Zitat von mutzelkönigSchon der vor einiger Zeit von ihm befürwortete Ansatz, möglichst viele Kameras an die Menschen zu verteilen, damit auf diese Weise Unrecht besser dokumentiert werden kann, führt nicht zu einer besseren und freieren Gesellschaft, sondern in letzter Konsequenz zu völliger Überwachung und Unfreiheit.
Mir ging es nicht darum, das Witness-Projekt als solches zu kritisieren, aber aufzuzeigen, dass es ein schmaler Grat ist zwischen der einen Kamera, die Unrecht dokumentieren hilft, und den vielen Kameras, die schon heute mit dieser Begründung in unseren Städten montiert werden und schleichend den Weg in eine Überwachungsgesellschaft ebnen.
Auf diese Aussageabsicht wäre ich angesichts deiner oben stehenden Formulierung (Hervorhebungen von mir) nicht gekommen. Ich fand sie im Gegenteil sehr klar: Kameras an Leute verteilen führt zu Überwachung und Unfreiheit. Und ich sehe keinen schmalen Grat, sondern eine weite Schlucht zwischen Kameras, die Menschen zur Dokumentation von (in der Regel von Mächtigeren verübtem) Unrecht benutzen, und Kameras, die von Machthabern verwendet werden, um die von ihnen beherrschten Menschen zu überwachen und unter Kontrolle zu halten.
ZitatAnsonsten sollte sich Gabriel lieber um sein neues Album kümmern. Denn darauf warten die Fans schon voller Ungeduld. Und um das zu erraten, braucht es wahrlich keinen Gehirnscanner...
Wenn du das schon heute "weißt", und du damit die gefährlichen Überwachungsstaatmechanismen, die die Gehirnscanner möglicherweise erst zukünftig ermöglichen, heute schon selbst beherrschst, sollten wir uns fragen: Können wir es in Anbetracht des Missbrauchspotentials verantworten, mutzelkönig überhaupt zu nutzen? Oder: Was müssen wir juristisch/politisch etc. tun, damit mutzelkönig nicht missbräuchlich verwendet wird?
ps. Der letzte Absatz ist durchaus nicht ernst gemeint.
pps. Ich würde mich als Gabriel-Fan bezeichnen, und doch warte ich nicht auf ein neues Album von ihm, geschweige denn dass sich irgendeine Form von Ungeduld diesbezüglich bei mir zeigt. Wenn er eins macht, werde ich mich sicherlich darauf freuen, es mir anzuhören, und wenn er keins mehr macht, dann freue ich mich an der vielen guten Musik, die er in den letzten mehr als 50 Jahren geschaffen hat, und an der vielen anderen guten Musik, die andere gemacht haben und machen.