SdW [17.-23.08.09]: GENESIS - Firth Of Fifth

  • Ich meine ich hätte mal von Tony Banks gehört oder gelesen, dass es hier weniger um den Inhalt ging. Es klang einfach gut. Man hat zur Melodie einfach passende Phrasen gesucht. Ich meine auch, dass Tony Banks sagte, er sei nicht gerade stolz auf den Text zu FoF. Wie dem auch sei die positive Bewertung hier ist natürlich gigantisch... :)

  • Ich meine ich hätte mal von Tony Banks gehört oder gelesen, dass es hier weniger um den Inhalt ging. Es klang einfach gut. Man hat zur Melodie einfach passende Phrasen gesucht.


    Sagte Tony nicht genau dies einst über „Dodo“? Kann mich aber auch irren. :)



    Ich haben diesem Meisterwerk seinerzeit doch tatsächlich nur 14 gegeben? Wahrscheinlich war ich damals noch nicht Hackett-affin. ;) Jedenfalls erwische ich mich immer wieder dabei, irgendwelche Liveversion von Steve Hackett (z.B. Genesis Revisited: Live at Hammersmith mit Nad Sylvan oder Live Rails mit Gary O’Toole) von „Firth of Fifth“ anzuhören, als das Original auf der SEBTP. Zum Song selbst: Heute wären es selbstverständlich 15 Punkte, und ich hoffe doch sehr, dass Steve den Song im April wieder präsentieren wird. „Firth of Fifth“ ist ja sozusagen SEIN Song (ihr wisst was ich meine…) – auch wenn der in großen Teilen von Tony Banks geschrieben wurde.

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
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    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Ist doch eigentlich nicht zu übersehen, dass mit "Sands of Time" die Sandkörner in einer Sanduhr gemeint sind, Symbol der verrinnenden Zeit. Ob das zur Erklärung des Textes beiträgt - was spielt das für eine Rolle?


    Das Wort "sands" hat mir keine Ruhe gelassen. Man kann Sand im Englischen wohl durchaus ins Plural setzen: https://www.dict.cc/?s=sands Es gibt Ölsande, Teersande, Mineralsande, Treibsand. Ja, und sogar "sands of time" erhält eine Übersetzung als Sand der Zeit. Steht im Deutschen halt als Singular da. Eindeutig scheint mir der Zusammenhang mit der vergehenden (Lebens-)Zeit. Gut, soweit die Übersetzungsgeschichte. Mir hat jedoch Tony´s Faible für Science Fiction - Geschichten keine Ruhe gelassen. Morgens beim Aufwachen fiel es mir dann ein. Es gibt von einem von mir sehr verehrten britischen SF-Autoren eine Kurzgeschichtensammlung unter dem Titel "Vermillion Sands" (1971), in deutsch bei Suhrkamp als "Die Tausend Träume von Stellavista" (1972) erschienen. Die Stimmung der neun Erzählungen findet m. E. sich auch auf "Firth of Fifth" wieder. Der Klappentext (Auszug): "Vermillion Sands, einst Wüstenkurort zur Erfüllung der ausgefallensten Träume der gelangweilten Reichen, jetzt Künstlerkolonie für Maler, Literaten, bildende Künstler und Musiker, ist in einem langsamen, aber unaufhaltsamen Verfall begriffen. Unwirklich wie ein Fiebertraum, ist es ein Knotenpunkt menschlicher Leidenschaft, von Haß und Neid und Mißgunst und der vielfältigsten Form menschlichen Wahnsinns; ein Zufluchtsort echter Künstler und der Pseudokünstler, Schmarotzer, Geschäftemacher und Sykophanten, die sich um sie scharen." (J. G. Ballard, Die Tausend Träume von Stellvista, Phantastische Bibliothek Band 79, suhrkamp Taschenbuch 833, Hamburg und Düsseldorf 1972, Seite 2)
    Wer sich noch mehr Infos holen will, siehe hier:


    https://phantastikon.de/201604…-stellavista-j-g-ballard/
    J. G. Ballard – Die Tausend Träume von Stellavista und andere Vermilion-Sands-Stories | Buchwurm.info


    Sand wird von Ballard wie Wasser, oder Kristalle als Symbol des Zerfließens der menschlichen Kultur gesehen. Der Autor hat sich in seinem gesamten Werk mit der Tünche der menschlichen Zivilisation beschäftigt. Mit ebenso skurrilen Texten wie Genesis. Keine Wunder, dass ich darauf gekommen bin......
    Ist vielleicht etwas Off Topic, aber, was löst diese wunder - same - volle - schöne Musik doch alles in uns aus?

  • Ich habe FoF noch nicht die ultimativ und einzig richtige Bewertung verpasst? Erstaunlich. Ich tue mich ehrlich gesagt auch sehr schwer damit. Auf der einen Seite ist es schon ein feines Stück, auf der anderen wurde es in meinen Ohren so unglaublich totgedudelt, dass es schon fast an Squonk ranreicht. Hmm ... 12 Punkte? Na ja, sagen wir 13.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Das Wort "sands" hat mir keine Ruhe gelassen. Man kann Sand im Englischen wohl durchaus ins Plural setzen: https://www.dict.cc/?s=sands Es gibt Ölsande, Teersande, Mineralsande, Treibsand. Ja, und sogar "sands of time" erhält eine Übersetzung als Sand der Zeit. Steht im Deutschen halt als Singular da. Eindeutig scheint mir der Zusammenhang mit der vergehenden (Lebens-)Zeit. Gut, soweit die Übersetzungsgeschichte. Mir hat jedoch Tony´s Faible für Science Fiction - Geschichten keine Ruhe gelassen. Morgens beim Aufwachen fiel es mir dann ein. Es gibt von einem von mir sehr verehrten britischen SF-Autoren eine Kurzgeschichtensammlung unter dem Titel "Vermillion Sands" (1971), in deutsch bei Suhrkamp als "Die Tausend Träume von Stellavista" (1972) erschienen. Die Stimmung der neun Erzählungen findet m. E. sich auch auf "Firth of Fifth" wieder. Der Klappentext (Auszug): "Vermillion Sands, einst Wüstenkurort zur Erfüllung der ausgefallensten Träume der gelangweilten Reichen, jetzt Künstlerkolonie für Maler, Literaten, bildende Künstler und Musiker, ist in einem langsamen, aber unaufhaltsamen Verfall begriffen. Unwirklich wie ein Fiebertraum, ist es ein Knotenpunkt menschlicher Leidenschaft, von Haß und Neid und Mißgunst und der vielfältigsten Form menschlichen Wahnsinns; ein Zufluchtsort echter Künstler und der Pseudokünstler, Schmarotzer, Geschäftemacher und Sykophanten, die sich um sie scharen." (J. G. Ballard, Die Tausend Träume von Stellvista, Phantastische Bibliothek Band 79, suhrkamp Taschenbuch 833, Hamburg und Düsseldorf 1972, Seite 2)
    Wer sich noch mehr Infos holen will, siehe hier:


    https://phantastikon.de/201604…-stellavista-j-g-ballard/
    J. G. Ballard – Die Tausend Träume von Stellavista und andere Vermilion-Sands-Stories | Buchwurm.info


    Sand wird von Ballard wie Wasser, oder Kristalle als Symbol des Zerfließens der menschlichen Kultur gesehen. Der Autor hat sich in seinem gesamten Werk mit der Tünche der menschlichen Zivilisation beschäftigt. Mit ebenso skurrilen Texten wie Genesis. Keine Wunder, dass ich darauf gekommen bin......
    Ist vielleicht etwas Off Topic, aber, was löst diese wunder - same - volle - schöne Musik doch alles in uns aus?


    Dann hat dich ja genau das beschäftigt, was mich auch beschäftigt hat: Sand im Plural. Aber ich bleibe bei meiner geologischen Erklärung......:):huhu:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Genesisstücke möglichst textnah zu übersetzen hat ohnehin einen ganz eigenen Reiz. Da entstehen viel schrulligere und unterhaltsamere Geschichten im Kopf, als wenn man da allzu lyrisch rangeht.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • 11 Punkte, vor allem den Mittelteil finde ich klasse, egal ob Stuermer oder Steve ihn spielt


    Er fällt aber ein bisschen gegen andere Longs wie The Musical Box oder Cinema Show, oder auch spätere wie Driving The Last Spike ab, der Song als ganzes


    Schon verrückt wenn man die Bewertung von 2009 liest.
    Ich würde ihn heute genau so bewerten, aber was ich dazu ergänzen muss ist der Text.


    Selbst bei Songs wie "Supper's Ready" oder auch in der "Lamb Story" kann ich eine Art Sinn, wenn auch nicht immer wörtlich sondern im übertragenen Sinne, finden. Aber "Firth" war für mich immer ein Rätsel, bis ich bei Steve Hackett 2011 den Titel verstanden habe weil ich dann zufällig auf DIE entscheidene ZEile mehr geachtet hatte. Zig mal beim hören den Text mitgelesen, aber mir zu sehr den Kopf zerbrochen was er mir sagen soll, auch Gabriels Ansagen zu dem Titel ...


    "And so with gods and men The sheep remain inside their pen", hä? :D
    Ich bin immer zu sehr von Fluss als WASSER ausgegangen ... aber irgendwie hat mir da ein Sinn gefehlt.


    Und dann stehe ich in Stuttgart vor der Bühne und als der Drummer die letzten Zeilen sag wurde es mir klar ...


    "The sands of time were eroded by The river of constant change"


    es geht um den stetigen Wandel der Zeit, die Veränderung, weniger um das Wasser an sich als Wasser, sondern als Metapher der Veränderung, im Grunde genommen ist alles vor diesen letzten zwei Zeilen nicht so wichtig, und es wundert mich nicht das der Text bei Genesis nie so beliebt war, aber irgendwie nähert sich alles zu diesem Textende hin welches so einfach wie genial und allumfassend ist, und hiermit ist es mittlerweile eine meiner Lieblingsstellen von Genesis überhaupt, dieses Ende, die Stelle gefällt mir sogar mehr als der gesamte Mittelteil, in diesen zwei Zeilen steckt soviel drin, was man in zig Songs nicht ausdrücken kann, für mich zumindest

  • 15 Punkte, überragend. Weil immer sehr gut langweilig ist und irgendwo auch Abstufungen sein müssen.


    Das ist schon ein genialer Track, vor allem "live" gehört grenzwertig genial. Liebe ich, höre ich zu jeder Zeit immer wieder gerne. Entwickelt sich unheimlich toll und intensiv. Einfach großartig inkl. notwendiger Überleitung in In Know What I Like ;)

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

  • Ich stelle mal den Link hier herein:

    Der Musik-Professor und klassische Komponist Doug Helvering hatte kürzlich Supper's Ready analysiert (auf Englisch). Vor 2 Tagen hat er dies nun mit Firth of Fifth getan (auf Englisch). Insbesondere die Analyse der Noten bzw. Akkorde waren für mich sehr interessant:


    Classical Composer Reacts to Firth of Fifth (Genesis) | The Daily Doug (Episode 151)

    Yep, habe es auch gestern gesehen und fand es viel interessanter als seine Kommentare bei Supper‘s Ready. Er kannte das Stück auch schon, hat es nur lange nicht mehr gehört. Auch dass es für ihn zu den besten 10 Popular Music Songs aller Zeiten zählt. 😀

    Genesis

    03.07.1992 Gelsenkirchen | 27.07.1992 Köln | 10.02.1998 Dortmund

    23.06.2007 Hannover | 26.06.2007 Düsseldorf | 05.07.2007 Frankfurt am Main

    13.03.2022 Köln | 14.03.2022 Köln

    Mike + the Mechanics 7x 1989–2023

    Peter Gabriel 6x 1993–2023

    Phil Collins 3x 1994– 2019

    Steve Hackett 24x 1994–2023

    Ray Wilson 20x 2002–2023, Cut_ 1x 1999