STEVE HACKETT - Love Song To A Vampire (Track-Diskussion)

  • So nach und nach will Mr Hackett wohl das gesamte King-Crimson-Debüt musikalisch nachempfinden. Nach "Schizoid Man" / "Mechanical Bride" und "I Talk to the Wind" / "Serpentine Song" nun also "Love Song To A Vampire" / "In the Court of the Crimson King". ;)


    Bin schon gespannt auf seine Version von "Epitaph", dem wohl genesisigsten Stück der Platte.

  • "Love Song To A Vampire" / "In the Court of the Crimson King". ;)


    ui, ach DESHALB mochte ich den Song von der ersten Sekunde an!


    Steve verarbeitet in Love Song To A Vampire seine überaus schwierige Trennung aus dem (wie er sagt) "Käfig" einer mehr als symbiotischen Beziehung. Da werden wieder die tiefen Gefühle der Jugend wach. Sich an King Crimsons Wunderfunkelzauber zu erinnern liegt nahe: Es hat beim Erscheinen sicher auch Steve, damals 19, genauso mitgerissen wie viele andere. [Erinnere mich lebhaft an meinen Cousin 1969 auf dem Bett, Liebeskummer + LAUT 'In the Court...' (Drums Michael Giles)]


    Irritierender als die geringfügige Ähnlichkeit zu KC empfinde ich den Titel Love Song To A Vampire, verwechselbar mit Annie Lennox. Besonders verglichen mit deren Video ist Steves Promo-Filmchen dann doch sehr grenzwertig. Auch wenn viele den Film gut finden - ich halte ihn für kitschig inszeniert, miserabel geschauspielert, dem ernsten Anlaß nicht gerecht, an der Zielgruppe vorbei > HIER oder >> HIER


    Ich mag den Song sehr. Kraftvoll und facettenreich drückt er die Ambivalenz aus, die vergangene Beziehungen in unseren Gefühlen zurücklassen: Weiche Momente, sogar noch zärtliche, dann aber auch Wut, inneres Aufstehen, kühle Abrechnung und wieder der Druck der Ablösung.


    Steve geht verhältnismäßig gut mit seiner Stimme um, hier passen die Effekte und über-chorungen.
    Nur das von TM als "hymnisch" bezeichnete Song-Ende hätte er sich für meinen Geschmack sparen können, hier kommt Steve mit "ich hab da noch eine Idee" und verfisselt sich irgendwie im Nirgendwo. Für mich hätte der Track kurz nach 7:10 enden können, das hätte ihn knackiger gemacht.


    Ob echte Musiker statt Maschinen dem Klang mehr blutende Tiefe hätten geben können, wer weiß. Mutzel hat (errechnet? kalkuliert? ausgelesen?) gesagt, das Chris Squire hier nur 60 Sek echten Bass beisteuert. Ich freue mich deshalb unbändig, diesen Song live auf der Bühne zu hören.

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  • Nach "Schizoid Man" / "Mechanical Bride" und "I Talk to the Wind" / "Serpentine Song" nun also "Love Song To A Vampire" / "In the Court of the Crimson King". ;)


    Ich gebe zu, die Beweislast ist erdrückend, auch das bereits zitierte "Fire On The Moon" hat unzweifelhaft Pate gestanden, aber dennoch sorgt Hackett mit dem Song für einen großen Moment des Albums, zumindest bin ich nach dem soundsovielten Durchgang schlicht diesem Killer-Refrain erlegen, das ist jedes mal ein kleiner Rausch, und seitdem könnte ich die Platte eigentlich schon wegen dieser Stelle auflegen. Auch das Solo geht einem gut runter.
    Die King Crimson-Referenz hat ja auch eine positive Botschaft: noch 45 Jahre nach ihrem Debut ist der Einfluß dieser Band kaum zu überschätzen. Sie waren schon progressiv, als Genesis noch tapsig nach dem Weg suchten. (Und sind es noch immer).

    "Heute, 04:12" (<-boah, definitiv Vampir-Zeit)

    ui, ach DESHALB mochte ich den Song von der ersten Sekunde an!


    Aber halt nicht bis zur letzten, hihi.



    Nur das von TM als "hymnisch" bezeichnete Song-Ende hätte er sich für meinen Geschmack sparen können, hier kommt Steve mit "ich hab da noch eine Idee" und verfisselt sich irgendwie im Nirgendwo. Für mich hätte der Track kurz nach 7:10 enden können, das hätte ihn knackiger gemacht.


    Geht mir ähnlich, würde aber auf 7.20 erhöhen.

  • (...)
    Nur das von TM als "hymnisch" bezeichnete Song-Ende hätte er sich für meinen Geschmack sparen können, hier kommt Steve mit "ich hab da noch eine Idee" und verfisselt sich irgendwie im Nirgendwo. Für mich hätte der Track kurz nach 7:10 enden können, das hätte ihn knackiger gemacht.


    Ob echte Musiker statt Maschinen dem Klang mehr blutende Tiefe hätten geben können, wer weiß. Mutzel hat (errechnet? kalkuliert? ausgelesen?) gesagt, das Chris Squire hier nur 60 Sek echten Bass beisteuert. Ich freue mich deshalb unbändig, diesen Song live auf der Bühne zu hören.


    Ich finde gerade, dass der Schlussteil dem Stück noch dieses gewisse Etwas gibt...erst setzt das Orchester ab 7:20 ein, dann geht es in ein rockiges Gitarrensolo über, das wiederum sehr schön überleitet und ab 8:38 in eine Reprise der Strophenmelodie vom Orchester führt. Dann ganz kurz und mit 5 wunderbaren Akkorden ein Auszähler auf der Nylongitarre mit ganz leichten sphärischen Flächen vom Keyboard. Göttlich. Hey, mehr Detailverliebtheit kann ich mir kaum vorstellen. Das macht es am Ende groß....genau das sind für mich hier die i-Tüpfelchen.


    Das Hauptstück finde ich auch absolut stark, wie von euch auch schon beschrieben.


    Zur Frage echte Musiker: von mir ein klares ja. Aber vor allem der Drum-Sound im Refrain lässt mich etwas schaudern. Eieiei, da muss ich immer kurz schlucken, das klingt wie alte Sofakissen.


    Auch ich freue mich deshalb auf Live-Präsentationen :)

  • Für mich momentan auch klare Nr.1 des Albums , ich kann auch keinen Titel finden, den ich beim Hören überspringen müsste. Konnte jedoch leider bislang das gezeigte Video nicht finden, obwohl es Steve doch offensichtlich geschenkt bekommen hat ( oder vielleicht deswegen ? ).

  • Hallo, Christian,
    vielen Dank für den Link ... im Zusammenhang mit dem in Berlin gesehenen Video entwickelt sich meine Begeisterung für die neue Scheibe immer mehr, auch die anderen Titel enthalten m.E. alle sehr, sehr gut anhörbare Sequenzen, die ein rundum gelungenes Werk abrunden.
    Momentan läuft die CD durchgängig beim Streichen meines Balkongeländers..das ist ziemlich groß und benötigt wahrscheinlich noch einige Nach-Anstriche....
    Wir werden uns sicherlich Live-Auftritten des neuen Albums in D anschauen ..bis dahin.