TotW [24.-30.06.13]: GENESIS - The Battle Of Epping Forest

  • DoctorGitgOPlod, da geht einem ja das Herz auf, wenn man Eure spleenigen Einlassungen liest. Ohne da jetzt in jedem einzelnen Punkt mitschwingen zu können, aber das ist im Detail genauso liebevoll wie diese schrullige Nummer.
    Werde mir gut überlegen, was und ob ich überhaupt da noch beizutragen habe, jedenfalls nicht ohne das Teil noch mal seehr genau angehört zu haben.
    Toll schon mal, was das Stück an Phantasie freisetzt.

  • Oh mann, es ist echt zum Mäusemelken mit diesem Song! Im Grunde hat dieses Ding je ne Menge schöner Momente, ganz nette Melodien, lustige Passagen und ja, die englische Atmosphäre ist auf Selling nie so schön intensiv wie auf diesem Song. Ein schrulliges, eigenartiges Stück Musik das in seiner eigenen Welt lebt. Ich denke oft, es würde nicht allzu viel fehlen und ich könnte den Song lieben...aber stattdessen gibts magere 5 Punkte von mir, und das auch nur wegen der wirklich originellen Atmosphäre...Pete, es tut mir leid, aber er nervt bei diesem Stück einfach hin und wieder, er hat eine tolle Stimme, aber dieses nachmachen von Stimmen konnte er meiner Meinung einfach nicht gut, es klingt für meine Ohren schlicht und einfach bescheuert (siehe Get them out by Friday). Und dann das durchschleifen des Textes bei der Reverend stelle...ne danke. Intro ist auch nicht wirklich mein Geschmack, ganz ehrlich, ich bin froh dass Genesis diese weichen englischen Klänge verlassen haben und mit Lamb einen komplett anderen weg eingegangen sind. Und da finde ich auch den Pete, der mich auf diesem meinem ersten Genesis-Album so begeistert hat. Dieser Song ist, sorry, repräsentativ für vieles was ich an der vor-Lamb und nach Trespass-Ära einfach nicht mag.Nichtsdestotrotz, für einen kleinen Grinser zwischendurch und etwas wegdriften ist dieses schrullige Teil immer noch gut :)

  • Für den Nachwuchs habe ich hier mal kurz von Herr Ärmels Blog dessen Übersetzung gemopst. Sie ist nicht 100 pro zutreffend, aber besser als andere.
    Viele Begriffe sind nicht übersetzbar, z.B. Silver Cloud, das ist ein Rolls Royce Modell, EastCoast/WestCoast Gangsta hätten den Phantom genommen. Darauf (zb mit clouds oder mit Brötchen="Rolls. Roy..") nimmt der Text schwer grinsend mehrmals Bezug.
    Staffordshire Plate ist im bürgerlichen Leben ein sehr wertvolles, teures Porzellan, hat aber auf der Straße eine sexuelle Bedeutung, (siehe urban dictionary #2), hier in der "first class Ausführung" was der (unschuldig ins Allerheiligste hereingeplatzte, noch solide) Reverend empört zurückwies. Louise, die ihm ihr Bestes gezeigt hat, versteht seine Zurückhaltung nicht und Bob, Ihr Beschützer, vermutet, der Reverend wünsche Härteres.
    Art Literature ist auch ein Straßengag. In England behaupten Ex-Knastis auf die Frage, wo sie so lange waren: "studied Arts".
    Handys gabs 1973 natürlich noch nicht, nur schuhgroße WalkyTalkys, aber das hat Roberto gut übertragen.


    ##################################http://herraermels.blogspot. com ##############


    ...über den Waldweg kommt 'ne lange Schlange von Autos – Luxusschlitten und jeder hat eine Ladung voller Klappknüppel, Besteckgarnituren – Supernarben! Weil heute, heute ist der Tag, an dem es ausgemacht wird, jetzt wird’s ausgemacht, weil sie halt Meinungsverschiedenheiten haben wegen einiger unterweltlicher Grenzen. Also, da ist erstmal Willy Wright und seine Jungs, ein einziger Höllenlärm, das sind Billys Boys! Und die mit den hypermodernen Bierkrügen, das sind Little Johns Schläger! Weil, heute ist nämlich der Tag, an dem es ausgemacht wird, yo diese christlichen Soldaten machens heute klar, wer die Armen beschützen wird. Deshalb treffen sich die East End Helden im Wald von Epping, da wird das nämlich ausgemacht.
    Genau dort, im Wald von Epping , iss nur eine kleines Stück von dir; so was haste noch nicht gesehen, echt, so was hast du seit dem Bürgerkrieg nicht gesehen.
    Jetzt kommen die Knaben von Bill den Hügel runter und Johnnys Kumpels stehen ganz still da und als der erste eine reinkriegt, fangen alle wie narrisch an druff zu kloppen – ey, da gibt’s keine Knarren im Jackett eines Gentleman. Jetzt kommt Schorschi von rechts aussen rein und schwingt ne Kette um seine Birne und Harald Zimperlich macht nen Satz auf den nächsten Baum. (Hey, da kommt ja die Kavallerie!). Mitten in dem ganzen Schlachtgetümmel haben die Buchhalter ein Auge auf den Spielstand - 10:4. Nachdem die ein Handy hatten, waren sie nimmermehr allein; die Glockenblümchen klingeln zur Pause und Süsskram Sam, der Amateurfunker, verteilt Brot und Marmelade, grad wie bei einem richtigen Picknick.
    Jetzt stehts 5:4 für Wilhelm Wright, der hat seine Kohle in einer Derby Nacht gemacht; als der noch ein Kind war und durch die Gassen lief hat er den anderen Kindern einfach eine gescheuert – so haben die das damals halt gemacht. Und jetzt, nach der elenden Plackerei im Sicherheitsgeschäft hat ers endlich geschafft. Die Läden, die nicht bezahlt haben, brauchen Nach-Hilfe.
    "Ich zieh hier mal schnell eine Doppelnummer durch", schnarrt Mick der Stecher, grad raus ausem Knast. „Ich verkaufe billige Ferien und im selben Moment, in dem die aus ihrer Bude raus sind, statte ich denen einen Besuch ab, pah, das zahlt sich aus!" Und sein Freund, der gelenkige Len tönt rum: „ich brech dem Drecksack die Knochen, der mich angeschwärzt hat.“


    Mich nannten sie den Reverend als ich unbefleckt in die Kirche rein bin, meine Bosse sind jetzt andere, aber der Name ist geblieben. Das fing alles an, als ich aufner Tour ein paar Möbel finden wollte. Ich folgte einem Schild, „Schöner Kasten“ stand drauf, das führte zu einer Lady, die zeigte mir gleich ihren Kasten und dann kippte die fast aus den Latschen als ich schnell meine Augen schloss; also klingelt sie und schnell wie aus der Hölle schwirrt Bob, der feine Pinkel an seinen Arbeitsplatz und checkt was Sache ist.
    „Louise ist der Reverend schwer zufrieden zu stellen?“
    „Ganz, wie dus sagst.“
    „Tja Sir, vielleicht könnten wir Sie für ein altmodisches Staffordshire-Gedeck begeistern?“ *
    „Oh nein, bestimmt nicht, ich bin ein Mann von Reputation.“
    Aber irgendwie hat der Teufel schon seine Klauen in meine Seele gehauen und eine Stimme gellte: „Schiess!“
    Um meinen Kirchturm zu retten, habe ich ein paar Leute besucht und auf dem Weg habe ich Little John getroffen; da hörte ich seinen Namen rufen und ich kriegte mit,
    wie ein Richter sagte „Sie sind ein Robbing Hood.“
    Er erzählte mir irgendwas von einer seltsamen Stiftung, die hatte er sich mit Blick auf eine Woodstock Nation ausgeheckt; der musste irgendwie sein Ansehen verbergen. Als er arm war hat er das Seelenheil noch von Tür zu Tür verkauft, aber jetzt mit sonem Pinup Guru jede Woche ist es die „Liebe, Frieden & Wahrheits AG“ für alle Suchenden.
    Der heuerte mich an als Karma-ma-Mechaniker mit Komplettcharme. Tja, und dann waren seine Hände fertig zum empfangen, zum Almosenempfang.
    Ja nun, deswegen sind wir doch da im Wald von Epping, klar das ist die Keilerei im Epping Wald gerade vor deiner Haustür. Wir beschützen eure Seelen fürn paar Peanuts und für kleines bisschen mehr passen wir auch eure Läden und Häuser auf.
    Der Metzger aus Bethnal Green hat zwar nen linken Haken gelandet aber der wird trotzdem da drüben rechts von Micks Ketten Gang ordentlich bearbeitet und der gelenkige Len mit seinen FlaschenhalsKerls polieren Bob, dem feinen Pinkel die Fresse und Bob steht unter Stress mit seiner verschmierten Schnauze; daneben knallt John das Segelohr dem Len voll eins in die Visage und Harald Zimperlich, der gar nichts mehr schnallt, ballert ein paar Eicheln los mit seiner Zwille. – (ich sachs ja, da kommt die Kavallerie!)


    Los los, hoch und ab jetzt! und drinnen in ihrem Silver Cloud – jo, klasse gemacht – massives und protziges Messing (sieht ziemlich dunkel aus durch die Scheibe) hat der Butler Marmelade auf seinem Brötchen und Roy rückt ne Portion raus, und Tee aus ner Silberkanne gibts auch wie bei einem richtigen Picknick.


    Und überm Waldweg neigt sich der Tag zu Ende und die Clouds kutschieren ab. Jeder hat sein Fett bekommen. Bei Tagesanbruch raus gekommen für die Abrechnung, aber wenn die Limousinen heimfahren ist eben alles vorbei, dann können sie höchstens noch nen bisschen Morgengibber sehen - - „Überlebt hats keiner, iss wohl unentschieden ausgegangen.“
    Tja, und die BlackCap Barone schmeissen ne Münze um die alte Rechung zu begleichen.


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    Originaltext - xyz.stlyrics.com/songs/g/genesis1632/thebattleofeppingforest76919.html
    Originalplatte – Selling England by the Pound (Charisma 1973)
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    Witzig TIOA, dass Du das Stück gerade jetzt bringst..^^


    :rauchen:auf verschiedene Kleinigkeiten und diverse Wortspiele gehe ich lieber nicht ein ...

    8 Mal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: Dank für die Übersetzung geht an Robert, nur * hab ich geändert


  • ... Dieser Song ist, sorry, repräsentativ für vieles was ich an der vor-Lamb und nach Trespass-Ära einfach nicht mag....



    Dieser Song ist meinerseits repräsentativ für vieles was ich an der vor-Lamb und nach Trespass-Ära einfach mag ;) !

    Da SEBTP auch eines meiner Lieblingsalben von Genesis ist, und dieser Song auch noch eines der Lieblingssong auf der Scheibe, gebe ich einfach mal:

    15. Punkte!

    HotBLACK

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • Hach mit "The Battle of Epping Forest" hatte ich immer so meine Schwierigkeiten. Also Selling England by the Pound ist eig. ein sehr gutes Album, jedoch war "The Battle of Epping Forest" immer zweitklassig - was auch immer das heißen mag. Also der Song beginnt gut, es gibt richtig gute Ansätze, Ideen, jedoch geht das alles im Kontext arg unter. Soll heißen: viel Text ohne das man gerade mitkommt. Nach einer Weile komme ich einfach nicht mehr hinterher - es wird mir "zu viel".
    Manche Textstellen und ansonsten natürlich die Melodien sind richtig gut (z.B. Steves Gitarrensolo am Ende). ABER DANN kommt wieder so eine blöde Stelle die alles wieder versaut. Da gefällt mir lieber das darauffolgende "After the Ordeal" von Steve.


    Mit "zweitklassig" meine ich bei SEBTP immer noch gut, jedoch kein sehr gut wie z.B. der "Moonlit Knight" oder die grandiose "Cinema Show". Ich vergebe daher 10 Punkte.


    P.S.: Ich wäre ja mal für "After the Ordeal" als Song der Woche, und "Cinema Show" war auch noch nicht dran.

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Ja, Battle of Epping forest offenbart die kompositorischen Schwierigkeiten des Progressive. Es gibt ausufernde Kompositionen die trotzdem geschlossen sind. Fof, Watcher of the skies oder auch One for the vine sind solche Nummern. Das ist hohe Kunst. Eine geschlossene Komposition kann eine Wendung nehmen ohne vom Kurs abzukommen. Eine geschlossene Komposition kann laut und leise zu sein ohne den Spannungsbogen zu verlieren. Im günstigsten Fall steigern sich die "Segmente" gegenseitig im Sinne eines Kontrastes. Wie ist das bei Battle? Also ich finde das sehr zerhackstückelt. Die einzelnen Parts sind teils so schön das es enorm schade ist das die Komposition im Ganzen nicht stimmt. Einzelne Parts würde ich mit 11-12 Punkten werten. Andere wiederrum mit 8 Punkten. Es kommt halt nicht zusammen. Mir fehlt der "Flow". Ich gebe 9 Punkte, da ich das Stück als ganzes sehe.....
    Menno, bin ich wieder streng......:p

  • Eine drei von mir. Ich habe einfach meine Probleme mit diesen daherdudelnden Progopern der ersten Alben. Da ist für mich keine Songstruktur zu sehen, alles wirkt zusammengewürfelt. Einige Teile sind klasse, das Gitarrenspiel, Phils geiler Drumsound, ansonsten eher etwas nervig. Aber nicht wirklich schlecht...

  • Da ist für mich keine Songstruktur zu sehen, alles wirkt zusammengewürfelt.


    Das war damals schon ein echtes "Problem" für Genesis. Man konnte zu derartigen musikalischen Gebilden einfach nicht tanzen, was dazu führte, dass sie den Massengeschmack einfach nicht erreichen konnten. (wollten?) Da musste man schon ziemlich schräg unterwegs sein um solch ein "Gedudel" toll zu finden.


    Das wurde dann aber mit I Can´t Dance deutlich besser. :D

    GENESIS

    In Concert

    1978 Saarbrücken Ludwigsparkstadion 1981 Frankfurt/M Festhalle

    1987 Mannheim Maimarktgelände

    1992 Hockenheim Motodrom - 2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    2022 Hannover Expo

    ..

    Steve Hackett

    In Concert

    2009 Remscheid - 2014 Bochum 2015 Dortmund  

    2017 Hamburg 2019 Hamburg

    ..

    Peter Gabriel

    In Concert

    2013 Stuttgart 2023 Hamburg

    ..

    Anthony Phillips

    2014 Welkers

  • 9 Punkte


    Das ist das Stück auf SEBTP, wofür ich am längsten brauchte.
    Es hat sehr schöne Passagen aber es ist für mich im Ganzen immer noch schwer verkonsumierbar und wird von mir manchmal überblättert, sorry Battle!