Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

    • Offizieller Beitrag

    Diesen Vergleich finde ich vollkommen unangemessen!


    Trumps Wahlsieg ist kein Terroranschlag, sondern ein demokratischer Vorgang. Das Ergebnis gefällt mir so wenig wie es dir zu gefallen scheint, aber es ist eine Tatsache, mit der wir von nun an leben werden müssen. Das weitere hat Christian oben schon skizziert.


    Dass du meine Beiträge im Allgemeinen nicht teilst, ist nicht neu.


    Ich habe die Wahl nicht mit einem Terroranschlag gleichgesetzt. Diese Interpretation lasse ich mir nicht aufdrücken. Sie entspringt vermutlich lediglich deiner Abneigung gegen meine Person. Es ging mir um die Datumsparallele (schon auf den Kalender gesehen?), mehr nicht. Und der heutige Tag wird für die Welt sicher auch noch eine ziemliche Tragweite haben, wenn auch (hoffentlich!!!) nicht wie 2001.


    Christians Beitrag habe ich übrigens "geliked". Damit dürfte meine Meinung auch klar sein.

  • es ist vielleicht einfach, aber ich habe das erwartet.


    Ich finde die Entwichlung auch bei uns nicht wirklich erstaunlich, sie ist in einer gewissen Art und Weise logisch, konsequent und nachvollziehbar.
    Ich kann das an mir selber feststellen wenn ich über die Politik, die handelnden Person nachdenke und das lässt sich nahtlos in die Wirtschaft und zum noch kleinen Teil Gesellschaft übertragen.


    ME


    Kannst Du bitte Zahlen, Fakten, Daten darlegen?


    Dass die AFD so stark ist, ist in meinen Augen zu 80% dem Flüchtlingsproblem geschuldet.
    Der Rest sicherlich persönlichen Befindlichkeiten, Politverdrossenheit etc... Aber das hatte schon immer gegeben.

    • Offizieller Beitrag

    Dass du meine Beiträge im Allgemeinen nicht teilst, ist nicht neu.


    Ich habe die Wahl nicht mit einem Terroranschlag gleichgesetzt. Diese Interpretation lasse ich mir nicht aufdrücken. Sie entspringt vermutlich lediglich deiner Abneigung gegen meine Person. Es ging mir um die Datumsparallele (schon auf den Kalender gesehen?), mehr nicht. Und der heutige Tag wird für die Welt sicher auch noch eine ziemliche Tragweite haben, wenn auch (hoffentlich!!!) nicht wie 2001.


    Christians Beitrag habe ich übrigens "geliked". Damit dürfte meine Meinung auch klar sein.


    "9/11" ist die im (amerikanischen) Englisch geläufige Bezeichnung für die Terroranschläge vom 11. September 2001. Wenn du also das Wahlergebnis als "eine neue Form von 9/11" bezeichnest und damit eigentlich nur auf die "Datumsparallele" anspielen wolltest, dann hast du dich meiner Beobachtung nach bestenfalls missverständlich ausgedrückt und einen Parallele zwischen der Wahl und den Anschlägen konstruiert, ohne es zu wollen, was ich angesichts deiner sonst so klaren Ausdrucksweise erstaunlich finde.


    Im Übrigen wäre es keine Datumsparallele, sondern ein Datumschiasmus, denn das heutige Datum wird nicht "9/11", sondern "11/9" notiert. Und um es ganz genau zu nehmen, hat die Wahl ja "11/8" stattgefunden.


    Ich hege im Übrigen keine Abneigung gegen dich und kann mir nicht erklären, woher du den Eindruck nimmst, dass ich deine ich ergänze: Meinung in deinen Beiträgen grundsätzlich nicht teile.


    Persönliche Befindlichkeiten lass hier bitte außen vor.

  • Ein paar vorläufige und vorsichtige Anmerkungen zum Wahlausgang:


    1. Es macht zwar im Endeffekt keinen Unterschied, aber m.E. hat nicht Trump die Wahl gewonnen, sondern Clinton hat sie verloren. Irgendwo las ich auch, dass Hillary Clinton wohl die einzige personelle Alternative der Demokraten war, gegen die Trump überhaupt eine Chance hatte. Der große Unterschied zwischen Trump und Clinton besteht möglicherweise darin, dass man bei Trump um seine Abgründe (Sexismus, Rassismus etc.) weiß, bei Clinton hingegen nur vermuten kann, dass sie nicht integer ist. Die Amerikaner scheinen ein ehrliches Arschloch einer latenten Heuchlerin vorzuziehen. Zumindest diese Präferenz von Authentizität kann ich nachvollziehen.
    Viele Anhänger der Demokraten haben bei Clinton wahrscheinlich auch ein klares programmatisches Profil vermisst und hätten wohl einem Bernie Sanders eher ihre Stimme gegeben. Clinton glaubte wohl, es würde reichen, zu sagen:
    a) Ich bin eine Frau (und nach einem Schwarzen sind wir Frauen jetzt auch mal an der Reihe)
    b) Ich bin die Frau von Bill Clinton (und der war doch ein ganz guter Präsident).
    c) Trump ist das größte Übel aller Zeiten, und wir müssen ihn verhindern.
    Das reichte aber vielen Wählern nicht, und deshalb hat sie es nicht geschafft.


    2. Die größte Niederlage geht in dieser Wahlnacht an die Meinungsforscher, die (wie schon beim Brexit) völlig versagt haben.


    3. Bei aller berechtigten Skepsis gegenüber Trump finde ich einige Kommentare in der Presse ein wenig überzogen. Für mich steht Trump eben (noch?) nicht auf einer Stufe mit Leuten wie Erdogan oder Putin. Er mag zwar ein unerträglicher Provokateur sein, aber die Demokratie in den USA scheint mir doch um einiges gefestiger zu sein als z.B. in der Türkei oder in Russland. Die wird auch ein Trump nicht mal eben so auf den Kopf stellen können. Also erst einmal abwarten und schauen, ob dieser Hund auch wirklich in dem Maße zubeißt, wie er gebellt hat.


    4. Ich sehe keinen Automatismus zwischen der Wahl in den USA und Wahlen in Europa.
    Ich glaube nicht, dass Le Pen in Frankreich Präsidentin werden wird. Und die Bundestagswahl wird nach meiner derzeitigen Einschätzung auch keine allzu große Überraschung bieten. Merkel wird eine Koalition unter ihrer Führung bilden können.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ist ja eklig, aber man muss den Ausgang einer demokratischen Wahl akzeptieren, ob es einem nun passt, oder nicht.
    Mal sehen, was er von einigen seiner Versprechen umsetzt, die da hiessen.
    Eine Mauer entlang der mexikanischen Grenze errichten.
    Alle illegalen Einwanderer deportieren.
    Striktes Einreiseverbot für Muslime.
    Ersteres wird wohl finanziell kaum machbar sein. Vielleicht verbessern sich wenigstens die Beziehungen zu Russland.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    Trump hat die Wahl nicht gewonnen, aber nicht er hat die Wahl gewonnen.


    Das Ergebnis scheint ein Protest gegen die etablierten parteipolitischen Strukturen insgesamt zu sein. Trump hat sich ja auch und zuerst gegen die etablierten republikanischen Kandidaten durchgesetzt.
    Das Wahlprogramm kann dabei keine Rolle gespielt haben (Trump hat auf die meisten Fragen nach "Wie würden Sie als Präsident dies und das angehen?" in aller Regel mit einer Variante von "Das werden Sie schon sehen, und es wird toll werden!" geantwortet).


    Wenn man sich die Wählergruppenanalysen anschaut und soweit sie verlässlich sind, dann haben vor allem diejenigen Trump gewählt, deren Lebenssituation in den letzten zehn Jahren oder so tatsächlich schlechter geworden ist oder die sich das so einbilden. Die den Eindruck haben - zu Recht oder zu Unrecht -, dass "die Politik in Washington" daran schuld ist. Die sich "nicht mehr mitgenommen fühlen" von der Politik, nicht mehr beachtet, die das Gefühl haben, nur mit einem großen Denkzettel sich wieder bemerkbar machen zu können. Immerhin: Das hat geklappt.
    Eine der Botschaften dieser Wahl lautet "Protestwahl lohnt sich". Mit diesem Pfunde werden Parteien von Le Pens Front National in Frankreich über Wilders' Partij voor de Vrijheid in den Niederlanden und die AfD in Deutschland wuchern. Und darum ist es höchste Zeit, dass man diejenigen, von denen Christian in #1837 spricht, seriös anspricht und ihnen zuhört und ihre Bedürfnisse ernst nimmt. Denn die Wahlstimme dieser Menschen hat genausoviel Wert wie deine und wie meine - und das ist auch sehr gut so!

  • Zitat

    Diesen Vergleich finde ich vollkommen unangemessen!


    Stimmt, 9/11 war nach ein paar Stunden wieder vorbei.


    Zitat

    Trumps Wahlsieg ist kein Terroranschlag, sondern ein demokratischer Vorgang. Das Ergebnis gefällt mir so wenig wie es dir zu gefallen scheint, aber es ist eine Tatsache, mit der wir von nun an leben werden müssen.


    Ja, mit demokratischen Wahlen, deren Ergebnisse dann alle ausbaden müssen, damit kennen wir uns in Deutschland aus. :D

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, mit demokratischen Wahlen, deren Ergebnisse dann alle ausbaden müssen, damit kennen wir uns in Deutschland aus. :D


    Nach der Bundestagswahl 2017 werden wir sehen, wie gut "wir uns in Deutschland" damit noch auskennen. Ich fürchte: Für einen 4er in Geschichte reicht das nicht.
    Ohnehin lautet die Aufgabe nicht, Ängste vor bestimmten Parteien zu schüren, sondern durch vernünftige Politik das Protestbedürfnis abzuleiten.


    Aber nun: Was sollten wir denn deiner Meinung nach tun? Die Amerikaner so lange wählen lassen, bis ein genehmes Ergebnis herauskommt?

  • Nicht minder als Trumps Wahl hat mich das Abschneiden der Republikaner an sich schockiert. Ausgerechnet die Partei, die in weit aus höherem Maße als die Demokraten die USA moralisch und wirtschaftlich erledigt haben.
    "Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber", dieser Spruch scheint leider ewige Gültigkeit zu haben.

  • Zitat

    Aber nun: Was sollten wir denn deiner Meinung nach tun? Die Amerikaner so lange wählen lassen, bis ein genehmes Ergebnis herauskommt?


    Natürlich bleibt uns nichts anderes übrig, als das Wahlergebnis zu akzeptieren, ich schrieb auch nirgendwo etwas anderes. Gefallen muss es mir deshalb aber noch lange nicht. ;)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.