Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

    • Offizieller Beitrag

    Hier muss man sogar sagen, dass für viele dieser "Generation Allah" bereits das Tragen des Kopftuchs auf sonst regulärer Freizeitkleidung die Frau zur "Schlampe" deklassiert und schwere Verbrechen wie Vergewaltigung aufgrund des Kleidungsstils völlig ungeniert legitimiert werden.


    Dann liegt das Problem bei den Männern, nicht bei den Frauen. Oder würdest du das anders sehen?


    Nochmal - das Kopftuch sollte kein Problem sein, genauso wie das Tragen einer Kippa, eines Kreuzes, des roten Punkts, egal was einem da einfällt. Aber, und das unterscheidet manches Symbol des Islams von den anderen Beispielen, "egal" sein sollte einem das nie, und wenn noch so sehr betont wird, es sei freiwillig. Denn hinter dieser "Freiwilligkeit" steckt eine sozial sehr schwierige Situation, die für uns in unserer Komforthaltung der Religionsfreiheit oft nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar ist.


    Robert: Entweder tut jemand etwas freiwillig oder unfreiwillig. Ich spreche von freiwilligen Handlungen. Freiwillig im Sinne von: freiwillig. Aus freien Stücken. Aus eigenem Antrieb. Ohne Zwang von außen oder von anderen. Ich bitte dich, das zur Kenntnis zu nehmen, denn es erschreckt mich, dass ich darauf jetzt zum dritten Mal ausdrücklich hinweisen muss!


    Mit dem Kopftuchverbot bekämpfst du das Symptom, nicht die Ursache. Damit werden diejenigen Frauen, die das Kopftuch nicht freiwillig tragen (und wohlgemerkt bestreite ich nicht, dass es auch diese gibt!), statt von einer Seite dann von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Das ist der falsche Weg. Der Druck von der einen Seite muss weg, nicht der Gegendruck erhöht werden. Und: Ja, das ist deutlich schwieriger als aktionistisch ein Kopftuchverbot zu fordern.

    • Offizieller Beitrag

    Eine Minderheitsregierung ist nicht prinzipiell undemokratisch. Sie muss zwar immer wieder aufs neue Mehrheiten beschaffen und wäre daher fast ständig in einer prekären Situation, natürlich.
    Aber die (Minderheits-)Regierung wäre damit gezwungen, richtig aktiv loszulaufen und die anderen davon zu überzeugen, dass und warum ihr jeweiliges Vorhaben gut und richtig ist. Das wird natürlich nicht passieren im Saarland, weil dazu der politische Mut fehlt - aber es wäre jedenfalls spannend zu beobachten, ob auf diese Art mehr bewegt wird als mit einer großen Koalition des kleinsten gemeinsamen Nenners.


    Ich gebe dir recht für ein Parlament mit einer breiten Palette von kleinen Parteien. Wechselnde Mehrheiten können sehr interessant sein, dafür kann sich der Große quasi auch themenbezogen vorab Zusicherungen holen und geben, so dass der Wahl des Regierungschefs oder der Chefin nix im Wege steht.
    Diese Konstellation gibt es aber nicht im Saarland. Die Union kann sich realistischerweise nur Mehrheiten bei der SPD holen. Wären die Grünen oder die FDP noch im Parlament, wäre die Situation ganz anders.

  • Dann liegt das Problem bei den Männern, nicht bei den Frauen. Oder würdest du das anders sehen?


    Nicht ausschließlich, da auch die Frauen dahingegend sozialisiert werden. Die Klassifizierung als "Schlampe" stammt nicht nur von den Männern, auch unter Frauen ist es nicht unüblich, die weniger verschleierte Frau abzuwerten.


    Zitat

    Robert: Entweder tut jemand etwas freiwillig oder unfreiwillig. Ich spreche von freiwilligen Handlungen. Freiwillig im Sinne von: freiwillig. Aus freien Stücken. Aus eigenem Antrieb. Ohne Zwang von außen oder von anderen. Ich bitte dich, das zur Kenntnis zu nehmen, denn es erschreckt mich, dass ich darauf jetzt zum dritten Mal ausdrücklich hinweisen muss!


    Anscheinend reden wir in diesem Punkt aneinander vorbei, ich habe alles zur Kenntnis genommen, was du zur Sprache gebracht hast. Ich stelle bei Bekleidung basierend auf einer religiösen Doktrin und der Definition der Wertigkeit eines Menschen generell die Freiwilligkeit in Frage, auch wenn sie oberflächlich gegeben zu sein scheint. Es besteht also kein Grund, mich darauf immer wieder hinzuweisen, denn genau darauf bin ich mit meinen Aussagen eingegangen. Dass du dem nicht zustimmst stellt für mich absolut kein Problem dar.


    Zitat

    Mit dem Kopftuchverbot bekämpfst du das Symptom, nicht die Ursache. Damit werden diejenigen Frauen, die das Kopftuch nicht freiwillig tragen (und wohlgemerkt bestreite ich nicht, dass es auch diese gibt!), statt von einer Seite dann von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Das ist der falsche Weg. Der Druck von der einen Seite muss weg, nicht der Gegendruck erhöht werden. Und: Ja, das ist deutlich schwieriger als aktionistisch ein Kopftuchverbot zu fordern.


    Ich fordere kein Kopftuchverbot. Das Urteil des Europäischen Gerichtshof regelt klar, dass ein Arbeitgeber aussuchen darf, wie sich seine Mitarbeiter in ihrer Arbeitszeit zu verhalten haben, wenn es um das Thema "Außendarstellung" geht. Entweder werden weltanschauliche Bekenntnisse erlaubt, oder übergreifend abgelehnt. Das heißt, es werden nicht Kreuz, Kippa oder Kopftuch verboten, sondern Kreuz, Kippa UND Kopftuch. Die von dir genannten Fälle betrifft das ohnehin nicht, da die Opfer dieses patriarchalischen Zwangs ohnehin nicht die Erlaubnis ihrer "Besitzer" zum Verdienen eigenen Geldes erhalten. Ein generelles Kopftuchverbot in der Öffentlichkeit war nie Gegenstand dieses Urteils und halte ich genau wie du auch nicht für zielführend. Zumal - auch das habe ich schon ein paar Mal gesagt - für mich das Kopftuch im Gegensatz zu den weiteren Verschleierungsstufen kein Problem darstellt, da es im Gegensatz zu Hijab und Co die Frau nicht in zunehmenden Eskalationsstufen entmenschlicht und gesellschaftlich abschirmt.

    • Offizieller Beitrag

    Anscheinend reden wir in diesem Punkt aneinander vorbei, ich habe alles zur Kenntnis genommen, was du zur Sprache gebracht hast. Ich stelle bei Bekleidung basierend auf einer religiösen Doktrin und der Definition der Wertigkeit eines Menschen generell die Freiwilligkeit in Frage, auch wenn sie oberflächlich gegeben zu sein scheint.


    Stimmt - dann reden wir aneinander vorbei. Wie bewertest du meine Bemerkungen im (für dich natürlich völlig hypothetischen Fall), dass eine Frau aus komplett freien Stücken ein Kopftuch, einen Hijab, eine Burka oder wie auch immer das bedeckende Kleidungsstück heißt, trägt?

  • Stimmt - dann reden wir aneinander vorbei. Wie bewertest du meine Bemerkungen im (für dich natürlich völlig hypothetischen Fall), dass eine Frau aus komplett freien Stücken ein Kopftuch, einen Hijab, eine Burka oder wie auch immer das bedeckende Kleidungsstück heißt, trägt?


    Davon ausgehend wäre ich dennoch nicht komplett bei dir, weil ein Symbol auch freiwillig getragen eben immer noch ein Symbol ist und Inhalte repräsentiert, mit denen naturgemäß nicht jeder einverstanden ist. Das tangiert ja dann nicht nur die muslimische Bekleidung, sondern trifft auf jedes öffentliche Bekenntnis zu. Hier wird meiner Meinung nach etwas vermischt, was auch in vielen Diskussionen unter dem Stichwort "Meinungsfreiheit" immer wieder verwechselt wird - jeder hat ein Recht, seine Meinung innerhalb der gesetzlichen Regularien frei zu äußern, aber es gibt kein Recht darauf, dass andere Menschen es gut oder neutral bewerten müssen. Gleiches gilt für eine Weltanschauung - die steht jedem frei, wenn ich sie aber offen zur Schau stelle, dann muss ich eben auch mit den Reaktionen derer klarkommen, die mit dieser Weltanschauung nichts anfangen können oder sie gar ablehnen. Das Recht des einen hebt nicht das Recht des anderen auf.


    Ich halte deswegen ein "Der drückt mir sein religiöses Bekenntnis ins Gesicht, aber das ist mir egal" für unrealistisch, selbst wenn ansonsten im Gegensatz zur aktuellen Realität Bedingungen dafür geschaffen wären.

  • Durch die Ge- und Verbote, die jede Religion hat, werden die Grundrechte ihrer Anhänger eingeschränkt. Das ist aber nicht relevant, weil sie sich dieser Einschränkung ja aus freien Stücken unterwerfen.


    Ich würde da anmerken wollen, dass die Freiwilligkeit dieser Unterwerfung durchaus fragwürdig ist. Wie wird denn Religion vermittelt? In der Regel doch von den Eltern an die Kinder. Und die Erwachsenen entscheiden das in der Regel von Geburt an ohne das Einverständnis der Kinder. In meiner Generation wurde m.E. niemand gefragt, ob er getauft werden will. Und sonntags musste man in die Kirche, ob man wollte oder nicht.
    Kinder sind viele Jahre lang religiösen Einflussnahmen ausgeliefert, die in Familie und sozialem Umfeld sicht- und spürbar sind. Wer einmal über eine lange Zeit so geprägt wurde, braucht einen starken Willen und möglicherweise auch Unterstützung von außen, um sich von diesen Dingen zu befreien.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    Einmal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()

  • Ich würde da anmerken wollen,


    Was für ein bekloppter Satz. Willst du es anmerken, oder würdest du es irgendwann anmerken. Du hast es aber schon angemerkt, also ein völlig absurder Satz:rolleyes:.
    Da bin ich aber froh, dass ich nicht dein Schüler bin.......:p:rolleyes:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • charlieboy, ich habe einen langen, anstrengenden Arbeitstag hinter mir und bin zu sprachlichen Höchstleistungen heute nicht mehr in der Lage.


    Dir hingegen scheint langweilig zu sein, oder gibt es einen anderen Grund, warum du dich in Threads herumtrollst, zu denen du keinen inhaltlichten Beitrag leisten willst oder kannst?


    Ungeachtet dessen teile ich deine Freude, dass du nicht mein Schüler bist.:huhu:

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • charlieboy, ich habe einen langen, anstrengenden Arbeitstag hinter mir und bin zu sprachlichen Höchstleistungen heute nicht mehr in der Lage.


    Sprachliche Höchstleistungen sind hier auch nicht gefordert. Dafür bin ich zuständig:rolleyes:. Du solltest dich aber verständlich ausdrücken.


    Dir hingegen scheint langweilig zu sein, oder gibt es einen anderen Grund, warum du dich in Threads herumtrollst, zu denen du keinen inhaltlichten Beitrag leisten willst oder kannst?


    Mir ist nicht langweilig, und ich habe hier auch schon inhaltlich was gepostet. Mich interessieren eher die nicht enden wollenden Korruptionsskandale in Brasilien, oder jetzt dieser Gammelfleischkram, was dich wiederum nicht sonderlich interessiert, da du ja nicht hier wohnst.


    Ungeachtet dessen teile ich deine Freude, dass du nicht mein Schüler bist.:huhu:


    Da hast du aber Glück, und ich auch;). Würde ja auch nicht gut aussehen, wenn ich dir als 12-jähriger im Unterricht begründet widerspreche......:rolleyes::huhu:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski