STEVE HACKETT - Loving Sea (Track-Diskussion)

  • Es wundert mich schon fast, dass zwischen all den orchestralen Hammer-Stücken so ein leichtes, fluffiges Liedchen auftaucht.


    Schön finde ich den mehrstimmigen Gesang. Das bringt Steve ja immer wieder mal auch schon auf früheren Alben. Ich finde, das klingt irgendwie Britisch. Mir gefällt´s.


    Auch die akustischen Gitarren erzeugen eine fröhliche, leichte Stimmung. Wahrscheinlich 12-Saiter, so "konventionell" gespielt doch eher selten von ihm zu hören. Nur die kleinen Arpeggios z. B. ab 0:49 und 1:42 kommen mir bekannt vor aus den alten Genesis-Tagen.


    Etwas seltsam finde ich die jauligen Töne ab 2:12. Was will er uns wohl damit sagen? ;)


    Insgesamt sehr nett.

  • The Loving Sea gefällt mir wirklich gut. Er ist wie eine kleine einfache Oase inmitten des wüsten Prog. Beim Einsatz der Arpeggien geht auch ein bisschen die Sonne auf.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ich lieb dieses Stück. Es erinnert mich an "Happy the Man" aus den frühen Tagen von Genesis. Und natürlich, wie TM Productions und einige andere schon schrieben, ploppen sofort Crosby, Stills & Nash auf wegen des mehrstimmigen Gesangs und des Folk-Charakters. Ich denke hier besonders an "Southern Cross".


    In Southern Cross wie in Loving Sea geht es um die Kraft der Natur. In Southern Cross heilt das Naturerlebnis auf dem Meer die Wunden, die eine verlorene Liebe hinterlassen hat - so dass der Protagonist wieder zu sich finden kann. In Loving Sea lässt die Größe der Natur den Protagonisten die Größe der Liebe spüren, die er für seine Partnerin empfindet - und er fühlt sich aufgehoben und ganz wunderbar angekommen bei sich, angekommen bei seiner Liebe, im Universum, im Leben. Und von hier aus kann es wunderbar weitergehen, immer höher "on life's long rich ride" bis "high above the world".


    Ich kann dieses Gefühl, wenn ich das Lied höre, nachempfinden, fühle mich ebenfalls gehoben, sehe das glitzernde Meer, die springenden Delfine, die Sonne, die Weite. Und in mir "spreaden" sich ebenfalls seelische wings.


    Steves Erlebnis in der Lagune in Mexiko - eine vermutlich spirituelle und in der wahren Wortbedeutung "romantische" Erfahrung. Ähnlich wie die von Joseph von Eichendorff in seiner Mondnacht, als er schrieb:


    ...Und meine Seele spannte
    Weit ihre Flügel aus
    Flog durch die stillen Lande
    Als flöge sie nach Haus.


    PS: Für mich ist "Loving Sea" das heimlich größere Liebeslied für Jo, größer als der offensichtliche "Heart Song".


    PPS: PeterM013

    Etwas seltsam finde ich die jauligen Töne ab 2:12. Was will er uns wohl damit sagen?


    Das Gejaume und Gegluckse und Gequäke sind vielleicht Naturtöne von glucksenden Fischen, Wassertropfen, gurrenden Meeresvögel? Egal, ich mag diese Töne! :)


    Spread your wings!

  • Der Refrain erinnert mich sehr stark an "Don't Fall Away From Me", der Bonus Track aus der 1992 erschienene "Unauthorised Biography".
    Für mich der stimmigsten Songs von Wolflight, passt perfekt für eine Strand-Loundge und eine Gläschen Prosecco.
    Live ist Steve "leider" auf Nummer Sicher gegangen indem er wie üblich die Vocal Tapes verwendet hat, ist aber trotzdem ein Bühnen Highlight als akustik-Pause der letzten Tour gewesen.

  • Kommt der Gesang tatsächlich vom Band oder ist das einfach ein extremer Autotune Effekt in Kombi mit ganz viel Kompressor? Diese Technik sorgt dafür, dass man keinen Ton mehr halten oder treffen muss. Autotune biegt den Ton exakt dahin, wo er hinsoll und die starke Kompression gleicht Dynamikschwankungen aus, wenn man mal dichter oder weiter am Mikro dran ist. Der Nachteil ist, dass es sich einfach nur noch entsetzlich künstlich, roboterhaft anhört und dem Gesang jegliche Lebendigkeit rausgesaugt wird. Durch den Harmoniegesang verstärkt sich dieser Eindruck noch. Daran krankt leider nicht nur das gesamte Album, sondern auch die Livedarbietung der neuen Songs. Ob das Mikro dann beim Liveauftritt tatsächlich an ist oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle mehr, der Gesang ist ohnehin tot.

    Ansonsten wäre es eigentlich ein sehr schöner folkiger Song, der eine etwas andere Seite von Steve zeigt und durchaus auch live Spaß macht (wenn man den Gesang mal ausblendet).

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • CSNY hätten es deutlich schneller gespielt und ein paar fröhliche "Ayayayayays" in den Instrumentalteilen hinzugefügt. Dennoch zusammen mit dem KC-Ripoff "Love Song to a Vampyre" und der zweiten Hälfte von "Corycian Fire" das einzige "Wolflight"-Stück, dass mich nicht VÖLLIG kalt lässt. Für mich ist das Album Steve Hacketts "Up", ein Werk, dem ich ähnlich indifferent gegenüberstehe.