PHIL COLLINS: Not Dead Yet Live! - 25.06.2017 DUBLIN

  • Ach, ich fand's wunderbar. Mein erstes Mal Stehen bei Phil, erste Reihe und eine tighte Show. Bis auf die Länge, die ja zumindest uns vorher bekannt war und den anderen Zuschauern offenbar völlig gereicht hat, ist die Setlist doch gut. Fast schon frech, Against All Odds und One More Night zu kicken umd Wake Up Call und You Know What Mean drin zu lassen. Nice One, Phil! ;)
    Ansonsten war Phil gut drauf und hat auch echt gut gesungen. Mike und seine Mechaniker hatte ich noch nie gesehen und auch gut gefunden. Blondie war nix. Sound war gut und Dublin gefällt mir total gut! Freue mich auf das U2-Konzert hier in vier Wochen.
    Insgesamt bin ich - nicht zuletzt wegen Alex - froh, die zwei Tage in Dublin quasi auf dem Rückweg von Paris noch mitgenommen zu haben. Phil wirkt mittlerweile auch so, als würde da noch was kommen.
    Bin happy und das Dubliner Publikum war's offensichtlich auch. Gute Nacht!


    Da meine Rückreise aus Dublin ungewollt lang dauerte, gebe ich meinen Senf erst jetzt dazu.


    In Dublin war ich zum ersten Mal, aber da könnte man ruhig öfter hinfliegen. Für eine Stadt dieser Größe fand ich alles sehr entspannt und easy. Wenn man einigermaßen zentral wohnt, kann man sehr viele schöne Ecken gut zu Fuß erreichen. Im Temple Bar Viertel findet man Buddhas übrigens eher selten; der Name ist auf Sir William Temple zurückzuführen. Bier trinken kann man dort gut und reichlich, aber auch sonst ist das Kulturviertel von Dublin sehr sehenswert. Die Preise für Speisen und Bier sind moderat, die für eine Unterkunft allerdings eher selten.


    Zum Konzert kann ich mich GgEeNnEeSsIiSs nur anschließen, was auch kein Wunder ist, da wir fast jedes Detail nachher bei Guinness und Pale Ale ausdiskutiert haben ;) Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich mich nach dem Hören der Autobiographie entschlossen habe, bei einer Show dieser Tour nochmal dabei zu sein. Nachdem Phil Collins in meinem musikalischen Leben so bedeutsam war und ist, war es mir ein wichtiges Anliegen dabei zu sein, auch wenn er die Drums (noch) nicht (wieder) bedienen kann.


    Separate Lives fand ich von Bridgette Bryant und Phil überragend gesungen. Hang In Long Enough war optisch und soundtechnisch ein absoluter Knaller. Bei You Know What I Mean kam einiges zusammen: Sehr schöne Ansage und Herleitung, weshalb der Song ausgewählt wurde, der Umstand, dass es ein seltenes Live-Stück ist und natürlich der Vater & Sohn Effekt am Piano, der das Herz erwärmt. In The Air Tonight fand ich wegen des Schlussteils klasse, der improvisiert und deshalb länger war. Die Party-Sektion war absolut überzeugend, vor allem wegen der sehr starken Bläser. Sussudio sehe ich ambivalent: Muss man nicht machen, aber wenn, dann nur so! Hier wurden die Achtziger Jahre schon durch die Screens so stark betont, dass man - wenn man möchte - schon ein bisschen Selbstironie herauslesen kann.


    Nicolas Collins wurde - nicht zuletzt wegen seines irischen Nationaltrikots mit Collins-Aufdruck - so lange mit Gesängen gefeiert, bis Phil meinte, wir sollten jetzt mit dem Beifall aufhören, bevor Nicolas das noch zu Kopf steigt. Alleine der Umstand, dass Phil seinen in der Autobiographie genannten Antrieb, zusammen mit seinen Kindern Musik machen zu wollen, so schnell und qualitativ absolut überzeugend umgesetzt hat, freut mich sehr und rechtfertigt den Besuch des Konzerts.


    Ja, es gibt auch etwas Negatives zu notieren. Als zu Beginn der Zugabe zuerst Nicolas die Bühne betrat, hatte ich nach der verwirbelten Setlist noch eine geringe Resthoffnung, dass er ein Drumsolo spielt, an das sich I Don't Care Anymore anschließt, bevor Take Me Home erklingt. So kam es dann leider nicht, was mich ein bisschen getroffen hat, da I Don't Care Anymore für mich eine Sensation auf der Setlist war, die ich gerne live erlebt hätte. Zum Glück hatte GgEeNnEeSsIiSs sofort Abhilfe parat: Einfach im November die Shows in der Royal Albert Hall besuchen ;) Die kleine und durchaus etwas naive Hoffnung, Mike Rutherford würde bei einem der Genesis-Songs noch mal auf die Bühne kommen, hat sich nicht erfüllt. Invisible Touch hätte gut gepasst, dann wäre er aber mitten im Party-Set gewesen. Besser war natürlich unser Vorschlag, dass die Zugabe mit Turn It On Again incl. Mike beginnt. Wir dachten dann aber, dass bei Umsetzung unseres Vorschlags der Reunion-Thread in diesem Forum explodieren würde und haben deshalb von einer Übermittlung unseres Vorschlags an Tony Smith abgesehen. Im Übrigen hätte ich ohnehin eher auf I Don't Care Anymore bestanden ;)


    Zum Schluss bedanke ich mich bei diesem Forum. Ohne das Forum wäre ich alleine in Dublin gewesen und GgEeNnEeSsIiSs wäre alleine in Dublin gewesen. Dank des Forums haben wir festgestellt, dass wir beide auf das Konzert gehen und haben uns an zwei Tagen zusammen Dublin angeschaut, Bier getrunken und Phil gesehen. Die Möglichkeit, das Erlebte nicht nur alleine zu verarbeiten, sondern mit jemandem teilen zu können, hat den Trip nach Dublin doppelt so gut gemacht :topp: Danke Niklas und auf ein Neues!