Strictly Inc.

  • Ich habe mir kürzlich die Strictly Inc besorgt. Die ist mir und wohl auch vielen anderen damals komplett durch die Lappen gegangen, obwohl ich immer nach neuen Projekten von Banks und Co. Ausschau gehalten habe.


    Was für ein Jammer, dass dieses Album total in der Versenkung verschwunden ist, bevor es überhaupt jemand richtig wahr nahm. Tolle Scheibe. Irgendwie eine Symbiose zwischen Banksstatement und Still.


    Und der Longtrack am Ende ist so ziemlich das Beste, was ich von TB nach A Curious Feeling jemals gehört habe.


    Jawoll

  • Ich war von der Scheibe eigentlich ziemlich enttäuscht. Das Album ist über weite Strecken sehr langweilig und bietet kaum Abwechslung. Einige Passagen sind interessante Farbtupfer und lassen Hoffnung aufkommen, die dann aber im nachfolgenden langatmigen Teil wieder untergeht.
    'An island in the Darkness' hat gute Ansätze wäre als 8 Minuten Stück aber deutlich besser.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • So sehr ich die Beiträge von TB bei Genesis schätze, so wenig gefallen mir seine Solo-Alben. Selbst das so hochgelobte A curious feeling kann mich nicht fesseln. Ich glaube, Tony hat schon sehr darunter gelitten, daß fast alle anderen (Ex-) Mitglieder einen größeren kom. Erfolg hatten als er. Deswegen wirken seine Alben auch stets so bemüht und es fehlt die Lockerheit, wie bei seinen Beiträgen für die Band.

  • Ich finde es immer noch toll, das Tony Banks in "Island in the Darkness" eigentlich direkt an die Zeit der blauen Box angeknüpft hat. Der Song gehört für mich absolut in eine Reihe wie Heathaze, Duchess, Cul de Sac, Me and Virgil und For a while. Ein wirklich starker Song, wenn man bedenkt das Genesis anno 1997 absolut auf virtuose Keyboardspieltechniken verzichtet haben, zugunsten eines einheitlichen David Gilmouresken Soundbrei, da konnten selbst Tony Banks Pizzikatostring Soli in "There most be some other Way" nichts dran ändern. Wenn ich das dann mit den Sachen vergleiche die Tony bei Island in the Darkness leistet auf seinem Yamaha CP80 Flügel, der für mich schlichtweg den Klang von Banks darstellt muß ich sagen, das der Track echt klasse ist.


    Der Rest der Platte plätschert so vor sich hin, die Songs sind sich zu sehr ähnlich. Vielleicht hätte es geholfen, konstant das ganze Album mit einer kompletten Band einzuspielen, Tony hat viel zu sehr im Alleingang gearbeitet und so klingt das ganze nach Genesis Coverband.

    And the Lamb lies down ... on broooooooaaaaadddddwayyyy ......

  • ich finde dieses (und auch andere Soloalben von Tony) einfach nur klasse.
    :)

  • Tony Banks ist für mich DIE große Enttäuschung bei Genesis. "A Curious Feeling"
    bewegt überwiegend auf ähnlich ( im Endeffekt doch flachem) Niveau wie vieles auf "And Then There Were Three...", z.B. das schreckliche "The Lady Lies". Trotz philosophischer Ansätze überzeugt weder die Story noch ihre gesangliche Darbietung. Einzig die 83er Scheibe "The Fugitive" vermag mich durch ihren Charme zu besäuseln, trotz der schrecklichen Drumcomputer-Programmierung. Tony singt alle Songs selbst; und mir gefällt es. Wehleidig, selbstmitleidig, aber gut. Daryl Stuermer spielt teilweise recht präsent und anspruchsvoll Gitarre. Man stelle sich einmal vor; Genesis hätten 1979 ein Album gemacht - und vermische im Kopf die Titel von Mike Rutherfords (für mich bester) Solo-Platte "Smallcreep's Day" mit "A Curious Feeling" - natürlich alles gesungen von Phil - schade, dass uns so etwas entgangen ist.
    In Tony Banks sahen wir damals (nach Gabriel) den Hauptvertreter des Anspruchs von Songs wie "Supper's Ready" und "Firth Of Fifth" oder "One For The Vine". All dieser Anspruch ging - nebst der Romantik - mit Steve Hackett aus der Band. Trotz gelegentlicher Höhepunkte ("Me and Sarah Jane" z.B.) folgten Banks und Rutherford dem seichten Collins-Fahrwasser. Wenigstens ihre Solo-Platten hätten sie niveauvoller gestalten können und so schreiben können, wie es die alten Fans von ihnen erwarteten. Aber nein; Jahr für Jahr flacher und bergab ... Bankstatement ... Mike & The Mechanics ... was für ein seichtes Zeug; nur Strictly Inc. ist schlimmer. Und da wundert Tony sich, wenn's keiner kauft....

  • Man stelle sich einmal vor; Genesis hätten 1979 ein Album gemacht - und vermische im Kopf die Titel von Mike Rutherfords (für mich bester) Solo-Platte "Smallcreep's Day" mit "A Curious Feeling" - natürlich alles gesungen von Phil - schade, dass uns so etwas entgangen ist.


    Himmel hilf!


    Banks ist vermutlich ein sehr guter Musiker. Das heißt aber nicht, dass er auch in Komposition ein Ass ist. Seien wir froh, dass er bei Genesis so eine gute Figur macht.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Nach meinem Empfinden ist The Fugitive die schwächste Banks Platte überhaupt. Er sollte nicht singen und die songs sind auch nicht der Kracher.


    Aber das ist halt Geschmacksache.

  • Fugitive finde ich auch ziemlich schwach, nur noch unterboten von Banstatement. Ansonsten stimme ich dem Teemeister zu. Tony hätte ich neben Gabriel die besten Solo-Alben zugetraut.
    Und Smallcreep`s day ist das beste Album, das von den 3 Restmitgliedern veröffentlicht wurde. Aber wie schrieb slow_dancer direkt vor mir: Alles halt Geschmacksache!

  • Ich denke tony braucht einen Gegenpart beim Songwriting. Jemand der dagegenhält, einen gewissen Input liefert. Dann scheint Tony wirklich über sich hinauszuwachsen.
    Ich mag seine Soloalben, habe alle und meine favoriten sind die Frühen und Seven. Auf allen Alben insbesondere Bankstatement und Striclty ist da aber ein Hang zu einem langweiligen Songaufbau und Melodien. Es ist alle zu 'schön' und 'glatt geschliffen', und es fehlen die paar Kanten und überraschenden Wechsel.
    Ich finde alle Genesis Musiker haben als Gruppe oder im Team immer die besseren Songs abgeliefert als Solo - es gibt bei jedem auch solo ein paar ganz herausragende Stücke ohne Zweifel, aber als Team wachsen sie wirklich über sich heraus.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett