1990- Phil auf dem Zenit

  • Ja, ja, ja - aber, ich bleibe dabei: Face Value ist ein überraschendes, tolles Album mit nur gelegentlichen GENESIS - Anklängen, aber: dann wurde es zu viel Collins...für mich....Ich poste das auch im Affekt, aus dem Bauch heraus;-)

  • Zitat

    Er ist live einfach eine Granate.


    Er gibt im Anflug pfeifende Geräusche von sich und alle rennen weg? Im Affekt posten macht Laune ... :D

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ja, ja, ja - aber, ich bleibe dabei: Face Value ist ein überraschendes, tolles Album mit nur gelegentlichen GENESIS - Anklängen, aber: dann wurde es zu viel Collins...für mich....Ich poste das auch im Affekt, aus dem Bauch heraus;-)


    Dann wurde es zuviel Schmalz, und wurde später gerechterweise im Fahrstuhl und Supermärkten gespielt.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Phil 1990 auf dem Zenit - das habe ich genau so wahrgenommen. "But seriously" hatte Collins zuvor komplett durch die Decke katapultiert. Dann Berlin im Fernsehen, Hannover ein paar Tage später im Stadion, das war zum Teil überragendes Entertainment und mitreißender Pop-Rock vom Feinsten. Viel besser als die mich doch ziemlich ernüchternde "Invisible touch"-Tour 1987. Bühne und Menge kochten, da sprang der Funke unglaublich über.
    Für mich war der Bogen 1990 allerdings auch schon fast überspannt, denn neben großartigen Knallern brachte Phil zunehmend geschmackliche No Gos hervor. Und ich ahnte, dass das mit dem Erfolg im Rücken zunehmend in die verkehrte Richtung gehen könnte.
    Schon 1991 ging es dann abwärts, Zauber und Charme wichen endgültig einem Sackgassen-Gefühl. Ich wandte mich da ziemlich schnell ab, andere hielten noch länger durch, aber der Zenit war deutlich überschritten.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich war der Bogen 1990 allerdings auch schon fast überspannt, denn neben großartigen Knallern brachte Phil zunehmend geschmackliche No Gos hervor. Und ich ahnte, dass das mit dem Erfolg im Rücken zunehmend in die verkehrte Richtung gehen könnte.
    Schon 1991 ging es dann abwärts, Zauber und Charme wichen endgültig einem Sackgassen-Gefühl.


    Was genau waren denn diese No-Go's und Sackgassen, die ab 1990 kamen und nicht schon vorher da waren?

  • Was genau waren denn diese No-Go's und Sackgassen, die ab 1990 kamen und nicht schon vorher da waren?


    Die No-Gos sind schnell benannt: "That's just the way it is", "Do you remember", "Another day in paradise", "All of my life" und "Father to son" sind dermaßen üble Seichtigkeitsschmonzetten, dass Phil dann live schon einiges aufbieten musste, um mir das Konzert dennoch schmackhaft zu machen. Die Songs zusammen ergeben schon mal ein ganzes halbes (äääh...) völlig misslungenes Album. Und vom Rest ist auch längst nicht alles so richtig prickelnd ("Find a way to my heart", der Beginn von "Colours".... puh, hart an der Grenze zum Noch-aushalten-Können).
    Arg durchwachsen, das. Aber live - wie gesagt - da hatte er mich mit etlichen Knallern.


    Davon, dass No-Gos nicht auch schon vorher da waren, habe ich übrigens nichts geschrieben. Bestes Beispiel ist natürlich "One more night". Aber "No jacket(...)" war insgesamt eben nicht überlagert von dem Mist, der Song ist darauf einfach eine furchtbare Ausnahme. Da er aber ein Hit wurde, wunderte es mich nicht, dass Collins derlei elende Rührseligkeiten dann weiter kultivierte (das ist jetzt schon ziemlich oxymorontisch bis paradoxontisch formuliert). Wann war "Groovy kind of love"? Auch um die Zeit herum? Jedenfalls: Das waren ("Two hearts" auch) eindeutige Indizien des Niederganges, der sein schamlos ausgelebtes Hausfrauenschlagerbarden- und Betroffenheitskitschjammerer-Image zementieren sollte. Er wollte es so, ich wollte es nicht. Pech für mich. Ein Musikheld mehr, der sich vor meinen Ohren selbst demontierte.


    Die "Sackgasse" - natürlich auch Ansichtssache. Ich gehe davon aus, dass Collins sich künstlerisch mit obigen Geschmacksaussetzern massiv geschadet hat und aus diesem Fahrwasser bis heute nicht mehr rauskam.

  • Na ja, bzgl. No jacket ist one more night sicher nicht der einzige Ausrutscher. Man denke nur an long long Way to go und vor allem an doesn't anybody stay together anymore. Und selbst auf hello ist mit don't let him steal your heart away die wohl erste Peinlichkeit vorhanden.


    Groovy hingegen ist in der Collinsversion natürlich ekelhaft, im Original hör ich es mir aber durchaus (wenn auch sehr selten) gern an. Das nur der Vollständigkeiten wegen.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Das waren ("Two hearts" auch) eindeutige Indizien des Niederganges, der sein schamlos ausgelebtes Hausfrauenschlagerbarden- und Betroffenheitskitschjammerer-Image zementieren sollte. Er wollte es so, ich wollte es nicht. Pech für mich. Ein Musikheld mehr, der sich vor meinen Ohren selbst demontierte.
    Die "Sackgasse" - natürlich auch Ansichtssache. Ich gehe davon aus, dass Collins sich künstlerisch mit obigen Geschmacksaussetzern massiv geschadet hat und aus diesem Fahrwasser bis heute nicht mehr rauskam.


    Da hast Du vollkommen Recht. Setzte bei mir aber schon mit dem zweiten Album ein. Das führte dazu, dass ich meine Kohle dann nicht für die immer teurer werdenden Live und Studio - Sülzen ausgegeben, sondern in aufstrebende Bands, wie z. B. Dead Can Dance oder Porcupine Tree, gesteckt habe.
    Ich freue mich für die Forumskollegen, die trotz der Höllenpreise einfach nicht genug vom omnipotenten Phil kriegen und nach Köln zum Gottesdienst, zur Götzenanbetung oder zur Götterdämmerung pilgern werden. Das ist mein Ernst. Wirklich, habt Spaß bei Phil! Doch gestattet mir einen Appell: Vergeßt nicht, dass es noch jeden Menge anderer (guter) Musik gibt. Die hat Phil, bzw. seine Plattenfirma, nämlich in den 80ern und 90ern zugekleistert. (Gelingt mit den uninspirierten Neu-Auflagen zum Glück nun nicht mehr) Und.....ob ich ihm das verzeihen kann?

  • Ein zumindest am Anfang schöner Thread, der sich nun (wieder einmal) zu einem ziemlich maßlosen Collins-Bashing entwickelt.


    Oder auch: Another thread bites the dust.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    • Offizieller Beitrag

    Das ist mein Ernst. Wirklich, habt Spaß bei Phil!


    Das kann ich leider angesichts deines restlichen Beitrages (siehe unten) nicht ernst nehmen.


    Ich freue mich für die Forumskollegen, die trotz der Höllenpreise einfach nicht genug vom omnipotenten Phil kriegen und nach Köln zum Gottesdienst, zur Götzenanbetung oder zur Götterdämmerung pilgern werden. [...] Doch gestattet mir einen Appell: Vergeßt nicht, dass es noch jeden Menge anderer (guter) Musik gibt. Die hat Phil, bzw. seine Plattenfirma, nämlich in den 80ern und 90ern zugekleistert. (Gelingt mit den uninspirierten Neu-Auflagen zum Glück nun nicht mehr) Und.....ob ich ihm das verzeihen kann?


    Begriffe wie "Gottesdienst", "Götzenanbetung", "Götterdämmerung" oder "pilgern" finde ich schon sehr despektierlich. Und wenn ich zum x-ten Mal diesen lächerlichen Vorwurf lese, Phil hätte "gute Musik in den 80ern und 90ern zugekleistert", wird mir wirklich schlecht. Ganz ohne Zweifel ist nicht alles, was Phil Collins gemacht, toll. Aber ehrliche Fans seiner Musik als "Pilger" zu verspotten (nicht anders kann ich deine Aussagen verstehen!), ist eine Unverschämtheit.


    Wenn du dich tatsächlich freust, warum dann diese überflüssig anmaßende Wortwahl im restlichen Beitrag?