TotW: [17.11.-23.11.2014]: GENESIS - Anyway

  • Als ich schon voll dabei war, the Lamb zu entdecken und auch langsam durch die zweite Seite fand, war Anyway ein Stück was mich vor allem durch die Lyrics faszinierte. Der Text hat einfach eine geniale Stelle nach der anderen.


    "Enrich the soil, not everybody's goal".


    "How wonderful to be so profound, when everything you are, is dying underground"


    " I feel the pull on the rope, let me off at the rainbow". (Irgendwie finde ich diesen Text direkt nach dem Instrumentalteil nur genial.)


    "The doorbill rings and it's 'Good Morning Rael, so sorry you had to wait. It won't be long, yeah, she's very rarely late'."


    Einfach genial bitter sarkastische und gleichzeitig so schräg poetische Beschreibung des Sterbens. Was andere Prog Bands mit Kitsch zugeschüttet hätten, beschreibt Gabriel mit seinem bittersüßen Text überhaupt. Wollte noch andere Stellen einbringen, aber dann hätte ich auch gleich den Text abtippen können.


    Ach ja, die Melodie is auch gut :D

  • Mag den Song sehr - funktioniert auch außerhalb des Kontextes, darum verwundert es doch ein wenig, dass Anyway später nie gespielt wurde. Irgendwie hab ich im Hinterkopf, dass er für die CAS-Tour im Gespräch war? Aber kam ja nicht mal dazu, geprobt zu werden.


    Hmmm, 13 Pkte.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Eingebettet zwischen Waiting Room und Supernatural Anaesthetist geht Anyway fast ein bisschen unter und ist doch eines dieser kleinen komplexen Kompositionen, die zeigen, dass man für einen abwechslungsreichen Song keine 10 Minuten braucht.


    Ich mag das perlende Piano sehr gerne und bin froh, dass sie das alte "Frustration" nach vier/fünf Jahren für The Lamb wieder ausgegraben haben. Es gibt ein paar Songs, die mir auf the Lamb und im gesamten Genesis-Schaffen noch etwas besser gefallen. Anyway, es reicht allemal für 12 Punkte.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ich find es ja klasse, dass wenigstens ihr die 40 Jahre Lamb gebührend feiert und uns dabei mit guten TotW’s versorgt. Kollege Zy hat es hat es ja im Prinzip schon angesprochen, „Anyway“ war die Liebe auf den ersten Blick – anscheinend ging das nicht nur mir so. Wie auch immer, nachdem man mehr oder weniger den „Waiting Room“ überstanden hat, wird man von einem wohlklingenden Klavierspiel, ein wenig an das Eröffnungsstück (Bewertung dazu siehe in den gesonderten TotW-Thread) umhüllt. „Anyway“ ist mit seinen 3 Minuten äußerst abwechslungsreich. Ab der Mitte wird es groß bombastisch und dramatisch eingeleitet vom wunderbaren Klavierspiel mündet es in ein passables Gitarrensolo um danach wieder zum Eingangsthema, unterlegt von Hammond-Orgel Sounds, zu kommen. Ich hab mich bis dato – man möge es mir bitte verzeihen – nie richtig mit den Texten/Geschichten der einzelnen Lieder auseinandergesetzt und meißtens die Musik dafür sprechen lassen. Aber die hervorragende Rezension von Martinus schafft Abhilfe, sodass man zu den bekannten Eindrücken auch noch den Text interpretieren kann. „Good morning Rael, so sorry you had to wait. It won't be long, yeah! She's very rarely late“ ist meine Lieblingsstelle. Dannch hört man quasi wie die Sonne aufgeht (Strings des ELKA Rhapsody). Live kam der Song nicht ganz so gut rüber, wie auf der Platte. Das lag zum einem daran, dass hier kein echtes Piano eingesetzt wird, und zum anderem, weil Tony ab der Mitte - wo es eigentlich dramatisch werden sollte - alles mit seinem ARP Pro Soloist Synthesizer zukleistert. Aber davon will ich mal großzügig absehen, es geht hier schließlich um den Song auf der „Lamb“, und diesen mag ich immer noch sehr. Auch hier kann ich ohne große Bedenken 14 Punkte geben, und mache mich jetzt an die Bewertung des Eröffnungsstücks ran. :augenrollen:

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • 12 Punkte, gut.

    Hm, Anyway. Gefällt mir recht gut, ich mag das (hier übernehme ich einfach mal die Wortwahl anderer, weil´s einfach passt) perlende Klavier, das in gewisser Weise Unruhe ausstrahlt, aber dennoch irgendwie beruhigend und schön ist. Die gesungene Melodie finde ich, so wie sie ist inkl. PG´s gesanglicher Darbietung, sehr gelungen und ausdrucksstark. Der intensivere Mittelteil mit dem aggressiveren, intensiven Gitarrensolo ist baut Spannung und Kraft auf. Die letzten instrumentalen Sekunden klingen fast schon wie ein kirchliches, langgezogenes „Aaaaamen“. Der Text, zugegeben erst nachgelesen, als ich hier die Kommentare las – mir geht es da ein wenig wie Synclavier – finde ich musikalisch sehr gut umgesetzt. Allerdings fehlt mir zwar so ein bißchen der Pump bzw. die Beklemmung wie bei The Cage.
    Trotzdem - Anyway gefällt mir alles in allem sehr gut. Schöne Atempause nach dem ..hm, wie sag ich´s… quirligen Waiting Room.

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

    • Offizieller Beitrag

    Mag ich. Schön perlende Pianofigur, gut gesungen. Nur etwas zu kurz, was speziell das Gitarrensolo betrifft. Das wird großartig dramatisch von Tony am Klavier eingeleitet und kaum geht's los, ist es auch schon wieder vorbei und es geht zurück zur Strophe. Schade, das wirkt etwas künstlich beschnitten, das hätte man durchaus noch ausbauen können.


    12 Punkte.

  • Nachdem ich es einige Monate nicht mehr gehört hatte, habe ich mein Lieblingsalbum gestern Nacht nochmal in voller Länge gehört und fühlte mich sofort wieder an all die Momente erinnert, die ich sowohl beim Hören des Albums als auch beim Reproduzieren einzelner Passagen in meinem Kopf hatte. Eine besonders schöne Erinnerungen habe ich in Bezug auf "Anyway", das mich immer noch an eine im Sommer 1991 stattgefundene Klassenfahrt denken lässt. Saß mit einigen Mitschülerinnen (in diesem Fall macht das Gendern doppelt Sinn... ;)) auf Terschelling vor einem Supermarkt und wartete in der Sonne auf ein paar andere, die dort für uns alle "Cherry Coke" und "Blue Curacao" kauften. Fühlte mich unheimlich wohl und hatte in diesem Moment aus irgendeinem Grund die ganze Zeit Tonys Klavier und speziell die wunderschönen Akkordwechsel von "Anyway" im Ohr. Vollkommen nebensächliche Anekdote, aber ich werde das wohl nie vergessen. Ein kleiner Mosaikstein von Gründen, warum ich mich auch mit Mitte 40 noch in einem Genesis-Forum aufhalte. ;)


    "Anyway" ist aus meiner Sicht eines der vielen "Lamb"-Stücke, die vielleicht auf die meisten Hörer weniger spektakulär als die prägnanten Live-Klassiker wirken, aber das Gesamtwerk zusammenhalten und ihm die gewisse Würze geben. Hier stimmt einfach alles. Peters Stimme klingt auf diesem Track besonders beeindruckend (wie überhaupt auf dieser Platte ist sie eine Mischung aus seiner typischen, frühen Genesis-Klangfarbe, aber auch schon seinen späteren Solostücken), Steves Gitarre im imposanten Mittelteil ist gewohnt mitreißend - aber vor allem Tonys Piano haut mich auch jetzt beim 500sten Hören noch um. Stilistisch kommt er hier seinen Vorbildern aus der Klassik schon sehr nah. Einer der "Lamb"-Momente ist für mich weiterhin einfach nur der Akkordwechsel bei "it´s getting hard to catch my breath"... Gänsehaut pur! Der Song ist mir die vollen 15 Punkte wert!


    Live kam der Song nicht ganz so gut rüber, wie auf der Platte. Das lag zum einem daran, dass hier kein echtes Piano eingesetzt wird, und zum anderem, weil Tony ab der Mitte - wo es eigentlich dramatisch werden sollte - alles mit seinem ARP Pro Soloist Synthesizer zukleistert.

    Ersteres sehen nicht nur wir beide so, sondern wohl auch Tony selbst. Ich hab das Zitat mal rausgekramt:

    „Ein weiteres Problem für mich war, dass es damals keinen richtigen Klaviersound gab. Kein elektrisches Klavier war anschlagsdynamisch. Das RMI-Piano, das ich verwendete, war bei einem Stück wie ‚The Lamb lies down’ selbst in Ordnung, aber der Versuch ‚Anyway‘ darauf zu spielen, das einen viel stärkeren klassischen Charakter hat, klang schrecklich.“ (aus "Chapter & Verse", S. 157)

  • Schwere kann auch leicht klingen....


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    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.