TotW: [06.04.-12.04.2015]: GENESIS - Man on the corner

  • Ach was...wenn schon klingt es wie ein "Hello, I must be going" Outtake. Und das ist auch gut so. Collins ist/war ein einflussreicher Teil von Genesis, da darf und muss es doch um Gottes Willen Songs geben, die nach ihm klingen, v.a. wenn sie gänzlich aus seiner Feder stammen. Das macht doch den Mix einer Band aus, in der mehr als einer das Sagen hat.
    Und gerade wenn man mit Abacab nichts anzufangen vermag, was ich akzepieren kann, ist Man on the corner ein Song, den man getrost aus dem Album rausziehen und sich an seiner Einfachheit und tollen Atmosphäre erfreuen kann. Danke Phil!


    Gut, meine Betonung liegt auf "Outtake". Meine Güte, ich habe nichts gegen Phil! Er ist ein wunderbarer Schlagzeuger und einfühlsamer Sänger bis er mit seinem Gekrächze so um ABACAB herum anfing. Seine BRAND X - Sachen sind einfach geil und "Face Value" ist ´ne schöne Scheibe. Natürlich war er immer wichtig für GENESIS. Zu Peter´s Zeiten und viel mehr danach. Ich gönne den Jungs den Erfolg und den Mut die Prog-Gefilde zu verlassen. Nur waren dann GENESIS nix mehr für mich und Phil´s Solo - Geschnulze noch weniger. Ich hatte neue Bands: Talking Heads, die "neuen" King Crimson, Ultrafox, XTC, Random Hold, The Fall, The Cure, The B52´s, und noch mehr dieser New Wavies. Wollte ich nur mal sagen, falls einer denkt, ich bin so´n oller Proggi, der die ganze neue Musik als Sakrileg betrachtet;-)
    Trotzdem: Der "Man on the Corner" verstecke sich lieber vor meinen Ohren hinter der nächsten Ecke!

    • Offizieller Beitrag

    Kleiner moderativer Hinweis:
    Auch in diesem Thread soll es vordringlich um den Song und weniger um die persönliche Biographie einzelner User oder allgemeine Befindlichkeiten, Abneigungen oder Vorlieben für bestimmte Band-Phasen gehen.


    Bei der Gelegenheit möchte ich nochmal an die geltenden Regeln für die SdW-Threads erinnern:

    + Die Diskussionen sollen sich nur um den genannten Song drehen, ggf können natürlich Vergleiche zu anderen Songs gezogen werden.
    + Einordnungen in das Gesamtwerk, die Interpretation der Songtexte und Diskussionen über die beteiligten Musiker usw. sind gefordert und erwünscht.
    + Jeder User darf pro Song ein Statement posten und maximal ein Mal auf ein weiteres Statement Bezug nehmen.

    Hervorhebung von mir. Ihr wisst, dass wir letzteres nicht unbedingt genau nehmen und hier kleinlich mitzählen. Vor allem nicht, wenn intensiv bei der Sache diskutiert wird, soll diese Regel nicht bremsen.
    Hier haben jedoch einige User ihre Quotas bereits bei Weitem überschritten - und das nicht unbedingt immer mit sachdienlichen Statements, wie mir scheint.

  • Gebt dem Mann am Klavier noch ein Bier,
    und dem Typ anner Ecke 'ne Streußelschnecke...
    So oder so ähnlich war das wohl damals thematisch


    Nachdem die Platte auf Seite 1 ihr Pulver so gut wie verschossen hatte, wurde man auf der irgendwie unentschlossenen Kraut und Rüben-Rückseite wenigstens an erholsamer Stelle für die unmittelbar zuvor erlittenen Strapazen belohnt. Während das Stück anfangs unauffällig vor sich hinpluckert, gewinnt es in der zweiten Hälfte durch Collins' abgezocktes Schlagzeug und seinen zunehmend dringlicher werdenden Vortrag an Kontur.
    Obgleich von schlichter Gestalt, mangelt es mir bei dem Lied komischerweise an nichts. Vielleicht kein wirklich auskomponierter Song, aber eine effiziente Lektion in Minimalismus. Auch Banks und Rutherford spielen erstaunlich wenig, aber ich finde sie klingen gut.
    Eigentlich klingen sie alle zusammen richtig cool. (Wie überwiegend auf dem Album). Dafür kriegen sie von mir eins auf die zwölf.

    Apropos eins: Euer Gefachsimpel, von wegen: wo ist die eins versteckt und so, also Ostern ist eigentlich vorbei, und ich versteh zwar kein Wort, find's aber klasse, daß Ihr Euch da so reinsteigert.


    Von Langeweile keine Spur, sofern man sich nicht automatisch dagegen sperrt, weil man sich zu schade ist Popmusik gut zu finden.


    Ich bin immer wieder fasziniert, mit welcher punktgenauen Souveränität einzelne Teilnehmer in der Lage sind, tief in das Zentrum einer ihnen unbekannten Welt zu blicken. Angesichts solcher seherischen Fähigkeiten möchte man sich eigentlich umgehend Horoskope und Lottozahlen erstellen lassen, sofern das auch zum Service gehört.

  • 13 Punkte für einen schönen Song. Ich mag einfach die Melodie und die leise Natur des Tracks. Wenn dann die Drums dazu kommen und Phil richtig loslegt, ist es einfach ne coole Nummer. Phils Stimme kommt gerade hier extrem gut zur Geltung, vor allem der Wechsel zwischen ruhig und aggressiv. Eine schöne, verträumte Nummer, die wie das gesamte Abacab Album durch diese Lockerheit zu begeistern weiß.

  • 13 Punkte, sehr gut.

    Schöner ruhiger Ausgleich zum hektischen Who Dunnit? vorher. Einmal durchatmen, bitte, und wieder auf´s Wesentliche konzentieren. ...




    Der Text ist toll - einfah visuell beschrieben und tatsächlich stelle ich mir da eine überfüllte Großstadt-Straße vor, Menschen hetzen von A nach B, blicken peinlich berührt nach unten oder zur Seite und irgendwo an einer Hausecke kauert ein Mann in zerlumpten Kleidern. Niemand beachtet ihn, niemand hört ihn, niemand sieht ihn. Er ist allen egal und er kann diseer Anonymität und Gleichgültigkeit nicht entkommen, obwohl er sich nach etwas Zuwendung – wenn auch nur für einen kleinen Augenblick – sehnt. Das Kopfkino springt hier recht deutlich und bildgewaltig an und evtl. zieht man hier unwillkürlich den Bogen zu Another Day In Paradise.

    Wenn die Strophen wieder leiser gesungen werden, klingt es fast wie eine melodische Erzählung. Und dann wenn endlich die Drums einsetzen, gewinnt der Song an Energie und das ist der Moment, wo ich regelmäßig Gänsehaut bekomme. Super Song!

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

    • Offizieller Beitrag

    Es wurde ja schon die Verwandschaft zu "In the air tonight" angesprochen (zumindest was Machart und Arrangement betrifft) und das ist im Kern auch schon der dickste Minuspunkt daran. Zum einen ist es natürlich nicht sonderlich originell aber gravierender ist, dass Genesis hier zum ersten Mal in Sachen "Bandsound" komplett ununterscheidbar mit "Collins-Solo" verschwimmen. Wie bereits geschrieben, könnte der Song genau SO auch auf einer Collins-Platte sein und würde dort nicht ungewöhnlich auffallen. Diese Unterscheidbarkeit haben Genesis auf den nächsten beiden Alben besser hingekriegt bevor sie sich auf "We can't dance" dann über weite Strecken wieder zu nahe dem Collins-Sound anglichen.


    Zum Song selbst:
    Ich mag ihn, da gibts schlimmeres auf Abacab. Nix besonderes, aber auch kein Skip-Kandidat. Kann ich gut hören.


    9 Punkte

    Now our end has come so near
    But you’re still reminded
    On the way to loose our fear
    We walk – still we’re blinded

    Einmal editiert, zuletzt von Prophet ()