Peter Gabriel Tribute Abende Theater Rigiblick - Zürich

Heute per Zufall bei uns in der Zeitung gesehen:

Das Theater Rigiblick in Zürich veranstaltet drei PG-Tribute-Abende zu seinem 65. Geburtstag. Musik und Geschichten aus dem Leben vom PG. Mit mehreren SängerInnen (u.a. die hervorragende Anna Känzig), Band und 20-köpfigem Orchester.

Theater Rigiblick - Spielplan - Kalenderansicht - Peter Gabriel - a Tribute

Ein paar Worte zum Theater Rigiblick: Theaterleiter Daniel Rohr hat es zu seiner Spezialität gemacht, hochwertige musikalische Theaterabende zu bestimmten Bands/Musikern zu inszenieren. U.a. hat er schon Abende zu Pink Floyd (dark side of the moon trifft auf eine Kurzgeschichten von Ray Bradbury), Leonard Cohen, Bruce Springsteen, Monthy Python (Liederabend) u.a. inszeniert. Was ich davon gesehen habe, war wirklich sehenswert.

Lustigerweise sass Daniel Rohr am Zürcher PG-Konzert zwei Reihen hinter mir. Ich hab mir noch gedacht: "Aha, der mag also auch PG..." Wie man nun sieht, mag er ihn nicht nur, sondern hat gleich noch Feldforschung betrieben.

Ich werde sehen, dass ich im März oder April eine Vorstellung besuchen kann und werde hier berichten, wie es war.

Ja, das ist besagter Daniel Rohr, allerdings noch bevor er mit dem "Rigiblick" sein eigenes Theater eröffnet hatte.

So, nun wird es Zeit für meinen Bericht:

Was soll ich sagen? Der Abend begann relativ schwach und endete absolut grossartig.
Das Konzept ist einfach erklärt: Es werden Songs von Gabriel gespielt, dazwischen erzählt Daniel Rohr biographisches und anekdotisches über PG. Für Fans natürlich nichts Neues, aber die ideale Gelegenheit um Gabriels Person und Werk einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Als Klangkörper dienen eine Rockband, 5 Sänger, eine Sängerin und ein 20-Köpfiges Kammerorchester.

Als Intro wurde vom Orchester "Nest" gespielt, eine schöne Einstimmung. Danach verlief der erste Teil des Abends chronologisch. Man begann mit "solesbury hill", was leider gründlich in die Hose ging. Irgendwie war die Band nicht richtig eingespielt und der Sänger (Tobey Lucas) war stimmlich überfordert (er sollte später leider auch noch "don't give up" versemmeln). Einen Moment lang hatte ich das Gefühl an einem Schülerkonzert zu sein. Doch dies sollte sich zum Glück schnell ändern.
Song Nummer zwei war eine schöne Überraschung: "Humdrum" von Daniel Rohr selbst gesungen und sehr schön arrangiert (u.a. mit Akkordeon).
Nun kam das Orchester zum Zug und zwar gleich mit "rhythm of the heat". Den Sänger kann ich hier nicht mehr nennen, aber es war Klasse. Weiter ging es mit "wallflower" (ebenfalls die Orchester-Version) und berührend gesungen von Anna Kaenzig.
"Sledgehammer" wurde völlig gegen den Strich gebürstet und als schmutzige Bluesrocknummer dargeboten. Danach don't give up (mit Orchester), wieder mit der grossartigen Anna Känzig und mit dem leider überforderten Lucas (wie Gabriel bei der letzten Tour musste er bei den hohen Parts oktavieren). Zum Abschluss des ersten Teils ein schönes "talk to me" irgendwo zwischen der Studio- und der unplugged-version angesiedelt. (Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Song vergessen habe, aber ich glaube, das war's vor der Pause).

Der zweite Teil begann ruhig. Zuerst "mercy street" und danach "father/son". Darauf zeigte der Jazzsänger Bruno Amstad bei darkness zum ersten Mal sein Können (alle Songs bisher übrigens mit Orchester).
Nun hatte Rohr nochmals eine Überraschung für die Fans bereit: "On the Air" rockte ab, wie der Teufel. Das Publikum begann zu kochen und war nun heiss für das grosse Finale: "Signal to noise", Bruno Amstads Kabinettstückchen. Er sang nicht nur Gabriels Part, sondern auch den Part von Nusrat Fateh Ali Khan live und in eindrücklicher Qualität. Dazu zeigte das Orchester nochmals, was es kann. Ich glaube so gut habe ich diesen Song noch nie gehört. Alleine für diese vielleicht 10 Minuten lohnt sich der Eintritt. Gänsehaut pur! Ich wünschte mir, Gabriel könnte diesen Auftritt hören, er würde wohl den Hut ziehen.

Als Zugabe gab es "biko" von allen gemeinsam performt.

Wenn ihr am 7. Juni die Gelegenheit habt, da hin zu gehen, schaut euch den Abend an. Es lohnt sich.

Hier ein kleiner Eindruck, bei dem die musikalische Wucht aber leider nicht gut rüberkommt:
https://www.youtube.com/watch?v=n3fqE6wDA-E

Hallo Shiraz,

herzlichen Dank für deinen Bericht.

Nur noch eine kleine Vorschau am Rande: Im Herbst wird das Theater Rigiblick Pink Floyds Atom Heart Mother auf die Bühne bringen und zwar mit dem vollen Programm: Chor, Bläserensemble und die Floyd Coverband "Crazy Diamond". Auch das dürfte ein spannender Abend werden..