• Kleines OTichi...

    Letztlich ist es halt auch nur ein Instrument. Eins, das bisweilen natürlich faszinieren kann, wie Tony am Baß oder David an der Gitarre.

    :):rolleyes:


    (Bei "Tony" und "David" hab ich zuerst echt auf dem Schlauch gestanden, tiefe Nacht. Dachte Du meinst das anders.)


    Instument ... ja ... das ist nett gesagt ... öh .. Musik-Kritiker bringen oft als erstes "Peter Gabriel kann mehrere Instrumente spielen (Flöte, Schlagzeug, Klavier), aber keines richtig". nöhl nöhl


    Klar ist sein bestes "Instrument" seine Stimme. Mich aber faszinieren voir allem die ihm entgleitenden, nicht kontrollierten Momente, die die Besonderheiten seiner Stimmen ausmachen. Wären sie "nur" bzw. überwiegend Instrument,en-"Stimmungen" so wie bei den richtig exztrem gut geschulten Opernsängern, dann müssten die meisten Songs ähnlich klingen, je nachdem was er WILL.


    Ist aber oft nicht so. Ich liebe ja just die Momente, in denen seine Stimme sich als eigenständiges Wesen entpuppt,. dass trotzig mit dem Fuss aufstampft und sich die Songs so hinbiegt, wie es ihr passt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: mir war nach editieren

  • Hm, GitgO...:gruebel:


    Eigentlich ist das nicht komisch gemeint. Er meinte doch sicherlich David Rhodes und Tony Levin, P.G.s ständige Begleiter...


    Oder habe ich jetzt den Witz nicht kapiert?


    Hotbl.

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

    Einmal editiert, zuletzt von Hotblack Desiato () aus folgendem Grund: Ohne Zitat, wie gewünscht...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gitgo,


    ich schlage vor, alles zu Scratch My Back besprechen wir weiter wo es hin gehört, nämlich hier bzw. genauer hier. :)




    Was mich zu meiner Heftigkeit gestern veranlasst hat, weiß ich auch nicht so genau.


    Vielleicht eine Kluft, die ich zwischen meinem faktisch-strukturiertem und einem (behauptermaßen) enthusiastisch-fixiertem erahne...


    Nein, ich will dich nicht von Peters Stimme überzeugen. Wenn schon eher davon, das nicht totzuanalysieren. Du kommst mit Beispielen, teilweise sekundengenauen Angaben, und versuchst hinter das Geheimnis von etwas zu kommen, von dem ich glaube, dass viel weniger Geheimnis drin steckt, als du annimmst.


    Ein Mensch hat 1000 Stimmen - du auch. Wenn du morgens redest klingst du anders als abends, bist du ein wenig verschnupft sowieso, aber auch wenn du erschöpft oder energievoll bist. Das widerfährt auch Peter und ist bei Liveaufnahmen wahrnehmbar. Ich glaube aber, er "macht" da viel weniger, als du denkst.


    Natürlich hat er zu verschiedenen Zeiten verschiedene Ansätze verfolgt, ich sehe die aber ein wenig ganzheitlicher. Ich gehe eher von künstlerischer Absicht oder von Energieeinsatz aus, denn ob in Sekunde 3:12 ein Kiekser kommt und weshalb und wie. Vermutlich ist das dasselbe, wie das, was dein Freund mit "PseudoWissenschaft" meinte.


    Trotzdem hast du beispielsweise recht - Peter klingt auch manchmal schnarrend oder metallisch. Zur Zeit von III hat er ja sowas wie seine Punk-Phase gehabt. Da hat er sich oft sehr beansprucht. Trotzdem würde ich sagen, seine Stimme hat grundsätzlich ein warmes Timbre. Beispiel: Wenn du eine Klarinette nimmst, hat die eigentlich einen "hölzernen", warmen, weichen Ton. Wenn du sie aber überbläst, also viel zu heftig reinpustest, kriegt die auch was schepperndes, an den Ohren zerrendes. So ähnlich sehe ich das mit Peters Stimme.




    Ach, und abschließend: Ja, ich meinte natürlich Levin und Rhodes.
    Vielleicht ist das aber ein gutes Beispiel, wie wir beide aufeinandertreffen. Ich hatte mich zwar nicht ganz eindeutig ausgedrückt, aber dachte, es wäre klar genug (Hotblack Desiato hat's immerhin kapiert). Ich also denke, es ist so eindeutig, worum es geht - du schipperst auf einmal in irgendwelchen Gewässern und ich versteh die Welt nicht mehr...

  • Peters Stimme. Als ich ihn das erste mal hörte, Anno dunnemals, da fand ich sie zunächst auch „merkwürdig“, „gewöhnungsbedürftig“, „nicht sofort zugänglich“ für mich, gepaart mit diesem komischen rasierten Loch oben am Haaransatz. Doch schnell habe ich diese seltsame Stimme lieben gelernt – mit all seinen Facetten…

    Die Veränderung der Stimme unterliegt bei ihm wie bei anderen Musikern dem normalen Alterungsprozess und, was GitgO hier hervorheben wollte, den Änderungen seiner musikalischen Entwicklung. Mir persönlich ist das alles zu anstrengend und auch zu analytisch, das alles auseinander zu frickeln, um dann schließlich, ja was eigentlich herauszubekommen? Ich kann meine persönlichen Vorlieben hier nennen, was seine Stimmlagen- Phasen angeht, aber jemand anders hat da andere Vorlieben, und wen interessiert das denn letztendlich?

    Zugegebenermaßen gibt es diese Phase 2003 (?), als PG wohl stimmlich nicht so auf der Höhe war…, sagt man. Ich habe ihn damals nicht live gesehen, oder besser gehört, kann deshalb zur Beurteilung also nur die Live-DvD nehmen, die aber sowieso neu besungen und platt-remastered wurde, so dass von den „Schwächen“ seiner Stimme dort nicht mehr viel übrig blieb (oder ich nehm’s nicht war, lass mich aber gerne eines besseren belehren!).
    Anmerkung: vielleicht hat er sich mehr seinen außermusikalischen Aktivitäten zugewandt und seine Stimme nicht gepflegt, geübt, Unterricht bekommen? Keine Ahnung!



    Nein, ich will dich nicht von Peters Stimme überzeugen. Wenn schon eher davon, das nicht totzuanalysieren. Du kommst mit Beispielen, teilweise sekundengenauen Angaben, und versuchst hinter das Geheimnis von etwas zu kommen, von dem ich glaube, dass viel weniger Geheimnis drin steckt, als du annimmst.
    Ein Mensch hat 1000 Stimmen - du auch. Wenn du morgens redest klingst du anders als abends, bist du ein wenig verschnupft sowieso, aber auch wenn du erschöpft oder energievoll bist. Das widerfährt auch Peter und ist bei Liveaufnahmen wahrnehmbar. Ich glaube aber, er "macht" da viel weniger, als du denkst.



    Also Thom, dem kann ich zustimmen!


    Natürlich hat er zu verschiedenen Zeiten verschiedene Ansätze verfolgt, ich sehe die aber ein wenig ganzheitlicher. Ich gehe eher von künstlerischer Absicht oder von Energieeinsatz aus, denn ob in Sekunde 3:12 ein Kiekser kommt und weshalb und wie. Vermutlich ist das dasselbe, wie das, was dein Freund mit "PseudoWissenschaft" meinte.



    Ja, genau das habe ich damit gemeint!

    Was bleibt? PGs Stimme ist immer noch phantastisch, vielleicht manchmal einen Halbton tiefer (?), manchmal dann auch wieder ähnlich wie in jungen Jahren, dem Tee mit Honig sei Dank!
    Freuen wir uns also über diesen Zustand, solange er anhält und genießen die Mitschnitte der letzten US- Tour und die kommenden Konzerte im Herbst!

    In diesem Sinne:

    Seid gegrüßt :huhu:

    Von

    HotBLACK

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    Einmal editiert, zuletzt von Hotblack Desiato ()

  • Ich kann meine persönlichen Vorlieben hier nennen, was seine Stimmlagen- Phasen angeht, aber jemand anders hat da andere Vorlieben, und wen interessiert das denn letztendlich?


    Mich.



    Zitat

    Peters Stimme. Als ich ihn das erste mal hörte, Anno dunnemals, da fand ich sie zunächst auch „merkwürdig“, „gewöhnungsbedürftig“, „nicht sofort zugänglich“

    In der Zeit des umgekehrten Irokesen rasierten Kopfes (1972) fand ich seine Stimme so göttlich. Der Umfang. Die Schwingungen. In einer tiefen Operations-Narkose hörte ich als Ohrwurm die Musical-Box-ouuououowuoho-s. Unglaublich auch das Knight intro.
    Dabei war die Stimme zu der Zeit anscheinend komplett ungeschult und wie FACHLEUTE mir erklären, offenbar gruslig neben den Tönen und im Falsett brechend und mit falscher Atmung. Egal. Die Standleitung von meinem Gehör zu meinem Sonnengeflecht und den Gänsehaut-Nerven scheint sich nicht auf exakte Töne zu kaprizieren (ich selbst habe einen Umfang von einer halben Oktave im zweiten Bariton und umkreise die Töne weitläufig).


    Nicht richtig klar komme ich, aber das vor allem nach dem großen Erfolg der Muppets, auf die Kermit Variante, zu sehr OTTO und heute ExBuPrä Wulff. Und die Heeyyyaaas, ob die so oft sein müssten?

    ###

    Zum analytischen Herangehen: Lustig, Eure Abwehrhaltung. Sonst wird hier doch noch die kleinste Schwingung einer halbgeöffneten HiHat analysiert :p . Ich pule gerne Dinge auseinander. Frösche seziere ich zwar nicht, aber ein schöner Motor oder eine frickelige Bilanz, da juckts mir in den Fingern. (Was-passiert-dann-Maschinen oder zimmergroße Kugelbahnen - ein Traum!) So wie Leigh mit ihren Sound-Grafik-Monitoren alles auf die Reihe bringt, herrlich! Dazu vielleicht noch solch ein Radiowellendiagramm wie von fernen Pulsaren zu Peters Stimme und ich bin happy.


    ###




    Mich beschäftigt Peters Stimme sehr.
    War schön, hier über das Forum und Leigh endlich zu verstehen, wieso die in den Tubes kursierenden Lamb-Versionen bzw. insbesondere Carpet Crawler-Versionen derart unterschiedlich klingen, auch im Song selbst: Aha, Archives und Nachbearbeitung. Da muss man erstmal drauf kommen. Die Unterschiede seiner Stimme mitten in den Songs hatten mich total kirre gemacht (wohingegen ich die Veränderungen des Synth noch nicht wahrnehme... kommt noch)


    (OT. Ich wollte das archivieren, denn weil unsortierte Gedanken zu Peters Stimme schon lange in wie Blasen in der Lavalampe in ir auf und ab steigen. Schön, hier Leute zu finden, mit denen man sich austauschen kann. ((Lustigerweise sind die Peter-Fans hier im Forum gar nicht so vorwärts wie die Phil-Fans. Hat wohl historische Gründe. )))


    *** Nachtrag, Jahre später: Mittlerweile berührt mich seine Altersstimme, wenn er sie zulässt und nichts presst. Das ist zutiefst zu Herzen gehend


  • Wie unterschiedlich man ihn hört! Scratch My Back wurde von Jan Kühnemann niedergemacht:
    Wie man David Bowie erwürgt « Pop « Tonträger
    (Ich mag einige der Covers, aber Heroes ist richtig übel, da hat Kühnemann recht!)*


    ## Nachtrag zur Klarstellung: Kühnemanns review ist oberflächlich und dämlich, und gibt nicht meine Meinung wieder, es war nur ein Beispiel für die Unterschiedlichkeit der Art zu Hören, bitte.


    Lieber GitgO, das war leider meine Schuld. Du hast dich ganz klar - auch vor deinem Nachtrag - nicht mit der vollständigen Kühnemann-Rezi identifiziert (was aber natürlich völlig respektabel gewesen wäre), sondern dich lediglich dessen Urteil über "Heroes" angeschlossen. Ich habe dann im nachfolgenden Post den Eindruck erweckt, du würdest Kühnemann in allem Sonstigen folgen. Das wollte ich gar nicht, es konnte aber trotzdem so gelesen werden. Entschuldigung. Das hat den Thread-Verlauf wohl durchaus beeinflusst.
    Ich möchte dir nur sagen, dass dein Thema natürlich mehr als interessant ist. Zwar denke ich auch, dass man gerade hinsichtlich der menschlichen Stimme stets einen ganzen Wust unbewusst wirkender Prägungen mit sich rumschleppt, aber wie interessant ist es, von anderen zu erfahren, was sie da alles hören...mit wie vielen Stimmen Peter zu ihnen spricht...Ich sehe den Vorhang nicht "zu" und nix versemmelt. Würde also gerne noch drauf zurückkommen, hatte bloß in den letzten Tagen viel "Supper's ready" in den Venen.


    Einmal editiert, zuletzt von townman () aus folgendem Grund: Gibt es.

  • Beim Herum-kramen in den ollen Schubladen von Youtube (man findet immer 2 dunkle Socken die nicht passen) stieß ich auf diese Analyse zu Peters Stimm-Umfang, die ich (glaub ich) bisher noch nicht hatte.


    The Vocal Range of Peter Gabriel


    Besonders schön die Einteilung, wenn man den Untertext aufblättert


    Ich packe sie nur schnell hier herein, damit sie mir nicht verloren geht.
    Will keinesfalls eine neue Diskussion oder Threadbelebung starten.

  • An GitgO noch einen besonderen Dank für diese Verlinkung dieses Videos!:topp::topp::topp:

    Zeigt es doch in eindrucksvoller und vielfältigster Weise, welch unglaublich ausdrucksstarke und auch wandlungsfähige Stimme Peter nunmal hat.

    Diese Stimme war es letztendlich auch, die mich zum großen Fan von ihm werden ließen im Zusammenhang mit seiner Performance der Songs selbstverständlich.