04.04.2017 - STEVE HACKETT live in Offenbach - Berichte

  • Es war klasse, wie erwartet. Etwas schade (wie auch schon bei der letzten Tour) dass die Solo Hälfte kürzer ist als die Genesis Hälfte. Dafür war die Auswahl der Genesis Stücke diesmal deutlich näher dran am "perfekt" als letztes Mal (was natürlich rein subjektiv ist). Überascht (positiv) war ich dass es keine Pause gab, trotz der strikten Trennung in Solo/Genesis. Die Band ist großartig, was ich ja schon von den Konzerten der letzten Jahre wusste. Nick Beggs zu beobachten ist immer ein Highlight. Hackett hat diesmal vergleichsweise viel erzählt. Mit 2:20 war das Konzert angemessen lang (20:00-22:20). Das Capitol ist ein schönes Theater, und zum Glück gab's Stehplätze.


    Eine nette Konzertbesprechung kann man hier lesen:
    https://www.regioactive.de/rev…offenbach-RkxtbFlFtB.html


    (Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist der Artikel treffend. Der Rezensent hat "Slogans" als Intro zu "Los Endos" nicht erkannt, und der Bass beim Hierophanten kam von Beggs, nicht von King (Beggs hat die Basspedale auf dem Boden sitzend bedient). Auch suggeriert er dass Hackett der einzige sei der dem Prog treu geblieben wäre, was so nicht stimmt, auch von Hackett gibt es 80er-Jahre-Pop, und vom Genesis-Trio gibt es auch Prog.)


    Die Setlist dürfte keinen überaschen der die aktuelle Tour verfolgt hat.


    [Hackett]
    1. Every Day
    2. El Niño *
    3. The Steppes
    4. In the Skeleton Gallery *
    5. Behind the Smoke *
    6. Serpentine Song
    7. Rise Again
    8. Shadow of the Hierophant (Instrumentalteil / zweite Hälfte)
    [Genesis]
    9. Eleventh Earl of Mar
    10. One for the Vine
    11. Blood on the Rooftops
    12. ...In That Quiet Earth
    13. Afterglow
    14. Dance on a Volcano
    15. Inside and Out
    16. Firth of Fifth
    17. The Musical Box


    Zugabe:
    18. Slogans / Los Endos


    * 3x The Night Siren

  • Schöner Artikel, und besonders das kann ich voll unterschreiben:
    Das insgeheime Highlight des Abends ist aber das folgende, grandiose "Inside & Out" von der "Spot The Pigeon EP", an dessen Stelle unverständlicherweise das bereits die seichteren späteren Genesis andeutende "Your Own Special Way" auf "Wind & Wuthering" Platz fand.
    Wer hatte da wohl seine Gichtfinger drin, das rauszuschmeissen, und Your own special Way auf die Scheibe zu drücken?
    War es Mike, Tony oder Phil:gruebel:?
    Das könnte man mal beim nächsten Interview fragen, und auch aus welchem Grund das gemacht wurde.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    Einmal editiert, zuletzt von charles bukowski ()

  • 18. Slogans / Los Endos


    Danke für den Artikel, den ich - ebenfalls vor Ort - unterschreiben kann. Eine Korrektur muss aber sein:


    Der Intro zu Los Endos war nicht "Slogans", sondern "Myopia" bzw. das Thema daraus (vgl. https://www.youtube.com/watch?v=ukSXe61C_MI). "Slogans" kam erst später (nach etwa 2 1/2 Minuten).


    Und eine Ergänzung: Bei einem Hackett-Konzert hätte ich mit Luftgitarristen im Publikum gerechnet, aber nicht mit einem "Luftkeyboarder", der das Intro zu "Firth Of Fifth" darbot. :p

  • Der Intro zu Los Endos war nicht "Slogans", sondern "Myopia" bzw. das Thema daraus (vgl. https://www.youtube.com/watch?v=ukSXe61C_MI). "Slogans" kam erst später (nach etwa 2 1/2 Minuten).


    Ups, daran erkennt man dass ich kein Hackett-Experte bin. Wusste aber immerhin dass das nicht nur "Los Endos" war und auch "Slogans" enthalten war. "Myopia" ist mir noch nicht so geläufig, die "Till We Have Faces" hab ich bislang erst 1x gehört...

  • Was (nicht nur) mir auffiel:


    Im direkten Vergleich merkt man, wie schwach Steves neuere Kompositionen sind: Seine Solostücke haben es im Vergleich zu Genesis-Klassikern ohnehin schwer, aber Every Day oder The Steppes haben mehr als nur eine Daseinsberechtigung! Auch The Serpentine Song ist ein zwar eher einfaches, aber stimmiges Lied. Was man von den zusammengestückelten, immer wieder im gleichen Grundrhythmus und -prinzip getragenenen und nur mäßig variierten Songs vom neuen Album (leider) nicht behaupten kann.


    Unabhängig davon ist die Band ganz hervorragend! Besonders begeistert war ich (wieder) von Rob Townsend und seiner Bühnenpräsenz. Was Nad Sylvan betrifft, dem gegenüber ich früher sehr skeptisch war (sein Aussehen und Auftreten sind nach wie vor diskutabel): Während ihm einige Songs nicht sonderlich lagen (z.B. Eleventh Earl Of Mar), ließ er Phil Collins z.B. bei One For The Vine oder Inside And Out nicht vermissen.


    Und wenn ich mich nicht täusche, war der Backgroundgesang bei Every Day nicht vorproduziert; ich meine Gary O'Tooles Stimme gehört zu haben. Das wäre eine Linie, die Steve weiter verfolgen sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Abbacab ()

  • Wunderbarer Abend - tolle Location
    Das war ein wunderbarer Abend, der echt gekickt und mich in glückliche Schwingung vesetzt hat - Steve Hackett schafft es immer wieder. Und es ist einfach grandios, nur ein paar Meter vor genau dem Mann zu stehen, der die schönen Solosachen erfunden hat und der die alten Genesis-Sachen wieder zum Leben erweckt. Magic. Afterglow live zu hören - magicmagic. Inside and Out live zu hören: Das war für mich eine Offenbarung. Auf der EP habe ich nie so richtig gemerkt, wie gut das Stück wirklich ist - jetzt habe ich es kapiert. Und, ja: Ein Segen, dass es im Capitol Stehplätze gab! Die Location ist soooo wichtig für die Stimmung und ein gutes Konzert. Ich glaube: Es macht für die Musiker - so professionell sie auch unterwegs sein mögen- eine Menge aus, ob sie in einer theaterartigen, intimen Atmosphäre spielen - wie im Capitol - oder in einer schnöden Kongresshalle. Die Spielfreude ist anders. In Offenbach war sie den Musikern anzusehen. Darum unternehme ich lieber eine größere Reise, um ein Konzert in schöner Umgebung zu sehen, als einige Kilometer zu sparen und dann aber irgendwo zu sein, wo an anderen Tagen Management-Powerpoint-Vorträge über die Bühne gehen...

  • Das hast Du sehr schön geschrieben. Für uns im Ruhrgebiet ist es dann aber doch wieder die Kongresshalle in Bochum :) . Alles andere ist zu weit weg.


    Ich freue mich aber ebenso auf das Konzert, wobei die Halle in Bochum hatte Steve ja schon oft und dort stimmt wenigstens auch die Akustik. Sie ist aber trotzdem etwas zu groß, es gibt wohl auch noch eine Menge Karten an der Abendkasse....und es sind alles Sitzplätze..wieso macht Steve keine Stehplatz-Konzerte mehr ? Mit Ausnahmen wie man sieht in Offenbach, aber dort ist es wohl wegen der kleinen Location...


    Mich wundert ein bisschen der Titel der Tour. Hackett Classics......naja, so viele Klassiker kommen ja nun gar nicht vor. Die Unterteilung in einen Hackett Teil und einen Genesis Teil finde ich aber toll:-)


    Gruss


    ChristianM

  • In Brüssel gab es Stehplätze, in Guildford gab es Stehplätze, in Southampton gab es Stehplätze... es gibt immer mal wieder welche. Und ich finde: Egal! Eine weite Reise lohnt sich! Und, ehrlich: Du triffst andere, die das ebenfalls machen - so durchgeknallt kann das also gar nicht sein... (Oder doch??)
    Man kann ja ein Konzert gut zum Anlass nehmen, eine schöne Städtereise zu unternehmen und noch mehr aus dem Trip zu machen. :)

  • Stimmt....für David Gilmour war ich in London, Wien und Wiesbaden. Für Roger Waters bin ich ebenso weit gereist, für The Who und Paul Mc Cartney war ich in Amsterdam. Es kommt halt auf den Künstler drauf an.....:-)


    Bei Steve ist es halt so, dass er sich nicht so rar macht in unseren Breitengraden. Da ist dann die Bereitschaft nicht so groß, weiter zu reisen....wenn er doch auch um die Ecke spielt....Für Peter würde ich nochmal nach London düsen, bei Phil bin ich sogar wegen Dublin noch am Überlegen...


    Gruss


    ChristianM