Bankstatement - Eure Meinungen?

  • Liebe Leute,
    hab's lang auf die Bank geschoben, aber komischerweise hat mir bisher noch niemand den Job weggeschnappt, eine Rezension für die IT-Homepage über das Album Bankstatement (1989) der kurzlebigen Rockband :rolleyes: Bankstatement zu schreiben. Nun will ich mich dranbegeben. Als Vorbereitung / Vorlauf hier meine Frage an Euch: Wie seht Ihr dieses Album? Bitte gerne mehr als "Perle" oder "Schrott", einfach, um mal ein Stimmungsbild in Fan-Kreisen zu bekommen und um mich warmzulaufen für das Schreiben der Rückblick-Rezi...

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Reicht "ziemlicher Schrott"?


    Nein, nein, so schlimm ist es nicht. Heute hört es sich leider sehr nach 80er Jahre an: steril, programmiert, synthlastig. Auf "Big Man" spielt Banks Synth Lead Guitar, was heute niemand mehr extra vermerken würde. Dass Mitproduzent Steve Hillage Gitarre spielt, hört man leider gar nicht.


    Auf der Plus-Seite:
    + Alistair Gordon und Jayney Klimek klingen als Sänger/in gut (Banks bei "Big Man" etwas weniger)
    + Throwback ist ein guter opener
    + The Border wäre auch auf jedem Genesis-Album gut gewesen, der Top-Track
    + Thursday The Twelfth ist ein tolles Instrumental und der Titel passt zur Stimmung,
    + Queen Of Darkness überrascht, weil erstmals eine Frau singt und es auf "Soundtracks" noch instrumental war


    Sinnvoll ist, dass Banks zumindest einen Titel singt, so dass es eine Identifikation gibt und jeder weiß, weshalb er andere Sänger/innen einsetzt. Insgesamt gefällt mir "Still" besser, aber ich höre mir jetzt schnell noch mal "The Border" an. ;)

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    Einmal editiert, zuletzt von pealmu ()

  • Animiert durch Earls Anfrage habe ich mir das Album - nach sehr langer Zeit - mal wieder angehört. Richtig schlecht ist es nicht, aber auch nicht richtig gut. Für mich ragen zwei Stücke heraus:


    Raincloud - das hätte allerdings ein besseres Arrangement verdient.


    Mein Favorit ist Diamonds Aren't So Hard mit seiner netten Rhythmik kurz vor dem Refrain ("You and I could leave this all behind..."), gefolgt von einem wirklich schönen Piano-Break, das noch einmal ein wenig Genesis-Feeling aufkommen lässt.

  • Ich höre das Album immer wieder, weil ich denke, wenn ich es auflege, dann ist es besser als ich es in Erinnerung hatte. Ich werde immer enttäuscht. Es ist nie besser. So verhält es sich auch fast mit dem gesamten Tony-Banks-Solowerk, es es so schade, gute Ansätze, er hätte mehr daraus machen können. Vielleicht auch zu verkopft, nur mit sich selbst beschäftigt. Nicht jeder Einzelgänger vermag eine Scheibe von der Klasse eines "Arc OF A Diver"-Albums zu machen.

    Earl: Du hast recht "Schrott" zu sagen ist zu billig, es ist zu abfällig. Tony hat es nicht verdient. Aber er hat es leider vermurkst. Spontan fällt mir kein Lied ein, das ich richtig gut finde,es fällt mir auch keine Melodie, keine schöne Idee davon ein; ich bewundere nur seinen Entschluß, selbst gesungen zu haben. "Still" kommt viel Flotter und abwechslungsreicher daher. Ich werde Banksstatement noch mal auflegen.

    We can help You

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Plod ()

  • Auf Anregung von Earl, hab ich mir das Album jetzt auch mal zumindestens teilweise angehört. Sah mich aber sehr oft genötigt, aufs nächste Lied "vorzuspulen".


    Kann diesem Album nicht wirklich was abgewinnen, irgendwie zu "schnulzig" - um es mit meinen Ohren und Worten auszudrücken - wirkliche Highlights fehlen mir total.


    Manche Lieder fangen vielversprechend an, wie zum Beispiel "Diamonds aren't so Hard", um dann im low-level zu verschwinden. Schade eigentlich *malsofind*


    Fazit: Das Album haut mich absolut nicht vom Hocker - eher im Gegenteil, es nötigt mich dazu, ein anderes zu suchen.


    grüssle, das Erdbeerteufelchen :teufelgrins:

    ------------------------------------------------------------
    Alles Gute fängt mit G an: Genesis, Peter Gabriel, Grobschnitt, Gott (welcher auch immer) usw.:topp:

    • Offizieller Beitrag

    "Bankstatement" war mein erstes Banks-Soloalbum. Und ich finde es ist - obwohl unterm Strich ziemlicher Durchschnitt - neben "A Curious Feeling" das stimmigste Banks-Soloalbum in der Hinsicht was es ist und was es werden sollte. "Bankstatement" ist Pop, es ist Plastik, es ist 80ies. Aber es ist in sich weitestgehend stimmig, da Banks hier auch nicht hörbar versucht, zwischendurch etwas anderes machen zu wollen (wie z.B. später bei "Still" mit "Another Murder of the day"), Plastiksound und wenig Gitarre plus 80ies-Sound gehen auch ok, weil es nun einmal ein Produkt der 80er ist, da war dieser Sound nunmal angesagt.
    Das sah später bei "Still" schon wieder anders aus (80ies Pop in den beginnenden 90ern ging schon nicht mehr).


    Highlights hier sind für mich:
    - Throwback: Hier schafft es Banks zum ziemlich einzigen Mal einen Collins-Sound-ähnlichen Popsong hinzukriegen inkl. Bläsern, welche noch dazu stimmig eingesetzt sind. Uuuuuund (eigentlich schade, dass man es bei Banks als positiven Punkt herausheben muss): Der Song läuft flüssig durch, kommt ohne diese für Banks-Popsongs leider typischen zusätzlichen und störenden 3000 Akkorde und Wendungen aus, die perfekt für Progsongs sind aber seine Pop-Songs regelmäßig zerstören.


    - Queen of Darkness: eine flotte Nummer, die auch ohne störende Wendungen funktioniert und einfach (für Banks-Verhältnisse) rockt


    - That Night: für mich DER Song der Platte. Absolute typische wehmütige Banks-Pianoakkorde, wie man sie so zuletzt auf "Duke" gehört hatte (vergleiche "Guide Vocal"), aber sehr gut in Popsong-Form gegossen (auch das ist ihm so später nicht mehr geglückt).
    Ist eigentlich schonmal wem aufgefallen, dass Banks mit "That Night" in der Form ziemlich frech und offensichtlich Gabriel's "Don't Give Up" klaut? Ruhige eher depressive Strophe, von einem männlichen Sänger gesungen, dann ein offener und positiver arrangierter Refrain, welcher von einer Sängerin gesungen wird. Ich höre da ganz offensichtliche parallelen im Aufbau.


    - The Border hebt sich auch nochmal aus der Masse und ist nicht dumm über viele Ecken komponiert.


    Der Rest versinkt dann aber wieder in einfach langweiliger Dutzendware. Auch das Instrumental "Thursday the Twelfth" überzeugt mich nicht, zu offensichtlich spielt Banks hier lediglich mit einem Orchestersample herum, ohne dass dahinter eine wirkliche musikalische Idee steht.


    Negativ herausheben muss ich aber noch den Sänger. Ist zwar nicht wirklich schlecht, aber er klingt ständig, als hätte er vor Aufnahmebeginn vergessen, wahlweise seinen Kaugummi rauszunehmen oder sein Butterbrot fertig aufzuessen. Klingt immer, als wäre er noch am Kauen und müsste mal eben trotzdem was einsingen. Geht gar nicht und ist umso nerviger, wenn einem das erstmal aufgefallen ist.

  • Ich habs mir die Lieder nochmal dank Youtube nochmal zu Gemüte geführt, meine CD, die habe ich längst verschenkt.
    Fazit: Ein paar brauchbare Sachen, vieles finde ich aber ungeniessbar. Die Keyboardsounds bei Songs wie "Diamonds", I`LL be waiting, oder That night finde ich absolut daneben. Übelster 80er Schrott. Bei The Border schliesse ich mich Pealmu an, für mich das beste Stück des Albums. Da hört man Hillage wenigstens mal. Thursday the Twelth mit seinen Led Zep/Kashmir Referenzen hat ein paar gute Passagen, käme aber mit echten Streichern natürlich viel besser. Big Man finde ich auch noch gut, gerade wegen Tonys Gesang, den ich für einen passablen Sänger halte. (na ja, wenigstens besser als Ant, Mike oder Steve)


    Insgesamt für mich eines der schwächsten Alben aus dem Genesis/Solo Kosmos, das heutzutage wesentlich antiquirter klingt, als etwa The Living Years oder But Seriously.


    Schade, denn gerade aus einer Zusammenarbeit mit Steve Hillage (EX Gong) hätte Tony mehr machen können.

  • Das Album nimmt nach
    1. The Fugitive
    2. A Curious Feeling
    meinen dritten Platz aller Banks-Alben ein; was aber nicht viel bedeuten muß.
    Durchmischt man Banks und Phillips, läge es bestenfalls im oberen Schlußfeld.
    Nähme man jedoch die Mechanics hinzu ... ach, lasse ich das ...



    Jedoch liegt es bei mir weit vor "Strictly Inc." (das Allerletzte) , kurz vor den "Soundtracks";
    deutlich vor "Still". Was hat es denen voraus? Antwort: Den typischen Banks-Charme.
    Sehnsüchtige Sounds, trotz allen Kitsches, den es zweifelswenig zuhauf drauf gibt.
    Ich kaufte das Vinyl am Tage am Tag nach der Maueröffnung, (oder am Tag drauf?), im
    WOM am Kurfürstendamm. Zusammen mit zirka 19 besseren Platten, aber immerhin; ich kaufte es.


    "The Border" ist ein Klasse Song, der beste des Albums indeed; in meinen Augen um Lichthaare,
    äh, -jahre besser als alles, was zum Beispiel Mike seit 1985 Solo gebracht hat. Allein dies, gemeinsam
    mit "Throwback", reicht, um die CD aller 5 Jahre mal zu hören. Auch der von Tony
    selbst gesungene Titel "Big Man" kommt ganz gut rüber; ich mag ja das selbstgesungene "Fugitive".


    Will nochmal in alles reinhören, dann vielleicht noch ein paar Sätze. Aber, Earl, - bei meiner
    Rezension über ein Album würde mich die Meinung anderer im Vorfeld eher behindern, als dazu hilfreich sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Der Teemeister ()

  • Ich mag das Album:huhu: die bisher genannten Favoriten sind auch meine, Still ist aber das (noch) bessere Album und an den Knaller "An Island in the darkness" kommt eh nichts mehr von Tonys Soloschaffen heran. Außerdem bin ich Kind der 80er und mag den Sound:p

  • Weder der Burner noch Schrott. Es gibt ein paar 'nette' Songs aber mehr auch nicht. Sonst recht Durchschnitt. Ich mag Steve Hillage und war von daher sehr gespannt auf das Album ... und wurde recht enttäuscht. Von Steve Hillage ist da nichts spürbar - nicht mal im Ansatz.
    Ansonsten recht keyboardlastig und gitarrenscheu, wie man es von Tony gewohnt ist. Viel schöne Melodien und Harmonien langweilig inszeniert. Ich höre hin und wieder gern ein Lied aus dem Album, aber schon das zweite ist schon fast zu viel.

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett