Das Wort zum Samstag

  • Ich wäre sehr entsetzt, wenn ich Wetter und Wochenende nicht sinnvoller zu nutzen wüsste. ;)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Da morgen viel zu tun und so, kommt halt heute was. SO bin ich zu euch.




    Ach Phil, jetzt sitze ich hier vor meinem Rechner, warte auf mein Babe und womit verbringe ich die Zeit? Dekantiere ich den Wein? Nein! Probiere ich das (höchstwahrscheinlich) überaus leckere, selbstgemachte Mousse au Chocolat? Nein? Hänge ich die Wäsche auf? Nein! Stattdessen sitze ich hier vor meinem Rechner und versuche die Zeit damit totzuschlagen, ein Review über eines deiner Alben zu verfassen. Das klingt eigentlich fast schon so armselig wie Ravioli aus der Dose zu fressen, aber was soll ich sagen, ich bin ein eher phlegmatischer Mann. Außerdem brauche ich die Anerkennung die einem hier für jeden hingerotzten Textfetzen zu Teil wird. Hab ja sonst keine Freuden im Leben. Doch bevor ich mich nun weiter in pathologisches Selbstmitleid hineinsteigere, geht’s jetzt los.



    I don’t care anymore
    Was für ein Opener, Phil. Wenn man deine späteren Alben hört, könnte man meinen du hättest den musikalischen An- und auch Verstand von feuchtem Pfefferkuchen, aber dieses Stück beweist mehr als eindrucksvoll, dass du mal mit der Musik befreundet warst. Der Song hat einfach alles. Stimmlich eine Wucht. Und auch der ganze Aufbau von unterdrückter Wut bis zum wilden „Geschrei“ brütet sich die Stimmung hier ihrem Höhepunkt entgegen. Gefällt mir persönlich noch besser als „In the air tonight“.


    I cannot believe it’s true
    Phil, geht’s dir gut? Ist das wirklich ein Album von dir? Huhu, Phil? Wo ist der käsige Schmalz, der widerliche Betroffenheitskitsch und alles andere was man an deiner Musik kennen und fürchten lernte. Nein, stattdessen wird man hier mit erstaunlich frisch wirkenden Bläsern verwöhnt, während eine flotte Melodie das Ohr umschmeichelt. Das der Text dann auch noch eine Art Kontrapunkt zur Musik darstellt, Mensch Phil, wer hätte dir so was zugetraut. Du dir selbst später offensichtlich nicht mehr. Eine tolle Nummer!


    Like China
    So, nun habe ich die ersten beiden Titel höchstwohllöblich gelobt, da wird es langsam Zeit, nicht mehr ganz so euphorisch über jeden vernünftigen Ton zu jauchzen. Und so macht sich bei diesem Stück tatsächlich eine gewisse Monotonie breit. Nicht wegen dem Stück an sich, sondern weil es sich vom Arrangement nicht sehr von I cannot believe it’s true unterscheidet. Zwar ist die Thematik eine andere (Jungfrau ich fi... äh.. krieg dich), aber dennoch find ich es von der musikalischen Umsetzung dann eher mau.


    Do you know, do you care
    Das erste Stück auf dem Album, welches mir so gar nicht gefällt. Phils Stimme ersäuft fast in Hall und Reverb und schon wieder geht’s um seinen Trennung. Das ganze in einer melodramatischen Verpackung die dem Nervfaktor vieler späterer Collinsstücke in Nichts nachsteht. Lieber Phil, wolltest Du hier schon mal testen, wie weit du deinen Unsinn treiben kannst, bevor deine Fans dir den Tonträger über den Schädel ziehen? Und warum tat es niemand? Uns allen wäre viel erspart geblieben. Und die Gesangslinie... Naja, wenn schon Trash, dann richtig. Zumindest in dieser Hinsicht hat Phil hier alles richtig gemacht. :)



    You can’t hurry love
    Ich gebe zu, das Supreme Cover hat etwas für sich. Es ist ordentlich umgesetzt und so weiter. Dennoch gefällt mir hier das Original deutlich besser. Diana Ross und Co bringen einfach viel mehr Leben in dieses Stück als Phil. Das liegt zum einen an der bassarmen Abmischung zum anderen aber auch, das Phils Stimme irgendwie nicht so recht zu dem Stück passt. Sie ist viel zu klar. Das ich das mal über einen der vier Frösche der Apokalypse schreibe hätte ich nie geglaubt, aber das Leben ist manchmal halt seltsam. Und während ich dies schreibe fällt mein Blick auf den Film „Weiße Jungs bringen’s nicht,“ was aber sicherlich purer Zufall ist.


    It don’t matter to me
    Ich gebe zu, so langsam nervt mich das stets gleiche Arrangement des Albums doch ziemlich. Zumal die Grundaussage des Stückes die gleiche ist wie die von I don’t care anymore. Irgendwie will es trotz flotter Melodie und wie immer grandiosen Bläsern nicht so recht bei mir zünden. Am Bass kann’s nicht liegen, gibt keinen. Obwohl dies ein Grundübel des gesamten Albums ist. Phil, wozu war der Bassist eigentlich engagiert? Brauchtest du wen zum Kaffee kochen oder der sich derweil um deine Frau kümmert? Erklär es mir, denn das er am Album beteiligt war, das kannste deinem Hund erzählen.


    Thru’ these walls
    Dass Collins noch nie ein großer Innovator war, das werden mir wohl auch seine größten Fans nicht auszureden versuchen. Also coverte er kurzerhand das Stück Intruder von seinem ehemaligen Bandgefährten Peter Gabriel. Das ganze dann mit anderer Musik und anderem Text unterlegt und schwups, fertig war das eigene Freaklied. Und das ist sogar sehr gut geworden. Nein, mehr noch, es ist mein zweites Highlight auf dem Album und somit auch wohl mein zweitliebstes Stück aus Collins Diskographie. Das es sich dabei um ein Cover handelt sollte Phil jedoch zu denken geben. Oder auch nicht.


    The West side
    Ich gebe zu, mich nervt das Stück gewaltig. Ich meine, klar ist es schön, dass Collins auch ein Instrumental hat (und wer sich jetzt wegen dem hey hey am Ende aufregt, der sollte mal nachschauen, ob es draußen noch genügend frische Luft gibt. Gründlichst!), aber muss es dann so einfallslos sein. Nach der Hälfte habe ich jedenfalls stets den starken Wunsch zu skippen und komme dem auch meist nach. Nicht zuletzt um den peinlichen Fadeout zu entkommen.


    Why can’t it wait til morning
    Wenn man bedenkt, wie oft Phil sich auf diesem Album über seine Alte ausgelassen hat, dann weiß man eigentlich gar nicht so recht, ob das Stück seine Neue meint oder den Scheidungsanwalt. Wen auch immer er aber mit diesem Stück in den Schlaf singen wollte, bei mir funktionierte es hervorragend. Was jetzt nicht heißen soll, dass das Stück per se schlecht wäre, aber wenn ich mir das Album zweimal hintereinander anhören würde, dann wäre dies ein sicherer Skipkandidat, den ich mir dann vielleicht am nächsten Tag noch mal zu Gemüte führen würde.


    Fazit: Und wieder einmal wird es Zeit, dem geneigten Leser die ultimative Wahrheit in komprimierter Form wiederzugeben. Hello, I must be going ist für mich das Beste von Phils Alben. Es wirkt luftiger als Face Value, berührt dabei aber nicht so unsagbar peinlich wie No Jacket Required. Auch, so kommt es mir vor, ist es das Album was am Ehesten zu Genesis dieser Zeit passen würde. Es ist in meinen Ohren der bravere Stiefbruder der Abacab. Was mir jedoch sehr missfällt ist das alles in allem sehr gleiche Arrangement und die bassarmut. Wenn man diverse Stücke mit den Aufnahmen von Perkins Palace vergleicht, dann wird einem klar was ich meine. Was Hugh „Plastikbomber“ Paghdam und Phil da getrieben hat, das Album so höhenlastig zu gestalten, das geht mir nicht ins Hirn. So kommt es, dass ich mir dieses prinzipiell sehr schöne Album sehr selten am Stück anhören kann, denn spätestens ab You can’t hurry love ertrag ich’s nicht mehr und fühle mich vom Klang gegängelt.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Ick weeß selbst, dass heute Donnerstag ist. Aber was solls...


    Nun ist es zum dritten Mal soweit. Das Wort zum Samstag. Und wieder einmal ist es Onkel Phil, welcher herhalten muss. Nicht das ich an ihm inzwischen einen Narren gefressen hätte, aber irgendwohin müssen ja die ganzen Buchstaben die sich in meiner alkoholgetränkten Birne zu Wortgrütze zermantschen.


    „Oh Herma, Herma... Gerechter unter den Völkern, Verkünder der einzigen Wahrheit und Heilsbringer unserer Ohren, über welches von Collins’ Werken dürfen wir heute ein allumfängliches Urteil voller Eloquenz und Schönheit erwarten?“ So oder so ähnlich werdet ihr wahrscheinlich schon sabbernd vor den Monitoren sitzen und so will ich euch auch nicht länger auf die Folter spannen. Heute, leswilliges Klatschfutter, ist die No Jacket required dran.


    Die 80er sind ja auf die eine oder andere Art musikalisch gesehen ein ganz besonderes Jahrzehnt. Überall sahen Sänger auf einmal wie aufgestylte Barbiepuppen (nur die besten Exemplare reichten an Ken ran) aus und schienen mehr Zeit auf ihr Aussehen als auf ihre Musik zu ver(sch)wenden. Und mittendrin Phil Collins, ein eher durchschnittlich schöner Mann mit zurückgehendem Haaransatz. Optisch setzte er damit schon mal Kontraste zum restlichen Bodensatz der damaligen Musikszene. Und musikalisch? Hören wir mal.



    Sussudio
    Phil schrieb bzw. sagte über Sussudio mal, es würde ein Gefühl purer Lebensfreude ausdrücken, den Elan des Frischverliebten sozusagen. Und ja es stimmt, frische Liebe macht die Menschen zu Trotteln (und das ist schön so :D), aber um auf das Niveau dieses Liedes zu verdummen muss man schon in die ganze Welt und darüber hinaus verliebt sein. Und zwar schwerstens. Ewig gleiche Bläser- und Keyboardphrasen die sich mit Phils Gesang und der Effektmaschine dem Ende entgegen langweilen. Ob bei diesem Stück überhaupt etwas ohne Nachbearbeitung aufs Album gekommen ist, das weiß Phil inzwischen wahrscheinlich selbst nicht mehr.


    You know and I know
    Das Stück beginnt mit dem vereinfachten Drumpattern von „I don’t care anymore“. Ob es sich dabei um ein beabsichtiges Zitat handelt oder ob Phil schlicht und einfach nichts anderes einfiel sei mal dahingestellt, denn nach wenigen Sekunden ist Schluss und das eigentliche Stück beginnt. Dadurch wirkt der Anfang arg aufgesetzt und fehl am Platz. Da aber auch das ganze Stück eine einzige Fehlleistung ist passt das schon wieder. Die Melodie ist so auswechselbar, so typisch 80er Jahre mäßig, so völlig kantenlos, dass man genauso gut eine Blue System CD hätte einlegen können. Den Unterschied erkennt man dann auch nur, wenn man aufs Cover schaut. Besonders gruselig ist die Bridge, welche Phil da wohl noch schnell reinklatschte, damit das Stück nicht noch als Langweiler auffällt.


    Long long way to go
    Jetzt war es soweit. Phil hatte gehört und erkannt, dass man mit dem Leid anderer Leute das große Geld machen konnte. Das ist prinzipiell erstmal nicht verkehrt, ich bin der letzte, der ordentliche Gier nicht zu schätzen weiß. Aber muss es denn auf eine solch primitive, Effekt heischende Art und Weise sein. Doch der Reihe nach. Die Melodie ist introspektiv (sofern eine Melodie dies vermag) und soll den Hörer wohl schon allein zum nachdenken über sein Verhalten animieren. Ey Alter, tu was gegen das Unrecht auf der Welt, gib Phil dein Geld. Dann die Instrumentierung. Ja äh... was soll das eigentlich alles sein? Durch den Effektbrei erkenne ich Synthies, Gitarre und vielleicht noch ein (elektronisches?) Schlagzeug. Wobei, das könnte auch ein Drumcomputer sein. Und natürlich musste auch mal wieder die Stimme durch den Hall gejagt werden. Wäre ja schlimm wenn sich Phil Collins wie Phil Collins anhörte, das kauft doch keiner. Doch das größte Unheil dieser Nullnummer des musikalischen Widerstands ist der Text. Lieber Phil, ich weiß, in fünf Minuten kann man kein politologisches Referat abhalten, das erwartet ja auch keiner von dir. Aber statt auf einen der von dir geschilderten Fälle mal genauer einzugehen und aus diesem dann ein ordentliches Lied zu basteln wird jedes Thema nur mal kurz angeschnitten und mit hohlen Phrasen abgespeist. Wo kämen wir auch hin, wenn die Opfer irgendwelcher Idioten für dich mehr wären als namenlose Quotenhuren. Andererseits: Immer wenn ich die erste Strophe höre stelle ich mir vor, wie ein Sussudio hörender, durch das Feld springen- und tanzender Junkie von einem Jäger erschossen wird, weil er dachte die Maul- und Klausenseuche hätte ein menschliches Opfer gefunden. Und weißt du was Phil? In diesem Moment mag ich Long long way to go fast.


    I don’t wanna know
    Musikalisch kann man hier eigentlich das gleiche sagen wie bei You know and i know. Der Text... mhmm... Phil. Bei I don’t care anymore willste von der Alten nichts mehr wissen. Bei It don’t matter to me willste von der Alten nicht mehr wissen. Bemerkst du da gewisse Parallelen zu I don’t wanna know? Nein? Macht nix.


    One more night
    Als ich das Stück zum ersten Mal hörte dachte ich, es wäre eine Satire. Denn so was kann man ja gar nicht ernsthaft aufnehmen. Das Lied besitzt den Scharm und die Herzlichkeit eines geworfenen Messers. Kühl berechneter Kitsch der mit Romantik so viel zu tun hat wie Masturbieren mit Schwanger werden. Da ist jede noch so schleimige Note genau kalkuliert und wird nur noch von Genesis mit In too deep überboten, wobei es dort schon so extrem ist, dass es wohl eine Satire auf One more night darstellt. Ich schrieb bei der Both sides ja, dass Phils Musik sehr Hausfrauen- und Rührstabkompatibel sei. Dieses Stück ist das QED zu dieser Behauptung.


    Don’t lose my number
    Und wieder ein Stück das durch melodische Eindimensionalität auffällt. Nein, eigentlich nicht, es fügt sich nahtlos in die I don’t wanna know und You know and I know Reihe ein und niemanden würde es auffallen, wenn man bei diesen Stücken die Titel vertauscht. Etwas zu hören und sofort wieder zu vergessen fällt einem selten so leicht wie auf diesem Album. Ein Segen, möchte man meinen.


    Who said i would
    Es beginnt mit dem, was ich halbwegs nüchtern für ein Xylophon halten würde. So sicher kann man sich bei Phils und Hughs Effektgepansche da ja nie sein. Doch keine Sorge, schon bald werden diese relativ ungewohnten Klänge wieder vom Trio Infernale aus Synthies, Schlagzeug und Bläsern ersetzt. Ein Bass, oder so was ähnliches semmelt auch noch vor sich hin. Dennoch hat dieses Lied irgendwas. Die Melodie, wenn man davon überhaupt sprechen kann ist bestenfalls minimalistisch, auch wenn allerlei auf den Hörer eindrischt und trötet. Und dennoch gehört Who said i would zu meinen Favoriten, wenn es so was bei diesem Album für mich gibt. Und sei es nur, weil es doch etwas hat, das man als Eigenständigkeit bezeichnen könnte.


    Doesn’t anybody stay together anymore
    Phil, neben Tod, Hunger, Krieg und Pestilenz der fünfte Reiter der Apokalypse erkannte, dass sich keiner der anderen vier um die Verzweiflung der Menschen kümmerte und sah darin fürderhin sein Beschäftigungsfeld. Gott hatte gerade damit zu tun die zehntausend Einzelfälle von Kindesmissbrauch in seiner Kirche zu organisieren, erhob daher keine Einwände. So kam es, dass Phil sich als Eheberater sah und völlig ungefragt seine Meinung zum Thema ins weite Rund blubberte. Witzig hätte ich es gefunden, wenn Phil einfach die Namen und Adressen seiner Scheidungsanwälte gesungen hätte. So aber... Besonders der „Things can change from a misunderstanding“ ist so herrlich banal, dass ich mir das jedes Mal zweimal anhören muss um mich zu vergewissern, das Phil diesen Schmarrn wirklich ins Mikrofon plärrte. Damals, als ich das Album neu erworben hatte, stellte sich mir denn auch die Frage was als nächstes käme. Vielleicht ein Text wie: „Du musst die Herdplatte anschalten, wenn du dir ein warmes Gericht zubereiten willst. Es ist auch von Vorteil, die Speise vorher in ein geeignetes Gefäß zu packen und sie nicht einfach so auf die Herdplatte zu legen.“


    Inside Out
    Ein Stück welches mir im Ohr hängen blieb. Vielleicht liegt es es daran, dass nicht überall die Phenix Horns drübergescheucht wurden wie ein Rollkommando oder daran, dass das Schlagzeug zwar deutlich hörbar, aber niemals nervig ist. Vielleicht aber auch an der (in meinen Ohren) relativ effektfreien Aufnahme.


    Take me home
    Für mich das Highlight auf der NJR. Klar ist es sentimental bis an die Kitschgrenze, aber dabei doch nicht so widerlich abgestanden und peinlich wie Phils sonstiges Schnulzengenöle. Wirklich nervig ist eigentlich nur der Chor in der zweiten Strophe, aber sei es drum. Ich habe mir jetzt die gesamte verdammte NJR angehört, da stört mich das auch nicht mehr. Witzig ist hingegen die CD Version des Stückes. Die ist zwar genau so wie auf Cassette, wird also ausgeblendet, nur hat dies hier überhaupt keinen Sinn mehr, da es sich nicht um das letzte Stück handelt. Ein weiterer Beleg dafür, mit welch heißer Nadel das Album gestrickt wurde.


    Fazit: Für mich ist NJR schon immer der absolute Tiefpunkt in Phils Karriere gewesen. Ja, es gibt Testgeschrei, aber das hat mit Musik ja nun wirklich nichts mehr zu tun. Was Phil dazu veranlassten dieses langweilige, beschissen produzierte und überdies bis zur Unerträglichkeit unselbstständige Machwerk auch noch zu veröffentlichen, das weiß keiner. Inzwischen distanziert sich Phil ja selbst auch von diesem Mist. NJR ist für mich ein typisches Billigzeug der 80er Jahre. Interessanter sind da schon die Parallelen zur Invisible Touch von Genesis. Sussudio wirkt wie der Titeltrack des Genesisalbums, One more night kann seine Verwandschaft zu in too deep (bzw. umgekehrt) nicht leugnen. Das ganze ist nicht so ausgeprägt wie bei Hello, I must be going und Abacab aber dennoch vorhanden.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Das unsere Meinung mal wieder verschieden ist war zu erwarten. Worauf ich dich aber in dieser Bewertung hinweisen wollte ist, dass "I Don't Wanna Know" von Daryl Stuermer stammt und Phil nur den Text dazu geschrieben hat, während seiner Solo-Auftritte ist es instrumental ein beständiger Teil von Daryls Set.

  • Worauf ich dich aber in dieser Bewertung hinweisen wollte ist, dass "I Don't Wanna Know" von Daryl Stuermer stammt und Phil nur den Text dazu geschrieben hat, während seiner Solo-Auftritte ist es instrumental ein beständiger Teil von Daryls Set.


    Das macht es aber auch nicht besser;)

  • Tarzan hab und will ich nicht. Ok, NJR will ich auch nicht, aber ich hatte es, bevor ich wusste, dass ich es nicht will. Manchmal ist die Welt halt richtig sch...lecht.


    Und nee, habe gerade keine Lust dazu, mehr über Phil zu schreiben, vielleicht mal Hackett oder Gabriel, aber von Collins und dem was er mit Musik verwechselt habe ich erstmal wieder genug. :)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    • Offizieller Beitrag

    Wieder mal amüsant zu lesen, so dass man fast Lust bekommt, die Alben mal wieder zu spielen. Die Kritik an NJR kann ich in weiten Teilen nachvollziehen, wobei ich In Too Deep wegen seiner graduellen Fluffigkeit jedoch besser finde als den zähen Brei von One More Night.
    Ich kann mich jedoch erinnern, dass ich das Album damals sensationell gut fand (von obigem Ausreißer abgesehen).
    Heute frage ich mich, wie denn das passieren konnte, aber wir hatten es eben nicht leicht in den Eighties - allerdings hatten wir auch nicht groß gelitten, das kam erst später beim Durchwühlen der Fotokiste oder wenn man sich auf einmal wunderte, warum die gestern noch so kostbare CD-Sammlung nur aus Schrott bestand... ;)

  • Vielen Dank für diesen Thread, Herma. Macht echt richtig Laune, dein Geschreibsel zu lesen und den Kram nochmals zu hören. Und ich würde den Wunsch nach einem "Tarzan"-Wort zum Sonntag ausdrücklich bekräftigen. Büdde, büdde....


    Zu "No jacket(...)": Ich halte das noch immer für ein frisches, exzellentes Pop-Album. Einen solchen Drive höre ich z.B. auf Phils ersten beiden Soloalben in dieser Dichte nicht, die dafür aber atmosphärisch mehr auftrumpfen. (Allerdings ist "One more nightmare" wirklich - und noch um einiges mehr als "In too depp" - eine musikalische Entgleisung erster Güte.)


    Hm, na ja, vielleicht liegt es an meiner unverbrauchten, unwiderstehlich überschäumenden Jugend (gell, chinwildchicken?!), dass ich im Gegensatz zu euch eingerosteten Sesselpupern - was soll man in einem Genesis-Forum auch anderes erwarten - die rhythmische Spritzigkeit des Albums als zeitlose Qualität wahrnehme. (You should be dancing... - yeah!:tanzen:)