Ich war gestern in Halle und versuche es mal mit einem kurzen Bericht.
Das Wetter hat ja zum Glück gehalten, es gab dennoch freie Plätze.
Der Orchesterleiter (und Mitorganisator) Bernd Ruf scherzte zu Beginn, dass es ja diesmal etwas einfacher war, Karten zu bekommen - "Dem Fußball sei Dank".
Im ersten Block, der aus klassichen Stücken (darunter eine Uraufführung im Stil von Händel und Teilen einer Händel-Oper) und ein paar Gassenhauern ("Papa Was A Rolling Stone", "It´s Raining Man") sowie einem neuen Popsong von Haupt-Sänger Cherry Gehring ("Mein Held") bestand, kamen neben dem Orchester und einer Band außerdem z.B. vier Gospel-Sängerinnen, ein libanesischer Sänger, ein Rapper und eine Sopranistin im Wechsel und gemeinsam zum Einsatz, zum Teil sehr mutig kombiniert (wer hat schon einmal die Handlung einer Oper als Rap-Text erklärt bekommen).
Dann kam Steve Hackett auf die Bühne, der von Bernd Ruf als "sein Held" vorgestellt wurde. Gesungen wurden die Songs abwechselnd von den beiden Sängern. Es ging los mit einer kurzen Fassung von "Firth Of Fifth" bei der sich leider der Pianist mehrfach verspielte, der Gitarren-Solo-Teil wurde zunächst vom Orchester gespielt und dann von Steve Hackett wiederholt. Dann dankte Steve Hackett den Organisatoren und Mitwirkenden und lobte die Professionalität, bemerkte schließlich dann, dass es sich ja immerhin um Händels Heimatstadt handelt. Dann wurde "Prizefighters" vorgetragen, ziemlich nah am Original (ist leider nicht so mein Ding, wurde aber in diesem Rahmen sicher bewusst ausgewählt). Bei der Ankündigung von "einem Song von Darktown" gab es vereinzelte Begeisterungsreaktionen aus dem Publikum, wahrscheinlich waren auch noch ein paar von euch da, oder? Gespielt wurde schließlich "The Golden Age Of Steam" in einer recht beschwingten Version was dann auch zum Mitklatschen einlud. Nun, es wurde generell ziemlich viel zum Mitklatschen animiert aber gerade bei diesem Song hat mich das etwas verstört. Dann gab es ein Medley aus, wie angekündigt wurde, "A Trick Of The Tail"-Stücken: "Dance On A Volcano", "Los Endos", "Entangled", "A Trick Of The Tail" und von Steve wurde geschickt "Ace Of Wands" reingeschmuggelt. Hier lief leider auch alles nicht so glatt. Es gab zum Teil erhebliche Synchronisationsprobleme zwischen Orchester und Band. Dann wurde von Steve "Horizons" auf der akkustischen Gitarre vorgetragen, für mich das Highlight des Abends. Zum Abschluss dieses Blockes kam dann "Your Own Special Way".
Dann gab es ein spektakuläres Feuerwerk wozu das Orchester Teile aus dem "Star Wars"-Soundtrack spielte. Beides war recht gut aufeinander abgestimmt.
Danach folgte ein Rückblick auf die letzten 10 Jahre "Bridges To The Classics" (dieses Jahr war also Jubiläum der Veranstaltung in dieser Form). Entsprechend wurden Stücke der Gaststars der letzten Jahre (Paul Carrack, Bobby Kimball, Jon Lord, Roger Chapman, Maggie Reilly, Ian Anderson, Heinz Rudolf Kunze, Jimi Jamison, Chris Thompson) dargeboten: "All I Need Is A Miracle" und "Over My Shoulder" von Mike & the Mechanics, "I´ll Be Over You" und "Rosanna" von Toto, "Smoke On The Water" und "Hush" von Deep Purple, "Shadow On The Wall" und "Moonlight Shadow" von Mike Oldfield, "Aqualung" und "Locomotive Breath" von Jethro Tull, "Dein ist mein ganzes Herz" von Heinz Rudolf Kunze und schließlich "Eye Of The Tiger" von den Survivors, dazu kam dann auch Steve Hacktt wieder auf die Bühne. Als Zugabe gab es zunächst noch "Blinded By The Light" von der "Manfred Mann´s Earth Band" und zum großen Finale Händels "Xerxes" wozu auch Steve ein Solo beisteuern durfte.
Zusammenfassend würde ich sagen: Es ist ein sehr interessantes Konzept und es war gut umgesetzt und wenn es auch ein paar Probleme gab, es war ein gelungener Abend!
