The Musical Box: The Lamb Lies Down On Broadway live 2011/2012/2013

  • Ob das Serge wirklich verraten wird?


    1975 kostete THE LAMB in Wembley 3,5 Pfund, heute 57,50 €.
    Das nenne ich mal Inflation...

  • Um ganz präzise zu sein, bekommen Genesis Lizenzzahlungen für alle drei Konzerte, und bei "Lamb" Peter Gabriel eine weitere zusätzliche Beteiligung für die Aufführungsrechte. Rechtlich ist "Lamb" ein Theaterstück, und Gabriel behielt bei der Trennung 1975 persönlich alle Rechte daran.


    Die genauen Summen sind eine interne Angelegenheit zwischen allen Vertragspartnern, aber es darf gesagt sein, daß Genesis und Gabriel die einzigen sind, die einen garantierten und risikolosen Gewinn erzielen - was ihnen gegönnt sei, schließlich haben sie es erschaffen und sehr lange nichts daran verdient.


    Was die ewige "damals war alles billiger und besser" Debatte angeht, könnte man jetzt SEITEN füllen, die wahrscheinlich niemanden interessieren. Diejenigen, die etwas reale Ahnung vom Geschäft haben, wissen es, und die anderen kann man kaum von etwas überzeugen, was sie nicht glauben (möchten). :augenrollen:


    Trotzdem drei kleine Denkanstöße, mit der Bitte und Hoffnung, daß sie nicht sofort die nächste Schlammschlacht lostreten.


    Zum einen sind Kosten des Jahres 1974 nicht einmal ansatzweise übertragbar (auch nicht durch die statistische Inflation). Hallen, um nur eins zu nennen, waren damals weitgehend kommunal, und die Stadträte waren heilfroh, wenn "die Langhaarigen" ihren harmlosen Spaß bekamen, statt zu politisieren oder gar zu terrorisieren. Veranstalter bekamen die Hallen damit mehr oder weniger für einen Apfel und ein Ei. Heute sind die Hallen kommerzielle Unternehmen, die maximalen Profit erzielen, und die Hallenmieten sind Tagespreise. Die meisten massiven Kosten von heute gab es damals gar nicht. Autobahnmaut, was ist das? Ausländersteuer? Niemand aus dem Ausland, auf einer deutschen Bühne, hat damals Steuern gezahlt. Nicht hier, und nicht "daheim". Viele Rockstars aus England haben dafür Jahre später in England geblutet.


    Zum zweiten haben TMB nicht die gleichen Kosten, die Genesis damals hatten. Sie haben noch nicht einmal "nur" die Kosten, die Genesis heute "hätten". Auf der Bühne steht ein 40 Jahre altes Technologiemuseum, das pausenlos gewartet und repariert werden will. Wenn Genesis ein Instrument kaputt ging, haben sie halt ein anderes genommen. Wenn das an einem Abend anders klang, hat es niemanden interessiert, sie konnten ja machen, was sie wollten. TMB haben diese Freiheit nicht, und das hat seinen Preis.


    Und zum dritten, und diesen Punkt vergessen alle: Jeder, der sich nicht nur Experte nennt, sondern auch ein Minimum an Wissen über Genesis hat, weiß, daß Genesis beim Ausstieg von Gabriel bankrott waren. Sie lebten von Stunde 1 an auf Pump der Plattenlabels, und mit jeder Platte und jeder Tour wurde der Schuldenberg größer. Den Biographen nach waren Genesis am Ende der "Seconds Out" Tour zum ersten Mal in ihrem Leben ohne Schulden.


    Mit anderen Worten: Die massiven Gewinne der "Trick" und "Wind & Wuthering" Alben und langen Touren haben grade mal ausgereicht, um den Schuldenberg abzutragen, der vorher mit ihren wunderbar billigen Eintrittkarten aufgeschüttet wurde.


    Also selbst wenn wir alle Preise und nicht-Preise von 1974 hätten, und selbst wenn das rekonstruierte Museum so billig wäre wie das preiswerteste Geraffel, das man heute bekommt, wären die Preise immer noch nicht machbar, ohne genauso bankrott zu gehen wie Genesis damals.


    Schlagt mal im Kopf die Gewinne von 1976-1978 auf die Eintrittkarten von 1974 drauf (sagen wir mal verdoppeln), addiert die Kosten, die es damals gar nicht gab (nochmal eins drauf, mindestens) und multipliziert das Ergebnis mit den Benzinpreisen von heute geteilt durch die Preise von damals (83 Pfennig der Liter, laut Internet). Nur mal so als Richtwert... :eek:

  • @ banjogirl:
    auch ohne deine fundierten Ausführungen halte ich die Preise für eine solche
    künstlerische Leistung für durchaus angemessen bis günstig.

  • @ Banjogirl,
    eine Debatte hierüber wollte ich zweifelsohne nicht anzetteln, insofern sind 50% Deines durchaus fundierten Beitrages überflüssig.


    Jeder der zu TMB hingeht, ist sich dieser Problematik bewußt und würde größtenteils aus nostalgischen Gründen sogar deutlich mehr löhnen behaupte ich mal.


    Es bleibt nur einzig OBJEKTIV festzustellen, dass in diesem Fall eine Coverband teurer ist als das Original (im Vgl. zu TIOA)...
    Das ist wohl auch recht einzigartig im Musikgeschäft ;)

  • @ Banjogirl,
    eine Debatte hierüber wollte ich zweifelsohne nicht anzetteln, insofern sind 50% Deines durchaus fundierten Beitrages überflüssig.


    Jeder der zu TMB hingeht, ist sich dieser Problematik bewußt und würde größtenteils aus nostalgischen Gründen sogar deutlich mehr löhnen behaupte ich mal.


    Es bleibt nur einzig OBJEKTIV festzustellen, dass in diesem Fall eine Coverband teurer ist als das Original (im Vgl. zu TIOA)...
    Das ist wohl auch recht einzigartig im Musikgeschäft ;)


    Ja, ich würde auch deutlich mehr löhnen, denn was von TMB geboten wird ist einzigartig.
    Aus diesem Grund würde ich TMB auch nicht als Coverband bezeichnen.


  • Es bleibt nur einzig OBJEKTIV festzustellen, dass in diesem Fall eine Coverband teurer ist als das Original (im Vgl. zu TIOA)...
    Das ist wohl auch recht einzigartig im Musikgeschäft ;)


    Dem kann ich so nicht zustimmen. Wenn ich denke, dass ich 1994 für die original Pink Floyd weniger bezahlt habe, als letztes Jahr für die Aussiefloyds (und für Roger Waters Wall-Ticket vom letzten Jahr hätte ich mir 1994 PF 4x reinziehen können), so illustriert das wunderschön, wie sich die Preise entwickelt haben.


    Das alles zeigt einfach einen ganz grossen Wandel im Musikbusiness. Früher wurden Touren gemacht, um die Alben zu bewerben, heute wird vor Allem mit den Touren Geld verdient und die Alben haben mehr oder weniger Werbezweck.


    Aber nun genug off topic...

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Es bleibt nur einzig OBJEKTIV festzustellen, dass in diesem Fall eine Coverband teurer ist als das Original (im Vgl. zu TIOA)...
    Das ist wohl auch recht einzigartig im Musikgeschäft ;)


    Bei allem Verständnis für die Lust an jeglicher Streiterei.


    Aber abgesehen davon, daß die Eintrittskarte 2007 in Frankfurt 69,40 Euro (zuzüglich Gebühr und Versand) gekostet hat, und damit OBJEKTIV teurer war als TMB in Frankfurt in der Kategorie PK1 - das eine waren Stehplätze in einem Stadion, das andere reservierte Sitzplätze in einer kleinen Halle.


    Wenn jemand glaubt, Genesis wären 2007 für unter 60 Euro Eintritt vor 1800 Leuten in der Jahrhunderthalle aufgetreten, dann können, wollen und werden wir die Debatte ab hier nicht mehr weiterführen. Wir bitten dafür um Verständnis

  • Bei allem Verständnis für die Lust an jeglicher Streiterei.


    Aber abgesehen davon, daß die Eintrittskarte 2007 in Frankfurt 69,40 Euro (zuzüglich Gebühr und Versand) gekostet hat, und damit OBJEKTIV teurer war als TMB in Frankfurt in der Kategorie PK1 - das eine waren Stehplätze in einem Stadion, das andere reservierte Sitzplätze in einer kleinen Halle.


    Wenn jemand glaubt, Genesis wären 2007 für unter 60 Euro Eintritt vor 1800 Leuten in der Jahrhunderthalle aufgetreten, dann können, wollen und werden wir die Debatte ab hier nicht mehr weiterführen. Wir bitten dafür um Verständnis


    Wer ist denn WIR??
    Sorry, das wusste ich nicht.
    Ich hatte damals meine Tickets für Berlin und HH für 49 und für 53 EUR gekauft ;)
    Aber back to topic...