TotW [18.-24.02.13]: GENESIS - Wot Gorilla?

  • Der Mittelteil von "One For The Vine" in einer flashy Version, die Collins durch das jazzrockige Schlagzeug wohl besser gefiel als das OFTV-Original, so dass man es zu einem Extra-Instrumental machte. Das ist ganz ok, aber mir fehlt etwas die zielführende Komposition und Melodie. Als Fingerübung ist es allerdings prima.


    Wäre das von Hackett favorisierte (und komponierte) "Please, Don't Touch!" an dieser Stelle besser aufgehoben gewesen? Wäre er dann nicht ausgestiegen? Hätte er dann keine autonomen Soloerfolge feiern können? Wären Genesis im alten Sound bestehen geblieben? Wer weiß. Immerhin klang "Please, Don't Touch!" auf seinem zweiten Soloalbum anders als es Genesis geprobt hatten. Aber ich schweife ab ...


    Ich habe den Track auf der Fahrt zum Büro jetzt drei mal gehört, um den Eindruck aufzufrischen und bin immer ab Mitte des Tracks mit meinen Gedanken wo anders gewesen.


    "Wot Gorilla" ist auf der schwächeren LP-Seite von Wind & Wuthering eher nicht ganz ganz groß, also gibt es 8 Punkte von mir, weil der Track nicht nachhaltig genug ist, aber immer gut hörbar.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ich werde mit diesem Stück einfach nicht warm. Ist wohl sehr subjektiv, aber das ist die Art von Prog, die mir nicht gefällt. Ich geb mal 7 Punkte.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Der Mittelteil von "One For The Vine" in einer flashy Version, die Collins durch das jazzrockige Schlagzeug wohl besser gefiel als das OFTV-Original, so dass man es zu einem Extra-Instrumental machte.


    Alter Schwede! Mir ist bisher überhaupt nicht aufgefallen, dass es sich bei WG um ein "melodisches Recycling" von OFTV handelt. Danke für diesen Hinweis!


    Das beste Element dieses Instrumentals ist der Drumgroove von Collins - der ist klasse.
    Da hätte man mit einem ausgewogenen Arrangement viel draus machen können. Ein schönes Motiv auf dem E-Bass hätte sich hier angeboten und den Groove intensiviert. Leider spielt Rutherford statt dessen diese langen Basspedal-Töne. Und warum? Nur damit er die Hände dafür frei hat, um ein paar Gitarrensaiten zu zupfen. Haut mich leider nicht vom Hocker. Auch Steve darf ein bisschen mitmischen - zumindest da, wo Banks nicht schon alles zugespielt hat.


    Letztlich muss sich WG an anderen Instrumentals wie LOS ENDOS, IN THAT QUIET EARTH oder RIDING THE SCREE messen lassen, die mir allesamt besser gefallen.


    Und wenn ich dann noch darüber nachdenke, dass man für dieses halbgare Gejamme ein Stück wie INSIDE AND OUT nicht mit aufs Album gepackt hat... Selbst MATCH OF THE DAY ist aus meiner Sicht stärker, weil konsequenter.


    6 Punkte!

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Mit dem ganzen Album bin ich nie warmgeworden, was zu großen Teilen am Sound liegt, der mir einfach zu Keyboard-klebrig ist und daran, dass mir nichts im Ohr bleibt. Die Klasse, die z.B. noch das Vorgängeralbum hat, fehlt irgendwie. Das gilt auch für Wot Gorilla - sicherlich keine schlechte Musik, aber nebensächlich hinschwabernd. 8 Punkte.


    Da gefällt mir die nach dem Lied benannte Band besser, die ich gerade zufällig bei der youtube-Suche entdeckte: Wot Gorilla - Is - YouTube

  • Das ist ja eine wirklich zu schöne Idee, diese eine groß angelegte Melodie aus dem Mittelteil von „One for the vine“ als Abschluss der ersten LP-Seite wiederaufzunehmen. Hatte ich bislang auch noch nicht auf dem Schirm. Und als Zwischenfinale kommt der Song wirklich prächtigst: Diese lebendige Farbigkeit des Arrangements ist für mich Klangorgie pur (wie die gesamte „Wind and wuthering“). Und ich liebe diese Fusion-Einsprengsel , die waren für mich schon immer ein unverzichtbares Stilelement im Werk von Genesis. Schade, dass damit dann nach „Naminanu“ Schluss war.


    „Wot Gorilla“ beginnt atmosphärisch auf ganz besondere Weise mit diesem kristallischen Glitzern und Funkeln, dann kommt aus der Tiefe der kraftvolle Phil-Groove, es steigert sich und letztlich entlädt die Spannung sich in dieser ganz wunderbar strahlenden Keyboardmelodie, deren einnehmenden, mitreißenden Charme ich in dieser Form nur von Tony Banks kenne.
    Die harmonische Entwicklung des nun nachfolgenden Mittelteils, der aus einem prächtigen Gewirr von einzelnen Klang- und Melodiefolgen besteht, empfinde ich als meisterlich. Die überaus stimmigen Akkordwechsel verleihen dem Song seinen unnachahmlichen Fluss, der dann mit Wiederaufnahme der Hauptmelodie und einer derjenigen fantastischen Schlusswendungen, wie ich sie auch praktisch nur von Genesis kenne (z.B. bei „Duke’s end“), triumphierend endet. Wunderschön ist dann die Idee des märchenhaft nachhallenden Funkelns und Glitzerns.
    A propos „märchenhaft“: Wahrscheinlich drückt das meine Empfindungen am besten aus, der Song bedeutet für mich - chinwildchickens Vorstellungen nicht ganz unähnlich - Eintritt in eine wunderschöne, kindliche Zauberwelt. (15 Punkte)

  • Wot Gorilla ist was Spezielles - insbesonders auf der W&W. Ein paar Alben vorher wäre der Song in einen Longplayer als Instrumental-Zwischenteil eingearbeitet worden und hätte uns so verzückt. Als eigener Song steht er ein wenig einsam und deplatziert da - und er gefällt mir trotzdem gut. Da läuft einiges ab. Das Drumming fegt durch den ganzen Song und wie schon erwähnt spielt Steve hier seine eigene Linie und Tony eine andere. Leider gab es nicht mehr so viele Stücke dieser Art. Der Gesang fehlt hier ganz und gar nicht.
    Ein gutes Gut von mir - 12 Punkte.

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Es wurde schon alles gesagt. Vitaler, lebendiger Song mit Collins´ deutlicher Handschrift. Gerne 11 Punkte. Hätte der Titel noch gutes Songwriting wäre es ein absoluter Knaller. So bleibt es ein nettes musikalisches Versatzstück in Fusionmanier.

  • "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen."
    (Karl Valentin)

    Spielfreudig, übermütig, aufgedreht. Auf mich wirkte das immer wie ein nicht ganz fertiger Outtake, wo sich alle mal austoben. Oder um die Wette laufen, um sich am Ende in alle Winde zu zerstreuen. Etwas vergeblich sucht man den Song. Das bleibt ausnahmsweise entschuldbar, weil es so ausgelassen und mitreißend ist.
    12 und ein Winterzauber-Yeti-Schneeballschlacht-Sonderpunkt.

    @ Chin:
    Weitaus spannender noch als dieses Stück ist die Reise durch Dein Interpretationsland. Ich wünsche mir auch zu allen anderen Instrumentaltracks entsprechende ausufernde Analysen, wenn es Deine Zeit erlaubt.

  • "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen."
    (Karl Valentin)


    Hätte der Titel noch gutes Songwriting wäre es ein absoluter Knaller.


    @ brecher: Denken hab ich das schon wollen, nur schreiben hab ich mich nicht getraut! :topp:

    GENESIS

    In Concert

    1978 Saarbrücken Ludwigsparkstadion 1981 Frankfurt/M Festhalle

    1987 Mannheim Maimarktgelände

    1992 Hockenheim Motodrom - 2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    2022 Hannover Expo

    ..

    Steve Hackett

    In Concert

    2009 Remscheid - 2014 Bochum 2015 Dortmund  

    2017 Hamburg 2019 Hamburg

    ..

    Peter Gabriel

    In Concert

    2013 Stuttgart 2023 Hamburg

    ..

    Anthony Phillips

    2014 Welkers