MIKE + THE MECHANICS live: 19.05.2015 - HAMBURG (Große Freiheit)

Hallo

nun möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben.
War gestern in Hamburg. Für Hannover gab es im Dezember, als ich die Karten gekauft habe noch keine.
Aber die Große Freiheit gefällt mir auch viel besser als das Capitol.
Das Konzert hat mich nicht überwältigt, aber doch recht "beschwingt". Liegt auch daran, dass die Songs von den Mechanics nicht grade die, sage ich mal "Oberkracher" sind.

Positiv fand ich:
- Tim, der steckt einen mit seiner positiven Art echt an
- den Mike mal so nah zu erleben, und so gut gelaunt
- die Songauswahl im großen und ganzen
ok, ein paar persönliche Favs fehlt halt immer (Taken In, A Call To Arms)
- insgesamt eine sehr gut eingespielte Band
- Highlights: Seeing (sehr kraftvoll), 2nd Change, Miracle (super), Word of Mouth (absolut mitreißend)

Negativ:
- irgendwie wirke Roachford "genervt" auf mich
- der neue Song - leider schon zigmal da gewesen ...
- Living Years, aber das ist Geschmacksache. Mochte ich irgend wie noch nie
- naja, sorry Mike, Deine Soli ...

Dass zwei Genesis Songs (Turn it On und Dance) gespielt wurden: da hatte ich schon das Gefühl als stünde da eine "Coverband" auf der Bühne. Turn it On habe und trotzdem genossen und Dance kommt mir zwar zu den Ohren raus, sei aber verziehen weil eine Strophe fehlte und Tim und Mike den Song irgendwie mit Augenzwinkern gespielt haben.

Insgesamt habe ich den Abend sehr genossen. Schön, bei Ü-40 Veranstaltungen, kein Geschupst, schnelles Bierhallen und wieder wegbringen Und wie gesagt, einen Weltstar in so einem kleinen Rahmen zu sehen, schön

LG
Mats

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Ja, das stimmt schon in gewisser Weise - Mike's Soli sind Kult. Der Typ sowieso. Ich meinte das eher verglichen mit dem handwerklichen Niveau andere Musiker ... nicht böse gemeint. Mich hat trotzdem gefreut, dass er so gut drauf war. z.B. auch während des Drum-Solos, herrlich wie er da am Bühnenrand stand.

Zu Roachford: vielleicht hat subjektiv gesehen Tim für mich alles überstrahlt an dem Abend, auch wenn Andrew objektiv ja schon der bessere Sänger ist. Seine Hits aus den 80er fand ich auch ganz gut.

zu TLY: das Intro fand ich auch toll - Ich hatte auch bewusst mal NICHT die Setliste vorher gegoogelt. Und konnte das Intro so nicht gleich dem Song zuordnen. War dann ein Aha-Erlebnis - ich finde nur den Song irgendwie ZU seicht, fast schon kitschig. Und dass die Kinderchöre da von Festplatte kamen, hat mir auch nicht gefallen. Ist aber natürlich Geschmacksache.

Was ich aber insgesamt wirklich gut fand, dass Mike immer noch tourt, mit seinen fast 65 Lenzen.

Ja schön war's
Gut, meine Erwartungen haben sich auch in Grenzen gehalten. Von daher war es nicht sonderlich schwer, diese zu übertrumpfen. Meine Erwartung war, dass ich eine Best Of der bekannten Mechanics Hits präsentiert bekomme, was zwar nicht musikalischen Hochgenuss, aber immerhin einen unterhaltsamen Abend versprach. Das zumindest hat sich auch erfüllt - und ist damit (obwohl ich ja genau das haben wollte) mein Hauptkritikpunkt an der Show. Es wurde wirklich nahtlos ein Hit an den anderen gereiht, da hatten die Mechanics ja doch eine ganze Menge von gehabt. Dazwischen noch die beiden Genesis Songs sowie Cuddly Toy von Roachford. Und irgendwie hatte das dann eben doch was von einer Top 40 Band, die auf irgendeinem Stadtfest den Pöbel unterhält. Quasi als "Alibi" gab es dann noch den neuen, unveröffentlichten Song sowie The Road, der ja nun eher kein Hit war. Einzig Seeing is Believing war noch ein Song, den man wohl nur vom Album aber nicht aus dem Radio kannte. Nun ist es zwar einerseits schön, dass die Band recht erfolgreich mit ihren Singles war, aber soll nun als Statement bleiben, dass es bei den Mechanics nicht lohnt, ganze Alben zu kaufen, sondern dass die Best Of Compilation völlig ausreicht, wenn die Band selbst kein Vertrauen in die Qualitäten der Songs jenseits der Charterfolge hat, so dass sie ausschließlich die bekannten Hits plus 3 Songs von Genesis und Roachford spielt? Das ist ein bisschen schade.

Nun aber genug gemeckert, denn von diesem Kritikpunkt abgesehen war es ein wirklich toller Abend! Und so sehr man an der Setlist auch rummäkeln will, sie hat jedenfalls usgezeichnet funktioniert und das Publikum nach und nach in immer bessere Stimmung versetzt. War der Applaus zu Beginn noch höflich zurückhaltend, wurde es zum Schluss regelrecht euphorisch. Das hatte ich so nicht erwartet. Aber die Songs machen wirklich Spaß und haben live doch um einiges mehr an Energie als die Studiofassungen. Und definitiv hat Mike jetzt auch eine wirklich gute Band am Start, die das Material ansprechend umsetzen kann. Wenn ich da noch an die Live at Shepherds Bush DVD mit Paul Carrack denke, da sind einem ja die Füße eingeschlafen. Das war hier jedenfalls ein anderer Schnack! Tim Howard war mir zugegebenermaßen etwas auf den Wecker gegangen, dieses dauergrinsende Duracell-Häschen auf Speed mit 2 oder 3 another cups of coffee too much! Aber er hat schon gut gesungen und das Publikum auch gut animiert, nur wie gesagt: für meinen Geschmack: too much! Richtig begeistert war ich aber von Roachford. Was für ein leidenschaftlicher und großartiger Sänger! Man hat richtig gemerkt, wie er die Songs regelrecht durchlebt und durchlitten hat. Er kann poppig, rockig, soulig und funky, ganz nach Bedarf. Der Rest der Band ist einfach prima aufeinander eingespielt, allesamt shr professionell und handwerklich spitze. Großes Lob auch an Mike! Seine Soli saßen, kein falscher Ton zu hören und er hat deutlich mehr Soli gespielt, als die Studiofassungen erahnen lassen. Meine Befürchtungen, dass man Mikes Gitarre nur durch sehr angestrengtes Zuhören überhaupt im Mix identifizieren könnte und sämtliche markanten Parts sowieso nur von Anthony gespielt werden würden, hat sich glücklicherweise nicht erfüllt.

Zitat von t-laudi

Zwar ward er nach dem Auftritt nicht mehr gesehen weder im Taxi noch vor den Toren aber vielleicht war er im Bus oder schon schnell im Hotel oder im P... uups! Wer weiß?!

Nein. Andrew war, wie die ganze Band, noch Aftershow unterwegs. Es waren ausnahmslos alle gut drauf - und eben auch Andrew. Und Andrew, wie auch alle anderen haben sich sehr Positiv über den Gig geäußert. Entspannt und sehr zufrieden. Da war nix mit genervt.