TotW: [06.02.-12.02.2017]: STEVE HACKETT - Cavalcanti

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Cavalcanti" nach Schulnoten 26

    1. 15 Punkte - überragend (1+) (3) 12%
    2. 14 Punkte - sehr gut (1) (5) 19%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (5) 19%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (4) 15%
    5. 11 Punkte - gut (2) (1) 4%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (1) 4%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (1) 4%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (1) 4%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (1) 4%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (1) 4%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (0) 0%
    12. 4 Punkte - ausreichend (4-) (2) 8%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (1) 4%

    Track Of The Week – 06.02.-12.02.2017

    STEVE HACKETT - Cavalcanti


    [Blockierte Grafik: https://img.discogs.com/k-VzFD…-1359837987-5113.jpeg.jpg]


    Jahr: aufgenommen: 1987-1988, veröffentlicht: 1988
    Album: Momentum
    Arbeitstitel: unbekannt
    Credits: Steve Hackett
    Länge: 6:13
    live gespielt: 1988, 1994
    bekannte Coverversionen: keine


    Link zum Anhören: YouTube


    Bemerkungen: Wir feiern von einem Geburtstag zum nächsten: am kommenden Sonntag wird Steve Hackett 67 Jahre alt.


    Aus diesem Anlass widmen wir uns beim TotW in dieser Woche dem Eröffnungstrack von Steves neuntem Soloalbum. Fünf Jahre nach Bay Of Kings war es sein zweites klassisches Gitarrenalbum. Es ist eine echte Familienproduktion, denn musikalisch war außer Steve an dem gesamten Album nur sein Bruder John beteiligt.


    Wir gratulieren Steve schon jetzt ganz herzlich und sind wie immer auf euer Urteil über dieses Instrumentalstück gespannt!


    Übrigens: Eine Rezension des Albums Momentum steht noch aus. Freiwillige vor! :topp:

  • Cavalcanti - schon der Titel ist reine Musik. Der überwiegende Teil des Stücks ist eine Phantasie, nur dargeboten auf Hacketts "little orchestra", seiner Nylongitarre, bis sich zum Schluss Brother Johns Flöte für einen kurzen Höhepunkt majestätisch über dem Klangteppich erhebt, den Steve mit seinen gezupften Tönen (und überflüssigerweise auch ein paar Synthiestreichern) webt. Melodisch wirkt das zwar alles recht frei und improvisiert, folgt aber dennoch einer sehr klaren Struktur, die sich aber erst nach mehrfachem Hören erschließt. Ich bin jedesmal aufs neue schwer beeindruckt, welche Bandbreite an Dynamik und Ausdruck Steve hier auf seinem Instrument zeigt, mal spielerisch verträumte Farbtupfer, mal dramatisch rasante, fast aggressive Läufe, im Flötenpart dann elegische Arpeggiobegleitung, auf die dann zum Ausklang wieder versponnen sehnsuchtsvolle Melodiebögen folgen.


    Cavalcanti ist Klassik von Hackett at its very best! Genau dieses Stück lege ich auf, wenn ich jemandem den klassischen Hackett näherbringen will, genau diese Musik will ich vom klassischen Hackett hören. Leider schafft er es nicht, diese Qualität über ein ganzes Album durchzuhalten und dennoch sind genau solche versteckten Meisterwerke ein guter Grund dafür, sich mal eingehender mit Hacketts klassisch angehauchten Alben zu beschäftigen.


    Etwas anderes als 15 Punkte kann es hier nicht geben!

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

    • Offizieller Beitrag

    Ein Stück, bei dem Charles lokalpatriotisch begeistert sein könnte: Prominenz mit diesem Nachnamen kommt laut Wikipedia zum überwiegenden Teil aus Brasilien. Ein Stadtteil von Rio de Janeiro heißt auch so.
    Und mir fällt als erstes ein Cavalcanti ein, den es nur in der Fantasie gibt: Conte Andrea Cavalcanti, eine Figur aus Alexandre Dumas' immer noch lesenswertem Grafen von Monte Cristo.


    Dies als Informationssteinbruch (oder -Abraumhalde?), denn ich muss mich erstmal in das Stück hineinhören...

  • Cavalcanti - schon der Titel ist reine Musik. Der überwiegende Teil des Stücks ist eine Phantasie, nur dargeboten auf Hacketts "little orchestra", seiner Nylongitarre, bis sich zum Schluss Brother Johns Flöte für einen kurzen Höhepunkt majestätisch über dem Klangteppich erhebt, den Steve mit seinen gezupften Tönen (und überflüssigerweise auch ein paar Synthiestreichern) webt. Melodisch wirkt das zwar alles recht frei und improvisiert, folgt aber dennoch einer sehr klaren Struktur, die sich aber erst nach mehrfachem Hören erschließt. Ich bin jedesmal aufs neue schwer beeindruckt, welche Bandbreite an Dynamik und Ausdruck Steve hier auf seinem Instrument zeigt, mal spielerisch verträumte Farbtupfer, mal dramatisch rasante, fast aggressive Läufe, im Flötenpart dann elegische Arpeggiobegleitung, auf die dann zum Ausklang wieder versponnen sehnsuchtsvolle Melodiebögen folgen.


    Cavalcanti ist Klassik von Hackett at its very best! Genau dieses Stück lege ich auf, wenn ich jemandem den klassischen Hackett näherbringen will, genau diese Musik will ich vom klassischen Hackett hören. Leider schafft er es nicht, diese Qualität über ein ganzes Album durchzuhalten und dennoch sind genau solche versteckten Meisterwerke ein guter Grund dafür, sich mal eingehender mit Hacketts klassisch angehauchten Alben zu beschäftigen.


    Etwas anderes als 15 Punkte kann es hier nicht geben!


    Mensch Eric, dies hast Du so schön ge(be-)schrieben. Ich finde mich hier 100%tig wieder, so dass ich meine Klappe halte und auch 15 Punkte gebe.


    Noch ein Schmankerl zu martinus: Es gibt einen brasilianischen Politker, der eine mythenumrankte Geschichte hat und in seinem Namen den Zusatz de Albuquerque trägt:
    "João Pessoa Cavalcânti de Albuquerque (* 24. Januar 1878 in Umbuzeiro, Paraíba; † 26. Juli 1930 in Recife) war ein brasilianischer Politiker. Er war Gouverneur des Bundesstaates Paraíba zwischen 1928 und 1930. Der spätere Präsident Getúlio Vargas nominierte ihn bei der Präsidentschaftswahl 1930 als Kandidat für das Vizepräsidentenamt. Am 26. Juli 1930 wurde Pessoa jedoch von seinem politischen Rivalen João Duarte Dantas ermordet. Dantas’ Wohnung war zuvor von regionalen Polizeitruppen durchsucht worden; kurz darauf waren Details einer intimen Korrespondenz mit der Dichterin Anaíde Beiriz an die Öffentlichkeit gedrungen. Pessoas Ermordung gilt als eines der Schlüsselereignisse im Vorfeld der Revolution von 1930, in deren Verlauf Vargas schließlich an die Macht kam." Quelle: Wikipedia


    Das erinnert mich wiederum an Steve´s damalige Frau: Kim Poor, deren voller Name lautet: Elizabeth Kimball de Albuquerque Poor. Sind sie miteinander verwandt?


    Es gibt noch eine Reihe weiterer, vor allem brasilianische Menschen, die den Namen Cavalcanti tragen. Steve war damals der Heimat Kim Poors sehr zugetan. Ich finde die o. g. Verbindung am romatischsten und tendiere zu ihr. Müsste man Steve fragen, aber ob er noch mit Brasilien in Verbindung gebracht werden will?

  • Ein Stück, bei dem Charles lokalpatriotisch begeistert sein könnte: Prominenz mit diesem Nachnamen kommt laut Wikipedia zum überwiegenden Teil aus Brasilien. Ein Stadtteil von Rio de Janeiro heißt auch so.


    In der Tat, ich kenne ihn aber nicht und musste erstmal den Stadtplan aufschlagen, um zu sehen, wo er ist. Ganz schön weit weg von mir und stark mit Favelas durchsetzt.
    Klasse Stück von Steve mit schönen Melodien und die Flöte gefällt mir auch. Da kann man wieder hören, was Steve so drauf hat. Eine ganze Menge. 13 Punkte.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Eigentlich ein schwierigeres Stück, das sicherlich nicht so leicht zugänglich ist. Es gibt so einige sehr schöne Stellen im Stück. Mir gefallen der erste und der letzte Teil ziemlich gut. Aber es gibt da auch so manche Passagen, die für mich eine Art 'technisches Gefrickel' sind, die sich mir nicht so recht erschliessen wollen und auch irgendwie nicht so recht im Gesamtkonzept des Tracks aufgehen.
    Ich denke, ein anderer Gitarrenspieler wird dies womöglich anders bewerten wie ich, der nur Blockflöte gelernt hat. Insgesamt dürfte das Stück etwas kürzer, ausgewählter und strukturierter sein.
    Overall aber immer noch gut. 10 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich diesen Song noch gar nicht kannte (Aus diesem Grund mag ich die TotW-Reihe ja sehr). Obwohl ich ein Hackett-Fan bin, besitze ich längst noch nicht all seine Werke. Die Alben „Cured“ sowie alles nach „Highly Strung“ und vor „Guitar Noir“ sind mir noch gänzlich fremd. Deshalb musste der YouTube-Link herhalten. Ich hab das Stück jetzt ein paar Mal durchlaufen lassen. Der erste nur von der Gitarre getragene Teil, hat mich ein wenig an Ausschnitte von „Take these pears“ und „There are many sides to the night“ erinnert. Letzteres ist ähnlich „gitarrenlyrisch“ wie das vorliegende „Cavalcanti“. Steve erzeugt mit seiner Akustik-Gitarre leicht mediterrane Klänge. Leider finde ich den ersten Teil etwas zu lang. Die Improvisationen sind an für sich ja ganz schön, aber manchmal ist es auch ein wenig zu viel des Guten. Der wahre Höhepunkt setzt für mich erst gegen Ende ein, wo Brother John mit seiner Flöte sehr sehnsuchtsvolle Klänge erzeugt. Unterlegt wird das Ganze mit einem dezenten und nicht störenden Strings-Teppich und fertig ist dieses wohlklingende, klassisch angehauchte Instrumental. Da mir der erste Teil etwas zu improvisiert erscheint, gebe ich dem Stück „nur“ 13 Punkte.

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Cavalcanti ist DAS Paradestück des klassischen Hacketts "in Nylon". Ich war von Anfang an verliebt in dieses Stück. Für mich passt jeder einzelne Ton perfekt in das Gesamtwerk des Stückes und wenn die Passage ab 4.45 Min beginnt, wenn John´s Flöte erklingt, stelle ich mir vor, dass es so klingen muss, wenn sich eine Himmelspforte öffnet. Klingt jetzt vielleicht etwas sehr theatralisch, aber Musik erzeugt eben Bilder im Kopf. Sei´s drum, für mich ist dieses Stück Musik einfach perfekt (komponiert, arrangiert und natürlich und vor allem gespielt).


    Außerdem verbindet mich meine erste persönliche Begegnung mit Steve mit diesem Stück. Er war 1988 auf Acoustic Tour zum Momentum-Album und am 17.09.88 im Ludwigsburger Scala. Das Konzert war fantastisch. Die Krönung war aber, dass ich mit einem Freund dort war und wir Gelegenheit hatten, ein Interview mit Steve für einen damaligen kleinen privaten Radiosender nach dem Konzert in der kleinen Garderobe des Scala zu machen. Höflich wie immer beantwortete er unsere Fragen und schenkte uns auch noch Sekt ein, mit dem wir dann gemeinsam auf den gelungenen Abend angestoßen haben. Eine sehr schöne Erinnerung. 27 Jahre und 10 Tage später, also am 27.09.2015 habe ich ihn dann beim Meet&Greet quasi gegenüber im Ludwigsburger Forum wieder getroffen und ihm davon erzählt. Auch hier wieder die Höflichkeit in Person, angestrengt nachdenkend, ob er sich vielleicht erinnert (bei seinen Touraktivitäten allerdings eher unwahrscheinlich). 1988 hatte ich versäumt, meine Eintrittskarte unterschreiben zu lassen...das habe ich dann 2015 nachgeholt, die hatte ich nämlich extra mit genommen. Steve war erstaunt über den guten Zustand der Karte. Das war aber kein Wunder, denn die Karte schlummerte seit damals im Programmheft der Momentum und blieb damit "frisch". Er holte die Unterschrift nun gerne nach. Soviel zu meiner Geschichte zu diesem TotW.


    Klar, damit gibt es 15 Punkte!!:topp:

  • Mir tut das Lied nicht so gut gefallen. Ich finde es aber auch nicht schlecht. Es tut sich prima dazu eignen, nebenher gehört zu werden. Zum Beispiel, wenn man etwas im Internet sucht oder anderweitig mit einer Aufgabe beschäftigt ist, welche Konzentration erfordert. Eigentlich wären es zehn Punkte, aber dank des Flötenteils und des allzu kitschigen Endes, tue ich nur 8 Punkte vergeben.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.