Der Fußballthread - Bundesliga, DFB-Pokal, Internationaler Fußball

  • Lasst mich mal eine kleine Rechnung aufstellen:
    Uli Hoeneß hat insgesamt 27,2 Mio. € geklaut. Das sind in Zahlen 27.200.000,-
    Er muss dafür 3,5 Jahre ins Gefängnis. Das sind 1260 Tage.

    1260 Tage Knast = 27.200.000 €

    Nun, ich habe heute beschlossen mir einen neuen TV zu besorgen. Der TV den ich mir wünsche kostet 7000 €. Leider habe ich das Geld nicht. Und jetzt wird wieder gerechnet:

    1 Tag Knast = 21.587 €
    1 Minute Knast = 14,99 €
    7,78 Stunden Knast = 7000 €

    Das ist äusserst fair. Die Chance bei dem Diebstahl erwischt zu werden ist zwar relativ hoch, aber 8 Stunden Gefängnis haben noch niemandem geschadet.
    Ab jetzt werde ich Meisterdieb!

    Was Monti damit sagen möchte: Ich finde es eine Frechheit, dass Prominente die größte Scheiße bauen und kaum für irgendwas belangt werden. Ich könnte wetten, dass der Hoeneß in 1,5 Jahren auf Bewährung bzw. wegen guter Führung frühzeitig entlassen wird.

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled


    • Offizieller Beitrag

    Lasst mich mal eine kleine Rechnung aufstellen:
    Uli Hoeneß hat insgesamt 27,2 Mio. € geklaut. Das sind in Zahlen 27.200.000,-
    Er muss dafür 3,5 Jahre ins Gefängnis. Das sind 1260 Tage.

    1260 Tage Knast = 27.200.000 €



    Du vergißt dabei noch den Soli, den er auch schuldig geblieben ist... :rolleyes:


    Es spricht trotz allem und egal wie man über Uli H. denken mag für ihn, dass er auf eine Revision verzichtet und seine Ämter niederlegt. Das einzige, was mir an seiner Stellungnahme hierzu nicht gefällt, ist der Unterton, der mir persönlich den Eindruck vermittelt, dass er sich ein bisschen als Opferlamm sieht. So nach dem Motto: ich hab's auf die rechte Wange bekommen, dann halte ich auch die linke hin. :gruebel:



  • Lieber Monti, bei der Bemessung des Strafmaßes spielt die Höher der hinterzogenen Steuern zwar eine Rolle, aber es dürfte wohl auch jedem klar sein, dass man mit einer proportionalen Steigerung - wie in deiner Rechnung - nicht weiterkommen kann. Ansonsten hätte man den Uli wohl für 120 oder mehr verknacken müssen. Da nützen selbst die besten Gene und gute Führung auch nichts mehr, um je wieder auf freien Fuß zu kommen. Wer viel Geld verdient, kann natürlich auch mehr Steuern hinterziehen als jemand, der weniger verdient. Bei ein paar tausend EUR Hinterziehung (und viel mehr ist den Normalverdienern auch nur selten möglich) kommt es eher nur in Ausnahmefällen zu Haftstrafen; wer bis zu 50.000 EUR hinterzieht, kann in der Regel mit einer Geldstrafe rechnen.


    Einen Prominentenbonus kann ich hier nicht erkennen. Zumindest indirekt gibt es sogar einen Malus: Denn wäre Uli nicht so prominent, hätte der Stern gar nicht in dieser Sache recherchiert, Uli vermutlich keine kalten Füße bekommen, sich nie angezeigt und die Kohle wäre immer noch unversteuert in der Schweiz. Außerem hätte das Verfahren außerhalb des öffentlichen Interesse stattgefunden.


    Ich weiß auch nicht, was einige hier erwarten. Die Höchststrafe liegt bei 10 Jahren. Uli ist aber Ersttäter, hat sich noch nie was zu schulden kommen lassen. Er hat sich selbst angezeigt (die Selbstanzeige hat wegen Unvollständigkeit zwar nicht zur Straffreiheit geführt, dennoch ist sie beim Strafmaß zu berücksichtigen), war im Ermittlungsverfahren kooperativ. Das alles ist selbstverständlich zu berücksichtigen. Peter Graf hatte damals für weniger Steuerhinterziehung mehr aufgebrummt bekommen. Aber der hatte sich auch nicht selbst angezeigt, sondern war erwischt worden. Ich warte mal die genaue Urteilsbegründung ab, wird sicher interessant. Aber aus jetziger Sicht scheint mir das Urteil angemessen zu sein.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Lieber Monti, bei der Bemessung des Strafmaßes spielt die Höher der hinterzogenen Steuern zwar eine Rolle, aber es dürfte wohl auch jedem klar sein, dass man mit einer proportionalen Steigerung - wie in deiner Rechnung - nicht weiterkommen kann. Ansonsten hätte man den Uli wohl für 120 oder mehr verknacken müssen. Da nützen selbst die besten Gene und gute Führung auch nichts mehr, um je wieder auf freien Fuß zu kommen. Wer viel Geld verdient, kann natürlich auch mehr Steuern hinterziehen als jemand, der weniger verdient. Bei ein paar tausend EUR Hinterziehung (und viel mehr ist den Normalverdienern auch nur selten möglich) kommt es eher nur in Ausnahmefällen zu Haftstrafen; wer bis zu 50.000 EUR hinterzieht, kann in der Regel mit einer Geldstrafe rechnen.


    Einen Prominentenbonus kann ich hier nicht erkennen. Zumindest indirekt gibt es sogar einen Malus: Denn wäre Uli nicht so prominent, hätte der Stern gar nicht in dieser Sache recherchiert, Uli vermutlich keine kalten Füße bekommen, sich nie angezeigt und die Kohle wäre immer noch unversteuert in der Schweiz. Außerem hätte das Verfahren außerhalb des öffentlichen Interesse stattgefunden.


    Ich weiß auch nicht, was einige hier erwarten. Die Höchststrafe liegt bei 10 Jahren. Uli ist aber Ersttäter, hat sich noch nie was zu schulden kommen lassen. Er hat sich selbst angezeigt (die Selbstanzeige hat wegen Unvollständigkeit zwar nicht zur Straffreiheit geführt, dennoch ist sie beim Strafmaß zu berücksichtigen), war im Ermittlungsverfahren kooperativ. Das alles ist selbstverständlich zu berücksichtigen. Peter Graf hatte damals für weniger Steuerhinterziehung mehr aufgebrummt bekommen. Aber der hatte sich auch nicht selbst angezeigt, sondern war erwischt worden. Ich warte mal die genaue Urteilsbegründung ab, wird sicher interessant. Aber aus jetziger Sicht scheint mir das Urteil angemessen zu sein.


    Ich hoffe mal, dass die meinen Post mit dem nötigen Fünkchen Ironie gelesen hast ;)
    Ob er ein Ersttäter ist sei mal dahingestellt. Bei 27. Mio € die dem Staat letztlich fehlen sind 3,5 Jahre ein Witz. Und das mit der Selbstanzeige war ja mehr oder weniger unfreiwillig. Wenn ich wüsste, dass die Cops morgen meine Wohnung durchsuchen in der ich Leichen verstecke, dann würde ich mich auch selber anzeigen.

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  • Respekt, dass er auf eine Revision verzichtet. Soweit ich das verstanden habe heisst das aber nicht, dass es keine geben kann. Die Staatsanwaltschaft an sich kann glaube ich noch eine beantragen. Sagt man beantragen?. Dieses Juristendeutsch:eek::).
    Schön, dass er überhaupt verurteilt wurde, und zwar nicht auf Bewährung, denn das hätte ich als ungerecht empfunden. Ja. ja, Recht ist nicht immer Gerechtigkeit, wenigstens wie ich Gerechtigkeit subjektiv empfinde.
    Das ist ja noch nicht alles. Er kriegt doch noch einen Steuerprozess und wird eine Menge Kohle zahlen müssen plus Verzugszinsen glaube ich. Weiss nicht genau, aber kann er da noch eine zusätzliche Geldstrafe aufgebrummt kriegen?
    Fazit: Ich kann mit dem Urteil leben.
    @ Monti: Ich glaube, eine Selbstanzeige, die dann normalerweise zu Straffreiheit führt, ist nur bei Steuerhinterziehung vorgesehen und gilt nicht für andere Verbrechen.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    Einmal editiert, zuletzt von charles bukowski ()

  • Ich hoffe mal, dass die meinen Post mit dem nötigen Fünkchen Ironie gelesen hast ;)


    Ironie? Kenn ich nicht, ich nehme deine Postings immer zu 100% bierernst!



    Ob er ein Ersttäter ist sei mal dahingestellt.


    Dass er Ersttäter ist, steht nunmal fest.


    Bei 27. Mio € die dem Staat letztlich fehlen sind 3,5 Jahre ein Witz.


    Zahlen muss er sie ja trotzdem plus fette Zinsen. Den "Witz" kann ich nicht erkennen und insbesondere Uli wird kaum über die 3,5 Jahre lachen. Wie gesagt, die Höchststrafe liegt bei 10 Jahren, selbst wenn er 100 Milliarden hinterzieht. Und selbst dann müsste man Uli immer noch abgrenzen gegenüber Wiederholungstätern, die sich nicht selbst angezeigt haben, nicht geständig sind und keine gute Prognose auf Besserung besteht.


    Und das mit der Selbstanzeige war ja mehr oder weniger unfreiwillig. Wenn ich wüsste, dass die Cops morgen meine Wohnung durchsuchen in der ich Leichen verstecke, dann würde ich mich auch selber anzeigen.


    Ganz so war es aber nicht. Es stimmt zwar, dass da jemand kalte Füße bekommen hat, aber dass die Tat ohne die Selbstanzeige aufgedeckt worden wäre, darf bezweifelt werden.


    Das Kuriose ist ja auch: Wenn die Selbstanzeige vollständig gewesen wäre (und ich gehe davon aus, dass Uli das so beabsichtigt hatte), wäre er komplett straffrei ausgegangen. Steuern nachzahlen, schönen Dank, bis zum nächsten Mal!

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    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’