Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...


  • ... und überhaupt an allem seit dem Niedergang des Pharaonentums schuld"-Platte auflegt. :D


    Da muss man noch deutlich früher ansetzen. Ich sage nur "Aussterben der Dinosaurier"...
    :D




    Wenn die Schulbildung von Otto Normalschüler nach zwölf Jahren genauso gut ist wie nach dreizehn, dann hieße es die Lebenszeit der Schüler zu verschwenden, indem man sie ein weiteres Jahr an der Schule behält.


    Ich habe das nie so empfunden. Im Gegenteil. Die stets freien Nachmittage boten vielfältige Gelegenheiten für das außerschulische Leben: Verabredungen mit Freunden (die dann auch tatsächlich Zeit hatten!), Klavierunterricht, "Schwarzes Auge" spielen, durch die Stadt streunen, herumhängen und ganz viel Musik hören.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • ...aber ist das auch für den Menschen gut, wenn man ihn nur noch als Rädchen im kapitalistischen Getriebe begreift, welches sich schön lange drehen soll.


    Auf dieses Argument habe ich gewartet :topp:



    Dazu kommt das Problem, dass die immer jüngeren Abiturienten anscheinend immer weniger selbständig sind.


    Tatsächlich? Ich gewinne in meinem beruflichen und privaten Umfeld einen ganz anderen Eindruck.


    Es wird berichtet, dass es heute an vielen Universitäten auch Einführungsveranstaltungen für Eltern gibt.


    Und das ist für dich ein Indiz für die Unselbstständigkeit der Jugend?


    Als ich mit dem Studium begann, war ich 21 Jahre alt.


    Wie bereits gesagt - in meinem Bereich liegt der Altersdurchschnitt für Bewerber zum dualen Studium bei 23 Jahren. Sicher ist das nicht repräsentativ.


    Aber mein Eindruck ist, dass oft nur noch für die nächste Klausur gepaukt wird


    Das haben wir doch ehrlich gesagt - zumindest ich - auch so gemacht.

  • Auf dieses Argument habe ich gewartet :topp:


    Schau an! Geliefert wie bestellt!
    Nein, viel besser: Meine Lieferung kam noch vor deiner Bestellung. Das schafft nicht mal amazon.:)



    Und das ist für dich ein Indiz für die Unselbstständigkeit der Jugend?


    Ich will nicht verallgemeinern. Aber irgend einen Grund werden die Elternabende an Universitäten ja haben.
    Wollen die Studienanfänger nicht alleine? Können sie es nicht? Oder sollen sie nicht?
    Zumindest ist da etwas anders als früher...



    Das haben wir doch ehrlich gesagt - zumindest ich - auch so gemacht.


    Okay, das habe ich hier und da sicher auch gemacht.
    Aber es kommt mir so vor, als würde man heute die Themen im Unterricht schneller abhandeln und weniger Zeit für Wiederholungen und Vertiefungen haben.


    Letztlich sind solche Eindrücke auch immer subjektiv.
    Was hingegen nicht subjektiv ist, ist der Befund, dass die Anforderungen im Abitur innerhalb der letzten Jahrzehnte gesunken sind (steht glaube ich auch schon irgendwo in diesem Faden).

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    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das nie so empfunden. Im Gegenteil. Die stets freien Nachmittage boten vielfältige Gelegenheiten für das außerschulische Leben: Verabredungen mit Freunden (die dann auch tatsächlich Zeit hatten!), Klavierunterricht, "Schwarzes Auge" spielen, durch die Stadt streunen, herumhängen und ganz viel Musik hören.


    Natürlich: Aus Sicht des Schülers! Aber wenn die Schule "ihre Aufgabe" (in Anführungszeichen, denn die Schule soll ja eine Vielzahl an widerstreitenden Aufgaben erfüllen) in acht Jahren gut erfüllt, ergibt es aus Sicht der Schule keinen Sinn, den Schulabschluss ein ganzes Jahr hinauszuzögern. Im Gegenteil, es wäre dann ja 1/8 mehr Schüler zu "versorgen", was die Qualität der Aufgabenerfüllung sicher nicht heben würde.

  • Kleine Randnotiz:


    In Deutschland wird bekanntlich am Sonntag gewählt.


    Und in den Niederlanden gibt es mehr als ein halbes Jahr nach der letzten Wahl immer noch keine Regierung.


    Ob die neue deutsche Regierung wohl schneller steht als die niederländische?


    Mal schauen...

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  • Ich brauche mir keine Gedanken mehr über Wahl zu machen. Wenn man mehr als 5 Jahre ununterbrochen im Ausland lebt, darf man keine Briefwahl mehr machen. also, ich darf nicht mehr wählen, so die Info vom Konsulat.
    Na ja, an meiner einzelnen Stimme wird das Ergebnis nun nichts ändern. Ja, ja, wenn alle so denken würden, ich bin aber verhindert.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Deutschland hat gewählt!


    Und ich muss sagen: Der heutige Wahlabend war schon mal unterhaltsamer als viele Wochen des Wahlkampfs vorher.


    Der Coup des Abends gelingt der SPD. Als bereits Manuela Schwesig im ZDF sofort nach den ersten Zahlen die SPD auf ihre zukünftige Oppositionsrolle festlegte, wurde deutlich, dass man bei den Genossen auf dieses desaströse Ergebnis gut vorbereitet war.
    Und dass man die richtigen Schlüsse gezogen hat.
    Wenn die Große Koalition eines bewiesen hat, dann war es die Tatsache, dass die SPD durch ihr Mitwirken in einer solchen kontinuierlich an Profil und Wählerstimmen verloren hat.
    Die Entscheidung von Schulz ist goldrichtig und bietet die Möglichkeit, sich in der Opposition zu erholen und in vier Jahren wieder realistische Chancen auf das Kanzleramt zu haben.


    Die CDU/CSU ist zwar nach wie vor stärkste Fraktion, aber die Verluste sind enorm.
    Richtige Freude kommt da nicht auf. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass man nun mit "Jamaika" nur noch eine Bündnisoption hat. Und dieses Bündnis wird nicht leicht zu formen sein, da zwischen einem Seehofer und einem Hofreiter Welten liegen.
    Die CSU hat ja bereits bekundet, dass sie die "rechte Flanke schließen" will. Da gibt es also einigen politischen Sprengstoff z.B. in Fragen von Zuwanderung und Islam.
    Auch zwischen FDP und Grünen könnte es ordentlich krachen. Vor allem sind es ja jetzt vier Parteien, die alle etwas vom Kuchen (sprich: Ämter und Pöstchen) abhaben wollen.
    Ich sehe da zwar noch keine holländischen Verhältnisse, bin mir aber unsicher, ob wir in diesem Jahr noch eine neue Regierung sehen werden.


    Die AfD ist jetzt im deutschen Bundestag. In der Elefantenrunde gab sich Meuthen sehr moderat, betonte, dass seine Partei weder Europa noch Migranten gegenüber grundsätzlich feindlich eingestellt sei. Inwieweit die AfD fähig und bereit ist, nach den gegebenen parlamentarischen Spielregeln eine konstruktive Oppositionsarbeit zu leisten, wird man sehen. Es hängt wohl auch davon ab, wie die anderen Parteien mit dem Neuzugang umgehen. Die oft pauschale Stigmatisierung ihrer Wähler, Mitglieder und demnächst Parlamentarier als "Rassisten" oder "echte Nazis" ist da sicher wenig hilfreich.


    In jedem Fall wird es wohl eine interessante Legislaturperiode werden...

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