschiedlichsten, faszinierendsten und interessantesten Solokarrieren gemacht. Wie ich schon oft geschrieben habe, auch in meinen Büchern, in meinen Artikeln für die italienische Presse – gibt es keine andere Band auf der Welt, die so viele talentierte Komponisten hat. Nicht einmal die Beatles oder die Rolling Stones. In anderen Bands gibt mindestens ein Mitglied, das ein großartiger Musiker, aber kein großartiger Komponist ist. In solchen Bands habe nicht alle dann Solokarrieren. Genesis hat diese besondere Qualität, die sie von allen anderen unterscheidet.
it: Vor mehr als 20 Jahren, als ich zum Team kam, hatten wir eine Diskussion, in der wir sagten, wir wissen nicht, wie lange das dauern wird. Es gab eine Peter-Gabriel-Tour, aber wir dachten, es könnte die letzte sein. Das war 2003 oder so. Und jetzt sind wir mehr als 20 Jahre weiter. Wer hätte gedacht, dass sie 2021/22 noch einmal auf Tour gehen würden.
Mario: Eine Sache, vielleicht als letzte Bemerkung: Es ist schade, dass Genesis nach 1997 nie neue Musik aufgenommen haben. Sie hatten die Chance, entweder mit Ray oder Phil, neue Musik zu machen, aber leider haben sie es nie getan.
it: Danke für das Interview, Mario!
Mario: Danke euch, es war mir ein Vergnügen!
Genesis 1975-2025: The Phil Collins Years kann in Deutschland bei Amazon* bestellt werden.
Interview: Christian Gerhardts, Helmut Janisch
Transkription und Übersetzung: Christian Gerhardts

Bücher von Mario Giammetti:
Genesis Story (1988)
Genesis Discografia 1968-1993 (1994)
Peter Gabriel – Il trasformista (1999)
Genesis – Il fiume del costante cambiamento (2004)
Phil Collins – The Singing Drummer (Genesis Files Vol. 1) (2005)
Steve Hackett – The Defector (Genesis FiIes Vol. 2) (2005)
Tony Banks – Man Of Spells (Genesis Files Vol. 3) (2006)
Anthony Phillips – The Exile (Genesis Files Vol. 4) (2008)
Musical Box – Le canzoni dei Genesis dalla A alla Z (2010)
Mike Rutherford – Silent Runner (Genesis Files Vol. 5) (2011)
Genesis – Gli anni Prog (2013)
Ray Wilson – Gypsy (Genesis Files Vol. 6) (2014)
Genesis – Gli anni Prog (2015)
Peter Gabriel – Not One Of Us (Genesis Files Vol. 7) (2016)
Genesis – Tutti gli album, tutte le canzoni (2020)
Genesis 1967 to 1975 – The Peter Gabriel Years (2020)
Genesis 1975 to 2021 – The Phil Collins Years (2021)
Genesis 1975 to 2025 – The Phil Collins Years (2025)
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