SdW [21.-27.02.11]: GENESIS - The Colony Of Slippermen

  • Habe doch zu meiner Freundin letzter Woche gesagt, die nun in 'TLLDOB' eintauchen MUSS 8Wir gehen im Januar zusammen zu TMB) das es mein persönlicher Geheimtipp vom Album ist.
    Ebenfalls ein unscheinbares Lied. Habe ich bis vor einem Monat regelmäßig geskiped.


    Nun, fangen wir mit dem Intro an:


    Schrecklich! Genauso wie The Waiting Room irgendwelche Klänge. Kommt auf meinem 5.1 sicher ganz cool aber ist eher unnötig.


    Aber dann baut das Lied auf. Dieses "Babadebü" und dann das einsetzende Keyboard, los geht´s! Ein fröhlicher Song, dann diese garstige Stimme die Gabriel verzerrt singt.
    Und das Keyboard trötet weiter. Und wieder diese Stimme!


    Und dann "Youre in the Colony of Slippermen...!" Wahnsinn!



    Es ist ein Lied bzw. 3 Stücke die so eigentlich nicht gut zusammenpassen. Aber es gefällt mir.
    Ein sehr gewöhnungsbedürftiges Lied. Aber gewöhnt man sich dran kann man nur 14 Punkte vergeben.

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled


  • Die Einleitung hätte ein eigenständiger Titel sein müssen,
    wäre besser gewesen, als den Song in 3 (nicht einzeln
    anwählbare) Teile zu zergliedern.
    Ich liebe Tony's Solo - aber danach wird's ein wenig schläfrig.
    Hätte man mehr draus machen können. 11 Punkte.


    Live ging des Ganze meistens daneben - Peter's Vocals kamen
    viel zu leise aus dem Slibberman-Kostüm. Oft fehlen seine Einsätze, usw.

  • Es ist in der Tat nicht einfach, „The Colony of Slippermen“ außerhalb dieses Konzeptalbums zu bewerten, schon gar nicht für mich. Kam zuvor das als Nachsatz dienende „Silent Sorrow in Empty Boats“ folgt nun ein ungemein sperriges, schwer zu verdauendes aber auch zeitgleich äußerst seltsame Stück Musik. „The Arrival“ klingt komisch, als ob man auf einem LSD-Trip sei oder sonst was geraucht hätte. Das darauffolgende „Babedibabedi“ bzw. „A Visit To the Doktor“ ist wohl der eigentliche Beginn des Songs. Das Stück ist herrlich, ein Vorgeschmack auf das später kommende „Riding the Scree“. Pete’s Gesang ist fantastisch, schön dramatisch aber auch gleichzeitig witzig. Der Text ist schön verschroben. Erst beim Lesen der Lyrics viel mir auch auf, das es eine Art Gespräch oder so ist. Ja, die Lamb beschäftigt mich immer wieder. Das ist schon fast psychedelisch. Man kann die Stimmung gar nicht so recht beschreiben, da diese so oft wechselt. Geile Stelle: „shoo-be-doobe“. Irgendwann folgt dann der wohl berühmteste Teil: „Raven“. Ein schön schnelles Keyboardsolo von Tony, das uns auch noch einige Jahre danach als Teil des „In the Cage-Medleys“ begeistern darf. Das Drumming von Phil Collins ist teilweise etwas zurückhaltend. Erst mit „Raven“ tobt sich Collins so richtig am Schlagzeug aus. Steve höre ich hingegen kaum heraus. Zum Ende hin hört man schon einen Teil der „Riding the Scree-Melodie“ heraus.
    Es ist also zusammenfassen zu sagen, dass das Stück sehr schwer zu bewerten ist. Man muss das Album schon ein paar Mal durchgehört haben, um den Song zu verstehen. Wohlmöglich öffnet sich der Song erst dann. Ich frage mich gerade ernsthaft, warum „The Colony of Slippermen“ von mir ursprünglich nur 12 Punkte bekommen hat. Ich erhöhe daher meine Bewertung auf 14 Punkte. Toller Song!

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Nun hat also Rael die Lamien und die Unbilden der (körperlichen) Liebe überstanden, um nach einer ambientartigen Soundcollage (live - Zeit für Peter sich umzuziehen....) mit einem "babadee" in der Colony of Slippermen zu landen. Der erste Vers "I wandered lonely as a cloud" stammt aus dem Gedicht "Daffodils" - Narzissen - des englichen Romantikers Wordsworth. Narzissen, da war doch was? Sie sind das Symbol für Wiederauferstehung, Hoffnung, durch Narzissen gelingt Hades der Raub der Persephone und den selbstverliebten Narziss kennen wir doch. Er muss ständig sein Spiegelbild anschauen, geschieht Rael etwas später in "In the Rapids" auch als er den von ihm geretteten John ins Gesicht sieht.......All diese herrliche Symbole und Anspielungen Peters, hier unter Mitwirkung von Tony und Mike, die ihm beim Text geholfen haben!
    Die/das nächste ist die Kastrationsangst, die in Freud´s Psychoanalyse eine große Rolle spielt - Dr. Dyper - eine Verballhornung des großen Psychodocs?
    Peter singt wieder Gänsehaut erzeugend als er feststellen muss, auch ein Slipperman zu sein (sieht so seine Wiederauferstehung aus?) , oder als er in die Rolle des Dr. Dyper schlüpft, der ihm und John als Preis für die Wiedervermenschlichung den Penis vasektomiert, äh nee, ganz abschneidet. Schließlich taucht ein Rabe auf und klaut das Reagenzröhrchen mit Raels bestem Stück. Nichts wie hinterher, aber ohne John, der seinen Bruder wieder im Stich lässt. Die slapstickartige Handlung wird durch Tony´s Keyboards (insbesondere beim "Slippermandance") untermalt. Leider fehlen mir hier Gitarren, Bass und Schlagzeug wirken auch etwas verhalten. So gibt es einen Punkt Abzug, auch weil in meinen Augen das Stück ohne den Kontext des Albums nicht recht wirkt, aber nur einen, weil es für die Geschichte ein ungemein wichtiges Kapitel ist.

  • Mir ist es eigentlich egal, ob wer irgendwem den Pimmel oder die Eier abschneidet, wenn ich nicht das Opfer bin:);)
    Tonys Einleitung klingt fröhlich, hätte er das doch vorher gewusst....;)
    Das Stück baut eine schöne Spannung auf und Hektik, wenn der raven auftaucht. Nachher Erleichterung, musikalisch gesehen, wenn der tube ins Wasser fällt und abdriftet.
    Das ist mir 13 Punkte wert.
    Schade, komplett habe ich es nur in Hannover 1975 und mit TMB, wann war es nochmal, in Rio gesehen.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski