Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...


  • Jetzt gehörst du selbst zu denen, die über "die da oben" schimpfen. Mit deiner Erfahrung, dass engagierte, interessierte Menschen von solchen Tiraden nur frustriert werden und irgendwann aufgeben, weil sie ihre Zeit besser nutzen können... Darf ich sagen, dass ich da anderes erwartet hätte?


    Ich hatte immer Verständnis für die Menschen, die die Politik "meiner" Partei damals kritisiert haben. Warum? Weil ich diese Kritik teilweise selbst geteilt habe.
    Ich selbst war noch am Samstag vor der NRW-Wahl in meiner City unterwegs, um ganz gezielt den Wahlkampfstand der Grünen anzusteuern. Dort habe ich dann begründet, warum ich dieses Mal nicht grün wählen werde/kann. Ich hatte mit dem dortigen Kandidaten einen sachlichen und durchaus netten Austausch, auch wenn wir in der Sache letztlich nicht zusammen kamen.
    Zur Demokratie gehört der Streit dazu. Und auch die Kritik.


    Vielleicht noch eine Anmerkung zur AfD: Die ist vor allem in den letzten Wochen und Monaten fast durchweg ein Musterbeispiel für das, was mich an Parteien abstößt. Diese ständigen Flügelkämpfe und Intrigen, die übertriebenen Egos, die um Macht und Einfluss ringen, nicht zuletzt die extremen Schreihälse, die mit ihrem wenig durchdachten Quark um Aufmerksamkeit betteln - nein sorry, das ist in "bester" (ich hoffe, man sieht die Ironie) Weise schon jetzt ein Abbild der klassischen Altparteien und keine Bewegung, die bei mir die Lust auf politischen Austausch nährt.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    2 Mal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()


  • ... dass diese Welt verflixt kompliziert ist und ständig komplizierter wird, und dass diese Menschen gerne bitte bitte die Welt wieder einfacher hätten...


    Ist das tatsächlich so? Oder machen wir es uns auch gerne mal komplizierter als es ist?
    Suchen wir nicht zu oft ein Wenn und Aber um nicht deutlich Stellung beziehen zu müssen?


    In meinem Umfeld stelle ich allzu oft fest dass ein eindeutiges Ja oder Nein durchaus möglich ist...
    Sicherlich wird dies einem Teil der Gruppe nicht gerecht - aber dem anderen Teil schon.


    Selbstverständlich gehört aber auch dazu gefällte Entscheidungen zu prüfen, nachzuschärfen
    oder zu korrigieren - und mit den daraus resultierenden Konsequenzen umzugehen.


    Ja, schwarzweiss geht durchaus.


  • Fett von mir. Natürlich geht schwarzweiß, solange man selbst nicht zu den Zwischenschattierungen gehört, die dann unter den Tisch fallen. Die Welt und die Gesellschaft, in der wir leben, sind nunmal alles andere als simpel. Richtig ist auch, dass man nicht jedem Einzel- und Sonderfall gerecht werden kann und der Versuch, einer solchen Lösung nahe zu kommen, einfach einen unverhältnismäßig hohen Aufwand erfordert bzw. neue Probleme verursacht. Aber mit simplen Ja/Nein-Aussagen wird es selten gehen. Man darf gerne darüber streiten, ob die hundertste Ausnahme von der Regel wirklich noch notwendig und verhältnismäßig ist, ganz ohne wird man wohl nicht auskommen.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • ?...ob die hundertste Ausnahme von der Regel wirklich noch notwendig und verhältnismäßig ist...


    Genau das meine ich


    ?...ganz ohne wird man wohl nicht auskommen.


    Richtig. Das ist unbestritten.


    Ich sagte ja auch nicht generell, immer und jederzeit.

  • Deutschland im Mai 2017. Duisburg und Nürnberg. Ein Thema, zwei Schicksale. Kein Happy End, aber zwei sehr unterschiedliche Verläufe.


    https://www.welt.de/politik/de…ben-sie-alle-geliebt.html


    Tumulte in Nürnberg: Abschiebung von 20-jährigem Afghanen löst Proteste aus - Video - FOCUS Online


    Ich möchte gerade die Ereignisse in Nürnberg an dieser Stelle nicht näher kommentieren,
    aber immerhin so viel anmerken: Jede Abschiebung ist für die betroffene Person kein schönes Ereignis. Ob man derartige Verhinderungen von Abschiebungen allerdings mit Begriffen wie "Zivilcourage" adeln sollte, da habe ich so meine Zweifel.

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    • Offizieller Beitrag

    Tumulte in Nürnberg: 20-jähriger Afghane drohte Polizei: "Bringe Deutsche um" - Video - FOCUS Online


    Vielleicht sollten die Potestler sich den Menschen, den sie da verteidigen, lieber erst nochmal etwas genauer anschauen...



    https://www.welt.de/politik/de…d-bringe-Deutsche-um.html


    "Der Mann habe gesagt: „In einem Monat bin ich eh wieder hier und bringe Deutsche um.“


    "Die Bezirksregierung beschrieb das Verhalten des Manns in seinem Asylverfahren als unkooperativ. So habe er sich allein achtmal geweigert, an seiner Passbeschaffung in Afghanistan mitzuwirken. Er sei als Jugendlicher ohne Pass eingereist.


    Als der junge Afghane schließlich im März eine Aufenthaltserlaubnis beantragt habe, habe er zur Überraschung der Zentralen Ausländerbehörde plötzlich einen bereits im Jahr 2007 ausgestellten afghanischen Pass vorgelegt. Damit sei klar geworden, dass der Mann die Behörden in der Passfrage seit Jahren getäuscht habe."

  • Das Musik-Festival „Rock am Ring“ wurde am Freitag unterbrochen. Die Polizei hatte die Veranstalter angewiesen, die Besucher zum Verlassen des Geländes aufzufordern. „Hintergrund sind konkrete Hinweise, aufgrund derer eine mögliche terroristische Gefährdung nicht auszuschließen ist. Derzeit laufen Ermittlungen mit Hochdruck“, teilte die zuständige Polizei Koblenz dazu mit.


    Nach der Terrorwarnung traf sich „Rock am Ring“-Veranstalter Marek Lieberberg mit Pressevertreten. Dort hielt er eine emotionale Rede, die von den Medienleuten mit Applaus belohnt wurde.


    https://www.youtube.com/watch?v=eNXaq094wI8
    hier noch mal im Wortlaut:
    „Jetzt ist die Situation, wo jeder Einzelne sich dagegen artikulieren muss. Ich möchte endlich Demos sehen, die sich gegen diese Gewalttäter richten. Ich hab bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gesagt haben ‚Was macht ihr da eigentlich?‘. Und ich möchte haben, dass in dem Land etwas geschieht! Das Gefährder festgenommen werden, dass Gefährder nicht rumlaufen. Wir zahlen den Preis für den Skandal um Amri (Anis Amri), das sag ich Ihnen hier an dieser Stelle. Wir sind die Lückenbüßer…“

    15.04.08: JEAN-MICHEL JARRE, Frankfurt am Main
    20/21.04: MICK POINTER, Lorsch/Aschaffenburg
    26.04.08: JOSEPH ARTHUR, New York
    28.04.08: THE VERVE, New York
    04.05.08: MARK KNOPFLER, Frankfurt am Main
    28.05/23.08.08: JETHRO TULL, London/Hanau
    05.06.08: POLICE, Mannheim
    10.06.08: KISS, Mannheim
    16.06.08: BRUCE SPRINGSTEEN, Düsseldorf
    18.07/01.11: Tangerine Dream,Loreley/London
    20/30.08.08: REM, Loreley/London
    03.10.08: THE MUSICAL BOX, Frankfurt am Main
    19.10.08: Porcupine Tree, London

  • Och nöö, nicht noch mehr Demonstrationen. Mir haben schon die hunderttausenden Gegendemonstrationen Anfang der 90er gereicht, als Lichtenhagen und Schwerin Asylheime fackelten. Und wer erinnert sich noch an die fast 10 Jahre andauernde Lahmlegung sämtlicher Innenstädte, durch welche man seinen Unmut über das Treiben der NSU Ausdruck verlieh. Letztens wäre ich gar fast nicht mehr in eine katholische Kirche gekommen, weil davor sich wieder einmal der Mob versammelte um die Kinderfickerei anzuprangern.


    Nee, bloß keine Demos mehr.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Ich fand Lieberbergs Ärger verständlich und seinen Auftritt erfrischend.
    Für alle, die es interessiert, hier mal die Langversion:


    https://www.youtube.com/watch?v=X0xDEELiVTo


    Unterhaltsam auch die folgende Passage:


    Journalist: Warum stehen Sie eigentlich alleine hier?
    Lieberberg: Das frage ich mich auch...
    :teufelgrins:


    Letztlich geht es ja um die Frage, wie konkret eine Gefahr sein muss, um eine öffentliche Veranstaltung in dieser Größenordnung abzubrechen. Und um die Beobachtung, dass es Unbeschwertheit und völlige Sicherheit momentan nicht mehr zu geben scheint. Denn zu konkreten und abstrakten Gefährdungslagen gesellen sich jede Menge Paranoia und Hysterie. Das ist sehr schade, aber wohl kurzfristig kaum zu ändern.

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  • Wieder Terror in London


    Ein Van rast in eine Menschenmenge auf der London Bridge, in einer Markthalle kommt es zu einer Messerstecherei. Sechs Menschen sterben. Die Täter gingen offenbar besonders brutal vor. Alle Infos im Liveticker.
    https://www.welt.de/politik/au…on-diesen-Feiglingen.html

    15.04.08: JEAN-MICHEL JARRE, Frankfurt am Main
    20/21.04: MICK POINTER, Lorsch/Aschaffenburg
    26.04.08: JOSEPH ARTHUR, New York
    28.04.08: THE VERVE, New York
    04.05.08: MARK KNOPFLER, Frankfurt am Main
    28.05/23.08.08: JETHRO TULL, London/Hanau
    05.06.08: POLICE, Mannheim
    10.06.08: KISS, Mannheim
    16.06.08: BRUCE SPRINGSTEEN, Düsseldorf
    18.07/01.11: Tangerine Dream,Loreley/London
    20/30.08.08: REM, Loreley/London
    03.10.08: THE MUSICAL BOX, Frankfurt am Main
    19.10.08: Porcupine Tree, London

    2 Mal editiert, zuletzt von emerald ()