STEVE HACKETT live: 06.05.2013 | HAMBURG [Genesis Revisited Tour]


  • Ergänzung:
    Auf seiner nächsten Solotour kommt Steve bestimmt wieder nach Hamburg und spielt Dir dein Horizons!
    Ich schließe mich aber der irgendwo hier geposteten Meinung an, dass Horizons als dritte Zugabe eine sehr schöne Idee gewesen wäre...



    ich wars :huhu: im Oberhausen Tread, m.M. würde das sehr gut als Cool down funktionieren, so wie bei der New Blood Tour von PG mit The Nest... am Ende, fand ich ganz angenehm um etwas runterzukommen ;)

  • Mein schönstes Ferienerlebnis

    Nach Tagen des Müßiggangs in Lübeck und HH bei strahlendem Frühlingswetter und steigenden Temperaturen konnte eigentlich kaum noch etwas schiefgehen.
    Hamburg am Konzerttag war für den geblendeten Besucher ein Meer aus blühenden Bäumen, sofern man sich an den richtigen Orten aufhielt. An Elbe und Alster war ein Paddeln und Flanieren ohnegleichen, und umsonst und draußen blies die heimische Vogel-Big-Band ganztägig zum enthemmten Auftritt.

    Aber auch Hackett und seine Mitstreiter lieferten einen engagierten, mitreißenden Set ab, der tatsächlich mehr oder weniger das komplette Auditorium über die volle Länge euphorisierte. Entgegen der Einschätzung des Kollegen revelation befand ich selbst mich zwischenzeitlich durchaus auch außerhalb des Häuschens, man konnte da eigentlich kaum unbewegt bleiben. Allein die Macht, mit der die Walze von "Fly On A Windshield" über uns kam, während Hacketts Solo darüber flirrte oder wie aufgeräumt das Vocal-Ensemble den Refrain von "Entangled" zelebrierte, sind unvergeßlich. Und die Akzente von Rob Townsend haben jedes der Stücke bereichert.
    Auch soundtechnisch und visuell war ich sehr angetan. Nicht jedes Bild hatte Ewigkeitswert, aber sie haben sich Gedanken gemacht, und das meiste hat gut funktioniert.

    Das schönste Erlebnis war vielleicht dieser 2 ½ h währende Seufzer, weil man immer wieder dachte, mein Gott, was haben die geniale Songs geschrieben, (und so ähnlich ging es wohl auch dem Huhn in Stuttgart). In dieser Verdichtung bekommt man das sonst sicher nicht um die Ohren gehauen.
    Gleichzeitig war mir auch bewußt: es gibt Dinge, die sich nicht ersetzen lassen. Aber das spricht überhaupt nicht gegen diesen Abend, sondern lediglich für die Band, die diese Musik damals geschaffen hat. Und, um weiter im positiven Denken zu bleiben: selbst der Sänger-Darsteller hatte seine originellen Momente, wenn er wie eine dieser halb belustigenden, halb beunruhigenden Tim Burton-Figuren aus dem Zwischenreich morbide und gut ausgeleuchtet über die Bühne stakste.

    Danke an alle Forumsnasen für Gastfreundschaft, Stadtführung und kurzweilige Prä- sowie Aftershowsessions. You know who you are.
    Grüße auch an den Nachwuchs, der schnell wieder in der Nacht verschwunden und so rechtzeitig der ausschweifenden Analyse der Altsack-Riege entgangen war.
    Bis die Tage.

  • Der Nachwuchs bleibt das nächste Mal gerne länger ;) Peter Gabriel im Oktober in Hamburg...?
    Nad Sylvan hat mich von seinem Habitus her auch an eine Mischung aus Jack Sparrow und Barnabas Collins (Dark Shadows) erinnert - in jedem Fall aber Johnny Depp ;)

  • Der Nachwuchs bleibt das nächste Mal gerne länger ;) Peter Gabriel im Oktober in Hamburg...?


    Sehr gute Idee!:):topp::huhu:


    Ich muss sagen, dass ich mir dessen sehr bewusst bin, etwas Schönes und Einmaliges verpasst zu haben.:-( Die Eindrücke und Bilder des Events, die Schilderungen zwischenmenschlicher Begegnungen machen auf mich einen fast perfekt abgerundeten Gesamteindruck.
    Aber wie es so ist: Mein Abend war auch sehr schön.:)


  • Grüße auch an den Nachwuchs, der schnell wieder in der Nacht verschwunden und so rechtzeitig der ausschweifenden Analyse der Altsack-Riege entgangen war.
    Bis die Tage.


    Da fühle ich mich doch gleich angesprochen ;).


    Nun, ich bin froh, relativ kurzfristig doch noch hingefahren zu sein. Da die Strecke zwischen Hamburg und Bremen (A1) meiner Erfahrung nach ja immer irgendwie unberechenbar ist, bin ich extra früh losgefahren, um ein gesundes Polster zu haben. Und so war ich bereits um kurz vor 4 dort. Habe dann die Umgebung inspiziert und bin plötzlich am Bühneneingang gelandet, woo ich aus weiter Ferne eine irgendwie merkwürdig aussehende Frau mit noch merkürdigeren Kleidern erblicken konnte. Als ich in Hörweite kam, konnte ich diese als Nad Sylvan identifizieren und habe mich einen Moment lang gefragt, ob ich ihn wohl ansprechen soll. Habe es dann aber (leider) gelassen.
    Später dann habe ich mir die Acolyte signieren lassen von einem typisch dezenten Steve Hackett, heute mit schwarzem Shirt und rotem Seidenschal.
    Im Konzertsaal fiel mir die atemberaubende Kulisse auf, ein rustikales Ambiente mit Rohren und Leitern an den oberen Wänden und diesem typischen Fabrik-Touch.
    Von der Show selber war ich begeistert, es hat einfach alles gepasst. Steve hat seinen Part mit Bravour erledigt (wie es zu erwarten war). Ebenso positiv fiel mir Rob Townsend auf, der das Material mit den Bläsern und als "Aushilfs-Keyboarder" umgemein bereichert hat. King war wie üblich grundsolide und hat das Konzert für meine Ohren fehlerfrei dargeboten; gleiches gilt für Pomeroy. Garys Background-Gesang war teils leider etwas zu leise (vor allem Eleventh Earl of Mar), ansonsten sicher hinter der Bude (aber seit wann trägt der Bursche Hut :rolleyes:).
    Und dann Nad Sylvan... der Mann bringt eine unfassbar fesselnde Atmosphäre mit sich, und hat mich das ganze Konzert nicht losgelassen. Es ist fasinierend, ihn auf der Bühne rumtanzen zu sehen, in anmutig, graziellen Bewegungen und dazu dieser irgendwie "andere" Gesang (m.M. nach um Längen besser als auf dem Album). Der Mann sticht hervor und ist, m.E. eine hervorragende Wahl als Live-Sänger für das Revisited-Album.


    Patzer gab es wenige. Bei "Dancing with the moonlit knight" ist Steve einmal mit der Gitarre nicht ganz nachgekommen (im Young man says-Teil). Nad Sylvan hatte einige kleinere Texthänger, ich glaube, am Ende von "Suppers Ready" und "Eleventh Earl of mar", wobei ich mich täuschen kann. Besonders amüsant (nicht schadenfroh gemeint, es war nur irgendwie..."menschlich") war, als er bei "How dare I be..." das "in reverence" vergessen hatte und statt dessen direkt "as Narcissus" gesungen hat, und so etwas Luft in den letzten Akkorden hatte.


    Alles in allem ein außergewöhnlicher Abend, schade allerdings, dass ich von Euch nicht viele gesehen habe (an dieser Stelle schöne Grüße und Harold the Barrell und volwar).

    Einmal editiert, zuletzt von Munro ()

  • So, nun komme ich endlich dazu auch noch meinen "Senf" zum Hamburger Auftritt abzugeben:

    Alleine der Beginn der Show- mit "blaulichtig-verdunkelter" Bühne- als bei den ersten Takten von "Watcher Of The Skies" aus Spots vom Bühnenrand unvermittelt gleissendes Licht über die Menschenmenge im Saal "ausgegossen" würde, liess absolutes "Gänsehaut-Feeling" aufkommen! :pete:
    Dazu dann das Einsetzten der ablaufenden Video-Show im Hintergrund der Bühne, versetzte mich spätestens beim zweiten Stück, "Chamber of 32 Doors", bei "Fly On A Winshield/Brodway Melody" und bspw. auch bei "Afterglow" in eine Art "Hypnose-Zustand". Wo ich mich- einzig fokussiert auf die visuelle und akustische "Reizüberflutung"- von dieser vollständig in Anspruch genommen und wie "hinwegschwebend" fühlte! :engel:

    Steve und seine "Mitmusikanten" spielten unglaublich (und vergleichsweise ungewohnt) kompakt und druckvoll auf, wobei ich Schlagzeug und Bass z.T. auch als zu laut erlebt habe (kann aber auch an meiner Sitzposition gelegen haben:gruebel:).

    Steve´s Spiel wirkte- wie gesagt- so "tight-und-kraftvoll", wie ich es in dieser Form nur selten bei ihm erlebt habe und bis auf ein paar "Flüchtigkeitsfehler" (die ihm bei dieser vermutlich "mega-anstrengenden" Mammut-Tour herzlich nachzusehen sind) war ihm deutlich die Liebe und Verbundenheit mit dieser Musik anzuhören und auch zu sehen.
    V.a. bei der kleinen "Tanz-Einlage" bei "I Know What I Like" und seiner "please-sing-along-Aufforderung" vor diesem Stück, sowie dem "Herumgekasper" mit Lee Pomeroy zwischendurch, als der eine dem anderen "ins-Instrument-griff"/bzw. Steve auch einmal die Bass-Pedals bediente. :mrgreen:

    O.k., Roger King verspielte sich (nach meinem Gehör) auch ein-zwei Mal, aber ansonsten: alles prima! Sehr versiert und gekonnt. Insbesondere bei der ersten Zugabe "Firth Of Fifth" (wie zuletzt bei SH`s Konzerten immer: mit Prelude) konnte er noch einmal richtig brillieren! :topp:

    Das zweite Keyboard, dass stellenweise durch Rob Townsend zum Einsatz kam, hat einige Parts sinnvoll und gelungen ergänzt und dadurch verstärkt. Zu seinem Spiel an Querflöte ect. ist hier m.M.n schon alles nennenswerte gesagt worden (eh´über jeden Zweifel erhaben:)).

    Gary O´Tool finde ich- wie gewohnt- eine "solide-und-verlässliche-Instanz", sowohl in seinem Schlagzeug-Spiel, als auch gesanglich. Er ist halt er und macht es so wie er es macht (wer "die-möglichst-genaue-Kopie" erwartet, möge sich tunlichst in Richtung "TMB" od. anderen Cover-Bands orientieren).
    Origineller Gag auch der "old-english-Style" mit Hut und Weste! :D

    Lee Pomeroy spielte lebendig und z.T. auch schön akzentuiert. Besonders fiel mir dies auf bei solchen Stücken, wie bspw. dem bereits erwähnten "Afterglow". Was mich gedanklich irgendwie in die Nähe von Mike´s Performance auf dem "Second´s Out"-Album brachte...

    Tja, und nun- last but not least- zu der Person, dei das Ganze hauptamtlich gesanglich vortragen sollte: Nad Sylvan.
    Jenseits aller (für mich persönlich nachwievor unbeantwortet gebliebenen und "rätselhaften") Fragen, warum sich Steve Hackett ausgerechnet ihn als Sänger erwählt hat: Die Stücke die Peter Gabriel damals performt hat- hier gebe ich meinem Freund revelation recht- schienen ihm tendenziell durchweg besser zu gelingen, als jene aus der Collins-Phase.
    Dass auch er hin und wieder die eine oder andere Textzeile "verpeilt" hat, ist auch ihm nachzusehen (was für ein Erwartungsdruck wohl auf diesen Schultern lastet...!:augenrollen:).
    Alles in Allem hat er seine Sache ganz gut gemacht, (ich für meinen Teil hatte ja mit weitaus "Schlimmerem" gerechnet:-|) und fand v.a. seine Performance bei "Supper´s Ready" (vom kleinen "Textausfall" einmal abgesehen) hervorhebenswert!

    Allerdings komme ich persönlich mit seiner (von mir so erlebten) "exaltierten-Attitüde" so gar nicht zurecht und erlebe sie oftmals als "an-den-falschen-Stellen-zuviel-davon" und überhaupt nicht vergleichbar mit PG´s Auftreten damals (falls in diesem Zusammenhang nun solch ein "Einwand" aufkommen sollte...:rolleyes:).

    In der Zusammenschau haben mir persönlich besonders die oben bereits erwähnte Stücke gefallen, sowie auch "Dancing With The Moonlit Knight" und "The Musical Box". Auch das regelmässig bei Steve´s Konzerten auf dem Programm stehende Stück "Blood On Rooftops" hat mir an diesem Abend noch eine Ecke besser gefallen! :D

    Als "schwächelnd" habe ich einzig "The Lamia", "Entangled" und "Eleventh Earl Of Mar" erlebt.
    Hier hätte ich mir stattdessen gewünscht, dass sie andere Stücke gewählt hätten, bei denen sich alle sicherer gefühlt hätten (v.a. auch Nad Sylvan).

    Zum krönenden Abschluss eines grandiosen Konzertabends, wurde das Publikum (im nicht ganz ausverkauften Saal des Hamburger Kampnagels) mit "Firth Of Fifth" uns "Los Endos" (in typischer "improvisativ-angejazzter" Steve Hackett-Manier) verwöhnt! :yoh:

    Der grandiose Vortrag dieser alten Schatzkisten-Sammlung an diesem Abend, hat mir zum wiederholten Male "bewiesen", dass sich diese Musik in ihrer faszinierenden Wirkung einfach niemals abnutzt und nachwievor in unverbrüchlicher Weise einzigartige Klasse besitzt!!!:topp:

    PACKUNGSBEILAGE MIT WARNHINWEISEN:
    Alle hier von mir geposteten Beiträge stellen lediglich meine ganz persönliche und somit subjektive Ansicht dar! ;)


    "...Download love and download war
    Download the shit you didn´t want
    Download the things that make you mad
    Download the live you wish you had..."


    Nordlichter Stargast ´2012 !

    7 Mal editiert, zuletzt von RiverOfChange65 () aus folgendem Grund: Kleinigkeiten...


  • Der grandiose Vortrag dieser alten Schatzkisten-Sammlung an diesem Abend, hat mir zum wiederholten Male "bewiesen", dass sich diese Musik in ihrer faszinierenden Wirkung einfach niemals abnutzt und nachwievor in unverbrüchlicher Weise einzigartige Klasse besitzt!!!:topp:


    Ich habe es ja nicht gesehen. Aber für dieses Statement kriegst du von mir den Daumen hoch und einige Küsse:topp:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski