TotW: [18.05.-24.05.2015]: GENESIS - Heathaze

Zitat

Ich frage mich schon manchmal, was du mit Genesis und deren Eigenheiten überhaupt am Hut hast, sorry... no answer required.

Nun, wenn Du dir schon die Mühe machst, extra dafür einen neuen Beitrag zu posten, statt den alten zu editieren, dann wäre es unhöflich, ungebührlich und würde von sozialer Inkompetenz meinerseits zeugen, wenn ich Dir nicht die Gnade einer Antwort zuteil werden ließe.

Mit Genesis verbindet mich zunächst mal mein über jeden Zweifel erhabener Musikgeschmack. Sei es (um bei der Duke zu bleiben) Duke's Travel oder Guide Vocal. Was mich hingegen nicht mit Genesis verbindet ist der bisweilen feststellbare Hang zu langweiligem Kitsch. So könnte ich Heathaze nie im Auto hören, da bei mir kein Traumfänger am Spiegel baumelt, welcher mich im Sekundenschlaf zwischen Autobahn und Betonpfeiler vor Albträumen beschützt.

Hach ja, „Heathaze“ ist wieder so ein wunderbares Beispiel für diesen Genesis-Bombast der späten 70er Jahre/Anfang 80er Jahre. Tony Banks war stets der Hauptverdächtige für solch bombastisch-melancholischen Werke und wer „A Curious Feeling“ kennt, weiß wovon ich rede. Zurück zum Song: Es beginnt ganz sanft mit diese schönen Klängen des Yamaha CP-70 E-Pianos eh es dann einem im Refrain richtig packt. Tonys Text hab ich nie so wirklich verstanden. Thematisch geht es um Einsamkeit, Insolation – das ist schon klar, aber aus der Stelle: „beware the fisherman | who's casting out his line | into a dried-up riverbed | but dont try to tell him | 'cause he wont believe you | throw some bread to te ducks instead | it's easier that way…“ werde ich nicht ganz schlau. Ist aber nicht so wichtig, denn ich achte sowieso mehr auf die Musik – und die ist herrlich. Banks verzichtet auf quietschige Synthesizer wie auf „And then there were three“ und konzentriert sich dafür mehr auf das CP-70, Phil’s Gesang ist einfühlsam, emotional und bringt den Text dadurch erst richtig zur Geltung. Hinzu kommen wohl noch seine vergangenen privaten Probleme, die dem vielleicht noch eins drauf setzten. Am besten ist aber Mike, der zwar wie meistens immer eher im Hintergrund agiert, hier mit seiner Gitarre aber gekonnt einige wichtige Akzente setzt ehe der Song ausklingt. Es passt bestens zur Herbstzeit – draußen so ein blöder Herbststurm, drinnen ist es dafür schön warm und dazu gibt eine Tasse Tee – Schön. :o
Irgendeiner hier im Forum hatte seinerzeit eine Version von „Heathaze“ mit zusätzlichem Mellotron geposotet. Diese fand ich auch ganz wunderbar, auch wenn er dadurch seinen Charakter ein Stück weit verloren hat.
„Heathaze“ hat übrigens einen kleinen Bruder – ebenfalls von Tony Banks komponiert und noch so ein Herbstzeitlied – und zwar „http://www.genesis-fanclub.de/…esis-evidence-autumn.html“. Dieser Song ist leider nur eine schnöde B-Seite geworden (von der „Misunderstanding“-Single), was ich jedes Mal schade finde, denn er ist ebenfalls eine echte Perle (siehe meine Signatur). „Duke“ ist eins meiner Lieblingsalben von Genesis (neben „Wind and Wuthering“, „Trespass“ und „Second’s Out“), und „Heathaze“ ist einer meiner Gründe dieses Album zu lieben. Es stimmt schon, nach „Duke“ waren Genesis nicht mehr so bombastisch-melancholisch. Bombastisch vielleicht schon, aber die Songs hatten nicht mehr diese Romantik. Ihr merkt schon, ich mag „Heathaze“ sehr, denn der Song ist eine wahre Perle. 15 Punkte.

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P.S. [OFF-TOPIC]: Sagt mal, warum kann man neuerdings beim TotW nicht mehr sehen, welcher User welche Punkte verteilt hat. Datenschutz?

11 Punkte - gut aber bei Weitem nicht das beste Stück auf Duke!

TM und Synclavier haben´s schön zusammengefaßt. Da brauche ich nix mehr zu tun. Auch der Text ist schon gewürdigt worden - was bleibt mir? Ein schönes Kleinod von Tony auf einer für mich zwiespältigen Platte. Ich gebe 9 Punkte, weil mir so sehr ein bemerkenswerter Gitarrenpart fehlt(sorry Mike!) - da gehe ich nicht mit Synclavier d´accourt.

Zitat von UK76

Bevor es hier zu Verschwörungstheorien kommt: das ist ganz einfach ein Fehler des Erstellers des Threads (in diesem Fall also von mir).

Man kann das als Option "öffentliche/nicht-öffentliche Umfrage" auswählen. Problem: wenn man bei der Erstellung der Umfrage einmal "nicht-öffentlich" ausgewählt hat, läßt sich das nicht mehr ändern (oder man macht den ganzen Thread platt und erstellt ihn neu). Außerdem merkt man den Fehler erst, wenn der erste abgestimmt hat.

Der Fehler ist bekannt und erkannt. Wir geloben bei den zukünftigen TotW's Besserung.

Danke für die Aufklärung! Ist ja kein Problem.

Zitat von chandelier

TM und Synclavier haben´s schön zusammengefaßt. Da brauche ich nix mehr zu tun. Auch der Text ist schon gewürdigt worden - was bleibt mir? Ein schönes Kleinod von Tony auf einer für mich zwiespältigen Platte. Ich gebe 9 Punkte, weil mir so sehr ein bemerkenswerter Gitarrenpart fehlt(sorry Mike!) - da gehe ich nicht mit Synclavier d´accourt.

Einen wirklichen,„richtigen“ Gitarrenpart gibt es auch nicht, sondern ich meinte eher Mike als guten Rhythmusgitarrist, welcher zum Ende eine doch sehr schöne Gitarrenline spielt. Und die finde ich schon bemerkenswert. Aber das ist Geschmackssache.

Mal davon abgesehen: „Heathaze“ war der erste Song wo ich wirklich gemerkt habe, dass sich die Remixe von 2007 gelohnt haben. Es klingt (in meinen Ohren, selbstverständlich) viel frischer, einfach besser. Bei „Duke“, „And then there were three“ und auch später dann bei „A Curious Feeling“ hat sich das Remixen definitiv gelohnt.

Zitat von al board

charles, bei aller Sympathie für die Bereitschaft, auch mal Reibung zu erzeugen: Warum?
Warum?! Warum muss hier wieder so eine überflüssige Breitseite GEGEN irgendwelche andere Songs geschossen werden?

Das ist nicht überflüssig und ist auch keine Breitseite, da ich nur zwei Songs zitiert habe:p. Selbst Tony merkte mal sinngemäss an, dass man 2007 auch mal hätte Stücke spielen können, die man nie gespielt hatte.
Pinkel- und Bierholpause bei Heathaze...möglich. Diese beiden Pausen gab es aber mit Sicherheit während ¨Hold on...¨ und ¨Throwing...¨.
Für mich unnötig diese letzten beiden Songs 2007 zu spielen. Hat man vorher doch ständig gehört.