Positive/negative Erscheinungen des WWW

  • Guten Morgen, liebes Forum.
    Gestern erfuhr ich von einer Meldung, die ich Euch gerne zur Kenntnis geben möchte:


    [FONT=&quot]Bayrischer Rundfunk,12.03.2013 [/FONT]


    [FONT=&quot]Facebook-User[/FONT]
    Du bist, was du "likest"


    [FONT=&quot]Die "Gefällt mir"-Klicks von Facebook-Usern offenbaren mehr über die Nutzer als vielen wohl lieb ist. Das haben britische Forscher in einer Studie mit über 58.000 Anwendern herausgefunden. Durch kluge Analysen wird der Nutzer enttarnt. [/FONT]
    [FONT=&quot]Konservativ oder liberal, schwul oder heterosexuell, Christ oder Moslem, weiß oder Afroamerikaner, gebildet oder nicht – viele Facebook-Nutzer veröffentlichen diese persönlichen Angaben ganz bewusst nicht in ihrem Profil. Doch anhand ihrer "Likes" verraten sie dann doch viel von sich selbst. Und diese Informationen können Unternehmen und Behörden für ihre Zwecke nutzen. [/FONT]


    [FONT=&quot]"Gefällt mir" kann verräterisch sein. [/FONT]


    [FONT=&quot]Schon bekannt war, dass sich aus der Struktur und der Größe des Freundeskreises bei Facebook Rückschlüsse auf das Alter, Geschlecht, die Arbeit und Bildung des Betreffenden ziehen lassen. Michal Kosinski von der britischen Universität Cambridge ist mit seinem Team nun noch einen Schritt weitergegangen: Die Forscher ließen über 58.000 US-amerikanische Teilnehmer Fragebögen ausfüllen und glichen diese Daten mit den Onlinedaten ab. Sie untersuchten deren "Gefällt mir"-Klicks und werteten sie mit speziellen Algorithmen aus. Dabei untersuchten sie vor allem scheinbar neutrale "Likes" wie für Fernsehserien, Filme oder Bands und kaum welche, die direkt zu einer Partei, einer Betroffenengruppe oder Kirchengemeinde führten. [/FONT]


    [FONT=&quot]Algorithmus enttarnt Vorlieben[/FONT]


    [FONT=&quot]Nach einem statistischen Verfahren wurden die "Gefällt-mir" Bekundungen mit den einzelnen Profilen abgeglichen. So wurde herausgefunden, welche Seiten bei speziellen Gruppen besonders beliebt sind, etwa welche Links von Gebildeten oder Homosexuellen favorisiert wurden. Aus dem Abgleich wurde dann ein Algorithmus entwickelt, der ohne Kenntnis des Nutzerprofils oder anderer persönlicher Daten bestimmte Persönlichkeitsmerkmale den "Likes" zuordnen konnte. Und das unabhängig davon, ob jemand viele oder nur sehr wenige "Gefällt mir" angeklickt hatte.[/FONT]


    [FONT=&quot]Privates wird sichtbar[/FONT]


    [FONT=&quot]Bei 93 Prozent der Fälle wurde so das richtige Geschlecht herausgefunden. Bei 82 Prozent der Betroffenen war die Parteizugehörigkeit (Demokrat oder Republikaner) und die Religion (Moslem oder Christ) korrekt. Bei 88 Prozent der Männer wurde offenbar, ob er homo- oder heterosexuell ist, bei Frauen traf die richtige Aussage bei 75 Prozent zu. Dabei waren die entsprechenden "Likes", die die einzelnen User vergeben hatten, in keiner Weise eindeutig zuzuordnen. Sehr überrascht waren die Forscher darüber, dass sich dank der "Likes" sogar herausfinden ließ, ob die Nutzer Scheidungskinder waren oder nicht. Bei 60 Prozent traf der Algorithmus bei dieser Frage ins Schwarze.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Forscher warnen davor, dass Werbetreibende, Behörden und die eigenen Facebook-Freunde mithilfe von Computerprogrammen Informationen herausfinden, die der Einzelne nicht mit anderen teilen möchte. Diese könnten dann zum Beispiel für sehr gezielte Werbung verwendet werden.[/FONT]
    [FONT=&quot]
    Ich würde mir das also gut überlegen, ob Ihr unter diesen Beitrag jetzt ein Herz setzen wollt…[/FONT]
    [FONT=&quot]Einen schönen Tag.


    [/FONT]

  • Guten Abend, liebes Forum.
    Es gibt leider schon wieder schlechte Nachrichten. Während wir uns hier noch über Phils neue Brille auslassen, werden bei google ganz andere Weichen gestellt.


    Aus der Berliner Zeitung vom 22.März 2013:


    [FONT=&quot]Träume aus Glass[/FONT]
    [FONT=&quot]Von Marin Majica [/FONT]


    [FONT=&quot] [Blockierte Grafik: http://i1352.photobucket.com/albums/q659/littlewood66/SBrin_zpscc798b7d.jpg][/FONT]


    [FONT=&quot]Sieht die Welt mit anderen Augen: Google-Gründer Sergey Brin mit der Datenbrille.
    Foto: AFP[/FONT]

    [FONT=&quot]Das X-Labor[/FONT]
    [FONT=&quot]Google Glass[/FONT][FONT=&quot] ist das erste Projekt der Forschungsabteilung von Google, das Marktreife erreicht. Die Datenbrille soll in den nächsten Monaten für 1 500 Dollar an die ersten Entwickler und Nutzer ausgegeben werden. Gegen Ende des Jahres soll der reguläre Verkauf starten.
    Das Labor der Abteilung Google X ist eine streng geheime Einrichtung des Internetkonzerns. Der Standort soll irgendwo in San Francisco sein, mehr ist niemals durchgesickert. Unter Leitung des Google-Gründers Sergey Brin arbeiten Forscher angeblich an rund 100 Projekten.
    Das fahrerlose Auto ist eines der bekannten Projekte. Die Fahrzeuge, die von Computern gesteuert werden, haben in Kalifornien bereits mehrere Millionen Kilometer unfallfrei auf normalen Straßen zurückgelegt. Außerdem soll Google X einen Weltraum-Aufzug und neuronale Netze entwickeln.[/FONT]


    [FONT=&quot]Neue Cyberwelt oder Horror der Totalüberwachung – die Google-Brille kann beides sein[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Idioten sind längst unter uns. Sie laufen plappernd durch die Straßen, normal wirkende Mitmenschen, die plötzlich ins Leere sprechen. Ist er etwa ... fragt man sich, schaut hin, bis derjenige den Kopf dreht, und über seinem Ohr klemmt – ein Headset. Ach so. Der vermeintliche Idiot hat nur telefoniert.[/FONT]
    [FONT=&quot]Es wird bald mehr von diesen Mitmenschen geben, und sie werden mit ihren Brillen sprechen. Irgendwann in den nächsten Monaten werden sie auftauchen, die ersten Exemplare der Google Glass. Ihre Träger werden so harmlos aussehen wie Sergey Brin kürzlich in der U-Bahn. Auf dem Schnappschuss, den ein Fahrgast ins Internet gestellt hat, sitzt der milliardenschwere Google-Mitgründer bärtig, mit Wollmütze auf dem Kopf und einer Plastiktüte in der Hand in einem Zug in New York. Sein Brillengestell ist auf der einen Seite etwas dicker, sonst wirkt es auf den ersten Blick recht normal – bis auf den Umstand, dass diese Brille keine Gläser hat.
    [/FONT]
    [FONT=&quot]Heimlich fotografiert[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Hightech-Sehhilfe verbindet sich mit dem Internet und hat eine Kamera, sie zeichnet Bilder und Töne auf und reagiert auf Sprachbefehle. Der wichtigste Teil von Glass ist ein kleiner durchsichtiger Würfel über dem rechten Auge – der Bildschirm. Deshalb wohl stiert Brin auf dem Schnappschuss, anders als viele Menschen in den U-Bahnen in New York oder Berlin, auch nicht runter auf den Touchscreen eines Smartphones, er schaut nach vorne. Vielleicht sieht er sich eine Excel-Tabelle auf seinem Bildschirm an. Vielleicht filmt er auch den Fotografen, ohne dass der das mitbekommt.[/FONT]
    [FONT=&quot]Diese Möglichkeit des unbemerkten Beobachtens löst Unbehagen aus. Ein Café in Seattle hat bereits ein Glass-Verbot ausgesprochen, in London wurde die Kampagne „Stop the Cyborgs“ gestartet. Denn was lange nur wie ein skurriles Steckenpferd wirkte von Sergey Brin, der die Tüftler-Abteilung Google X leitet, wird nun massentauglich. Die ersten normalen Nutzer durften sich vor einigen Wochen um ein Glass-Modell bewerben – für 1 500 Dollar. Doch Analysten rechnen damit, dass Glass und ähnliche Produkte bald für 400 Dollar zu haben sind. [/FONT]
    [FONT=&quot]Sind wir also bald umgeben von filmenden Mitmenschen?[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Anwendungsbereiche scheinen tatsächlich nahezu grenzenlos. In Werbevideos von Google tragen sie Menschen bei der Ballonfahrt, beim Trapezkunststück oder Heiratsantrag, die Videoaufnahme aktivieren sie durch den Befehl: „Brille, aufnehmen“. Videos und Fotos können über eine Internet-Verbindung direkt bei Facebook gepostet oder live übertragen werden. Glass kann mit Pfeilen aber auch zum nächsten Buchladen navigieren, eine eingehende E-Mail vorlesen oder nachsehen, wie Schalke gegen Dortmund gespielt hat.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Designerin Diane von Fürstenberg hat die Google-Brille auf der Fashion Week in New York getragen, Models und Freunden aufgesetzt und so ein ästhetisch recht fesselndes Filmchen produziert – die Modewelt aus der Egoshooter-Perspektive (auf Youtube unter „DVF trough Glass“). Es gibt kaum eine Berufsgruppe, der eine Glass nicht weiterhelfen würde: Polizisten („Brille: Fahrzeughalter scannen und überprüfen“), Ärzte im OP („Brille: Zeig mir die Anatomie der rechten Herzkammer“), Anwälte („Brille: Google Paragraf 16 StGB“), Fußball-Schiedsrichter („Brille: Zurückspulen“) ... und es braucht weder viel noch spezielle Phantasie, um den Einsatz im Porno-Bereich vorherzusagen. [/FONT]


    [FONT=&quot]Die Internetnutzung soll dank Glass wieder sozialer und männlicher werden, hat Brin angekündigt. Nachdem er eine Weile die Brille benutzt hatte, sei ihm aufgefallen, wie merkwürdig und „entmannend“ es sei, wenn Menschen mit Augen und Fingern die ganze Zeit an Touchscreens kleben. Das Verständnis von Männlichkeit mag diskussionswürdig sein. Aber wem das absurd erscheint, dem sei ein Besuch auf dem Tumblr-Blog „We never look up“ empfohlen – Fotos von Digital-Autisten, die sich weltvergessen über Bildschirme krümmen.[/FONT]
    [FONT=&quot]Mit Google Glass werden die Menschen ihre Blicke tatsächlich wieder in die Welt und auf die Mitmenschen richten, doch genau das löst die Beklemmung aus. Jeder Blick eines Mitmenschen ist ein potenziell aufzeichnender. Und an der Brille warnt kein rotes Lämpchen davor, wenn die Aufnahme läuft. Das ist der real existierende Überwachungsstaat, warnen einige Beobachter. Zwar regelt, wie Maik Söhler in der taz angemerkt hat, das Persönlichkeitsrecht schon jetzt, dass nicht jeder Fotos von jedem veröffentlichen kann. Doch wie steht es mit nicht-öffentlichen Bildern? Verlangt schon bald die Etikette, vor einem vertraulichen Gespräch die Brille abzulegen? [/FONT]
    [FONT=&quot]Die fabelhafte Serie „Black Mirror“ zeigt, was uns bevorstehen könnte. Die Hauptfigur der dritten Episode ist der Anwalt Liam, der wie alle seine Freunde ein Implantat hinter dem Ohr trägt, mit dem er alles aufzeichnet. „Organischen Erinnerungen“ misstraut er – und spult sich, als er einen Verdacht hegt, so lange durch sein Bildarchiv, bis er endlich einen Beweis für den Seitensprung seiner Ehefrau findet.[/FONT]


    [FONT=&quot]Eifersüchtig auf der Suche [/FONT]
    [FONT=&quot]Die wahren Horrorszenarien betreffen aber wie immer nicht den privaten Bereich. Angesichts von Drohnen mit hochauflösenden Kameras und Gesichtserkennungssoftware und Datenzentren, in die gesamte Kommunikation der USA in Echtzeit überwachen, sei Googles Brille nun wirklich das kleinere Problem, schreibt Jon Evans auf Techcrunch. Mit den Brillen können der Bürger den Staat immerhin „zurücküberwachen“. Aber welches Gesetz regelt, wann der Staat Zugriff auf die Datenbanken aller Glass-Nutzer erhalten darf, etwa zur Beweissicherung bei Schwerverbrechen? In der Episode von „Black Mirror“ müssen Reisende am Flughafen den Zollbeamten anlasslos im Schnelldurchlauf vorspielen, was sie erlebt haben. „Alles wunderbar, gute Reise“, wünscht der Uniformierte, nachdem er sich davon überzeugt hat, dass der Bürger sich tadellos verhalten hat. Lücken mit gelöschten Stellen im Videogedächtnis hätten sicher seine Aufmerksamkeit erregt.[/FONT]


    Dann vielleicht doch lieber Phils Ungetüm, oder? Was sagt die Optiker-Zunft dazu?
    Mir fällt jedenfalls ein, daß manche älteren Science Fiction-Stoffe heute schon leicht antiquiert wirken.
    Trotzdem eine schöne Woche.

  • Lieber littlewood,
    sag mir bitte Bescheid, wann es Zeit wird das Internet unwiderruflich zu verlassen.
    Wenn es noch nicht zu spät ist. Mit den Brillen-Spezls will ich wohl fertig werden!

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Dazu fand ich jenen, m.E. ziemlich treffenden Beitrag, dieses zutiefst humanistischen Visionärs. Der sich ja bekanntermassen intensiv mit dem Phänomenen der Hypnose (u.a. Selbstexperimente mit LSD) und Manipulation breiter Massen (u.a. durch Zuhilfenahme solcher "Techniken" und von mediale Enflüssen) beschäftigt hat.
    Nur das heute nicht mehr unbedingt chemische Substanzen nötig sind, um entsprechende "Ziele" zu erreichen...:teufelgrins:
    Auf die heutige Zeit sicherlich insofern übertragbar: die Beeinflussung durch Werbung/Medien/Inet/alltägliche "Informations"-und "Bilder-Überflutung" ect..
    U.a. äusserte er sich ja auch sehr kritisch über die bereits "in-der-Breite-der-Gesellschaft" angekommene "unkritische-Akzeptanz" moderner technologischer Möglichkeiten, (auch als "Resultat" der "PR-Massenhypnose").
    "Moderne-Technologien", die eben auch zur Überwachung von allem und jedem genutzt werden (können). :augenrollen:

    Aldous Huxley - The Ultimate Revolution part 1 - YouTube

    Aldous Huxley -The Ultimate Revolution part 2 - YouTube

    Aldous Huxley -The Ultimate Revolution part 3 - YouTube

    Aldous Huxley - The Ultimate Revolution part 4 - YouTube

    Aldous Huxley - The Ultimate Revolution part 5 - YouTube
    (Vortrag aus dem Jahre 1962).

    ..the story to be continued...:schockiert:

    ...sollte das Buch (welches übrigens bereits aus dem Jahre 1932 stammt) nochmal lesen...


    PACKUNGSBEILAGE MIT WARNHINWEISEN:
    Alle hier von mir geposteten Beiträge stellen lediglich meine ganz persönliche und somit subjektive Ansicht dar! ;)


    "...Download love and download war
    Download the shit you didn´t want
    Download the things that make you mad
    Download the live you wish you had..."


    Nordlichter Stargast ´2012 !

    Einmal editiert, zuletzt von RiverOfChange65 ()

  • Tja, neben der von Huxley und RiverOfChange beschriebenen Gefahr gibts dann auch noch die Profi-Spammer vom Cyberbunker in Holland. Die haben kurz mal eben die Seiten von Spamhaus lahmgelegt und gleich mit viele Seiten im Inet langsamer gemacht.


    Prompt hatte unser Team über den Uniserver eine Spam-Urgent-Mail aus der Türkei von einer ehemaligen Doktorandin, die angeblich in Frankreich im Urlaub sei und nun dringend Geld bräuchte, weil alle Papiere, Karten und Geld geklaut sei. Der Uniserver ist sonst sehr sicher, aber einer verläßt sich auf den anderen und so wars daddel.

  • Am 28.06.2013 erschien aus Anlaß der immer größere Kreise ziehenden Affäre um die Datensammelwut der Geheimdienste ein Artikel von Jonas Rest in der Berliner Zeitung, der sich mit der wachsenden Verunsicherung der Netzgemeinde befaßt.
    Er mündet in einer schönen Analogie:

    Netzaktivist Markus Beckedahl sieht noch eine viel einfachere Möglichkeit sich gegen die Überwachung zu wehren – durch die richtige Nutzung von Verschlüsselungstechniken. Er fordert deshalb eine „digitale Selbstverteidigung“. Die Bundesregierung müsse mit einer massiven Kampagne die Bürger über Verschlüsselung aufklären und die Entwicklung einfacher Programme fördern. Vorbild könnte die die Aids-Aufklärungskampagne der 80er Jahre sein, als es hieß: „Nutzt Kondome - anders können wir euch als Regierung nicht schützen.“

    Die Risikogruppe dürfte allerdings diesmal ungleich größer sein.

    Den gesamten Artikel gibt es hier:

    Digitale Selbstverteidigung


  • Glaubst Du aber, das hilft? Sobald wir neue Antivirensoftware runtergeladen habe, ist schon der nächste Virus, Trojaner, wasweißich "kreiert" und zum "Spielen" in die Datenbahnen entlassen. :rolleyes: Ich blicke furchtlos in die Zukunft.:mad: Durch meine Brille, mit Gläsern. Die einzige Technik darin sind Bügelfedern, die das Verziehen verhindern.

    We can help You

  • Naja, was die Virengeschichten angeht, gibt es zumindest offenbar Schutzprogramme sehr unterschiedlicher Güte. Generell rüstet da halt jede Seite immer wieder nach, so daß für einen stetig sportlichen Wettkampf gesorgt ist, wie bei Einbrechern und den Herstellern von Türschlössern.

    Gegen national abgesegnete Überwachung freilich ist kaum ein Kraut gewachsen. Was Snowden u.a. aufgedeckt hat ist ja nicht weniger als die permanente Filterung und Auswertung sämtlicher Daten, die freundliche Unternehmen wie Microsoft, Apple, Google, Facebook (um nur einige zu nennen) horten und den Geheimdiensten zur Verfügung stellen (müssen). Da hilft natürlich, um in Beckedahls Bild zu bleiben, nur noch ein Ganzkörperkondom.

    Zumindest entscheidet ja jeder selbst, zu wem er sich in's Bett legt und wie intensiv der Sex ist. Auch soll es alternative Suchmaschinen geben und Exoten, die ein Leben ohne facebook für möglich halten.

    Sicher gibt es auch Cracks, die mit Dreck wie Prism fertig werden. Oder es wird sie geben. Dann kann man nur hoffen, daß sie zu den Guten gehören. Aber auch die leben gefährlich. Das kreative Genie und soziale Vorbild Aaron Swartz mußte ja nicht deshalb ausgeschaltet werden, weil er der Öffentlichkeit Informationen zugänglich gemacht hat, die ihr ohnehin längst gehörten, sondern weil man - sicherlich zu Recht - fürchtete, daß dieser Typ überall reinkommen könnte, ob nun in's Pentagon oder F.B.I., (was ihn vermutlich nicht interessiert hat). Und daß er ganz sicher nicht zu denen gehörte, die sich hätten einkaufen lassen, was ja sonst in solchen Fällen gerne gemacht wird.

    Wo war'n wir? Ach ja, Kondome schützen. Meistens.


    P.S. Sind unsere Daten hier eigentlich sicher? Wenn nicht, kennen die Schlapphüte jetzt schon Relegionsbekenntnis, Hifi-Anlage und Grillgewohnheiten von uns. Und vor allem: unsere Lieblingsband...
    (Kreisch)

  • Guten Abend, Netzgemeinde.
    Schätze, viele von Euch nutzen e-bay. Derzeit bereitet dessen Gründer Omidydar sich darauf vor, den Online-Journalismus aufzurollen und hat zu diesem Zwecke den Journalisten Glenn Greenwald eingekauft, der für den Guardian die NSA-Affäre publiziert hat. Mal sehen, ob daraus der erwartete Medien-Coup wird.
    Hier soll es jedoch um das Mutterschiff gehen, bzw. um Alternativen dazu.
    Ich weiß nicht, wie bekannt die sind, aber es gibt noch andere Buchten in der Welt. Nicht mehr ganz druckfrisch, aber vermutlich noch aktuell - ein Überblick aus der Berliner Zeitung vom 06.10.2013.

    [FONT=&quot]Es geht auch ohne Ebay[/FONT]
    [FONT=&quot]Von Josephine Pabst[/FONT]

    [FONT=&quot]
    Egal was verkauft wird: Das Online-Auktionshaus Ebay langt bei den Gebühren kräftig hin. Doch gerade für private Anbieter es gibt es kostengünstige Alternativen zum Marktführer. Wir stellen die besten Portale vor.[/FONT]

    [FONT=&quot]Bei Ebay [/FONT][FONT=&quot]sind schon die verrücktesten Dinge zur Versteigerung angeboten worden: Eine gebrauchte Unterhose von Matthias Schweighöfer, eine Stirn als Werbefläche für ein Tattoo, diverse Babys sowie der Golf von Kardinal Ratzinger, der durch das Online-Auktionshaus gleich zweimal den Besitzer wechselte. [/FONT]
    [FONT=&quot]Ebay gilt für viele Nutzer inzwischen als erfolgsversprechendste Plattform, wenn es darum geht, einen neuen Besitzer für herumstehende Kleinigkeiten zu finden und damit zugleich auch noch etwas Geld zu verdienen. Nach eigenen Angaben gibt es allein in Deutschland mehr als 18 Millionen aktive Nutzer, die zu jeder Zeit über 50 Millionen Produkte anbieten. [/FONT]
    [FONT=&quot]Das Internet-Auktionshaus selbst profitiert von dieser Masse an Angeboten wohl am meisten. Private Verkäufer müssen zunächst eine Angebotsgebühr entrichten. Bei einem Startpreis von einem Euro kann sie wegfallen, solange das Produkt nur in einer Kategorie eingestellt wird und damit noch die Kriterien der „0-Cent-Auktion“ erfüllt werden. [/FONT]
    [FONT=&quot]Liegt der Startpreis allerdings höher, steigt auch die Angebotsgebühr. Möchte der Verkäufer beispielsweise mindestens 100 Euro erzielen, erhält Ebay 3,20 Euro - unabhängig davon, ob sich ein Käufer für die Ware findet oder nicht. Das Auktionshaus wirbt damit, dass ein Artikel kostenlos wiedereingestellt einmal werden kann, wenn er beim ersten Versuch nicht verkauft wurde. Erstattet werden kann die Gebühr nicht. [/FONT]

    [FONT=&quot]Neun Prozent Verkaufsprovision[/FONT]
    [FONT=&quot]Hinzu kommt noch die Verkaufsprovision, die in jedem Fall bezahlt werden muss. Für jede Auktion, bei der ein Produkt für einen Euro oder mehr den Besitzer gewechselt hat, erhält Ebay neun Prozent des Verkaufspreises. [/FONT]
    [FONT=&quot]Ein Beispiel: Konzerttickets werden angeboten. Der Startpreis beträgt 30 Euro, die Tickets gehen für 45 Euro weg. Dafür erhält Ebay 1,60 Euro Angebotsgebühr und 4,05 Euro Verkaufsprovision, insgesamt also 5,65 Euro. Für den Verkäufer bleiben 39,35 Euro - solange der Käufer den Versand bezahlt oder es eine persönliche Übergabe gibt. Ansonsten kommen die Versandkosten noch dazu. [/FONT]

    [FONT=&quot]Dabei ist Ebay gar nicht so alternativlos, wie es zunächst scheint. Diverse Konkurrenzanbieter werben mit günstigeren Konditionen und können durchaus lohnenswert sein. Einer von ihnen ist der Anbieter [/FONT][FONT=&quot]hood.de[/FONT][FONT=&quot]. Die Plattform, benannt nach Geschäftsführer Ryan Hood, verlangt von privaten Verkäufern weder Gebühren noch Provisionen. Erst wenn der Nutzer eine besondere Platzierung oder besonders große Fotos wünscht, werden Gebühren fällig. [/FONT]
    [FONT=&quot]So kann ein Artikel beispielsweise gegen eine Zahlung von rund 20 Euro auf der Startseite rotieren. Bis zu 25 Auktionen können private und gewerbliche Nutzer monatlich einstellen, danach wird ein Cent pro Auktion fällig. Gewerbliche Verkäufer müssen zudem Provisionen zwischen einem und sechs Prozent des Verkaufspreises zahlen, je nach Kategorie. Die Seite hat nach eigenen Angaben bereits mehr als eine Million Mitglieder und zählt inzwischen rund vier Millionen Angebote. [/FONT]

    [FONT=&quot]Eine weitere Alternative: [/FONT][FONT=&quot]auxion.de[/FONT][FONT=&quot]. Der Anbieter berechnet jedem Mitglied, egal ob Käufer oder Verkäufer, monatlich einen Euro, unabhängig von der Anzahl der eingestellten Artikel. Sonderfunktionen wie besonders prominent platzierte Fotos kosten extra zwischen 50 Cent und einem Euro. [/FONT]
    [FONT=&quot]„Wir haben uns zu dieser neuen Regel entschlossen, damit wir keine Dateileichen mehr haben, sondern nur noch aktive Mitglieder“, begründet auxion.de die Regelung. Der Anbieter ist Nachfolger des 1999 gegründeten Portals echtwahr.de. Nach eigenen Angaben zählt die Seite rund 100.000 Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurden rund 2,7 Millionen Artikel verkauft.[/FONT]

    [FONT=&quot]Für Privatpersonen kann unter Umständen der [/FONT][FONT=&quot]Marketplace bei Amazon[/FONT][FONT=&quot] als Verkaufsmöglichkeit eine Alternative darstellen. Die Vorteile: Die Bezahlung wird über Amazon.de abgewickelt, der Verkäufer muss keine Zahlungsaufforderungen schreiben oder befürchten, dass er sein Geld nicht erhält. Zudem hat Amazon mit rund 24,7 Millionen Kunden (2010) deutlich mehr als Ebay (20,9 Millionen). [/FONT]
    [FONT=&quot]Die große Reichweite hat allerdings ihren Preis: Das Unternehmen verlangt von jedem Verkäufer 99 Cent Teilnahmegebühr pro verkauftem Artikel. Dazu kommen Verkaufsgebühren, die sich je nach Art des Artikels zwischen sieben Prozent für Unterhaltungselektronik und 35 Prozent für Kindle-Zubehör bewegen. Ein Beispiel: Für ein Buch im Neuzustand möchte ein Verkäufer 16,95 Euro erzielen. Amazon berechnet 15 Prozent Verkaufsgebühr und 99 Cent Teilnahmegebühr, damit bleiben dem Verkäufer 15,41 Euro. Für den Versand werden pauschal drei Euro gutgeschrieben. [/FONT]

    [FONT=&quot]Ebenfalls eine Alternative zu Ebay: [/FONT][FONT=&quot]auvito.de.[/FONT][FONT=&quot] Das Auktionshaus hat eine ganz eigene Strategie entwickelt. Auktionen werden automatisch verlängert, sobald fünf Minuten vor Schluss jemand neu bietet. Gebühren oder Provision erhebt der Anbieter nicht: Die Finanzierung ist über Werbeeinnahmen gesichert. Zu jeder Zeit sind rund 830.000 Auktionen online. [/FONT]


    Den Rest, aus urheberrechtlichen Gründen, gibt es
    hier.

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