SdW [17.-23.10.11]: GENESIS - Riding The Scree

  • The Light Dies Down on Broadway ist für mich auch der letzte "offizielle" Song des Albums. Alles, was danach kommt, ist ein Nachklapp. "IT" ist sogar ein untypisch rockiger und mitreißender Nachklapp.


    Aber wir sollen über "Riding The Scree" schreiben. Nachklapp. Erst mit Nick d'Virgilo's Rewiring Genesis Projekt wurde ich wieder auf RtS aufmerksam. Da gefällt es mir gut und jetzt hatte ich auch Spaß am Original. Maxi-Prog im Mini-Fomat. 8 Punkte.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Kurz und schmerzlos 14 Punkte für einen meiner Lieblinge aufm Lamm. Wird immer gelauscht, wenn mein Bäcker wieder unverschämte Preise für seine vorgeschmierten Butterbrötchen verlangt. :D

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Tolles Teil ! Da ist ,bis auf ein Paar Licks von Steve vieles drin , was ich an Genesis mag ! Aber eben nicht alles, wehalb ich nur 14P vergebe.


    Meine Fähigkeiten am Keyboard sind ja vergleichbar mit denen von Flipper an der Gitarre, aber mein Gehör ist noch ziemlich gut, wehalb ich sagen würde,dass die Keys von Tony mit zu dem besten gehören, was er jemals spielte. Jedenfalls aber interessanter als alles,was er nach 1980 geklimpert hat.

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

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  • Bei Lamb ist es bei so manchem Song schwierig, ihn als einzelnen Song anzuhören. Da gehört RTS eindeutig auch dazu, das geht fast nahtlos von LDDOB rüber. Genial der bassbetonte Einstieg und dann geht eines der allerbesten Collins/Banks Duetts los. Auf jeden wahrscheinlich die besten Drumming-Passagen von Phil auf LLDOB - genial.
    Ich liebe auch Mikes Bassläufe hier und auch Peters Gesang passt wunderbar rein (wobei ich habe die Lamb schon mehrfach unendlich gehört und von daher kann ich mir gar nicht vorstellen, wie es ohne Gesang wär :-)). Dann der Übergang zu der speziellen Perle von 'in the Rapids'.
    Alles in allem einer der vielen Höhepunkte auf der Lamb.
    14 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Ja, da schließe ich mich Zy deutlichst an, dass "Riding..." sicherlich ein Song ist, der als Teil eines größeren Ablaufs funktioniert. Und: Ich wüsste auf "Lamb" auch kaum einen Song, der wirklich in sich (ab)geschlossen ist und keine konzeptionell relevanten Merkmale aufweist - gilt für den Titelsong, für "In the cage", für "Carpet crawlers", "Slipperman" usw. usw.
    Dies empfinde ich als reine Feststellung und keine qualitative Aussage. Letzteres ginge m. E. komplett an der Beurteilung eines Konzeptalbums vorbei.

    Von daher sehe ich "Riding..." als (im Kontext) nahezu überwältigend an. Das vordergründig Fesselnde ist zunächst Tonys furioser Einsatz, der rhythmische Reiz (superklasse der Groove) und Tonys tolle Triumph-Melodie-Abschnitte (z.B. nach "Here I go...".) Zudem liebe ich die Akkordprogressionen, die Tony damals so prächtig aus dem Ärmel geschüttelt hat. Sahnemäßig...

    Anfügen möchte ich dennoch, dass nicht nur Tony sein Solo unglaublich stimmig strukturiert (*mitderZungeschnalz und aufdieKniefall*), sondern dass der gesamte Song für meine Begriffe geradezu ein Musterexemplar für eine individuell vollkommen funktionierende Form ist. Mir fehlt im Moment die Zeit, um das im Detail noch zu stützen. An der Gesamtstruktur jedenfalls würde ich nicht das kleinste Bisschen verändern.

    Ich gebe überzeugte 15 P.

  • hmm, schwer zu sagen, 10-11 Punkte. Ein cooles Instrumental, nicht mehr, nicht weniger. Wobei ich hier eindeutig die Live-Version bevorzuge die auf Youtube zu finden ist, die jungs spielen mit richtig Feuer und die Rhythmusgruppe tritt deutlich stärker in den Vordergrund, die Qualitäten des auf Platte fast unauffälligen Stückes kommen da richtig zum Vorschein. Cooler Rhythmus, schönes Outro und Petes kurzer Gesang ist irgendwie kultig :)

  • 13 Punkte. Bedingt durch Peters wahrscheinlich schon bei der
    Konzeption des Albums geplanten Zwangspausen zwecks changing
    the wadrobe hat die 2. Lamb-Platte einige Durchhänger. Desto
    heroischer bringt mich dieses wunderschöne Instrumental back
    to Lamb-topic. Klar, einige analysieren hier die einzelnen Noten,
    aber damit kann ich jedes Werk kaputt deuten, oder?
    Wichtiger ist, ob mich Tonys Synthi hier emotional packt, oder eben nicht.
    Und er tut es, und wie! - und das schließt sich ein Kreis, oder
    schlägt sich eine Brücke zu "In The Cage" und dem "Slippermen"-Solo.
    Grandios. Ich mag auch das ruhige, hier oft gebashte "In The Rapids"
    danach; dass ist kein Füllmaterial, das ist ein introvertiertes,
    berührendes Stück. "Riding The Scree" ist Mr. Banks at his best,
    und mit Sicherheit einer der Gründe, warum das LAMB-Doppel-Album sich
    so "lammzahm" zu meiner Genesis-Number-Two durchspielt.
    Höre gerade um die 10 Live-Doppel-Mitschnitte der Lamb-Tour;
    Wembley Arena (BBC) ist mit Abstand der beste. Der Wembley-BBC-Mitschnitt
    schließt ja mit "Riding The Scree", und da erscheint es mir immer so, als
    hätte dies das natürliche Ende der Platte sein sollen - Rapids und It eben
    vorher; aber klar, das beißt sich dann von der Story her ...

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  • townman: na gut, hätte schreiben sollen: "zählen die Erbsen",
    ich bezog mich hauptsächlich auf dieses Zitat von prophet (siehe unten)
    Jedes Musikstück ist eine Aneinanderreihung einzelner Noten.
    Richtiger fände ich es, man würde da schreiben: Tony's Solo "packt" mich eben nicht.
    Tja, ich ärgere mich eben auch - ein wenig - über manche postings, nicht nur
    Felix, mutzelkönig, Mr. Plod und andere. Ärgern ist zuviel gesagt; eigentlich ist es
    mir piepegal, ob jemand außer mir etwas mag oder nicht, because, for sure,
    I know what I like, and that's all. Na ja, postings sind halt eben nicht nur just a job to do.
    Blah....:)


    edit: Man könnte das Solo, wen man es denn lieblos zerreißen wollte, als eine Art
    Rick-Wakeman-Imitat bezeichnen, finde ich. In diesem Sinne ist es in der Tat vielleicht
    etwas unoriginell. Während Rick's Soli oft etwas inhaltlich entleert sind; beschreibt Tony hier
    aber fesselnd einen Ritt auf den Wellen; transportiert die Bilder in Musik und dies sehr
    dynamisch und spannungsgeladen. Virtuos, ohne jede Frage. Live hat er manchmal so seine
    Problemchen damit (siehe shrine-auditorium-roh-original). Aber der Transport der Strudel-Ritt-
    Bilder, die Illustration der Gefahr, die Schnelle, mit der Raels Ritt da passiert - all dies ist dann
    für mich eben doch sehr originell. Denn Anklänge an Wagners "Das Rheingold" u.ä. vermeidet er.


    prophet:

    Zitat

    Sicher, das Solo ist technisch anspruchsvoll, schön schnell, aber gleichzeitig auch in weiten Teilen unglaublich unoriginell. Größtenteils besteht es doch aus nicht viel mehr als schnell gespielten Wiuwiuwiu-Läufen (hörte man dann später im Dutzend auf diversen Neo-Progplatten) und langen Pitchbendings. Zudem gibts hier schon einige recht langweilige Aneinanderreihungen einzelner Noten zu hören, wie man es (viel) später dann auch auf den "Solos" von CAS zu hören bekam (vergleiche "There must be some other way"). Die einzige originelle Stelle, welche dann auch eine greifbare und hängenbleibende Melodie aufweist, ist genau die Stelle, welche Genesis dann später auch in ihre "Cage"-Medleys einbaute.

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