Die "gute" alte Schallplatte ?


  • Vermissen tue ich manchmal das besondere Gefühl mit dem Rad 10km zu radeln um eine Platte sich vom Taschengeld zu holen.ME


    ...oh ja. daran kann ich mich erinnern. winter 1977. schneetreiben. meine mutter hatte mir untersagt mit dem rad in die ca. 10 km entfernte stadt zu fahren. aber konnte ich anders? "fever of love" von "the sweet" ist an diesem (ich glaube es war ein donnerstag) erschienen.
    also hatte ich keine wahl... nach ca. 2 einhalb stunden war ich dann wieder zu hause. völlig durchgefroren und enttäuscht. der lieferant hatte aufgrund des wetters nicht liefern können. also keine 7' single an diesem tag. meine mutter hat auf eine standpauke verzichtet...


    zwei tage später an dem folgenden samstag war ich dann mit meiner familie in der "großen" stadt und meine eltern habe mir die single spendiert.


    so war das damals...:huhu:

    TPT:

    2010: Hamburg

    2014: Hannover, Hamburg

    2017: Hamburg, Dresden, München, Stuttgart

    2018: Bremen, Hannover, Berlin, München, Aschaffenburg, Köln

    2019: Pratteln, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg

    2021: Amsterdam, München, Pratteln, Stuttgart, Köln

    2022: Aarau, Zoetermeer, Hamburg, Berlin

    2024: Amsterdam, Zürich, Berlin, Köln

    BS:

    2020: Helmond

    2023: Helmond, Paris, Madrid, Barcelona, Bolognia, Milano, Rom, Aschaffenburg, Köln, London

  • Super. Danke für die Reaktionen. Es ist und bleibt einfach insgesamt ein spannendes Feld! @ TM Productions noch mal ein besonderer Dank - sehr aufschlussreiche Ausführungen. Folgendes fand ich persönlich ganz besonders interessant. Du schreibst: "Doppelblindtests der AES haben ergeben, dass selbst Toningenieure und Tonmeister nicht in der Lage sind, Unterschiede zwischen hochauflösendem Audio und CD-Audio zu erkennen." Das ist etwas, was ich schon lange vermutet hatte und was die HighRes-Downloadportale aber auch eigentlich obsolet macht, oder? Ich meine, dass dann ja auch CD-qualitative Downloadportale reichen müssten...
    Danke nochmals!
    LG

    • Offizieller Beitrag

    Super. Danke für die Reaktionen. Es ist und bleibt einfach insgesamt ein spannendes Feld! @ TM Productions noch mal ein besonderer Dank - sehr aufschlussreiche Ausführungen. Folgendes fand ich persönlich ganz besonders interessant. Du schreibst: "Doppelblindtests der AES haben ergeben, dass selbst Toningenieure und Tonmeister nicht in der Lage sind, Unterschiede zwischen hochauflösendem Audio und CD-Audio zu erkennen." Das ist etwas, was ich schon lange vermutet hatte und was die HighRes-Downloadportale aber auch eigentlich obsolet macht, oder? Ich meine, dass dann ja auch CD-qualitative Downloadportale reichen müssten...
    Danke nochmals!
    LG

    Das sehe ich genauso. Die Studie (den Link müsste ich raussuchen, hab aber gerade wenig Zeit) war ganz interessant aufgezogen. Beide Signale wurden von einem SACD-Player erzeugt; für das CD-Audio hatte man an dessen Analogausgang einen A/D-Wandler angeschlossen, der das Signal nach PCM in 16 Bit /44.1 kHz (also exakt das CD-Format) gewandelt hat. So hatte man dasselbe Signal in zwei verschiedenen Qualitäten vorliegen.
    Den Test selbst hatte man über längere Zeit an verschiedenen Orten mit verschiedenen Anlagen, Lautsprechern und Räumen, mit Fachleuten und Laien und verschiedenartigsten Musikbeispielen durchgeführt, um ein möglichst breites Ergebnis zu bekommen, aber die Trefferquote der Probanden lag nirgendwo signifikant über 50% - was man also mit einfachem Raten auch hinbekommen hätte.


    An dieser Stelle sollte ich aber festhalten, dass hochauflösendes Audio in der Produktion absolut seine Berechtigung hat, denn 16 Bit sind nicht ausreichend, um etwa den vollen Dynamikumfang eines Mikrofonvorverstärkers abzubilden. Dazu kommt noch, dass einige Bits immer für den Headroom "verschwendet" werden müssen und beim Mischen mit vielen Kanälen das Quantisierungsrauschen bei geringer Auflösung schnell hörbar werden kann. Da sind 24 Bit ein Muss. Auf die 96 kHz kann man jedoch verzichten - die bringen nur theoretische Vorteile bei der späteren Wandlung nach 44.1 kHz, verschwenden ansonsten aber viel Speicherplatz und Datenrate.

  • Ach Gott ja, es geht doch nichts über Knacken, hängenbleibende Nadeln und Lagerfeuerakustik, nachdem die LP schon zigmal abgedudelt wurde......:rolleyes:, und irgendwann kommt es dazu, egal wie vorsichtig man die LP behandelt.
    Scheiss doch auf die Sterilität der CD´s:p.
    Aber eins stimmt schon, man hatte ein grosses Ding in der Hand, jetzt nicht was ihr denkt, normalerweise ein geiles Cover plus Text, hat man bei CD ja auch, aber es macht weniger Spass.....:huhu:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Da mein Beitrag vielleicht im Deep Purple Thread nicht ganz richtig ist, hier meine Frage zur technischen Seite aktueller CD + LP-Veröffentlichungen:


    Habe mir das neue Album inFinite angeschafft und bin im Wesentlichen ganz angetan von dem, was die alten Herren da so abziehen. Respekt!


    Aber: Kann mir jemand (Tom?) erklären, warum das Vinyl (diesmal auf DoLP mit 45RPM) eine Dynamik von 12, die CD hingegen nur von 7 hat? Warum wird für die tontechnisch überlegene CD ein stärker komprimiertes Master benutzt als für die LP? das war auch schon berim Vorgänger Abum Now what?! schon so. Und bei anderen Künstlern sicher auch....
    Zum Nachsehen: Album list - Dynamic Range Database

    • Offizieller Beitrag

    Aber: Kann mir jemand (Tom?) erklären, warum das Vinyl (diesmal auf DoLP mit 45RPM) eine Dynamik von 12, die CD hingegen nur von 7 hat? Warum wird für die tontechnisch überlegene CD ein stärker komprimiertes Master benutzt als für die LP? das war auch schon berim Vorgänger Abum Now what?! schon so. Und bei anderen Künstlern sicher auch...

    Ich kann das nicht wirklich erklären, habe allerdings auch Zweifel an der Aussagekraft dieser Database.


    Bei meinen Mastering-Jobs (zu denen in letzter Zeit immer auch eine Vinyl-Version gehört) sind die finalen Masters für beide Tonträger weitgehend identisch; die Trennung nach Vinyl und CD erfolgt in jedem Fall erst nach den Änderungen am Sound und der Dynamik. Kleinere Anpassungen danach sind natürlich notwendig, so muss das CD-Audio nach 16 Bit und 44,1 kHz gewandelt werden und beim Vinyl habe ich mir angewöhnt, die Frequenzen unterhalb von 150 Hz in Mono übergehen zu lassen (das macht normalerweise der Schneide-Engineer im Presswerk, aber ich habe Filter, die keine Phasenfehler verursachen). Dafür bleiben beim Vinyl Bit- und Samplingrate unverändert.


    Ich kann mir hier eigentlich nur ein bewusstes Vorgehen vorstellen. Der "Loudness-War" ist womöglich immer noch in den Köpfen einiger Mastering-Engineers oder zumindest in denen ihrer Auftraggeber, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass die CD absichtlich lauter gemacht wurde als das Vinylmaster.
    Auf der anderen Seite ist die tatsächliche Dynamik bei einer Analogaufnahme auch nicht so leicht messbar wie bei einem Audiofile. Zunächst muss man die Schallplatte ja digitalisiert bekommen - dabei sind jede Menge Einflüsse von außen vorstellbar, so dass ich immer Zweifel hätte, wie zuverlässig diese Angaben sind, die ja von normalen Usern dieser Datenbank hochgeladen werden. Und da es darunter sicher viele Leute gibt, die immer wieder die angebliche Überlegenheit von Vinyl postulieren, mögen auch einige darunter sein, die die Messergebnisse in diese Richtung manipulieren.

  • Interessanter Blogeintrag auf Thomann.de:


    Schallplatten, Presswerke, DJ-Gear – das Vinyl ist zurück!

    Zitat


    Vinyl ist angesagt: immer noch – oder besser schon wieder? 1982, als in Langenhagen bei Hannover die ersten CDs industriell produziert wurden, schien mal wieder eine Zeitenwende bevorzustehen. Doch die gute alte Vinylschallplatte will einfach nicht von uns gehen. Und neue Services wie Streaming scheinen nur der CD das Wasser abzugraben, aber nicht dem schwarzen Gold.
    2016 verkauften Vinylschallplatten sich so gut wie schon seit 25 Jahren nicht mehr, auch aufgrund des Todes zahlreicher Musiklegenden wie David Bowie oder Prince und dem Wunsch der Fans, posthum ein Stück Musik ihrer Idole zu besitzen. Und ein MP3- oder Spotify-Stream ist eben kein „Stück“ Musik, sondern bestenfalls ein File auf einer Festplatte […]



    Link zum kompletten Blogeintrag: https://www.thomann.de/blog/de…ar-das-vinyl-ist-zurueck/



    (Davon mal abgesehen, werde ich mich in den nächsten Wochen noch einmal selbst zu Vinyl und co äußern ;) )

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/