PHIL COLLINS: Not Dead Yet Live! - 02.06.2017 LIVERPOOL

Hier mit Sohn Nic am Klavier. Offensichtlich eine Herausforderung für die Stimme.

https://www.youtube.com/watch?v=ZEv94EguKrg

Egal. Ich wäre gerne dabei gewesen.

Geht mir jetzt schon den ganzen Vormittag durch den Kopp. Die alten Lieder.

Zitat von t-laudi

ich weiß grad nicht wirklich, was ich sagen will... außer: ich bereue es nicht sonderlich, bei der diesjährigen Tour NICHT mit dabei zu sein...

Geht mir grad auch so:-( hatte gehofft dass er doch fitter ist
Und zumindest nicht die komplette Show Sitzt.
Abgenommen hat er nicht wirklich da sehe ich kein Unterschied zum November 2016. Stimmlich jedenfalls bei diesen Song ??? Puh... Ist das noch Phil Collins wie ich ihn kenne?

Ich finde You Know What I Mean singt er überraschend gut.

Ich hoffte es nicht sagen zu müssen, aber leider bin ich nicht überrascht. Manchmal macht YouTube ja auch was kaputt. Absichtlich habe ich mir jetzt nur 5 Sekunden eines Clips angesehen und hoffe für mich, dass er bis zum 15.06. durchhält und für ihn, dass er sich damit nicht zu viel vorgenommen hat!

Ich weiss auch nicht, was bei mir überwiegt, wenn ich den ersten Bericht & die ersten Videos lese/sehe:

- Der Ärger, was für eine "lausige" Setlist er anbietet, nach all den Spekulationen - 90% Hit Tour inkl. Genesis Belanglosigkeit.

- Die Freude, ich bin wirklich FROH keine Karte zu völlig indiskutablen Preisen erworben zu haben.

- Die Trauer, wenn ich Phil in seinem Zustand sehe und kaum wirkliche Freude ausmachen kann.
Er quält sich förmlich durch manche Songs. Tut mir fast körperlich weh, da zuzusehen!

Ich glaube nach diesen Eindrücken möchte ich niemals wieder über eine ReUnion nachdenken....

Ich guck nun schon den ganzen Morgen clips aus allen Perspektiven (lustig, dass auf den Tickets "no video/recording" steht ) und empfinde tiefen Respekt für ihn.

Ich kann mitfühlen, wie das ist, so festgetackert sitzen zu müssen, wo man sonst herumgehüpft ist wie ein Flummi. Zudem konnte er sitzend früher zwar gut backing singen, aber nie mit der ganzen Wucht und Bandbreite kommen. Seine Lungen waren stehts voller wenn er stand und den Kopf nach oben reckte. Dass dennoch gestern im Sitzen noch so viel Stimme kam, kann nur auf wirklich viel viel Training basieren. Er hat scheints all seinen Fleiß hineingesteckt. Und Daryl, Leland und das ganze Team haben ihn bestens gestützt.

Im Wissen um seine Defizite hat er eine fantastische Licht- und Screen-Show aufgebaut, die die Kartenzahler eigentlich voll entschädigt haben müssen. Erstaunlich viele Genesis-Clips im Hintergrund.

>I know what I mean< hat mich besonders berührt. Und die Worte, die schon Young King Cole zitiert hat (vielen Dank)

Von mir: Respekt, Phil!

Es ist schon schwierig die Tränen zu unterdrücken bei 02:48: https://youtu.be/ZEv94EguKrg

Man kann nur hoffen, daß er seien gesundheitlichen Probleme in Griff kriegt. Wie lange ist die OP jetzt her?

Fassen wir mal zusammen:
Phil sitzt während des ganzen Konzerts.
Phil spielt kein Schlagzeug.
Phil ist auch stimmlich in keiner wirklich guten Form (bei TAKE ME HOME klingt es für mich, als würde er reihenweise Töne versemmeln).
Phils Gesichtsausdruck vermittelt keinerlei Freude an der Performance, sondern zeugt von großer Anstrengung und K(r)ampf.

Positiv hervorzuheben ist die Leistung der Band, aber das war nicht anders zu erwarten.

Alles in allem muss ich abseits der nostalgischen und emotionalen Komponente (hier besonders er zusammen mit seinem Sohn am Klavier) feststellen:
Phil ist eigentlich (noch) nicht in der Verfassung, um derartige Konzerte zu spielen.
In dem halben Jahr zwischen Ankündigung der Tour und dem Auftritt gestern hat sich sein Zustand nicht merklich gebessert. War der Optimismus zu groß? Sind Krankheit/Behinderung doch zu gravierend? Keine Ahnung, aber das, was ich sehe, erregt in mir größtenteils Mitleid. Und Mitleid ist sicher nicht das vorrangige Gefühl, mit dem ich mir ein Konzert ansehen möchte.

Aus einer gewissen Distanz heraus - ich war nie der grosse Fan von Phils Solowerk - lösen diese Clips gemischte Gefühle in mir aus:

Zum einen die Frage warum er sich das antut und ob er sich das nicht bis vor kurzen noch ganz anders vorgestellt hat? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er von Anfang an geplant hat, den ganzen Abend auf einem Barhocker zu verbringen.

Zum Andern empfinde ich grossen Respekt für die Qualität der Show. Optisch ist das alles ein grosser Genuss und auch musikalisch scheint das, soweit ich dies von den Clips her beurteilen kann, wirklich beste Qualität zu sein. Zu seiner Stimme kann ich dem Posting von Get-in-to-get-out nur zustimmen. Er holt, wohl dank sehr intensivem Training, das Optimum aus seiner misslichen Lage heraus.
Und irgendwie hat dieses Setting auch etwas sehr Berührendes und Intensives. Dieser alte, gebrechlich wirkende Mann, der ganz alleine an seinem Tischchen sitzt und noch einmal alles gibt, was er noch hat. Das hat was. Es erinnert mich irgendwie an den Schweizer Sänger Polo Hofer, der letztes Jahr, von seiner Krebskrankheit gezeichnet, ebenfalls an einem Tischchen sitzend, am Bob Dylan-Tribute-Konzert des Schweizer Fernsehens eine solch intensive Performance ablieferte, dass einem fast die Tränen kamen (nicht nur aus Mitleid, sondern auch aus Begeisterung). Beim Betrachten der Clips von gestern Abend hatte ich dieses Gefühl zum Teil auch. Das Publikum scheint das ähnlich erlebt zu haben, jedenfalls hört es sich an, als hätten sie Phil mit ihrer Begeisterung echt durch den Abend getragen.

Trotzdem bleibt irgendwo die Angst, dass Phil das alles auf Dauer nicht durchhält. Ich wünsche mir aber ganz fest, dass ich mich da täusche!