PETER GABRIEL - 25 Jahre "US"

    • Offizieller Beitrag

    Heute (und nicht gestern) jährt sich die Veröffentlichung des Peter Gabriel Albums US zum 25. Mal.


    Das dachten wir 1992 darüber
    Deutscher Genesis Fanclub it: Peter Gabriel - US - CD Rezension


    und das vor 5 Jahren zum 20.
    Deutscher Genesis Fanclub it: Peter Gabriel - 20 Jahre US


    und was denkt ihr HEUTE über dieses Album?

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss gestehen, dass ich es mir schon immer schwer gefallen ist, die Songs auf US zu hören. Das liegt nicht an den Songs als solches, sondern am für mein Empfinden indiskutabel miesem Originalmix. Selten Musik gehört, die in einem solchen dumpfen, blubbrigen, basslastigen und intransparentem Klangbrei förmlich absäuft über dem einzig Peter Gabriel teils wie ein nachträglich hinzugefügter Fremdkörper klar herausstechend schwebt.


    Ich ziehe die Live-Versionen der Secret World Tour den Albumversionen vor. Hier hört man dann nämlich endlich die einzelnen Instrumente heraus, der Mix ist ausgewogen und es rockt wo es rocken muss.


    Insofern: Tolles Album, tolle Songs, aber ich kann mir das Album als solches nicht anhören.

  • Us war das erste PG-Album, dessen Veröffentlichung ich bewusst miterlebt habe.
    Es war die Hoch-Zeit von MTV und ich habe jede Meldung dazu mit großem Interesse verfolgt.
    Dann wurde Digging In The Dirt ausgekoppelt, das Video lief ständig, hier und da gab es TV-Auftritte von PG und schließlich konnte ich das Album mein eigen nennen.
    Schnell noch eine Kopie auf MC für's Auto und dann spielte es (vor allem dort) bis die Kassette hin war.
    Es ist wahrscheinlich das Album von PG, das ich am häufigsten gehört habe.
    Die Songs sind durchweg gut bis fantastisch. Lediglich Only Us und Fourteen Black Paintings wurden gelegentlich geskipt.
    Auch ich war von dem dumpfen Klang etwas irritiert, habe dies aber auf meine damalige ziemlich billige Wiedergabetechnik geschoben. Im Real World Studio hörte sich das bestimmt fantastisch an!

    • Offizieller Beitrag

    Zum Klang würde ich sagen, dass die Original CD von 1992 tatsächlich breiig und dumpf klang. (Das hab ich damals so allerdings gar nicht wahrgenommen mit meinen jugendlichen 22 Jahren.)


    Die remasterte Version ist dagegen deutlich transparenter. Sie ist für mich das Album, bei dem ich den Remaster-Vorgang am deutlichsten höre. Insofern hat sich das mit dem schlechten Mix von US für mich inzwischen erledigt.


    Die Live-Versionen von SWL (bzw. der Konzerte überhaupt) fand ich nicht nur vom Mix klarer, die waren auch durch die Tatsache, dass PG auf der Bühne nicht so unendlich viele (Welt)musik-Schichten übereinander legen konnte, luftiger und direkter.

  • bin damals nach Stuttgart gefahren um sie zu kaufen.
    Mit einem Freund.
    Dann heim und nicht gehört sondern Abends mit ihm zusammen eine Session.
    CD komplett am Stück durchgehört.
    Habe ich weder vorher noch nachher nochmal so gemacht.


    Habe diverse der Special Versions von Single CDs in lustigen Verpackungen.. irgendwo.


    Ich fand die immer klasse.
    Diverse Perlen aus meiner Sicht und 1993 das erste mal den Peter live gesehen in München.


    Paula Cole fand ich da besonders toll, musikalisch und optisch :)


    Ich höre die noch immer gerne.
    ME

  • Ich muss gestehen, dass ich es mir schon immer schwer gefallen ist, die Songs auf US zu hören. Das liegt nicht an den Songs als solches, sondern am für mein Empfinden indiskutabel miesem Originalmix. Selten Musik gehört, die in einem solchen dumpfen, blubbrigen, basslastigen und intransparentem Klangbrei förmlich absäuft über dem einzig Peter Gabriel teils wie ein nachträglich hinzugefügter Fremdkörper klar herausstechend schwebt.


    Ich ziehe die Live-Versionen der Secret World Tour den Albumversionen vor. Hier hört man dann nämlich endlich die einzelnen Instrumente heraus, der Mix ist ausgewogen und es rockt wo es rocken muss.


    Das geht mir ähnlich. Diesem Album würde ein 5.1-Mix ungemein gut tun. Aber Peter lässt Steven Wilson sicher nicht an die Bänder ran ;)

  • Ein verdammt schwieriges Album. Und leider für mich nach den ganzen Meisterwerken davor ziemlich schwach. Hab es damals glaube ich 2008 zusammen mit dem White Album der Beatles in Berlin gekauft. Wie bereits zum Song der Woche geschrieben, ist auf US das erste Mal dieser Biss verloren gegangen, der insbesondere Melt und Security auszeichnete. Alles wirkt verwaschen und unschlüssig. Könnte natürlich auch an dem Mix liegen, aber ich glaube eher, dass den Songs einfach das gewisse Etwas fehlt. Es fehlt einfach an Ecken und Kanten.


    Ein Problem ist einfach, dass sich Peter nach meiner Meinung nicht wirklich entscheiden konnte, ob die Songs eher sperrig und atmosphärisch oder stattdessen doch eher poppig sein wollten. Wie bei Shock the Monkey oder Games Without Frontiers versucht Peter hier, beides zu verbinden. Anstatt aber dass solche Meisterwerke dabei herauskommen, bleiben die Songs irgendwie auf halbem Wege zwischen Atmosphäre und Pop in der Luft hängen. Die Stücke sind zu sperrig, als das sie wirklich ins Ohr gehen aber es wird auch zu sehr versucht, in die Richtung Pop zu gehen, als dass sich die Atmosphäre wirklich frei entfalten könnte.


    Only Us geht extrem konsequent auf pures Feeling, daher funktioniert dieses Stück noch relativ gut. Das wahre Highlight und die große Ausnahme von der Regel ist für mich Digging in the Dirt. Das ist wirklich ein saustarker Track wo Atmosphäre und genialer Pop zusammenkommen. Dazu noch dieses seltsame Video und fertig ist ein Meisterwerk. Secret World kommt Live wirklich deutlich stärker, weil da der Mittelteil so reinknallt, was in der Studio-Version nicht wirklich zur Geltung kommt.


    Was die Secret World Live Tour anbelangt: Ich mag Peter anhand der Videos auf dieser Tour einfach nicht. Er hat das schräge Image von Anfang der 80er abgelegt (naja, logisch, man entwickelt sich halt mit dem Alter...) und auf der Tour versucht er irgendwie extrem cool/lässig mit komischen 'sexy' Moves rüberzukommen. Das wirkt auf mich irgendwie komisch und will so gar nicht zu den Songs passen. Ne sorry, sein Auftritt auf diesen Touren ist einfach nicht so meins, dann schon lieber seine schrägen Auftritte vom Rockpalast :)


    Insgesamt kein schlechtes Album, aber insgesamt hatte Peter seine wirklich geniale, innovative Phase schon hinter sich.

  • Mich hat dieses Album unglaublich stark beeinflußt - besonders der Opener, das MIttlere, und der Closer.
    Mir hat es darüberhinaus auch geholfen, meine damals gerade erst hinter mir liegende schwierige Lebensphase zu verarbeiten - einige Texte gaben mir gute gedankliche Anknüpfungspunkte, andere wiederum trafen [auf] meine innere Gedankenwelt genau zu. Das Cover stellt ein Stadium dar, in dem ich mich mehr oder weniger bis heute befinde (mit nur kurzen Unterbrechungen).


    Alles in Allem war das Album für mich persönlich alleine schon deswegen der Hammer, weil es in meinen Augen ein Fusionsreaktor der Weltmusik war : Es wurden so viele verschiedene Stilrichtungen miteinander in Verbindung gebracht, wie ich das später in *dieser* Form nie wieder erlebt habe.


    Erst dieses Album hat mich überhaupt zur Weltmusik gebracht.


    P.S. : Damals gab es noch CD-Hüllen mit weißem ( ! ) Innenteil zu kaufen ... Ich habe die CD darin "umgebettet", um die Farbwirkung noch stärker herauszuarbeiten. Ich finden, einmal abgesehen von leichtem Gilb, sieht dieses Rot auf Weiß (Cover) bzw. Weiß-lichtgrün auf Weiß (CD) immernoch toll aus !

    "There are crawlers under my lambswool feet..."
    (Quelle)

    Einmal editiert, zuletzt von Alrik Fassbauer ()