TotW [21.-27.01.13]: PETER GABRIEL - Sledgehammer

    • Offizieller Beitrag

    Fripp


    Ich bin überzeugt, da wo es zutrifft, haben andere Mitschreiber bei Gabriel auch ihre Credits bekommen (siehe That Voice Again).


    Zu Aufnahmezeiten von So (kann man auf der SoDNA CD auch gut nachvollziehen) hat Gabriel grundsätzlich Skizzen und Songstrukturen am Piano vorgearbeitet, die dann von den drei genannten Herren ausgearbeitet wurden - allerdings eher nur vom Arrangement her.

  • Für mich ist die Einordnung abhängig vom Zusammenhang. Im Hausgebrauch ein guter, aber kein überragender, unverzichtbarer Song. Für die Party hingegen umgehend Vibrationen auslösend und erwiesenermaßen lagerübergreifend konsensfähig.
    Darüber hinaus auf der Haben-Seite: Wohlwollende Erinnerung, daß das Teil in der 8oer Radiolandschaft in der Tat ein Lichtblick war. Dabei erstaunlicherweise unverwüstlich, nervt auch in der 100. (1000.?) Wiederholung immernoch nicht.
    Witzige Idee, schöne Hommage, auf den Punkt gespielt, knackige Produktion.
    Video konkurrenzlos, so ganz kann ich das in diesem Fall nicht entkoppeln, ich sehe auf ewig die tanzenden Hühner.
    Live natürlich stets abgefeiert, quasi programmierte Fiesta, fand's dennoch im Original stärker. Und, bei allem Respekt: Für den fülligen Graubart nur noch bedingt bühnenkompatibel, fürchte ich. Naja, wird bald zu überprüfen sein.
    Für mich sind das 11+1 all time feelgood-Punkt.
    Und stimmt, laut mussa sein!


    Wegen dem R&B-Einfluss und den Bläsern fragt man sich, ob sich Gabriel da ein wenig von Collins inspirieren lassen hat... Was meint ihr?


    Das glaube ich weniger. Wenn ich mich recht erinnere, hat Gabriel seinerzeit stets betont, daß seine maßgebliche Inspiration von Leuten wie Otis Redding herrührt, und auf den ersten beiden Alben / Tourneen finden sich ja auch ein paar R&B-Spuren. Im Grunde ist er diesem Einfluß früher als sein Ex-Kollege nachgegangen, ohne das allerdings ernsthaft weiterzuverfolgen.

  • Von meinem ersten selbst verdienten Geld gekaufte CDs beim Ur-Saturn in Köln:
    So
    Invisible Touch
    Spot the Pigeon EP


    Nicht nur aus sentimentalen Gründen 15P.
    Klar, den Song kann man sich kaum täglich anhören, aber er ist trotzdem 1a und jeder (!) kennt ihn zu Recht.


    Ein elementarer Teil der Genesis-Welt.

  • Ein klasse Song über Sex - wenn ich das mit dem fruitcage richtig verstanden habe. Warum auch nicht.
    Es muss ja nicht immer Riesenbärenklau sein.


    Was mich persönlich daran beeindruckt ist der Umstand, dass auch ein Mensch,der hinsichtlich Bewegungsästhetik bei rhythmischer Körperertüchtigung (Tanz) als wenig Begabt bezeichnet werden muss hierzu alle Hemmungen fallen lässt und zu geradezu travoltaschen Schwingungen und Drehungen befähigt wird.
    Hierbei scheint es sich nicht um ein bewusst steuerbares oder gar zu bremsendes, sondern vielmehr ein im pawlowschen Sinne zwangsläufiges Verhalten bei nahezu allen Probanden zu handeln, wie allsamstäglich auf Ü-40 Tanztees beobachtet werden kann.


    Da dieses Discostück zudem noch in angenehm natürlichen Klanggewande und mit historisch bedeutsamer Visualisierung daherkommt, soll ihm meinerseits gerne eine fulminante Benotung zuteil werden:


    13 P


    ps: Anders gesagt: Is goil!

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • "I've been feeding the rhythm"...


    Fette 15 Punkte. Das ist ein gottverdammter Hammer. Bei einem solchen Mörder-Groove könnte ja Prince fast schon neidisch werden. Haben Genesis je so einen hinbekommen?


    Levin am Bass ist 'ne geile Sau. Gabriel singt extrem fett. Die Produktion ist gigantisch. Der Aufbau des Songs absolut perfekt. Auf den Punkt. Beginnt mit diesem wirkungsvollen Earcatcher und geht zum Schluss hin nochmals voll durch die Decke. Die Hookline funktioniert prächtig. Wer die "So"-DNA gehört hat, weiß, wie hart Gabriel an seinen "So"-Songs gefeilt hat. Es ging dabei zum einen darum, deren Kern zu erkennen und alles Überflüssige auszumerzen. Im "Sledgehammer" gibt es keine Note zu viel. Und dann ging es noch darum, musikalische Bausteine zu erkennen / zu entwickeln, die den Charakter und Ausdruck der Songs (die sich in den ersten Piano-Versionen auf Gabrielisch ja oftmals wie Nullachtfuffzehnsongs anhören) plötzlich und blitzlichtartig festlegen, sodass die Songs dann wie Edelsteine aus der Masse herausragen.


    Keinen Song der Welt könnte ich mir Tag für Tag anhören (okay, "For absent friends" mal ausgenommen). Darum kann es nicht gehen. Aber dieser 80er-Hit ist in der Tat zeitlos. Nachdem ich ihn durch das "So"-Remaster quasi wiederentdeckt habe, muss ich wirklich sagen: Nie (!!!) war er mir so gut wie heute. Auch das ist für mich ein Indiz von Qualität.

  • Auch von mir gibt es ganz klar 15 Punkte für dieses gnadenlos groovige Stück. Anlage aufdrehen und ab geht's. Egal wo. Da macht sogar das Staubsaugen Spass :-))

  • Selten wurde so poetisch und humorvoll ganz direkt über Sex geschrieben. Der Song hat grossen Unterhaltungswert. Innerhalb von Peters Schaffen gebe ich ihm 13 Punkte, denn es gibt in der Tat noch besseres.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

    • Offizieller Beitrag

    Kann den Song schon lange nicht mehr hören, so totgedudelt ist er.
    Davon unabhängig war er eine tolle Single mit einem fantastischen Video und hat sicher überragend funktioniert und dazu beigetragen, dass sich "So" so gut verkauft hat. Es war geradezu eine Erlösung, dass er in PGs Klassik-Konzerten nicht gespielt wurde und ich würde mir wünschen, dass er auch bei der Back2Front-Europatour im Herbst auf der Streichliste bleibt. Im Grunde gilt das jedoch auch oder zum Teil noch stärker für Big Time und Steam. Irgendwann is gut!